Wissenschaftswissen, oha^^ das erklärt vieles^^ dieser Messwert da, der das Fitting bricht, ist der denn überhaupt relevant? ^^
Nein, das war damit nicht gemeint, sondern schon der halbwegs idealnahe Prozess, dass sich bewusste wie unbewusste Fehler halbwegs schnell rausmitteln und es einen anerkannten Stand der Erkenntnis gibt, der tatsächlich dem gerade bestmöglichen nahekommt.
ich war schon immer der Ansicht, Wissenschaft liefert kein Wissen über die Wirklichkeit sondern nur über Modelle der Wirklichkeit.
So, wie du es formulierst, klingt das immer wie ein spezifischer Mangel der Wissenschaft, während Religionen und Tante Erna intuitiv die wahre Wirklichkeit erfassen. In der Formlierung, dass
auch die Wissenschaft nicht direkt die Wirklichkeit, was auch immer die sein mag, erfassen kann, sollte das aber jeder halbwegs wissenschafts- und erkenntnistheoretisch geschulter Wissenschaftler offen zugeben, und mit dem Siegeszug statistischer Methoden, in denen der Modellgedanke viel offener zu Tage tritt als in intuitiveren Formulierungen, hat sich das auch in den letzten Jahrzehnten weitgehend durchgesetzt.
Wobei vielleicht anzumerken wäre, dass es, wenn es nur um den Alltag ginge, kaum einer Revision der Newtonschen Dynamik bedurft hätte.
Hängt davon ab, ob du moderne Elektronik und Optik noch als Alltag betrachtest. Zum Zeitpunkt der Wachablösung waren sie aber das natürlich noch nicht, da waren es nur theoretische Inkonsistenzen und Cutting-edge-Experimente, die eine Neuerung erforderten.
Merkwürdig mutet der Verweis auf die Messungenauigkeiten auch, wenn man bedenkt, dass es bei vielen Theorien um Aussagen geht, die erst weit jenseits aller Messgenauigkeiten ansetzen, im Bereich von Planckgrößen.
Weshalb der Großteil der aktuellen theoretischen Physik ja auch weit von jeder Überprüfbarkeit entfernt ist. Effekte, die an sich auf winzigen Skalen ansetzen, können aber durchaus makroskopische Effekte haben, siehe Physik des frühen Universums, siehe Stabilität de Materie...
Die instantane Wirkung von Gravitation halte ich eher für eine aus der Theorie abgeleitete Vorhersage, weniger für eine Voraussetzung für die Theorie.
Sie ist weder eine zwingende Vorhersage noch eine Voraussetzung, sondern eine reine Interpretation, bzw. eine unzulässige Verallgemeinerung. "Die Gravitation wirkt instantan" folgt erst aus (äquivalent: ist eine Voraussetzung für) "Newtons Gravitationsgesetz gilt
immer und auf allen Skalen". Und solange es für keines von beidem Gegenbeweise gab, konnte man es halt bequem annehmen.
Es wäre zu überlegen, ob sich mit unseren mathematischen Voraussetzungen das reale Universum beschreiben ließe, wenn wir die tatsächliche Lichtgeschwindigkeit einfach als unendlich setzen würden, was sie, aus der Perspektive eines Photons betrachtet, ja auch ist (Weg geteilt durch Zeitlosigkeit).
Und wie willst du dann die realen Unterschiede in den Lichtlaufzeiten erklären? Und das Photon hat eben aufgrund dieser Eigenschaft nichts, was man eine Perspektive nennen könnte.
Hmm, der sachliche Unterschied zwischen deiner und meiner Formulierung der Frage nach der Lichtgeschwindigkeit entzieht sich mir ein bisschen^^ kommt mir wie eine Spielerei mit Einheiten vor, denn wenn wir nicht in Metern pro Sekunde sondern in nautischen Meilen pro Halbwoche rechnen würden, wären alle Zahlen anders^^ und die Frage immer noch dieselbe, warum ist die Lichtgeschwindigkeit so groß wie sie ist^^
Eben, die Zahlen sind beliebig, deshalb ist es nicht die Frage, wie groß sie sind. Spannend ist, wie die Objekte und Strukturen im Universum sich zu den grundlegenden Skalen (Lichtgeschwindigkeit, Reichweite der Kernkraft, ...) verhalten, und wieviel davon reine Folge dieser Grundgrößen ist, wie viel entwicklungsgeschichtlich bedingt. Oder eben, warum die Grundgrößen in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Das ist vermutlich die Frage, die dich fundamental interessiert - sie ist aber eine andere als die danach, wie groß c in beliebigen menschgemachten Einheiten ist, darauf wollte ich hinaus. Und sie ist durchaus wissenschaftlich stellbar, mit Pech aber nie wissenschaftlich beantwortbar.
Brian Greene z.B. antwortet darauf, dass alles, was sich bewegt, mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, es gibt gar keine andere Geschwindigkeit. Dass wir andere Geschwindigkeiten wahrnehmen, liege nur daran, dass die Absolutgeschwindigkeit auf die Bewegungen in den vier Dimensionen der Raumzeit aufgeteilt ist.
Das ist eine billige Ausrede, denn er ändert einfach die Definition von Geschwindigkeit.
Diese für alles gleiche "Geschwindigkeit" im 4D-Blockuniversum sagt nur aus, dass es eine zeitartige Ordnungsstruktur gibt. Die herkömmliche 3D-Geschwindigkeit dagegen beschreibt die Zustandsveränderung entlang dieses Pfades, und die ist für zeit-, licht- oder raumartige Pfade (normale Teilchen, Photonen, Tachyonen) nunmal enorm unterschiedlich.
Okay, mit dem "wissenschaftswahr" hast du bei mir schon eine Einsicht bewirkt^^ ob es die ist, die du damit beabsichtigt hast, kann ich natürlich nicht sagen^^
Wichtig: Wissenschaftswahr ist nicht weniger wahr als Alltagswahr, es entlarvt nur Philosophenwahr als pure Phantasie.