Medizin: John B. Gurdon (79, UK, U Cambridge) und Shinya Yamanaka (50, Japan, U Kyoto) "for the discovery that mature cells can be reprogrammed to become pluripotent".
Physik: Serge Haroche (68, Frankreich, ENS Paris) und David J. Wineland (USA, 68, NIST Boulder) "for ground-breaking experimental methods that enable measuring and manipulation of individual quantum systems".
Robert J. Lefkowitz (69, USA, U Durham) und Brian K. Kobilka (57, USA, U Stanford) "for studies of G-protein-coupled receptors".
Dieses Jahr also de facto zwei Biomedizin-Preise, interessantes Manöver. Die offiziell medizinische Arbeit klingt dabei sehr viel spannender, die chemische war aber sicher auch praktisch wichtig.
Der Physikpreis ist recht unspektakulär. Um Higgs&Co auszuzeichnen, war Stockholm natürlich zu konservativ und wartet noch weitere Bestätigung ab - oder, wie böse Kommentatoren sagen, bis genug preiswürdige Theoretiker verstorben sind, dass sich die 3-Mann-Grenze von selbst erfüllt. (Obwohl ja eh ein Doppelpreis für Theoretiker und LHC nötig wäre.) Ansonsten galt eher "Quantenteleportation" (Zeilinger und Co) als Favorit, das aber schon seit Jahren, mal sehen, ob daraus nochmal was wird.
Von Haroche und Wineland hatte ich noch nie was gehört, von ihrem Arbeitsgebiet schon, das ist groß und hat viele Anwendungen. Ob die beiden da wirklich herausragen, kann ich nicht beurteilen, scheint aber zu passen.
PS: Dann stehen ja noch Literatur und Frieden aus, die nicht in dieses Unterforum passen, bei denen aber immerhin mit mehr Kontroverse zu rechnen ist.