Der wahnsinnige Traum von der Sternenreise

Von der Genetik bis zur Quantenphysik, von der Atomkraft bis zur Künstlichen Intelligenz. Das weite Feld der modernen Naturwissenschaften und ihrer faszinierenden Entdeckungen und Anwendungen.
Ipsissimus
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Sa 12. Jan 2013, 17:36 - Beitrag #1

Der wahnsinnige Traum von der Sternenreise

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/weltraumreisen-mit-fusionstriebwerken-zu-den-sternen-a-874412.html

ich wäre so gerne dabei^^ aber ob das alles realistisch ist^^ bis 2100 ein Fusionsantrieb für einen Antrieb, der in der Lage sein soll, 0,2c zu erreichen? Bis dahin haben die m.E. noch nicht mal auf der Erde die Fusion im Griff.

009
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So 13. Jan 2013, 00:42 - Beitrag #2

Reizvoll wäre es, aber ich glaube, mich würde es erst bei etabliertem Massentourismus reizen, Pionier mag ich dort nicht sein.


Er hält es für möglich, bis 2100 ein Fusionstriebwerk zu konstruieren, das ein Raumschiff auf 15 bis 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen kann. Damit würde man den nächsten Stern in nur wenigen Jahrzehnten erreichen - falls die Bordtechnik so lange durchhält.
Viele Menschen reisen sicher gern lang und weit, aber mehrere Jahrzehnte ist dann doch wohl eher prohibitiv.

Traitor
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So 10. Feb 2013, 18:34 - Beitrag #3

Der Text ist eine gekürzte Fassung aus National Geographic Deutschland, Ausgabe Januar 2013
Meines Erachtens der schlechtestgekürzte Artikel, den SpOn je veröffentlicht hat. ;) Jeder zweite Absatzwechsel offenbart einen massiven Gedankensprung. Und dann so Perlen wie "Am weitesten gediehen ist bislang die Entwicklung [...] Wir wissen noch nicht einmal, wie man so etwas baut".

Selbst wenn Fusion zu der Zeit überhaupt schon effektiv zur Verfügung stünde, und wenn es hinreichend mediaturisierbar für Raumfahrzeuge wäre, wäre 0,2c noch extrem optimistisch, man muss sich nur mal die entsprechenden Energien und Beschleunigungen ansehen.

Prohibivität allerdings kann sich bei entsprechendem Auswanderungsdruck und/oder -anreiz schnell auflösen.

Lykurg
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Mi 10. Apr 2013, 21:53 - Beitrag #4

ein kleiner Schritt...

Von Geschwindigkeiten ist zwar noch nicht konkret die Rede, aber anscheinend ist man hinsichtlich des Fusionstriebwerks weitergekommen. Ich finde schwer einzuschätzen, inwieweit die Ankündigungen übertrieben sind*, immerhin scheinen die Prototypenteile zu funktionieren - klingt für mich schon ziemlich spannend... der Durchbruch, oder nur der Traum davon?


____________
* (auf den ersten Blick hatte ich "Posted in Science" [Kategorie] als "Published in Science" [Zeitschrift] mißinterpretiert^^)

Padreic
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Do 11. Apr 2013, 03:45 - Beitrag #5

Wenn ich es recht verstehe, geht es dabei gar nicht um Fusionsenergie als Energiequelle, sondern Fusion als "Elektromotor", der Solarenergie in Hitze überführt? Interessante Idee. Kernfusion durchzuführen ist ja technisch auch derzeit durchaus machbar, wenn man damit keine Energie gewinnen will.

Lykurg
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Do 11. Apr 2013, 10:50 - Beitrag #6

Das hatte mich zuerst auch verwirrt, offenbar geht es bei den Solarmodulen um den Strombedarf zur Steuerung des Triebwerks, das bauweisenbedingt nicht selbstzündend ist. Die Antriebsenergie selbst wird direkt aus dem Druck der Fusion generiert.
Zitat von Nasa:The Fusion Driven rocket (FDR) represents a revolutionary approach to fusion propulsion where the power source releases its energy directly into the propellant, not requiring conversion to electricity. [...] The expansion of this hot, ionized metal propellant through a magnetically insulated nozzle produces high thrust at the optimal Isp.
Quelle

Eine interessante Kleinigkeit im Bereich der Anwendung ist dann für mich, wie räumlich begrenzt die Explosionen im Start- und Landegebiet sind. Pläne, Raketen mit (natürlich deutlich weniger kontrollierten) Kernspaltungsexplosionen voranzutreiben, gab es ja schon früh, mit gutem Grund sind das NERVA- und das Orion-Projekt aber nicht verwirklicht worden. Eine lange Kette von A-Bombenexplosionen möchte man eben nicht vor seiner Haustür haben. H steht dann wohl für harmlos, wenn homöopathisch dosiert... Bild

Ipsissimus
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Do 11. Apr 2013, 10:58 - Beitrag #7

Schwierig abzuschätzen. Das größte Problem dürfte darin bestehen, dass das Raumschiff ja irgendwoher die Energie nehmen muss, um die Magnetfelder zu errichten und aufrecht zu erhalten, und sei es nur für Sekundenbruchteile im Pulsbetrieb. Das heißt, die brauchen eine zweite starke Energiequelle an Bord, Solarenergie oder Batterien reichen meines Erachtens dafür nicht annähernd aus. Ein kleiner Atomreaktor vielleicht. Außerdem wäre das ein reiner Raumantrieb, ich bezweifele, dass er in der Lage ist, ein Raumschiff vom Boden aus zu starten, allein schon wegen des Pulsbetriebs.

Ob die Technik schon so weit ist? Glaub nicht, aber 2020 ist natürlich ein überschaubarer Zeithorizont^^ wir werden vermutlich sehen, ob es geht^^

Lykurg
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Do 11. Apr 2013, 11:05 - Beitrag #8

Ja, über das Problem der Stromversorgung hatte ich mir inzwischen auch Gedanken gemacht. Schade zum Beispiel, wenn dank ungünstigen Sonnenstands^^ oder gar Beschädigung eines der Solarpanele der Strom fehlt, das Triebwerk in Gang zu setzen, und damit der Bremsvorgang nicht zustandekommt.

Ipsissimus
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Do 11. Apr 2013, 12:33 - Beitrag #9

wobei Solarenergie sowieso nur im inneren System eine Option darstellt, ab Asteroidengürtel dürfte da eh´ kaum noch was gehen

janw
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Do 11. Apr 2013, 20:22 - Beitrag #10

Hm, ob das so traumhaft wäre, mit einer irren Beschleunigung zu irgendeinem toten Gesteinshaufen zu fliegen, frostig oder extrem heiß, nur im Raumanzug zu überleben?
Bei Köln gibt es Tagebaue, sieht ähnlich aus^^


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