EU-Flaggschiff

Von der Genetik bis zur Quantenphysik, von der Atomkraft bis zur Künstlichen Intelligenz. Das weite Feld der modernen Naturwissenschaften und ihrer faszinierenden Entdeckungen und Anwendungen.
Ipsissimus
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Mo 28. Jan 2013, 18:26 - Beitrag #1

EU-Flaggschiff

Größenwahn oder kühn?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/eu-flaggschiff-initiative-forscher-erhalten-milliardenfoerderung-a-880003.html

Die Pläne der Wissenschaftler sind futuristisch, manche grenzen an Größenwahn: Die EU hat zwei von sechs Großforschungsprojekten ausgewählt, die jeweils mit einer Milliarde Euro gefördert werden. Es geht um ein neues Wundermaterial und die Simulation des menschlichen Gehirns.


Gelungene Auswahl? Und kann jemand was zu Graphen sagen?

009
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Mo 28. Jan 2013, 20:56 - Beitrag #2

Wie dies zeigt hätte ich zu Graphen selber gerne antworten.
Die unterlegenen Projekte klingen auch gut, mich würden ammeisten die Ropboter als menschliche Assistenz reizen.

Die Idee, statt Gieskannenförderung einen großen Batzen auf einen Haufen zu werden, find ich grundsätzlich gut und spannend, weil so bei den ausgewählten es zumind. nicht an mangelnder Aufmerksamkeit/Förderung liegen kann, wenn nix dabei rauskommt...

Wie eine solche Auswahl letztlich verantwortlich getroffen werden kann ist wohl auch eine gute Frage, näheres zum Entscheidungsprozeß fand sich im Artikel nicht.

Am Ende erinnert diese Fokussierung an (Selbst-)Organisationsprinzipien wie auf das wichtigste den meisten Aufwand zu legen.

Traitor
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Do 31. Jan 2013, 23:10 - Beitrag #3

"Human Brain" kühn mit Tendenz zum Größenwahn, aber durchaus im vernünftigen Rahmen, wie ihn ambitionierte Forschung immer haben muss.
Graphen recht wahnverdachtsfrei und nur mäßig kühn.
Die gemeinsame Auswahl recht gelungen vor allem durch die Kombination eines Großprojektes einerseits mit einem allgemeinen Themengebiet, somit vielen kleinen Projekten, andererseits. Wobei auch das Großprojekt durch seine computerisierte Natur sehr dezentral laufen kann und wird und damit ebenfalls dem europäischen Konzept verteilter Förderung ganz gut entspricht.
Die Alternativen wirken zudem alle relativ unspezifisch und als wären sie auch ganz gut kleinteilig und/oder privat finanzierbar, das spricht auch für die tatsächliche Auswahl. Nur die Vorauswahl, die erstmal zu diesen 6 führte, dürfte etwas komisch gelaufen sein.

Inhaltlich zu Graphen: ist derzeit das, was vor ein paar Jahren Kohlenstoffnanoröhren und Fullerene waren, das versprochene Wundermaterial für einfach jede Anwendung. Praktisch wird sicher bei weitem nicht alles erreicht werden, was derzeit versprochen wird, aber vermutlich doch eine ganze Menge wirklich spannender und nützlicher Sachen.

@009: Siehe oben, die Haufen verteilen sich dann ganz gut selber wieder, keines der Projekte ist ein "wir bauen an Ort X 100 Gebäude und sammeln dort 1000 Leute".

009
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Fr 1. Feb 2013, 01:44 - Beitrag #4

An welchen Zeithorizont denkst/vermutest Du, bis bei Graphen es belastbarere Erlenntnisse gibt?

Was es inzwischen bei Kohlenstoffnanoröhren und Fullerenen gibt, müsste ich wohl googlen wenn keiner mir auf die Sprünge helfen mag...

Traitor
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Fr 1. Feb 2013, 21:11 - Beitrag #5

Hängt davon ab, was du unter "belastbaren Erkenntnissen" verstehst. Klingt für mich eher nach Grundlagenforschung, davon gibt es schon viel mit vielen Ergebnissen. "Belastbare Anwendungskonzepte" dürften aber schon noch dauern.

Nanoröhren haben wohl noch kaum echte industrielle Anwendungen, aber ziemlich viele zumindest im Labor- und teils auch Kleinserienmaßstab erprobte in Elektronik und Materialtechnik. Bei Fullerenen dürfte es eher schwächer aussehen, am erfolgversprechendsten klangen die Ideen als Speicher- und Transportmedien und Katalysatoren, aber schwer einzuschätzen, wie weit da einzelne Projekte fortgeschritten sind.

Interessant ist übrigens auch, dass es inzwischen astronomische Beobachtungen von Fullerenen gibt.


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