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Furgeson und die einheitliche Feldtheorie

BeitragVerfasst: Sa 17. Jan 2015, 23:44
von Ipsissimus
Furgeson und die einheitliche Feldtheorie

Am Anfang, da war Aristoteles,
und ruhende Objekte neigten dazu, weiter zu ruhen,
und bewegte Objekte neigten dazu, zur Ruhe zu kommen,
und bald kamen alle Objekte zur Ruhe,
und Gott sah, daß dies langweilig war.

Dann erschuf Gott Newton,
und ruhende Objekte neigten dazu, weiter zu ruhen,
aber bewegte Objekte neigten dazu, in Bewegung zu bleiben,
und Energie wurde erhalten, und Bewegung wurde erhalten, und
Materie wurde erhalten,
und Gott sah, daß dies konservativ war.

Dann erschuf Gott Einstein,
und alles war relativ,
und schnelle Objekte wurden kurz,
und gerade Objekte wurden gekrümmt,
und das Universum war voller Trägheitsmomente,
und Gott sah, daß dies relativ allgemein, einiges aber speziell relativ war.

Dann erschuf Gott Bohr,
und da war das Prinzip,
und das Prinzip war Quant,
und alle Objekte wurden quantifiziert,
aber einige Objekte waren immer noch relativ.
und Gott sah, daß dies verwirrend war.

Dann wollte Gott Furgeson erschaffen,
und Furgeson hätte vereinheitlicht,
und er hätte ein Theorem ins Feld geführt,
und alles wäre eins gewesen.

Aber es war der Siebte Tag,
und Gott ruhte,
und ruhende Objekte neigen dazu, weiter zu ruhen.

(Tim Joseph)

BeitragVerfasst: So 18. Jan 2015, 11:06
von Lykurg
"Furgeson" machte mich neugierig, entsprechend suchte ich ein bißchen. Google möchte daraus unheimlich gerne "Ferguson" machen, das bringt einen aber auch nicht wirklich weiter, abgesehen vom Original des Gedichtes - siehe unten, teils auch verbreitet mit der Namensform "Fergeson" - findet man aber hier den fehlgeschlagenen Versuch eines Anderen, mehr darüber herauszufinden (nebst einer editionsphilologisch und wissenschaftsgeschichtlich höchst fragwürdigen Emendation^^).
Zitat von [rekonstruierte Version nach Stanford]:Unified Field Theory
by TIM JOSEPH

In the beginning there was Aristotle,
And objects at rest tended to remain at rest,
And objects in motion tended to come to rest,
And soon everything was at rest,
And God saw that it was boring.

Then God created Newton,
And objects at rest tended to remain at rest,
But objects in motion tended to remain in motion,
And energy was conserved and momentum was conserved and matter was conserved,
And God saw that it was conservative.

Then God created Einstein,
And everything was relative,
And fast things became short,
And straight things became curved,
And the universe was filled with inertial frames,
And God saw that it was relatively general, but some of it was especially relative.

Then God created Bohr,
And there was the principle,
And the principle was quantum,
And all things were quantified,
But some things were still relative,
And God saw that it was confusing.

Then God was going to create Furgeson,
And Furgeson would have unified,
And he would have fielded a theory,
And all would have been one,
But it was the seventh day,
And God rested,
And objects at rest tend to remain at rest.

Editionsbericht: Obiges folgt der als zuverlässigsten Wiedergabe angenommenen Quelle A (deren angebliche Vorlage, die NYT vom 6.4.1978, mir gerade nicht greifbar war). "Fergeson" taucht in den Sekundärtexten verstärkt auf, während "Ferguson" als Vereinfachung von "Furgeson" unwahrscheinlich ist.

BeitragVerfasst: So 18. Jan 2015, 17:27
von Padreic
Wenn man den siebten Tag als Sonntag sieht, sollte man Bohr in dem Gedicht durch Feynman, Sommerfeld, Jordan oder Tomonaga ersetzen.

BeitragVerfasst: So 18. Jan 2015, 18:08
von Lykurg
Warum genau? Zeit scheint in dem Gedicht ohnehin diskontinuierlich zu verlaufen, möglicherweise wird auch zwischen beginning [Tag 1?] und Newton oder später das Geschehen von zwei Tagen ausgelassen.

BeitragVerfasst: Mo 19. Jan 2015, 02:47
von Padreic
Newton und Einstein sind an einem Donnerstag bzw. einem Freitag geboren. Die von mir gelisteten Physiker an einem Samstag. Ich hatte halb erwartet, dass es einen solchen versteckten Witz gibt, aber wurde dann enttäuscht...

BeitragVerfasst: Mo 19. Jan 2015, 10:35
von Lykurg
Spannende Parallele - aber Feynman wäre wohl eher einen Schritt zu weit, Bohr paßt besser dahin. - Der Autor war meiner Quelle zufolge ein 17jähriger Schüler, es müssen also nicht unbedingt numerologische Geheimnisse darin verborgen liegen, auch es das natürlich nicht ausschließt.
Angenommen, Aristoteles wurde an einem Montag geboren, welche Zwischenschritte fehlen?^^