Oh ja, Ipsi! Neutrinos allgemein sind mit ihrer schweren Nachweisbarkeit und ihren exotischen Eigenschaften eines der spannendsten Forschungsgebiete der theoretischen wie experimentellen Teilchenphysik. Gerade ihre vom Standardmodell nicht erklärte Masse ist eine der wenigen handfesten Spuren für "neue Physik". Die Oszillationen sind auch definitiv von ihrer Überraschendheit, Bedeutung und theoretischen wie experimentellen Eleganz her eine der "coolsten" Sachen, die einem im Physikstudium so begegnen. Zudem entsteht gerade das neue Feld der Neutrinoastronomie, für die der von Kajita geleitete Super-Kamiokande ein entscheidender Entwicklungssprung war.
Die
theoretischen Berechner (wenn auch nicht Erlärer) der Oszillationen scheinen leider schon alle tot zu sein, daher geht der Preis nur an Experimentalisten in Ordnung. Zwar hätte man wie üblich lieber die ganzen Detektor-Kollaborationen auszeichnen sollen, aber zumindest sind diese zwei Chefs auch wirklich herausragende Innovatoren gewesen.
Kajita ist übrigens mittlerweile Chef des ähnlich spannendend Gravitationswellendetektors KAGRA, der aber hoffentlich/leider zu spät fertig werden dürfte, um ihm einen Zweitpreis einzubringen. (Die amerikanischen und europäischen Detektoren haben gute Chancen, schon Erfolge zu vermelden, bevor KAGRA bereit ist.)
@Lykurg: Mittlerweile steht dort "Ich habe ein Teilchen in die Welt gesetzt, das nicht nachgewiesen werden kann."