Ivanan

Gemeinsam Welten und Figuren erfinden - Fortsetzungsgeschichten zum Mitschreiben.
Amy
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Fr 27. Feb 2004, 10:42 - Beitrag #41

"Komisch..", sagte Dreigar. "Sollen wir sie suchen?"
Ibeth hob die Hand. "Meinetwegen sucht das Kind, dann müsst ihr aber auf mich verzichten. Ich werde ihr nicht wie ein Hund nachrennen. Am Besten wäre es gewesen, wenn ich sie damals schon getötet hätte." Ihre Augen sahen Julianne zornig an, denn sie war es gewesen, die sie abgehalten hatte.
"Falls ihr fertig seid und wir weiterziehen - sagt mir Bescheid...", knurrte sie, sah Dreigar noch kurz in die Augen und schritt dann an Julianne und Dyke etwas schwankend vorbei.
Sie stieß die Tür auf, ging hinaus, schloss sie wieder hinter sich und als einige Sonnenstarhlen auf sie fielen... da kam es ihr vor, als würde ihr Leib im Feuer untergehen, wie er es schon so oft hätte tun sollen. Sie verkniff sich einen Schrei, sonst wären zuviele auf sie aufmerksam geworden. Doch wie von ihrem Feind verfolgt rannte sie in die nächste beschattete Gasse, wo sie sich ohne jegliche Kraft niederlies. Sie konnte nicht mehr.. Viel zu lange hatte sie sich schon zurückgehalten. Viel zu lange.
Ibeth fuhr sich durchs Haar und öffnete dabei leichte ihre Lippen. Und aufeinmal begann sie leise zu singen. Ein Lied, das niemand mehr kannte, denn niemand (abgesehen von ihr) war von dieser Zeit mehr übrig...
Ein schönes Lied war es, auch wenn es etwas traurig und "böse" klang. Sie lies ihren Blick zum Anfang der Gasse, wo sie hergekommen war, fallen und sah einem jungen Elf entgegen. Er war wohl, von ihrem Gesang gefesselt, stehengeblieben und starrte nun unsicher in die Dunkelheit. Ibeth` Gesang verstummte. Der junge Elf kam einige Schritte auf sie zu, seine grauen Augen blickten sie an.
"Wer seid ihr? Ich habe euch hier noch nicht gesehen..", sagte er.
"Willst du wissen, wer ich bin?", lächelte sie.
"Ja, gerne. Sagt mir euren Namen, denn ich habe noch nie jemanden so schön singen hören!"
"Dann komm her. Ich flüstere ihn dir ins Ohr, ich will nicht, dass es gleich jeder hört." Ihr Lächeln wurde breiter.
Sie hatte ihr Opfer gefunden. Wahrlich ein naives Kind...
Der Elf lächelte glücklich, ging leise zu ihr und ging vor ihr auf die Knie. Dann beugte er sich nach vorne und hielt ihr das Ohr, bzw. den nackten Hals hin. Auch die Magierin beugte sich nach vorne.
"Elisabeth... Aber du kannst mich gerne Ibeth nennen..", hauchte sie und als er seinen Kopf wieder zurückziehen wollte, hatten ihre kalten Hände seinen Nacken gepackt. Sie hielt ihm ein Tuch vor den Mund, um seine Schreie etwas zu dämpfen. Dann rammte sie ihre Zähne in den jungen unberührten Hals.
Nach einigen Minuten schrie der Junge nicht mehr und Ibeth stieß ihn weg. Ohne einen Funken Dankbarkeit, da er ihr neue Kraft "geschenkt" hatte. Aber sie hatte auch keine Zeit, denn eine junge Frau, kein Stück von ihr entfernt, lenkte sie ab.
Hatte sie alles gesehen? Hatte ...
"Du... du hast mein Kind getötet!", kreischte sie und starrte mit geweiteten Augen auf den toten Körper vor Ibeths Füßen.
"Ja, das habe ich. Nun sind wir quitt. Vor einigen Jahrhunderten hat Eure Rasse auch meinen Sohn getötet.", lächelte sie und stand auf. Ihre Hand suchte den Dolch. Diese Frau hatte zuviel gesehen. Zuviel.
DIe Magierin zog die Waffe und schleuderte ihn auf die junge Frau zu, doch sie hatte die Schnelligkeit der Elfen vergessen: Die Mutter war schon hilfe-schreiend aus der Gasse gerannt.
Gut gemacht. Nun bist du wieder die Alte, die die ich kenne. Deine Augen sehen wieder so scharf, wie die der Elfen es wohl nie können...
"Sei still!", zischte sie und hob den Jungen hoch. Sie warf ihn sich über die Schulter und rannte zum anderen Ende der Gasse.
Sie konnte nicht länger in dem Dorf bleiben, die anderen würden schon wissen, dass sie ein Stück abseits auf sie warten würde.
Hoffentlich würden sie sich beeilen und nicht zuviel Zeit in die Suche nach Elbereth investitieren.
Ibeth war bei den Ställen angekommen und war zu einem Pferd gerannt. Dem einzigen Pferd, dem sie wohl traute: Das von Dreigar.
Sie stieg hinauf und setzte den Jungen vor sich in den Sattel.
Sie hatte ihn zwar getötet, abe sie würde ihn auch begraben.
"Los!", schrie sie und das Pferd rannte so schnell es konnte in die Ebenen.
Hinter sich hörte sie Schreie - natürlich würden die Elfen sie verfolgen. Aber nicht sehr lange. Vorne im Wald würde sie selbst vor den Elfen sicher sein.
Dort würde sie dann auch auf Julianne, Dreigar, Dyke und vielleicht auch Elbereth warten...

+Luinalda+
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Fr 27. Feb 2004, 13:32 - Beitrag #42

Dykes Worte rissen Julianne aus ihren Gedanken . "Dann machen wir uns eben auf die Suche," murmelte er und sah die Piratin erwartungsvoll an . Sie nickte nur und folgte Dreigar der schon zur Türe hinaus gegangen war .Ibeths Worte klangen immer noch in ihren Ohren :" Sucht das Kind , ich werde keine Zeit damit verschwenden." Und dann spürte sie wieder Ibeths brennenden , hasserfüllten Blick den sie ihr noch zugeworfen hatte bevor sie zur Tür herausgegangen war . Die Piratin presste ihren immer noch betäubten , linken Arm schützend an ihren Leib und schritt hinter Dreigar einige Treppen hinunter die auf den Marktplatz führten . Hinter sich hörte sie Dykes vorsichtige Schritte . Anfangs war sie misstrauisch gewesen als ihr der blonde Elf von einem dritten erzählt hatte , doch jetzt war sie sich sicher das man ihm vertrauern konnte .Sie drehte sich kurz um um sicher zu sein das er noch hinter ihr war . Er war es . Auf dem Marktplatz war es nicht besonders voll deshalb erspähte Julianne gleich den blonden Elfen der in der Mitte stand und mit ratlosem Blick umhersah . Die Piratin strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus der Stirn und stellte sich vor ihn ."Seid gegrüßt ," sagte der Elf und musterte sie ,"wie geht es eurem Arm?" Die Piratin sah zu Dreigar und Dyke die in einigem Abstand von ihr und dem Elfen standen und flüsterten : "Gut," murmelte sie ," habt ihr Elbereth gesehen? Wir müssen weiter ziehen und können sie nicht finden , die Zeit drängt." Seine Miene verfinsterte sich und er murmelte nur :" Sie wird euch nicht mehr begleiten , sie muss hier bleiben .Ich will jetzt keine Gründe nennen , das ist ihre Sache ganz allein . Viel Glück auf eurem Weg." Mit diesen beklemmenden Worten wand er sich um und schritt davon . Julianne ging verwirtt zu Drejgar und Dyke die sie gleich fragten :"Was hat er gesagt." Mit leisen Worten schilderte sie die Worte ihren beiden Begleitern und ein mulmiges Gefühl kam in ihrer Magengegend auf ...

Raiden/Yuji
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Fr 27. Feb 2004, 22:16 - Beitrag #43

Dyke registrierte irgendwo am Rande seines Bewusstseins aufgeregte Schreie der Elfen noch während ihnen Julianne, die Worte des Elfen übersetzte. Er wusste ganz genau, was das bedeutete: Ibeth hatte sich nicht mehr länger zurückhalten können und war entdeckt worden. Nun waren nicht nur sie in Gefahr. Er hatte bis jetzt immer versucht, sich bedeckt zu halten, um sich nicht in Schwierigkeiten zu bringen, doch jetzt war ihm das egal. Wütend auf die Magierin, die sich nicht hatte beherrschen können, stürmte er los. Grob schubste er den blonden Elf zur Seite, der gerade von ihnen wegging. Der drehte sich empört zu ihm um und blickte genau in seine roten Augen, die jetzt wie von innen zu glühen schienen. Er hatte ihn vorher für einen Dunkelelf der Ebene gehalten, doch jetzt enpuppte sich der angebliche Freund als Feind seines Dorfes. Er rief noch irgendetwas, worauf ein paar Krieger zu ihren Waffen griffen, aber Dyke war schon längst beim Stall und gallopierte auf seinem Pferd davon, immer hinter Ibeth hinterher, die er noch sah. Er ritt diejenigen Elfen nieder, die sich ihm in den Weg stellten, unter anderem auch die verzweifelte Mutter, die noch gar nicht fassen konnte, dass ihr Kind tot war. Er bemerkte wie Dreigar und Julianne ihm folgten, auch wenn der Krieger nun auf einem anderen Pferd saß, da Ibeth sich offensichtlich seins ausgeborgt hatte. Er war verwirrt und auch Julianne schien das Geschehen nicht ganz begriffen zu haben.

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Sa 28. Feb 2004, 11:35 - Beitrag #44

Wie eine wilde rannte die Piratin neben Dreigar her . Ihre Augen waren gebannt auf die immer kleiner werdende Gestalt Dykes gerichtet . "Was hat Ibeth nur getan?" fragte sie sich während sie nach Atem rang und noch weiter beschleunigte . Sie musste an die Schreie der verzweifelten Mutter denken , an ihre schreckgeweiteten Augen und an ihren Blick aus dem Julianne die Todesangst hatte lesen können . Plötzlich sah sie wie vor ihnen Dyke auf seinem scnellen Pferd zum stehen kam . Sie hatten soeben das Tor des Dorfes passiert ohne es zu merken und standen jetzt am Rande eines uralten , furchteinflösenden Waldes . Keuchend kam Julianne neben Dyke zum stehen genau wie Dreigar . "Sie ist da hinein geritten ," murmelte der Dunkelelf und schwang sich von seinem Pferd hinunter . Die Piratin lies ihren Blick besorgt umherschweifen . "Dann solten wir ihr folgen ," hörte sie Dreigars Stimme neben sich . Auch er rang nach Atem doch nicht so sehr wie Julianne . Langsam hörte die Betäubung in ihrem Arm auf und es brannte ein wenig .Ohne dass die anderen Beiden etwas erwidern konnten machte er sich bereits auf den Weg in den Wald hinein .Julianne warf Dyke einen verunsicherten Blick zu , folgte dann aber Dreigar und hörte hinter sich auch die Schritte des Dunkelelfen . Julianne glaubte sie waren ewig gelaufen bis sie plötzlich stehen blieb . Sie war auf etwas getreten . Es fühlte sich weich und matschig an . "Da ist etwas," murmelte sie und hörte wie die anderen beiden stehen blieben . Wegen der Dunkelheit konnte sie nur schemenhaft ihre Umrisse wahrnehmen .Da drangen einige Sonnenstrahlen durch das dichte Blätterdach und fielen auf Julianne . Und als sie nach unten sah und wissen wollte auf was sie getreten war stieß sie einen erstickten Schrei aus . Es war die gestalt eines Jungen , die vor ihr auf dem Laubboden lag .

Amy
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Sa 28. Feb 2004, 13:03 - Beitrag #45

Ibeth lehnte einige Meter von ihnen an einem Baum. Sie hatte wieder die Füße angezogen und ihre Hände fest um sie geschlungen. Sie sah aus wie ein kleines Kind, das sich verirrt hatte. Man konnte es auch so nehmen: Ein kleines Kind, dass sich in der Zeit verirrt hatte und den Tod nicht fand.
Die Magierin hatte die Augen geschlossen und fuhr mit der Zunge über die eingetrockneten Bluttropfen an ihrer Lippe. Das Blut des Jungen...
Plötzlich spürte sie, wie eine Hand, die ihre streichelte – eiskalt, die Hand war eiskalt.
Ibeth riss die Augen auf und sah in das blasse Gesicht ihres Bruders. Sein schwarzes längeres Haar wurde vom Wind sanft hin- und hergewogen. Mit seinen leeren Augen starrte er sie an.
Dann setzte er sich neben sie und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Seine eisigen Hände strichen über den rechten Arm und er lächelte.
„Durch das Blut von dem Kind bist du wieder stark geworden..“, sagte er leise.
„Ja, die Wunden sind zugewachsen.“, zischte sie und strich sich seufzend mit der linken Hand durch das blondbraune Haar. Und dann war es verschwunden, das schlechte Gewissen, das Kind getötet zu haben.
Ohne etwas zu sagen richtete sie sich auf und starrte ihren Bruder an. Die Stimmen der anderen hörte sie immer noch und auch, dass Julianne ihren Namen rief.
„Verschwinde jetzt.“, befahl sie und hielt den Dolch in der rechten Hand.
„Weshalb? Hast du Angst, dass einer von ihnen erblindet, wenn er mich sieht..?“
„Hau ab, Bruder!“
Er lächelte und verschwand. Einfach so. Wie, als wäre er eins mit dem Baum geworden oder eben mit der Luft.
Ein Windstoß fuhr durch die Blätter und Ibeth trat hinter dem Baum hervor.
Sie würde Julianne irgendetwas vorlügen, Dreigar und Dyke wussten es sowieso, aber die Piratin müsste es nicht auch noch erfahren.
„Ich habe den Jungen getötet, um den Elfen zu zeigen, dass ich ihnen immer noch nicht verziehen haben, dass sie mich einmal ausgeraubt haben.“, lächelte die Magierin und ging zu Julianne. „Wieso, war es falsch?“ Das böse Lächeln in ihrem Gesicht wich nicht einmal, als sie zu Dyke sah, der sie finster anblickte.
Sie ging an der Piratin vorbei, zu Dreigar. Doch als sie an dem Dunkelelf vorbeiging flüsterte sie ihm ein „Du hättest das selbe getan, wenn du gekonnt hättest..“ zu und blieb dann vor Dreigar stehen.
„Es tut mir Leid, dass ich mir dein Pferd geborgt habe (ohne zu fragen), aber es ist eines der Besten, das ich je geritten bin.“
„Wo ist es?“
Ibeth rannte hinter ein große Eiche und kam einen Moment später mit dem Pferd hervor. Sie strich ihm über den Rücken und übergab die Zügel seinem Herrn.
Dann schritt sie zurück und hob den Jungen hoch.

Ceyx
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So 29. Feb 2004, 13:44 - Beitrag #46

Dreigar strich durch die Mähne seines Pferdes. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er ihm etwas ins Ohr flüsterte. Leise schnaubte das Pferd, scharrte mit einem Fuss im nassen Laub.
Ibeth hatte den Elf hochgehoben, entfernte sich einige Schritte. Julianne wollte ihr nachgehen, doch Dreigar hielt sie mit einer Hand zurück.
Schweigen.
Der Wind raschelte durch die Blätter weit über ihnen, schien über der Szenerie zu kreisen. Ungläubig sah Julianne zu, wie Ibeth daran ging, etwas Waldboden auszuheben. Es war guter Boden, luftig und feucht, so fiel es Ibeth leicht, schnell ein kleines Grab auszuheben.
Behutsam legte sie den Jungen in das nasse, kühle Grab, häufte die Erde darauf auf. Endlich stand sie wieder auf, drehte sich zu ihren Gefährten um.
Ihr Blick erwiderte stolz die Blicke der anderen, das geheimnisvolle Lächeln Dyke's, den erstaunten Blick Julianne's und schliesslich die kalten und ausdruckslosen Augen Dreigar's.

Raiden/Yuji
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So 29. Feb 2004, 16:07 - Beitrag #47

Dyke ging nicht weiter auf die Sache ein. "Reiten wir weiter", sagte er mit gleichgültiger Miene. Er war bei weitem nicht so bestürzt wie Julianne, die immer noch erschrocken in die Runde schaute, denn er hatte nichts für diese Elfen übrig gehabt. Wie Ibeth bereits richtig festgestellt hatte, wäre er nicht in dieser Mission unterwegs gewesen, hätte er sie auf jeden Fall auch angegriffen. Jedoch würden sie den Tod des Jungen nicht ungesühnt lassen wollen. "Wenn alle reiten, kommen wir schneller voran." Er hatte keine Lust sich mit einer Horde wütenden Elfen anzulegen. Ibeth sah Dreigar, der wieder auf seinem Pferd saß, mit einem eigentümlichen Blick an und er seuftze ergeben, half ihr dann aber doch auf Lail. Dyke nahm Julianne zu sich und sie ritten langsam weiter durch den düsteren Wald. Der Dunkelelf wusste nicht genau was, aber etwas störte ihn an diesem Ort, etwas undefinierbares, dass in der Luft lag und ihn mehr beunruhigte, als ihm lieb war. Julianne war verstört über die Kaltblütigkeit mit der der Tod von dem Jungen abgetan worden war.
Je weiter sie in den Wald kamen, desto kälter wurde es. Die Stimmung der Truppe war angespannt, denn inzwischen hatte jeder gemrkt, dass mit diesem Wald etwas ganz und gar nicht stimmte...

Amy
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So 29. Feb 2004, 17:48 - Beitrag #48

Ibeth sah zum Himmel hoch, der nur wenig zu sehen war, die Äste verdeckten ihn fast ganz. Doch über ihn flog der Rabe und stieß einen lauten Schrei aus.
"Verschwindet aus dem Wald!", hieß es.
"Wieso?", schrie sie hinauf und hielt sich an Derigar fest um nicht vom Pferd zu fallen.
Der Rabe schrie wieder; "Spürst du es nicht?"
Sie antwortete nicht. Jeder spürte es. Jeder spürte die Gefahr. Aber sie wusste nicht, was es ungefähr sein könnte...
Als sie wieder aufsah war der Himmel gar nicht mehr zu sehen, was sie etwas beunruhigte.
Das Gefühl, als würde ein Erdschwall auf sie niederfallen und sie begraben, machte sich in ihr breit.
"Wir sollten besser aufpassen. Etwas lauert ... auf uns.", sagte sie zu Dyke und zog ihren Dolch.
Mit zusammengekniffenen Augen und der Entschlossenheit zu töten, sah sie sich über die Schulter.
Der Wind zersauste ihr blondes Haar und jeder der sie wohl so gesehen hätte, hätte sie für eine Verrückte gehalten.
Die Magierin lächelte (und versteckte nur mit Mühe die spitzen Zähne) und sagte zu den anderen:
"So wird die Sache hier wenigstens etwas spannender, falls hier wirklich etwas ist..."

+Luinalda+
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Do 4. Mär 2004, 22:05 - Beitrag #49

Julianne saß hinter Dyke auf dem Pferd und hielt sich an seiner Hüfte fest . Sie ritten nun schon einige angespannt und immer wachsame Stunden durch die Dunkelheit dieses schrecklichen Waldes und hatten jegliches Zeitgefühl völlig verloren . Jedoch gingen ihr Ibeths`Worte nicht mehr aus dem Kopf :" Hier ist etwas im Wald und dan macht die Sache spannender ," dröhnte es in ihren leergefegten Kopf . Ibeth wusste etwas . Genauso wied die Piratin wusste das Ibeth nicht das war , was sie vorgab zu sein . Sie hatte die Lüge in ihren Augen lesen können . Wahrscheinlich dachten alle sie wäre ahnungslos und schluckte brav den Köder , doch sie wusste das da etwas war , das die anderen vor ihr zu verbergen versuchen . Doch das war jetzt nicht wichtig . Julianne hörte hinter sich einige Äste knacken . Vorsichtig beugte sie sich zu Dyke vor und flüsterte ihm ins Ohr :"Was war das hinter uns?" Der Dunkelelf kniff die Augen zu Schlitzen zusammen . Er hatte es sicher auch gehört ."Sie verfolgen uns wegen dem Jungen . Die Dunkelheit schützt uns vor ihnen , doch nicht vor dem was hier noch auf der Lauer liegt ..." Die Piratin lies sich wieder zurück sinken und seufzte . "Wir müssen wachsam sein ," flüsterte sie noch und schloss dann die augen . Sie wäre wohl eingeschlafen , doch ein heftiger Ruck und ein lautes Wiehern lies sie wieder hochfahren . Das Pferd scheute heftig und obwohl Dyke auf es einsprach und versuchte es zu zügeln stieg es und im nächsten Moment fand sich die Piratin neben ihm auf dem schlammigen Waldboden wieder : Sie sah noch wie das stolze Pferd verängstigt zwischen den Bämen verschwand Und dann wurde es still ... Bis Dreigars und Ibeths`Rufe an ihr Ohr drangen :" Seid ihr wohl auf?" Ihnen schien es ebenso ergangen zu sein wie ihr und Dyke . "Ja ," rief Julianne ,"uns geht es gut .Wo seid ihr?" Da hörte sie ein Knacken . Sie drehte sich zu Dyke um der sie mit zusammengekniffenen Augen anstarrte . Dann hlte die Piratin einen Dolch den sie immer an ihrem Gürtel trug hervor und drehte sich um . Etwas war ganz nah ...

Raiden/Yuji
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Sa 6. Mär 2004, 21:15 - Beitrag #50

Das beunruhigende Gefühl, dass er die ganze Zeit gespürt hatte, wurde jetzt so stark, dass er eine leichte Gänsehaut bekam. Er versuchte es zu ignorieren und konzentrierte sich auf das, was da durch die Bäume auf sie zukam. Julianne stand kampfbereit mit dem Dolch in der Hand neben ihm. Dyke ließ das Schwert durch zwei seiner Finger gleiten, um das scharrende Geräusch beim Ziehen zu unterdrücken. Alle seine Sinne waren aufs äußerste auf seine Umgebung konzentriert, dank ihrer Schärfe konnte er ein ganzes Stück weiter durch das dunkle Zwielicht des Waldes sehen, so dass er der erste war, dem die Erscheinung auffiel. Eine Schattenfront schien auf sie zu zukommen und in ihr nahm er schemenhaft Bewegung war. Die Augen der jungen Piratin wurden groß, als sie sie sah. „Was ist das?“ „Keine Ahnung, aber ich schätze wir werden es gleich erleben...“ Er beschloss, die bereits Dunkelheit zu nutzen um seine speziellen Kräfte zu aktivieren, für die die Schattenkrieger berühmt gewesen waren. Seine Hände zitterten ein wenig, da er sich sehr konzentrieren musste, während er seine Klinge senkrecht vor seinem Körper hielt und seine Energie sammelte. Plötzlich schien sein Körper fast mit den Schatten zu verschmelzen und seine Augen färbten sich tiefschwarz. Er war nun sehr viel schneller als gewöhnlich und für Gegner schwerer auszumachen. Ibeth hatte sofort gespürt, dass er sich verändert hatte, denn er strahlte nun eine gewisse Magie aus, die er vorher nicht besessen hatte. Interessant, anscheinend steckte in ihm doch mehr, als sie vermutet hatte. Sie machte sich kampfbereit und überlegte, woher sie diese Art von Aura nur kannte. Der Wind frischte auf und fuhr ihr durchs Haar.
Sie freute sich schon auf den bevorstehenden Kampf, auch wenn sie bis jetzt nur vermutete, wer ihre Gegner sein würden.

Ceyx
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So 7. Mär 2004, 21:14 - Beitrag #51

Die Dunkelheit um sie herum verdichtete sich, schien beinahe berührbar zu sein. Schemen bewegten sich darin, wirbelten herum, doch immer wenn Dreigar versuchte, einen Schemen mit seinen Augen zu fassen, verschwand er wieder, wurde zur Dunkelheit, die sich immer enger um sie herum zusammenzog.
Ein Scharren.
Dreigar stand ruhig da. Sein Schwert war immer noch auf seinem Rücken. Für einen Moment wünschte er sich, er hätte die Armbrust vom Sattel seines Pferde mitgenommen, so dass er nun einen Bolzen in die Dunkelheit hätte schleudern können, doch im selben Moment fragte er sich, ob dies überhaupt einen Sinn gehabt hätte.
Ein Atmen. Dreigar spürte, wie sich seine Nachkenhaare aufstellten. Die Dunkelheit war zum Stillstand gekommen. Dreigar zog sein Schwert, packte es fest mit beiden Händen. Er konzentrierte sich auf seinen Herzschlag, der ruhig in seiner Brust klopfte.
Stille.
Sein Kopf war leer, all seine Sinne geschärft. Auch seine Gefährte waren konzentriert. Dreigar verschwendete nur eine Sekunde, in der er sich nach ihnen umschaute. Julianne. Ibeth. Doch Dyke schien verschwunden, bis Dreigar im Halbdunkeln jemand ausmachte, eine Gestalt, die aus Rauch, aus Schatten zu bestehen schien.
Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Der Junge schien ja noch was in Peto zu haben...
Ein Sekunde.
Die Dunkelheit stand still, war undurchdringlich. Doch Dunkelheit allein konnte ihnen nichts anhaben. Stille. Durchbrochen von Scharen. Huschen. Etwas bewegte sich. Noch etwas. Schatten, in der Finsternis.
Dann brach die Hölle los. Auf allen Seiten sprangen Gestalten hervor, blanke Schwerter blitzten auf. Die Schatten schienen auf einmal an Gestalt gewonnen zu haben, schienen, von einem eigenen, düsteren Leben beseelt, aus ihrem tristen Dasein entkommen zu sein, und nun bereit, Rache zu nehmen, für die Zeit der Sklaverei an allen lebenden Wesen dieser Erde.
Blut spritzte.
Es waren keine Schatten.

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Do 11. Mär 2004, 19:25 - Beitrag #52

wie aus dem nichts waren die Angreifer aufgetaucht , leise und schnell wie schatten hatten sie den Kreis um ihre Opfer immer enger gezogen und schließlich angegriffen . Doch jetzt war die Hölle los . Julianne hörte die Schreie ihrer Gefährten , das Klirren von Schwertern und ein hektisches Atmen und Keuchen . Da bemerkte Julianne wie auch sie angegriffen wurde . Mit einem festen Griff legten sich ein paar Hände um ihre Kehle und drückten zu . Die Piratin stießeinen erstickten Schrei aus , zögerte jedoch nicht länger . Sie öffnete ihren Mund und versenkte ihre Zähne im Handrücken ihres Angreifers . Sie hatte so fest zugebissen das die Gestalt augenblicklich loslies und aufheulte . Die Piratin spürte bitteres Blut in ihrem Mund und spuckte es angewiedert wieder aus . Doch sie hatte nicht lange Zeit um sich zu sammeln denn sie mekrte wie die schemenhafte Schattengestalt erneut zum Angriff ausholte . Julianne wirbelte herum und sah gerade wie die Gestalt ihre Arme hob um mit dem Schwert auf sie einzustechen doch reflexartig hob sie die Hand mit dem Dolch und versenkte ihn in seiner Brust . Röchelnd ging die Gestalt zu Boden . Der Kampf tobte : Julianne hörte wie ihre Gefährten ebenfalls um ihr Leben kämpften . Dyke , Ibeth , Dreigar . Alles was sie hörte waren ihre Schreie und die der Gegner die sie zu Fall brachten . Sofort zog Julianne ihren Krummsäbel und zog ihn aus der Scheide : Der nächste Gegner lies nicht länger auf sich warten ...

Amy
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Fr 12. Mär 2004, 15:04 - Beitrag #53

Jemand warf sich auf Ibeth, jemand, der das dreifache von ihr zu wiegen schien. Sie konnte sich nicht bewegen, spürte die Schmerzen, die sich in ihrem Körper breitmachten. Dazu kam noch diese verdammte Dunkelheit - sie sah nichts, weder ihren Gegner, der sie zu erdrücken schien, noch ihre Gefährten.
Die Magierin rang nach Luft und versuchte an ihr Schwert zu gelangen, doch ihr Gegner rührte sich nicht.
"Benutze doch deine Magie... Zeig ihnen endlich was du kannst, oder willst du immer die schwache kleine Ibeth spielen, die nur Taschenspielertricks beherrscht?", zischte ihr der Wind ins Ohr.
"Nein, das will ich nicht!", dachte sie sich und spürte plötzlich den Griff ihres Schwertes in ihrer fast tauben Hand. "Aber jetzt noch nicht und jetzt verschwinde!"
Mit all ihrer Macht stemmte sie ihren Gegner mit den Füßen etwas hoch und es kam ihr vor, als würden sie unter seinem Gewicht zusammenbrechen. Leise zog sie ihr Schwert aus der Scheide und stach es dem Koloss in die Magengegend, dass er aufschrie. Er gröllte Laut und anscheinend war es kein Mensch, der die Absicht gehabt hatte, sie zu erdrücken, denn es hörte sich nicht an, als könne er sprechen.
Ibeth kniete am Boden und lehnte sich an ihr Schwert, dass sie in die fruchtbare Erde gestoßen hatte. Sie holte tief Luft und spürte, wie die Schmerzen verschwanden, so, wie es wohl bei einer Wunde auch passiert wäre.
Mit zornfunkelnden Augen starrte sie in die Dunkelheit und hörte laute und schwere Schritte ein paar Meter von sich entfernt. Es musste wohl ihr "Freund" sein.
"Du Mistvieh!", knurrte sie und rannte mit gezogenem Schwert in die Dunkelheit.
Doch im selben Moment blieb sie abrupt stehen, rührte sich nicht. Ihren Mundwinkel lief Blut hinunter, ihr Blut. Ihre zitternden Hände umfassten den Speer, der sie plötzlich durchbohrt hatte. Und da waren sie wieder, diese Schmerzen. Jedesmal wenn sie sie spürte, war sie glücklich drüber. Denn eine Seele und ein Gewissen hatte sie nicht. Und Schmerzen kannte sie auch nur für einen Moment. Aber diesmal dauerte es länger.
Sie zog den Speer aus sich heraus, wobei ein Schrei über ihre Lippen kam und fiel dann mit einem dumpfen Aufschlag zu Boden.
"Ich hab es dir doch gesagt, das hast du davon...", flüsterte der Wind.
"Es ist mir egal... Die Wunde wird gleich wieder verheilen... Es ist ein schönes und ungewohntes Gefühl..", dachte sie sich.
"Und was ist, wenn es nicht gleich verheilt, sonder erst in einer Stunde?", lachte ihr Bruder und sie schloss die Augen.
Sie drückte ihre Hand auf die Wunde und spürte, wie das warme Blut durch die Rillen floss.
Ihr ganzer Körper zitterte und verkrampfte sich ... dann hörte sie eine Stimme hinter sich, eine männliche. Aber sie konnte nicht mehr richtig wahrnehmen, wem genau sie gehörte...

Raiden/Yuji
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Sa 13. Mär 2004, 21:34 - Beitrag #54

Dyke sah im Augenwinkel wie Ibeth gtroffen wurde und fiel, nachdem sie den Speer entfernt hatte. Aber er war sicher, dass sie das wegstecken würde. Dreigar war außerdem schon bei ihr. Das Problem war nur, dass seine Gefährten in dieser Dunkelheit nicht viel sehen konnten und sie konnten es sich nicht leisten, wenn noch mehr von ihnen kampfunfähig gemacht wurden. Seine Gegner waren keine Dämonen, wie er vermutet hatte, oder Untote, wie er sonst erwartet hätte, sondern ein bunt zusammengewürfelter Haufen aller möglichen Rassen. Solch eine Truppe konnte keine Dunkelheit beschwören, wie Dämonen es teilweise fertigbrachten. Ein Magier musste sich unter ihnen befinden. Dyke vermutete, dass er sich hinter seine Leute zurückgezogen hatte, was es noch schwieriger machen würde, ihn anzugreifen. Mäkens Magier waren im Allgemeinen Feiglinge, aber nichts desto trotz ernstzunehmende Gegner.
Er vergewisserte sich, dass Julianne zurechtkam und sammelte noch ein letztes mal seine Kräfte, bevor er sich mit wahnwitziger Geschwindigkeit durch seine Feinde schlug, die nicht mit seiner Schnelligkeit mithalten konnten. Dann sah er den Magier. Er war in ein schwarzes Gewand gehüllt und hatte seinen Stab fest in der Hand. Und er hatte ihn bemerkt.
Alle seine Fähigkeiten nutzten Dyke nichts, wenn er mit Magie direkt angegriffen wurde, aber er konnte ihr ausweichen, wenn sie in einer bestimmten Form kam. Sein Gegner war jedoch nicht so dumm, diesen Fehler zu machen. Er nutzte geschickt die übersensiblen Sinne des Dunkelelfen aus und wendete sie gegen ihn, indem er seinen Stab schwang und dem Schattenkrieger einen Lichtstrahl schickte, den nur dieser sehen konnte. Dyke sah sein Vorhaben und riss kurz erschrocken die Augen auf. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte.
Er wurde blind, als das Licht seine empfindlichen Augen traf und grausame Schmerzen durch seine Kopf jagten. Keuchend hielt er die Hände davor und krümmte sich zusammen.
Vorübergehend war er wie gelähmt und der Magier nutzte das aus, um ihm einen harte Schlag auf die Wirbelsäule zu verpassen. Dyke brach zusammen und das holte ihn wieder in die Gegenwart zurück. Auch wenn seine Schattenverwandlung nun gelitten hatte und er erheblich langsamer gewesen war, konnte er seinen Gegner noch schlagen. Nicht umsonst war das kämpfen mit verbundenen Augen ein langer Teil seiner Ausbildung gewesen. Seine anderen Sinne zeichneten ihm ein fast genaues Bild der Umgebung, als er sich auf sie konzentrierte.
Er trat dem Magier die Beine unter dem Körper weg und brach ihm mit einem Fußtritt das Genick. Nicht ganz so leichtes Spiel hatte er mit den nachfolgenden Gegnern, aber er tötete trotzdem jeden von ihnen nach kurzer Zeit. Seine Gefährten konnte er fast nicht spüren, da er darin noch nie sehr gut gewesen war und die Auren seine Feinde es größtenteils unmöglich machten. Aber ihre Reihen lichteten sich bereits, denn nun sahen die anderen sie etwas besser, da die Dunkelheit geschwunden war und nun nur noch das Zwielicht des Waldes herrschte.
Seine Konzentration ließ langsam ein klein wenig nach und er spürte, wie Tränen seine Wangen hinabliefen. Oder war es Blut? Er hoffte nur, dass sein Augenlicht bald wiederkehren würde, denn auf Dauer konnte und wollte er nicht darauf verzichten. Nun standen nur noch 3 Gegner, die erbarmungslos von Julianne und ihm niedergemacht wurden. Jetzt konnte er die anderen auch spüren. Langsam und etwas unsicher ging er zu Julianne. Seth, sein Wolf wich dabei nicht von seiner Seite. Er war sicher, dass Ibeths Wunde gleich heilen würde, aber die junge Piratin musste das ja nicht unbedingt mitbekommen.
Er sah nicht, dass sie ihn erschrocken anstarrte, als er bei ihr war. "Was ist mit deinen Augen?", fragte sie besorgt.

+Luinalda+
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Di 16. Mär 2004, 18:10 - Beitrag #55

Mit einem besorgten Blick sah Julianne Dyke an und wartete auf seine Antwort . Der Dunkelelf war verletzt , das wusste sie , doch was war nur mit seinen Augen geschehen ? Dyke stotterte etwas in sich hinein ,doch Julianne war schneller bei ihm als ihm lieb war . Der Dunkelelf sah schemenhaft nur wie sie mit dem Säbel in der Han auf ihn zuraste und ihn in die Luft hob um auszuholen ."Nein,"keuchte er und kniff entsetzt seine Augen zu . Sie branten so höllisch ... Doch dann hörte sie wie hinter sich ein Dämon röchelnd zusammenbrach . Sie hatte nicht ihn angegriffen , sondern einen Feind der sich von hinten herangeschlichen hatte ... Jetzt waren alle Gegner besiegt . Doch die Freunde hatten großen Schaden erlitten . Julianne steckte ihren Säbel in die Scheide und ging zu Dyke um ihn zu stützen . "Ich wurde geblendet ," murmelte er endlich und Julianne sah ihn besorgt an .Die Piratin nickte . "Das war also das grelle Licht das vorhin die Lichtung überflutet hat ," dachte sie und sah den Dunkelelfen an . "Was war es das dich geblendet hat ?" fragte sie vorsichtig . "Ein Magier , aber es ist nicht weiter schlimm ," murmelte Dyke und blinzelte ,"es wird schon besser ich kann schon klarer sehen ." Verschwommen nahm er Juliannes Umrisse wahr . "Aber Ibeth ist glaube ich schlimmer verwundet worden ." Die Piratin sah sich nach Ibeth und Dreigar um und dann sah sie die Magierin : Sie lief schnellen Schrittes auf die beiden zu ... Ihr fehlte nichts ...

Ceyx
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Mi 17. Mär 2004, 10:14 - Beitrag #56

Die Piratin sah Ibeth mit grossen Augen an. Sie schien gesehen zu haben, wie die Zauberin verwundert worden war. Verwundet. Ein Speer hatte sie durchbohrt. Mit wenigen Schritten war Dreigar bei ihr gewesen, hatte sich schützend über sie gestellt, dass keiner der Angreifer sein Werk vollenden konnte.
Ihre Wunde würde heilen...
Ihre Wunde heilte.
Sie war auferstanden, einer Schattengestalt gleichend, einem Todesengel gleich, der gekommen war, um seinen Zoll in Blut zu verlangen. Dunkelheit war in ihren Augen gelegen, als sie sich neben Dreigar aufgebaut hatte. Dreigar hatte sich gegen mehrere Angreifer erwehrt. Ibeth wankte immer noch auf den Füssen, doch hatte ihrerseits auch angegriffen. Sie war einem Schwertschlag ausgewichen, hatte einen schnellen Schritt nach vorne gemacht, einen Griff. Blut spritzte und sie labte sich daran, kaum mehr einem Mensch gleichend. Dreigar hatte seinen letzten Angreifer niedergestreckt und sie zu Ibeth umgedreht. Sie hatte von ihrem Opfer abgelasen, stand wieder auf. Frisches, warmes Blut lief aus ihrem Mund.
Dreigar musterte sie. Dort wo der Speer sie durchbohrt hatte, prangte nun ein Loch in ihrer Kleidung. Doch keine Wunde war darunter zu sehen.
Dreigar grinste kalt. "Interessant."
Alle Angreifer schienen besiegt. Blut tränkte den kalten Boden des Waldes. Dreigar wischte sein Schwert an einem der Toten ab und steckte es wieder ein. Dann hatte er sich nach den anderen umgesehen.
Die anderen ebenso nach ihnen. Und nun starrte Julianne Ibeth mit grossen Augen an, doch sie lies sie nicht beeirren, sondern ging gleich auf Dyke zu.
"Was ist mit deinen Augen passiert?"
"Er wurde geblendet." gab Julianne zu Antwort.
Dreigar sah nun auch zu dem Dunkelelf. Er erschrak. Blut lief wie Tränen über sein Gesicht und seine Augen blickten trübe.

Amy
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Mi 17. Mär 2004, 14:55 - Beitrag #57

"Zauber..", flüsterte Ibeth. "Ich hab nicht gemerkt, dass ein Magier unter ihnen war.." Sie wischte ihm das Blut von den Wangen und wischte es sich an ihren Gewand ab. Ja, sie wischte es ab. Sie schleckte es nicht ab, sondern wischte es ab..
Als sie Dyke so sah, musste sie an etwas anderes denken. Sie wusste zwar, dass er wegen dem Zauber blutete, aber es erinnert sie an ... damals. Als sie das erste Mal als Untote geweint hatte, da hatte sie Bluttränen geweint.
"Setz dich erst Mal.", sagte Julianne besorgt. Und Dyke setzte sich. Ibeth starrte gedankenverloren auf Dykes Augen. Immer wieder sah sie sich selbst, erschrocken in den Spiegel blickend..
"Ich denke, ich kann dir helfen. Ich kenne mich sehr gut mit den Zaubern von Mäken`s Magiern aus, weil..", flüsterte sie, vollendete aber ihren Satz nicht und kniete sich vor Dyke.
Dann drehte sie sich zu Dreigar und Julianne um und bat sie, die Augen zu schließen und erst zu öffnen, wenn sie es sage. Dies sagte die Magierin mit so viel Ernst in der Stimme, wie sie es noch nie getan hatte.
Ibeth blickte wieder zu Dyke, legte den Kopf etwas schief, als würde sie nachdenken und sagte dann:
"Kannst du .. mir helfen?" Neben ihr erschien ein Mann, ihr Bruder. Und als sie die Gestalt des Windes wieder sah, erinnerte sie sich noch mehr an damals. Der Mann, dessen Gestalt der Wind angenommen hatte, war derjenige gewesen, der sie zu dem gemacht hatte, was sie jetzt war..
Ein spöttisches Lächeln umspielte die blassen Lippen des Windes.
"Du bittest mich um Hilfe?", fragte er nach und seine kalten Hände strichen ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
"Du hast schon richtig gehört.", zischte sie und legte die Hände in den Schoss. "Er wurde geblendet."
Ihr Bruder lies seinen Blick zu Dyke schwanken und ging in die Hocke.
"Und wegen ihm bittest du mich das erste Mal seit wievielen Jahrhunderten?", lachte er.
"Ja..", brummte Ibeth und spürte wieder die kalte Hand in ihrem Gesicht, die ihre Wange strich.
"Meinetwegen.", antwortete er und zuckte mit den Schultern.
"Aber ich will dafür etwas ... von dir."
Ibeth nickte, weil sie es sich schon denken konnte und legte ihre Hände auf Dykes Augen. Ihr Bruder legte seine Hände auf die ihren und sprach Worte in einer Sprache, die niemand zu kennen schien, abgesehen von Ibeth, die sie mit trockenem Mund wiederholte. Sie spürte, wie einen kurzen Moment Wärme durch sie floss. Nur ganz kurz. Einen Augenblick.
Ihr Bruder zog seine Hände langsam weg und richtete sich wieder auf. Ibeth stand auch auf.
"Dyke, lass die Augen noch geschlossen, sonst wirst du endgültig erblinden..", flüsterte sie dem Dunkelelf ins Ohr und dieser nickte stumm.
Die Magierin stand dem schwarzhaarigen Mann gegenüber. Dann sah sie zu Boden und kratzte sich mit einem mitleidigen Blick am Hals. Ihr Bruder kam einen Schritt auf sie zu, beugte sich nach vorne und küsste sie ... viel zu lange. Die Magierin blickte zu Dreigar und stieß ihren Bruder dann angewiedert weg. Er lachte nur. "Ich hoffe, ich kann dir öfter helfen..", sagte er mit einem kalten Lächeln und verschwand.
Der Wind wehte ihr durchs Haar, sie drehte sie um und schritt zu Dyke. Sie lächelte.
"Ihr könnt die Augen öffnen.", sagte sie.

+Luinalda+
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Do 18. Mär 2004, 17:04 - Beitrag #58

Julianne fixierte Dyke verwundert . Er blinzelte angesterng und versuchte mit zusammengekniffenen Augen seine Umgebung wahrzunehmen . "Ich ... ich kann euch sehen ," murmelte er und seine Miene hellte sich auf . Ibeth und Dreigar sahen sich glücklich an .Die BLicke die die Beiden austauschten schienen ihre eigene Sprache zu haben und Julianne wollte die Beudeutung nicht einmal wissen . Sie sah nur wie Dyke sie alle ansah und lächelte glücklich . Sie war sehr erleichtert dass es dem Dunkelelfen wieder gut ging , sie wusste nicht was sie und ihre Gemeinschaft ohne ihn gemacht hätten , denn ohne sein Augenlicht wäre er leichte Beut für das Böse gewesen ... Julianne brach das Schweigen :" Wir sollten eine Pause machen und uns ein wenig erholen bevor wir unseren Weg fortsetzen . Nach diesem Wald wird es nicht mehr lange dauern bis wir zur Küste , in meine Heimatstadt kommen und von dort aus ist es nicht mehr weit bis in Mäkens Landen . Wir können uns eine kleine Rast erlauben ."
Erleichtert stimmten ihr die anderen zu und Ibeth lies sich gleich erschöpft zu Boden fallen . Dreigar ging einige Meter entfernt ins Unterholz um Feuerholz zu sammeln während Julianne einen Platz auf der Erde frei machte und Dyke sich auf einem Baumstamm sinken lies .
Die Nacht begann langsam zu dämmern doch in diesem Wald spielte es keine Rolle es war immer Dunkel . Doch welche Geschöpfe würden wohl in dieser Nacht im Wald erwachen die des Tages verborgen blieben ?

Ceyx
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So 21. Mär 2004, 00:22 - Beitrag #59

Wenige Zeit später knisterte das Feuer leise, schien gedämpft durch die dichten Äste und die grünen Blätter des Waldes. Dann und wann huschte etwas durch das Dickicht und mehr als einmal glaubte Dreigar ein Augenpaar im Dunkeln leuchten zu sehen, das die kleine Gruppe anstarrte, nur um dann wieder in der Nacht zu verschwinden.
Schweigend sassen die vier da, starrten in das Feuer, in die tanzenden Flammen, die sich umschlungen und in einander versunken, beseelt von einem eigenen, wunderbaren Leben, das langsam am Holz zehrte, es auflöste, und so lange brennen würde, bis auch das Holz vergangen war.
"Ich werde die erste Wache übernehmen." brach Dreigar das Schweigen. Die anderen nickten nur stumm und Ibeth meinte, sie würde den zweiten Teil der Nacht übernehmen. Julianne sah sich für den dritten Teil vor. Dyke wollte sich für den Rest der Nacht melden, doch er sah von selber und mit dem Einspruch der anderen, schnell ein, dass es wenig Sinn machte, wenn er wache schob.
Später...Dreigar stand an einen Baum gelehnt und hörte dem Atmen der Dreien zu. Sie schienen zu schlafen. Doch er wusste, dass der Schein trügen konnte. Ruhig stand er da, einem Schatten gleich. Das Feuer knisterte nun mehr nur noch leise. Dreigar schloss die Augen, horchte auf den Wald. Stille.
Ein Rascheln.
Schritte. Gedämpft durch den weichen Waldboden. Sie kamen auf Dreigar zu.
Langsam öffnete er seine Augen. Ibeth. War es schon so spät? Stumm kam sie ihm näher und nickte ihm dann zu. Dreigar erwiderte einen Moment lang ihren Blick, bevor er zu seinen Sachen ging.
Langsam schnürrte er sich seinen Zweihänder um, stand wieder auf.
"Gehst du nicht schlafen?"
Er schüttelte den Kopf. "Bin bald wieder da." Mit diesen Worten verschwand er zwischen zwei Bäumen in der Dunkelheit.

Amy
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So 21. Mär 2004, 18:51 - Beitrag #60

Sie hielt die Hand in seine Richtung, als wollte sie nach ihm greifen, sie öffnete auch die Lippen, um seinen Namen zu rufen, aber kein Wort trat über ihre Lippen.
Es war gefährlich, bei Nacht in den Wald zu gehen, alleine. In der Nacht lauerten hinter jedem Eck Untote. So wie sie eine war. Doch sie würden Dreigar eiskalt töten, ihn aussaugen, ihn quälen.
Ibeth fühlte sich beobachtet. Doch sie fürchtete sich nicht, denn sollten es Untote seien, würden sie ihr kein Haar krümmen.
Sie drehte sich um und rannte zu ihrem Platz, packte ihren schwarzen Mantel und warf ihn sich um die Schultern. Sie beugte sich zu Julianne und gab ihr eine leichte Ohrfeige um sie zu wecken, nicht sehr freundlich. Diese öffnete erschrocken die Augen.
"Was - was ist?", stammelte die Piratin. "Ist was passiert?"
"Nein, ich wollte dich nur wecken; du bist jetzt mit Wache dran." Julianne nickte und Ibeth strich sich einige Strähnen ihres blonden Haares aus dem Gesicht. Dann drehte sie sich um und rannte in die Richtung, wo Dreigar sein musste. Sie musste ihn warnen...
Die Dunkelheit umhüllte sie, bis sie nichts mehr sah. Aber sie musste sehen! Daher tat sie etwas, was sie hasste. Sie konzentrierte sich und rief den Vampir in sich. Und als sie die Augen öffnete konnte sie klar und scharf erkennen, wie als seie es heller Tag.
Ibeth begann zu rennen, sie wollte Dreigar schnell finden. Denn auf ein Gespräch mit alten Bekannten, nein, darauf konnte sie wirklich verzichten...
"Dreigar?!", schrie sie leise. Und während sie lief, strich sie mit der Hand über das Loch in ihrem Gewand.
"Bitte, bitte, lasst eure Hände von ihm..", dachte sie sich, denn er hatte sie beschützt, nachdem der Speer sie durchbohrt hatte.
Sie wollte nicht, dass er das Opfer ihresgleichen wurde...

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