Geschichten des Augenblicks

Gemeinsam Welten und Figuren erfinden - Fortsetzungsgeschichten zum Mitschreiben.
Amy
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Mo 23. Feb 2004, 14:55 - Beitrag #1

Geschichten des Augenblicks

Hallo!

Es könnte sein, dass dieser Thread total den Bach runtergeht. Vielleicht finden sich auch einige, die hier etwas hineinschreiben.

Manchmal gibt es Augenblicke, wo einem eine Geschichte in den Sinn kommt. Sei es wegen der traurigen Musik im Radio oder eine Spaziergang in einer verschneiten Landschaft.

Ich dachte mir, dass vielleicht manch einer, nach einem bestimmten Augenblick etwas weiß. Eine Idee, die man im nächsten Moment verwirft. Ich wünsche mir, dass ihr sie aufschreibt und den Grund dieser Kurzgeschichte.

Ich hoffe, es finden sich ein paar Momente, die euch schreiben lassen.


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Grund: Ein Schneesturm und "Epilogue (Relief)" von Apocalyptica
Text:

Der Schnee fiel wie Regen auf die Erde nieder. Nur war er kalt und weiß.
Jane sah auf und blieb stehen. Sie zog ganz vorsichtig und langsam eine Hand aus der gepolsterten Jackentasche und hob die Hand hoch. Schneeflocken blieben auf ihr liegen und verwandelten sich in sekundenschnelle in kleine Wassertropfen. Jane lächelte. Auch wenn es nur ein trauriges und mitleidiges Lächeln war, wenigstens tat sie es.
Ihre Füße trugen sie weiter, zu einem kleinem verlassenen Friedhof, dessen Mauern mit Graffiti besprüht waren. Jane öffnete das kleine quietschende Tor und trat hinein.
Ihre Schritte hinterliessen Abdrücke im unberührten Schnee, doch morgen würden sie wieder verschwunden sein.
Jane ging zu einem kleinem Grab am Ende des Friedhofs und blieb stehen.
Sie zog eine blutrote Rose ganz vorsichtig aus ihrer Schultsche und legte sie auf das Grab, wo ein riesiger Engel seine Flügel ausbreitete.
Dann richtete sie sich wieder auf und starrte auf das Bild am Grabstein. Es zeigte eine fröhlich lachende Frau, die einen grinsenden Mann umarmte. Darüber stand in großer Schrift:
"Jennifer and Ethan Mc Coil"
Jane strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, zog ihre Kapuze zum Schutz vor den Schneeflocken nach vorne und ging wieder.
Der Schnee fiel wie Regen auf die Erde nieder. Nur war er kalt und weiß.

+Luinalda+
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Di 24. Feb 2004, 11:12 - Beitrag #2

Das ist ne gute Idee *amy zuwinkert* Wenn ich mal einen Tagtraum oder ähnliches habe (das geschieht eigtnlich ziemlich oft ) schreib ich ihn sofort hier rein , versprochen ! :s4:

Amy
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Di 24. Feb 2004, 13:02 - Beitrag #3

Anscheinend bin ich echt die Einzige, der wohl immer was einfällt. Aber ich kann damit leben... *g*

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Grund: Musste an einen Jungen in der Schule denken :)
Text: Er sah sie an. Sie sah ihn an. Jeder Ausenstehende hätte wahrscheinlich zum Lachen begonnen, aber für die Beiden war es anders. Sein Name war Sebastian. Er ging in die neunte, doch war er einmal sitzengeblieben. Und sie, sie hieß Julia und ging in die achte. Sie liebte ihn, aber ob er sie liebte..?
Er war ihr letzes Jahr aufgefallen. Sie ging in Chor und bei den Proben zu einem Musical sah sie ihn das erste Mal. Cool und in Gedanken versunken war er hinter ihr gesessen und hatte seine E-Gitarre gestimmt. Sein blondes längeres Haar war ihm leicht ins Gesicht gefallen und das Bild, was sie gesehen hatte, erinnerte sie sehr an ein Bild von Kurt Cobain. In diesem Moment hatte es wohl zum ersten Mal "Klick" gemacht. Wie er zu dem stand?
Mh, er wusste wahrscheinlich, was sie für ihn empfand. Ihre verliebten Blicke warf sie ihm nicht nur zu, wenn er ihr den Rücken kehrte.
"Er sieht dich immer noch an...", flüsterte ihr eine Freundin ins Ohr und lachte amüsiert. Julia blickte kurz zur Seite und spürte, wie die Röte in ihre Wangen fuhr. Gerade jetzt... Das war doch peinlich... Als sie wieder aufsah, warf sie ihm wieder diese Blick zu und achtete gar nicht, dass ein Freund gekommen war. Erst als er einen Witz erzählte mit gekonnter Mimik, musste sie lachen. Ein herzhaftes Lachen war es und vielleicht war es vom Schicksal so gewünscht, als sie Lachte, sah sie zu Sebastian. Er dachte wohl, sie habe ihn angelächelt und erwiderte es. Julia kam es vor, als würde sie fallen. Er hatte sie... er hatte sie gerade angelächelt. Sie. Nicht die schlanken und gut aussehenden Mädchen um sie herum. Nur sie.
Er warf ihr noch einen Blick zu, ging dann los, als die Pausenglocke läutete und verschwand in dem Gang. Er hatte jetzt Mathe, das wusste sie ganz genau. Er hatte jetzt Mathe in ihrem Klassenzimmer. Und er saß auf ihren Platz in Mathe. Wie sehr sie sich doch wünschte, dass sie jetzt auch im Klassenzimmer wären. Aber sie hatten nur Physik. Aber sie wusste eines:
Wenn sie wieder etwas schneller nach dieser Stunde zurücklaufen würde, würde sie ihn auf ihren Platz sehen. Und das würde ihren Tag retten.


Ich musste das jetzt schreiben, weil das wahrscheinlich eines meiner schönsten Erlebnisse in meinem Leben ist und mir gefällt es auch immer, es aufzuschreiben. *lach*
Und das ist das Bild, was ich meine(so in der Art):

Bild

Ceyx
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Di 24. Feb 2004, 23:18 - Beitrag #4

...ist nicht wirklich ne Kurzgeschichte. Hab "Mad World" von Michael Andrews gehört, so in etwa Endlosschleife, und dabei einfach getippt, was mir durch den Kopf ging. Naja, ist vielleicht ein wenig das Durcheinander, aber doch die Gedanken eines Augenblickes....


Allein. Hat es Gott wohl so gewollt? So viele Menschen. Und sie sind allein. Sie weinen, Nacht für Nacht, und niemand ist da, für sie da, der sie hält. Niemand der sie sanft berührt, und ihnen zeigt, dass diese Welt nicht aus Kälte besteht. Warum? Warum…hasst ihr euch, und nehmt euch, was ihr liebt. Ist denn diese Welt so klein, zu klein, um für alle Trost zu spenden, um für alle einen Sternenhimmel zu haben, zu dem sie sehen können, und denken können, dass irgendwo auf der Welt jemand so dasteht, und auch zum Himmel schaut, und ein Lächeln, dass ihm über die Lippe huscht, voller Glück, weil egal was passiert, nichts schlechtes passieren kann, auf dieser Welt…
Oder…ist das Leben Schmerz? Ist es das…nur ein Pfad aus wachsendem Schmerz, eine Reinigung verlassener Seelen, im ewigen Feuer, wo alle allein sein müssen, um sich zu finden, um sich zusammen zu nehmen, um sich selber zu einem kleinen Päckchen zu schnüren, kompakt, als ganzes auftreten, mit einem Schutzwall vor der Seele, damit keine anderen Menschen hinein können, und auch die Kälte weniger schmerzt als ein Teil des Lebens.
Keine Angst…das geht vorbei…
Wann wirst du endlich lernen, nicht stehen zu bleiben, und dich zu fragen, warum du diesen Weg gehst, während die Welt an dir vorbeizieht? Die Zeit heilt alles, das wirst auch du irgendwann sehen…
Und wenn ich nicht warten will? Wenn ich nicht warten will, wie die Zeit an mir vorbeizieht, und wie der Schmerz zu Narben wird? Wenn ich nicht warten will, bis ich irgendwann nicht mehr merk, ob ich nun lebe, oder einfach nur dastehe, und das Leben an mir vorbeizieht, sondern wenn ich die Zeit in die Hand nehmen will, und mir selber die beste suchen will, und alles schlechte einfach von dieser Erde nehmen, dass jeder zum Himmel sehen kann, und die Sterne sehen kann, wie sie hell leuchtend über der Erde schweben, und uns alle mit einem sanften Schimmer in die Arme nehmen, und uns leise flüstern, dass egal, was passiert, niemals etwas schlechtes passieren kann, denn egal was, wir können alles schaffen, wir können aufstehen, und können lachen, und können an Regentagen von Pfütze zu Pfütze springen, und in der Sonne liegen, können auf Berge gehen, und im Meer schwimmen, können den warmen Sand unter den Füssen spüren, können einander spüren, den Sonnenuntergang sehen, nach einem langen Tag, und auf den nächsten Tag warten…
Warten…bis alles vorbei ist? Bis die Ewigkeit unsere Seele von hier mitnimmt, und alles, was war, ob gut oder schlecht, nur scheint, wie ein ferner Traum, den wir einmal geträumt haben, und es keine Rolle spielt, ob wir mal waren, oder selber nur Traum waren…


PS: Amy, die Idee gefällt mir :)

Amy
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Mi 25. Feb 2004, 10:59 - Beitrag #5

@ Ceyx: Danke schön! Meine Meinung zu deinem Text hab ich dir in einer PN geschrieben, sonst gibt es ja gleich wieder Probleme..

Raiden/Yuji
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Mi 25. Feb 2004, 19:40 - Beitrag #6

Das ist mir so eingefallen, alsich heute im Schnee mit Hund unterwegs war:

Sie zog das Schwert aus seinem Körper und nahm ihn schluchzend in die Arme. Nun war es vorbei. Der letzte Schatten war gefallen und sie war endlich frei ein richtiges Leben zu führen.
Aber was für einen Preis hatte sie dafür gezahlt! Sie verspürte keinen Triumph über ihren Sieg, denn nur ihr Hass hatte sie geleitet und nun konnte sie nicht mehr zurück. Der eisige Wind zerzauste ihr Haar, doch sie fühlte nichts mehr. Nur eine grenzenlose Leere, die sich langsam in ihr ausbreitete.
Er lächelte sie an, trotz ihres Verrats, denn er hatte ihr bereits verziehen. Nun verstand auch sie, dass es im Leben nicht wirklich einen freien Willen gab. Egal, was sie getan hätte, alles hätte am Ende dazu geführt, dass sie ihn tötete. Sie küsste ihn ein letztes Mal bevor er starb und strich ihm sanft übers Haar.
Man konnte ihren klagenden Ruf noch weit vernehmen. Ein überwältigender Hass auf sich selbst beschlich sie, so stark, dass sie ihm nachgab und das Schwert wieder in ihre Hände nahm. Nachdenklich betrachtete sie die Klinge und fuhr mit der Hand darüber. Es begann zu schneien und kleine Flocken bedeckten den leblosen Körper des einzigen Mannes, den sie je geliebt hatte. Sie hatte ihre Bestimmung erfüllt und nun war sie bereit zu gehen. Ihr Blut färbte den Schnee erneut rot und sie sackte über ihrem Geliebten zusammen. Nun trennte sie nichts mehr...

Übrigends: Guter Text Ceyx!
lg
Yuji

Amy
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Mi 25. Feb 2004, 23:01 - Beitrag #7

Grund: Ein Bericht von Schülern in Bayern und die Wettervorschau. *gg*


„Dicke graue Wolken bedeckten den Himmel. Überall warteten die Leute, dass es endlich zu Regnen begann – aber nichts! Nichts rührte sich dort oben, weder Donner noch Regen. Einige der Leute beschwerten sich laut fluchend. Wieso denn? Sie sollten doch froh sein, dass es nicht wie aus Eimern schüttete. Stattdessen schreien sie wütend durch die Gegend. Die Menschheit wurde immer seltsamer... Doch was war das? Kleine weiße Flöckchen rieselten lautlos, ja fast verschwörerisch, vom Himmel. Und nun? Nun wurde das Geschreie der Menschen noch lauter. Mit Schnee hatten sie ja erst Recht nicht gerechnet. Man konnte sie einfach nicht zufrieden stellen. Menschen sind schon eine komische Rasse...
Sehr oft denken sie darüber nach, was sie nicht haben können und was ihnen fehlt, als dass sie sich darüber freuten, was sie besaßen. Mh, die Menschen. Ich hasse sie.“
„Griffin! Adam Griffin! Ist denn mein Unterricht so uninteressant, dass sie gleich Liebesbriefchen schreiben müssen?“ Die alternde Lehrerin mit der viel zu großen Brille schlug mit den Stock auf den Pult und marschierte streng in die mittlere Reihe. Kopf schüttelnd und schmunzelnd riss sie Adam den Block unter den Händen weg und ging wieder nach vorne.
Mit hochgezogener Augenbraue schloss sie den Block in dem Schreibtisch ein und knöpfte ihren weinroten Kragen etwas auf. Dann kehrte sie den Schülern wieder den Rücken zu und schrieb irgendwelche Sätze an die Tafel, die sowieso niemand verstand. Und niemand würde sie auch nächstes Jahr verstehen. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb jeder mit irgendetwas anderem beschäftigt war. Leider nur nicht mit aufpassen...
Adam ballte die Faust und legte seinen Kopf verträumt auf seine Hände. Sein Blick fiel auf die Bluteiche vor dem Zimmerfenster, die alle Blätter verloren hatte und ihn nun nackt anstarrte. Im Sommer hatte sie wunderschöne Blätter und Vögel bauten singend ihre Neste darin. Die Eiche starrte ihn immer noch an und er starrte zurück.
Die Schneeflocken fielen so langsam auf die Erde, dass sie sich schon aufgelöst hatten, noch bevor sie die Erde berühren konnten.
„Genauso ist es auch mit Ideen.“, nuschelte Adam und sah der Eiche zu, wie sie sich unter dem Wind von einer Richtung in die andere bog. Adam wollte Autor werden. Ganz erfolgreich wollte er werden, dass alle zu ihm aufsahen und ihn nicht verspotteten. Ja, seine Klassenkameraden verspotteten ihn oft, weil er eben anders war. Weil er eben in seiner eigenen Welt lebte, weil er diese Welt, die Realität hasste..
„Genauso ist es auch mit Ideen.“, sagte er erneut. „Ich habe so viele Ideen! Doch bevor ich sie auch nur aufschreiben kann ... bevor ich sie auch nur aufschreiben kann, sind sie weg. Von einer anderen Idee verdrängt.“
„Adam!“, schrie die Lehrerin wieder hysterisch. „Jetzt genügt es aber! Pass gefälligst auf!“
Sie trat mit dem Fuß auf und wollte wohl ihre Schüler einschüchtern, dass sie aber zum Gespött wurde, wusste sie nicht...
„Komisch...“, dachte Adam sich, „...hier sind 33 Schüler und ausgerechnet an mir lässt sie ihre Wut aus. Sie ist eben ein Mensch.“
Die Bluteiche stand still dort und starrte ihn an. Dann begann es zu regnen.
Die Menschen schimpften laut.

Amy
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Fr 19. Mär 2004, 16:00 - Beitrag #8

Ich höre gerade bei Amazon den O.S.T. von "Johanna von Orleans" probe und das Lied, wo die Wölfe kommen. Und die Szene spukt mir im Kopf rum, daher schreib ich sie auf:

Jeanne drehte sich um. Das Schwert in der rechten Hand. Um die Ecke bogen schwarze Teufel, schwarze Wölfe. Sie warfen ihren Kopf hoch, zeigten damit ihre scharfen und tödlichen Zähne und hasteten dahin. Zitternd, von Todesangst gepackt, drückte sie das Schwert an sich und betete leise zu dem Erzengel Michael. Und zu Gott. Sie wollte nicht sterben. Nicht jetzt. Ihr Herz raste, schien zu zerspringen. Die Wölfe kamen immer näher und rannten an ihr vorbei, würdigten sie keines Blickes. Es war, als wäre sie Luft und so kam sie sich auch vor... Dann begann sie zu laufen, den Wölfen nach.

Ceyx
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So 21. Mär 2004, 00:27 - Beitrag #9

Der Text ist schon ein bisschen älter...naja...bin gerade wieder darüber gestolpert und ist auch so in einem Augenblick entstanden...naja, um den Augenblick kurz zu beschreiben...hab gerade n Film geschaut, es war wohl 8mile, bin dann in mein Zimmer, so halb eins uhr nachts und hatte irgendwie keine Lust, ins Bett zu gehen und das Gefühl, noch etwas tun zu müssen, etwas loszuwerden...was dabei rauskam:




Du hast diese Chance, diesen Moment. Sollst du dich fallen lassen? Oder den Moment ergreifen, dich in ihm verlieren, seinen Takt spüren, wie er über dein Körper schrammt, dein Herz schlagen lässt, deine Wut schürt, sie nach aussen treibt, den Hass in deine Augen, sie brennen im dunkeln Feuer, kalt läuft ein Schauer über dein Rücken. Du spürst den Moment, den Moment, an dir, wie er zur Ewigkeit wird, sich zur Unendlichkeit dehnt, als das kalte Metall über deinen Arm streicht. Die Wut brennt hinter dir, scheint auf einmal fern, und kalt, das Brennen lässt nach, wird ein Schauer kalten Novemberregens, der die Sonne verdeckt, kalt bläst der Wind um dich, treibt Blätter vor sich, unendlich langsam, denn du stehst allein da, allein, und wartest, lässt den Moment ewig werden, weil du wartest, dass der Moment sich löst, eingeht, den kalten Schauer von deinem Rücken nimmt, den kalten Regen, der über dein Gesicht läuft, mit sich nimmt, dir den Himmel zeigt, zeigt, wie weit er ist, wie weit, und dir zeigt, wie es ist, zu fliegen, frei zu sein. Das Metall blitzt im fahlen Licht, lässt dich zusammen zucken. Du nimmst es, führst seine Spitze über deine Haut, spürst den Schmerz, als es sticht, es unter die Haut geht. Blut läuft über dein Hand, du hältst sie nacht unten, es läuft nacht unten, über deine Hand, tropft auf den Boden, vermischt sich in einer Pfütze, hell, rosarot, beinahe schön anzusehen, der Schmerz versiegt langsam, wie der Hass und die Wut, wie die Freuden vor langer Zeit, wie die Liebe, die dich erfüllen hätte sollen, und doch nur böses zurückliess, den Hass in dir erweckte, der sich gegen alle oder dich wenden sollte, und am Schluss hasstest du dich, mehr als du alle liebtest, du hasstest dich für die Maske, die du Tag für Tag trugest, weil du spieltest, vorgabst, jemand anderer zu sein, jemand, der Gefühle hatte, ausser den Hass, der tief in dir brodelte, bevor du das Messer nahmest, den Moment ewig werden liessest, dich schnittest, und nun dem Blut zuschaust, das über deine Hand auf den Boden tropft, sich mit der Pfütze, aus kaltem Regen vermischt, kalter Regen, der auf dich tropft, und den kalten Schauer mitnimmt, deine Gedanken wegspült, dir wird schlecht, deine Beine werden weich, wollen dich nicht mehr tragen, du fällst, fällst und doch fliegst du nicht, noch ist nicht der Himmel über dir, noch bist du nicht frei, noch brodelt der Hass hinter dir, obwohl nur noch kalt, doch kalt, hasst du dich für deine Schwäche, deine Angst, du hasst dich für deine Stärke und deinen Mut, du hasstest dich dafür, dass du nicht lieben konntest, wie andere, nur auf das Ende wartetest, darauf, dass jemand kommen würde und dich retten, wenn das Ende da ist, weil du Angst vor dem Ende hast, und nur wartest, nun wartest auf das Ende oder einen neuen Anfang, was weißt du selber nicht, nur dass das Ende kommt, bevor noch der Moment aus der Unendlichkeit wieder auftaucht, und die Zeit wieder Macht über dich erlangen kann. Schon lange ist dein Kopf auf dem harten Boden aufgeprallt, und du willst den Himmel sehen, doch der Regen sticht in deine Augen, und so schliesst du sie, hörst wie dein kaltes Blut in deinen Ohren rauscht, wie dein Herz schlägt, schwächer und schwächer, deine Gedanken sich verlieren, mehr und mehr, doch die Zeit fängt wieder an zu laufen, und der Regen fällt wieder, sein hartes Aufprallen auf dem Asphalt klingt wie Donner in deinen Ohren, doch die Nacht hat dich schon umhüllt, zieht dich mit sich, in die Ewigkeit, denn von Ewigkeit zu Ewigkeit sollst du nun leben, oder sterben, wieder, und wieder, weil du schon dein ganzes Leben lang gestorben bist, auf der Suche nach dem Leben, hast du den Tod gefunden, obwohl du es wusstest, dich getötet.

Amy
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Fr 16. Apr 2004, 11:59 - Beitrag #10

Grund: Ein Bild in der Zeitung..

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Susan saß schweigend an ihrem Schreibtisch und schrieb fast geistesabwesend Texte an ihrem Computer. Er war ein Weihnachtsgeschenk gewesen. Doch das war ihr im Moment egal. Ihre müden und traurigen Augen hafteten auf dem herausgerissen Zeitungsfetzten. Auf dem Gesicht der Person, die sie anstarrte. Dieses Gefühl in ihr. Wie langsames Ersticken. Wie als würde sie in einem Meer der Traurigkeit untergehen. Der Bildschirm wurde schwarz und Susan schreckte zusammen. Dummes Ding.. Es furh sich immer von alleine herunter. Vielleicht hatte sie ihn daher von ihrer Schwester bekommen. Weil er eine Macke hatte. Ts, es gab ja immer einen Haken an Geschenken von ihrer Schwester. Letztes Jahr das Stofftier, dass sich in kleine Fussel auflöste, als sie es in die Waschmaschine warf. Dann die CD, die bei jedem Lied hing.
Susan lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. Sie seufzte und sah wieder zu dem Bild. Er schien so glücklich. Lag es vielleicht daran, dass eine Hand auf seiner Schulter lag? Gehörte die Hand seiner Freundin? Freundin? Feste Freundin oder nur eine gute Freundin? Sie strich sich mit quälenden Fragen durch das blond-braune Haar und schluchzte kurz auf. Zwei Wochen. Seit zwei Wochen hatte sie ihn schon nicht mehr gesehen. Es konnte gut möglich sein, dass er nun eine Freundin hatte. Er war ja so ein liebenswerter Mensch. Ihr Herz schmerzte, wie ihre Augen. Hoffentlich war es nicht so...

the_quest
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Fr 16. Apr 2004, 17:16 - Beitrag #11

Gedanke in einem Stillen Moment nach einer Woche Kinderfreizeit...

Es war früh morgens nach der Disco als Greg bemerkte das er noch immer den Führerschein Chrisi's bei sich trug.
Kurzerhand beschloß er ihr eine Short Message zu schicken um sie auf seinen Fund aufmerksam zu machen.
Ihre prompte Antwort lud ihn auf einen morgendlichen Kaffee ein.
Die verlockende Aussicht sie vor dem Schlafengehn noch einmal zu sehen, oder evtl sogar mehr, ließ Greg's Puls höher schlagen.
Nach zehn Minuten stand er vor ihrer Wohungstür. Sich immer noch wundernd das ihn die Polizei nicht angehalten hatte, da er die Strecke 7 Minuten schneller als sonst bewältigt hatte.
Er klingelte und als sie ihn in Nachtwäsche die Tür öffnete trat er mit einem verschmitzten Lächeln ein.
"Was ist?", fragte Chrisi...
"Nichts", schmunzelte Greg, "wo bleibt der Kaffee?"
"Ohh, tut mir leid aber die Kaffeemaschine is hinüber, schau grad noch weng fern. Apfel- oder O-Saft?"
"O-Saft. Noch n Platz frei auf deiner Couch?" fragte er.
Ein nicken war ihre einzige Reaktion.
Sie lag über Eck auf der dunkelblauen Sitzgarnitur in eine Samtweiche blauweiß karrierte Decke gehüllt. Ihre große dunklen Augen verliehen ihrem Gesicht trotz ihrer fast 20 Jahre süße fast kindliche Züge. Greg viel wieder einmal auf wie sehr er dieses Gesicht unter der Woche vermisste wenn er sie nicht sehen konnte.
"Darf ich kuscheln?", unterbrach sie auf einmal die Stille die, bis auf das Monotone Geplauder des Moderators im Fernsehn geherrscht hatte.
Es war mittlerweile wohl so gegen 6 Uhr in der Früh...
"Klar!", flüsterte Greg leise um die Romantische Stimmung zu erhalten...
Sie kuschelte sich an ihn und er lies sie nur allzugern gewähren.
Nach geraumer Zeit bahnte sich ein bis dahin erfolgreich unterdrückter Huster seinen Weg nach ober und weckte Chrisi aus ihrem Dämmerschlaf.
Mist, das war Greg's einziger Gedanke, lief er doch so Gefahr das sie sich wieder von ihm löste.
Sekunden vergingen, sie legte einen Arm über seinen Bauch, zog sich an ihn und öffnete ihre dunklen Augen.
"Wird Zeit das ich ins Bett komme...."
schweigen
"Schläfst du hier? Dann bin ich nicht so allein."
Sie blickte in Richtung Schlafzimmer, das Greg wenige Wochen zuvor erst einräumte, als er ihr bei ihrem Umzug geholfen hatte.
"Klar wenn de willst, bin sowieso zu müde um noch heimzufahren."
Chris schaltete den Fernseher ab und ging ins Schlafzimmer. Das Bett bestand aus einer einfachen Matratze die in einer gemütlich dekorierten Ecke des Zimmers lag. Als Greg zu ihr ins Schlafzimmer ging, war sie bereits unter die Decke geschlüpft. Er kroch auf die freie Seite des Bettes und sie schmiegte sich an ihn. "Gute Nacht."

Anadyr
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Fr 16. Apr 2004, 20:02 - Beitrag #12

Nicht mal zwei Wochen lang hatte ich dich nicht gesehen. Und schlussendlich hatte mich die Sehnsucht fast zerissen. Das Verlangen dich wieder zu sehen, dich zu fühlen , zu küssen mit dir zu sprechen war ins grenzenlose gewachsen. Stunden, Minuten, Sekunden zählte ich rückwärts bis zum Moment, in welchem ich dich endlich wieder in meine Arme schliessen konnte. Der Gedanke, dich einfach eine Weile nicht bei mir zu haben, wäre durchaus erträglich gewesen, hätte er nicht auch die Angst dich zu verlieren mit sich gebracht. Wenn so eine kurze Zeit ohne dich mich so verunsicherte, so schutzlos machte, wie würde es mir dann erst ergehen wenn ich dich eines Tages nicht mehr als Teil meines Lebens bezeichnen könnte.
Vanitas- alles was lebt ist vergänglich... Soll ich dich umbringen, wenn ich dich als Teil von mir wahren will?
Doch der Moment, nach diesen knappen zwei Wochen. Alles war wie weggeblasen. Zweifel, Angst... Was war das? Du standest da, lächelnd. Ich konnte in deiner Umarmung, deinen Küssen versinken, alles war wie es war bevor du gingst. Die Zeit des Zweifels war vergessen. Nein, sie war es sogar wert gewesen, denn sie hüllte alles noch ihn ein strahlenderes Licht.
In diesem Moment gabst du mir meine Flügel wieder... endlich konnte ich wieder fliegen...

Ceyx
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So 18. Apr 2004, 21:40 - Beitrag #13

Hmm, ja...es gibt eigentlich keinen genauen Grund oder eine Ursache für diesen Text, einfach dagesessen, geschrieben.




Eine Unterführung. Sie führt nach vorne und nach hinten, Menschen, die sich begehen, scheinbar gehen, ohne Ziel, ohne Verstand kreuzen sich ihre Wege, und verlieren sich wieder, als hätten sie sich nie gekreuzt, oder als hätte es nie etwas bedeutet.
Ich bin inmitten dieser Menschen, gehe meinen Weg, ohne selber zu verstehen, warum ich ging oder warum ich anfing zu gehen, weiss nur noch, wie ich irgendwann mal ging, irgendwann diese Unterführung traf, die mich in die Dunkelheit nahm, auf einen Weg, der gerade nach vorne führte, vorbei an schwachen Neonlichtern, die milchig an den Wänden hängen und meinen Schatten werfen, der auf der anderen Seite, an der anderen Wand von einem Licht aufgegessen wird.
Menschen kreuzen meinen Weg, gehen ihren Weg, der für einen Moment lang mein Weg wird, doch ich schaue nicht auf, setze einen Fuss vor den anderen, in dieser Unterführung, die in der Endlosigkeit mündet, nach der ich mich sehne, seit ich losgehe, nach der endlosen Dunkelheit, die auf jeden dieser Menschen, die ihren Weg gehen, wartet, am Ende, wenn der Weg endet.
Doch noch gehe ich und schaue nach vorne. Ich schaue auf, sehe zum ersten Mal, wie die Menschen an mir vorbeigehen, treffe Blicke, die sich augenblicklich wieder verlieren, in der Masse, die nach hinten und vorne pflügt, die Unterführung ausfüllt, sinnlos, ohne Verstand.
Ich bleibe stehen, mit einem Mal, meine Füsse wollen mich nicht mehr tragen, mein Kopf will nicht mehr denken.
Soll es das sein?
Ist dies mein Weg?
Sinnlos?
Endet er in der Dunkelheit?
In der Dunkelheit, kreuzt die Wege anderer die sich wieder verlieren, wie die Blicke, die sich treffen und wieder verlieren, als würde es gar keine Rolle spielen, ob ich diesen Weg je gegangen bin oder nicht?
Ich drehe mich im Kreis, versuche zu erkennen, was die Wirklichkeit ist, als ich dich treffe. Du stehst da, genau wie ich, suchst, wie ich und findest nicht, wie ich. Doch unsere Blicke treffen sich und die Zeit steht still. Die Menschen neben uns gehen nur endlos langsam weiter, verstummt sind ihre Stimmen. Das Licht hat sich zurückgezogen, lässt langsam alles um uns versinken. Ich sehe deine Augen, den schwachen, bläulichen Schimmer, den sie versenden, der mich berührt, wie eine sanfte Umarmung, über meine Lippen sinkt, wie ein zärtlicher Kuss. Wir strecken unsere Hände aus, als wollten wir uns berühren, doch wir können nicht, nur die Vorstellung, wie unsere Fingerspitzen sich berühren, aneinander vorbei gleiten, unsere Hände sich umschliessen, wie ich deine Wärme spüre, als ich langsam mit meiner Hand über deine fahre, deinen Arm hinunter, als ich meinen Arm um dich lege, durch dein weiches Haar streiche und unsere Lippen sich treffen, ineinander versinken, zu einem Kuss, der endlos wehrt und doch zu kurz ist.
Unsere Blicke trennen sich, denn die Zeit ist zurück und die Menschen gehen wieder ihren Weg, sinnlos, ohne Verstand, setzen sie nur einen Fuss vor den anderen, gehen immer weiter, bis am Ende die Dunkelheit sie in ihre Arme nimmt und sie zu einem immerwährenden Traum einlädt.
Du gehst deinen Weg.
Als hätte es nie etwas bedeutet, dass sich unsere Weg getroffen haben, in dieser Unterführung, die voll ist mit Menschen, die sich treffen und wieder verlieren, so, wie wir uns getroffen und wieder verloren haben, als hätte es nie etwas bedeutet, ob wir nun diesen Weg gegangen sind, oder nicht.
Ich gehe meinen Weg.
Sinnlos. Ohne Verstand.

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Mo 19. Apr 2004, 00:11 - Beitrag #14

Warum? Eine Zärtliche Begegnung und verschmähte Liebe!

Wochen sind vergangen, doch lässt der Gedanke an dich mein Herz nicht zur Ruhe kommen.

Wie gestern scheint es mir als ich in deinen Armen lag, deine Zärtlichkeit genoss. Eine Zuneigung die ich so noch nie zuvor von einer anderen Frau erfahren habe.

Eigentlich wollten wir schlafen doch irgendetwas hielt uns wach, waren wir doch schon solange müde und hatten unsere Augen geschlossen, doch noch immer strichen unsere Hände über unsere warmen Körper, ließen uns die innere Erregung des Anderen spüren. Wir wollten schlafen, aber wir konnten es nicht.
Stunden waren so vergangen, vergangen in Minuten und Sekunden der Liebe, der Zärtlichkeit, des Forschens.

Langsam stieg unsere Erregung bis ins unendliche, wir begannen zu tun was wir uns als Freunde Wochen zuvor geschworen hatten das wir es nie tun würden. Der erste Kuss von dir auf meiner nackten Brust ließ mein Herz schier in Tausend Teile zerspringen, mein Körper glühte, ließ mich mein Blut in all meinen Adern spüren. Deine Lippen wandern an die meinen, die Arme eng umschlungen, ziehen wir uns immer enger aneinander, der Wunsch nach der vollkommenen Vereinigung.

Doch da, der Zweifel, ich bemerke ihn bei dir und du so glaube ich bei mir. Tun wir das Richtige? Kann aus dies allem Liebe werden?

In meiner Erinnerung spielen die Worte, die Tage zuvor gefallen waren, miteinander auf einem scheinbar endlos großen Karussell.
Ob ich dich Attraktive fände, fragtest du mich und ich antwortete dir ja, jedoch nicht mit meiner ganzen Offenheit. Ich gab dir nicht zu erkennen wie attraktiv ich dich fand und wie lang ich mich nach einem solchen Gespräch, solchen Treffen mit dir gesehnt hatte. Und trotz alledem läutete es doch ein was jetzt geschah. Das du etwas von einem anderen Kerl wollen würdest hast du mir erzählt, und dieser Satz brennt immer noch in meiner Erinnerung, und das unsere Clique es nicht akzeptieren würde. Das du ich viel zu lieb und zu sensibel wäre und du mich nicht verletzten möchtest.

Doch jetzt und hier, gab es nur dich und mich. Unser gemeinsames Verlangen, ein verlangen nach Liebe und Zärtlichkeit, das lange nicht mehr gestillt worden war. Während der Vergangenen Stunden hatten wir über vieles Geredet, Belangloses und Vertrauliches, das nun nicht mehr von Bedeutung war.

Deine Hände streicheln über meinen Rücken und wandern immer fordernder tiefer.

Noch Minuten zuvor hattest du gesagt das dies nicht geschehen dürfe und nun leitest du ein wovor wir beide seit Wochen angst hatten...

Ich bin verwirrt, aufgepeitscht einerseits durch die Zuneigung die ich von dir erfahre, doch gebremst auf der Anderen Seite, hattest du mir doch versichert das es nie dazu kommen würde, das ich für dich nie in Frage komme. Und ich war mir so sicher, das es für mich nur ein Traum bleiben würde.

Du setzt dich auf mich und es beginnt was nie hätte beginnen dürfen, doch wir genießen es, beide in dem Wissen das danach nichts mehr so sein wird wie zuvor.

Wir sind auf dem Weg, rhythmisch und zärtlich, wie ein frisch verliebtes Paar, dem Untergang unserer Freundschaft entgegen.
Du bist einfach überall...
Liest du meine Gedanken in diesem Augenblick?
Spürst du meine Gedanken, meinen Zweifel?

Du öffnest deine Augen,
diese tiefen schwarzen Augen.

Und ich glaube in diesem Moment können wir beide sehn,
und erkennen was für einen Fehler wir gerade begehn.

Ein Zucken läuft über dein Gesicht,
du springst auf, noch sprichst du nicht.

Ich verstehe, du hast meinen Zweifel erkannt.
Liegst neben mir im Bett und starrst Löcher in die Wand.

Wir haben nicht Vollendet was wir Angefangen.
Doch wir dies reichen die Gefahr zu Bannen?

Wir unsere Freundschaft weiterhin bestehen,
sollte ich nun für immer gehen?

Du sprichst Worte die ich nicht verlange zu verstehen, sprichst über Dinge die nicht mehr Interessieren. Entschuldigst dich plötzlich für dein handeln, was vorher noch nicht geschehen.

Du stehst auf und rennst in die Küche, kramst nach einer Zigarette. Wir beide hatten aufgehört aber es scheint ein guter Grund wieder anzufangen. Aus dem Schlafzimmer geflohen, wie von einem Friedhof bei Nacht, warte ich auf der Couch. Du drehst dich um hältst zwei Zigis in der Hand. Noch immer bist du sichtlich verwirrt, und wir beide kuscheln uns in diese wunderbar weiche blauweiße Decke und wissen nicht, wie wir uns verhalten sollen.

Erneut erwacht die Zärtlichkeit, streicheln wir uns eng aneinander geschmiegt. Ein halber Tag ist bereits vergangen seit wir schlafen gehen wollten, und der Morgen graut. Nun ruft der Alltag wieder. Er ruf dich zur Arbeit, wie auch mich, und wir verlassen uns mit einem letzten Kuss.

Erst zögerlich, doch dann wie zuvor bricht deine Leidenschaft hervor, und es ist als wäre dieser Versuch nach mehr nie vorhanden gewesen. Endlos scheint mir jetzt dieser Moment, als unsere Lippen sich zuletzt berührten und unvergessen deine unerwartete, unbändige Zärtlichkeit.

Tage später sehen wir uns wieder, es kommt mir vor wie vor
2 Jahren als wir uns kennen lernten, als wäre alles was ich über dich wusste, wie weggeblasen.

Amy
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Mo 19. Apr 2004, 13:56 - Beitrag #15

Ich wollte nur mal sagen, dass hier sehr geniale und talentierte Autoren schreiben. Ich bin froh, dass noch jemand schreibt.
*überglücklich seufzt*

the_quest
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Di 27. Apr 2004, 22:25 - Beitrag #16

Gedanke über Vertrauen und Liebe

Innerlich geknickt fogt er einem kleinen Weg, in den schattigen,
noch vom letzten Regen angefeuchteten Wald.
Seine Gedanken kreisen um sie, seine Ex-Freundin.

Wie konnte er das nur tun? Wie konnte er so Gefühlskalt sein?

Er hatte sie hintergangen, sie einfach betrogen, ihr Vertrauen missbraucht.
Noch immer kreisten seine Gedanken um diesen ordentlich gefalteten,
Hand geschriebenen Breif, der ihm nun als einziges von ihr geblieben war.

War sein vergehen so furchtbar, so Mark erschütternd gewesen?
War es nicht alltäglich, in dieser Regeln verachtenden Welt?
Ein kleiner Seitensprung, nichts ernstes, aus der Situation heraus, in blinder,
plötzlich auflodernder Leidenschaft, den Augenblick auskostend,
das erste und einzige mal das er die Kontrolle über sein bis dahin perfektes Leben verloren hatte.

Und jetzt das! Wie sollte er das verarbeiten.
Musste sie sich wegen einer solchen Lapalie gleich das Leben nehmen?

Zwei Tränen huschten seine Backen hinunter,
doch ihre Reise wurde auf halben Weg jäh vom rechten Pulloverärmel unterbrochen.

Er war nun tief im Wald.

An diesem Platz hatte er früher gern verstecken gespielt - ein alter Steinbruch lag vor ihm.

"Verzeih mir" schluchtze er der am Horizont verschwindenen Sonne hinterher.
Er schloss zum letzten mal seine Augen, als er langsam zu fallen begann.

JaY
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Mi 28. Apr 2004, 18:28 - Beitrag #17

Review II

Es inst nun fast schon 3 Wochen her doch verarbeitet habe ich es bisher wohl immer noch nicht. Ich frage mich nach dem Sinn des Lebens. Doch eine Antwort kann ich mir selbst nicht geben. Es ist so, das ich trotz intensiver überlegung verstehe ich es immer noch nicht. Da fällt mir ein Spruch ein den ich vor langer Zeit einmal gehört habe:

Alles hat einen Sinn, nur das Leben nicht!

wie wahr. Und wie er doch auch hier wieder zutrifft. Ich beginne in meinen Gedanken eine Zeitreise zumachen an den Ostersamstag.


Es ist kurz nach sieben Uhr, ich werde unsanft von meinem Telefon geweckt. Die Nacht war zu kurz viel zu kurz für mich. Am anderen Ende der Leitung ist meine große Schwester. Ich wollte sie Fragen ob sie noch ganz richtig ist weil sie mich weckt doch ich merke schon alleine an den Worten "Weißt du wo die Mama ist" das irgendetwas nicht stimmt. Ich stehe schlaftrunken auf und öffen die Schlafzimmertür meiner ltern. Doch wie erwartet sind die Betten leer. Ach ja sie wollten Einkaufen gehen. Da wir zum Mittag essen bei unserer Nachbarin eingeladen waren, sie feierete 75.Geburtstag. Ich frage meine Schwester was ist und sie antwortete mir nur, ich habe Blutungen. An sich nichts ungewöhnliche bei einer Frau mit 24 Jahren, doch das schreckliche ist sie ist schwanger 17.Woche. Bevor ich auflege sagen ich noch "bis gleich" schon habe ich aufgelegt. Das Telefon fliegt auf's Bett. So schnell war ich noch nie angezogen und im Auto gesessen. Die Haustüre habe ich in all der Eile vergessen zu zusperren. Ich weiß nicht genau, aber ich hatte es noch nie so eilig meine Schwester zu sehen.
Kurz nach dem ich zuhause eingestiegen war stieg ich bei meinenr Schwester 4Km entfernt wieder aus. Ob sie meine Worte richtig gedeutet hatte wusste ich nicht jedoch stand sie schon am Hoftor. Sie stieg ein und hatte noch nicht einmal die Chance sich anzuschnallen als ich das Gaspedal mit dem Fuß nach unten drückte. Die Beschleinigung des autos war mir noch nie so bewusst wie heute. Die 35Kilometer die noch vor mir lagen würden mich auf einer Breiten Straße führen. Auf der ich wenn ich glück habe das Auto bis hoch an Limit treiben kann. Was mir auch gelang die Elektronische Abriegelung des Motors setzte bei 225Km/h der Beschleunigeung ein jähes Ende. Der 2.Teil der Strecke führte mich durch 2 Ortschatften. Gott sei dank war es Samstag und somit noch nicht all zuviel los auf der Straße. So raste ich durch die Ortschaften mit kanpp 170Km/h. In SChweinfurt selbst habe ich noch einen Krankenwaagen mit Blaulicht auf den Weg hoch ins Krankenhaus überholt.

Mitterweile lache ich darüber aber fahren können die Kerle wirklich nicht.

Es sind nur noch wenige Meter bis zum Krankenhaus ich bige gerade in die Straße ein. Um ehrlich zu sein ist es mehr ein Rutschen als Fahren. Ich muss sagen ein saberer Drift. Ich schaue auf die Uhr und stelle fest das ich gerade einmal 14Minuten für die 35Km gebraucht habe. Wenn mein Auto kleiner Wäre wäre ich höchst warscheinlich in die Eingangshalle des Leopoldina Krankenhauses gefahren. Doch die Türen sind zu klein. Ich lasse meinen Wagen unabgeschlossen direkt vor dem Eingang stehen und bringe meine Schwester zur Notaufnahme.

Ab jetzt liegt das leben ihres Kindes in den Händen der Ärzte. Mittlerweile ist auch der Krankenwagen den ich zuvor überholt habe eingetroffen. Der Fahrer steigt aus, sieht mich an, schüttelt mit dem Kopf nickt aber kurz darauf anerkennend. Da ich im augenblick nichts für meine Schwester tun kann beschließe ich erst mal mein Auto weg zu fahren und meine Eltern zu erreichen.

Nach dem beides erledigt ist, hohle ich mir einen Kaffee, Zigaretten und setzte mich vor das Krankenhaus an den Springbrunnen. Es ist Kalt und Windig. Ich habe nur ein T-Shirt und eine Jeans an. Gerade hat es zu nieseln angefangen. Ich sitze immer noch da und starre regungslos Löcher in die Luft. Ein Arzt kommt und fragt mich ob ich der und der bin. Wahrheitsgemäß antworte ich mit ja, wieso fragen sie. Es tut mir leid, aber für das Kind kam jede Hilfe zu Spät. Der Azt geht. Ich sitzte immer noch da und frage mich so wie jetzt gerade eben nach dem Warum die tränen schießen mir in die Augen. Es fängt an richtig zu regnen. Ich bin mittlerweile durchgeweicht. aber mir ist nicht kalt. Meine Mutter kommt gerade um die Ecke gelaufen. Sie sieht mir in die Augen und weiß bescheid. Wortlos geht sie an mir vorbei und geht Richtung Notaufnahme.

Da ich jetzt jemand anderes da war ging ich zurück zum Auto. Für die Strecke von Schweinfurt zu mir nach hause habe ich knapp 2 Std. benötigt. Ich steige aus dem Auto aus, gehe zu meinem Vater und auch er weiß ohne das ich etwas sagen musste was geschehen war. Ich gehe in mein Zimmer öffne eine Flasvche Asbach und versuche meinen Frust zu ertränken.

Amy
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Mo 3. Mai 2004, 14:00 - Beitrag #18

Sie streckte ihre Arme aus und tanzte im Wind. Ihr Mund stand offen und sie sang ein Lied. Ein Lied aus ihrer Kindheit. Ihre Mutter hatte es ihr immer vorgesungen, wenn sie nicht schlafen konnte. Und nun sang sie es selbst. Denn ihre Mutter lebte nicht mehr. Niemand lebte nun mehr. Nur noch sie und der Wind.
Das Lied hallte in den Ebenen wieder, es war traurig und erzählte über die unendliche Zeit des Lebens und des Sterbens.
Der Wind spielte mit ihrem Kleid und einzelnde Glöckchen bimmelten. Sie vermischten sich mit dem Gesang und mit dem leisen Rauschen des Windes. Sie bewegte ihre Hände wie die Flügel eines Vogels und spürte einen kalten Hauch im Nacken. Doch sie tat nichts. Tanzte und sang weiter. Die Augen zusammengekniffen, um das, was war, nicht zu sehen. Sie wollte nur das sehen, was sie sehen wollte. Nichts. Nur das Schwarz, dass sie eingehüllt hatte. Der Gesang auf ihren Lippen verwandelte sich in ein Wimmern. Sie hörte auf, zu tanzen. Zog ihre Hände vorsichtig zurück und umfasste damit das Schwert, dass sie durchbohrt hatte.
"Hexe.", zischte jemand in ihr Ohr. Dann starb sie.

Anadyr
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Mo 3. Mai 2004, 21:45 - Beitrag #19

Der Anlass: Mein Leben, nein, ein Teil meines Lebens, der Vergangenheit ist. Mein Herz das gebrochen wurde und jetzt nach langem wieder geheilt ist.


Die Flammen spiegelten sich in ihren Tränen. Ihr Blick war auf die Schale fixiert, in welcher das Papier sich langsam kräuselte und schwarz wurde ehe es zu Asche zerfiel. Beinahe ironisch langsam streckte sie die Hand aus und nahm noch das letzte Stück in die Hand. Es war ein schwarz-weiss Photo, ein lächelnder Mann strahlte ihr entgegen. Doch sie warf keinen Blick darauf. Nicht weil sie nicht wollte, nein. Sie konnte nicht. Der Schmerz zeriss sie auch ohne bereits. Doch diese Aufnahme. Sie hatte sie so oft angesehen, dass sie sie problemlos hätte zeichnen können ohne auch nur noch einen Blick auf sie zu werfen. So viel Errinerungen waren an sie gebunden. Errinerungen von welchen sie so lange gelebt hatte. Nie mehr war sie so glücklich gewesen als an diesem Tag, an welchem dieses Photo entstanden war. Damals war ihre Welt noch heil, ihr Herz noch nicht gebrochen.
Und schon wieder hatten sie die Errinerungen eingeholt, wütend schleuderte sie das Bild in die Flammen. Sie sollten verschwinden, jetzt war es vorbei, der Schmerz sollte endlich nachlassen. Doch das tat er nicht. Er wurde noch stärker, sie hatte das Gefühl als ob ihr ein Schwert die Brust zerschnitt. Jeder Atemzug kostete entsetzlich Kraft.
Sie wandte sich ab. Selbst die Flammen konnte sie nicht ertragen. Diese spielerische Leichtigkeit, als ob sie sie verhöhnen wollten. Wann hatte sie sich das letzte mal so gefühlt? Lange musste es her sein, selbst die Errinerung daran fehlte ihr, ganz zu schweigen von dem Wissen wie es war sich unbeschwert zu fühlen.
Schwankend erhob sie sich. Ein Schritt nach dem anderen. Nur mit Mühe konnte sie ihre Beine kontrollieren. Die Strecke bis zur Tür war noch nie so lange gewesen. Doch endlich erreichte sie sie. Wie eine ertrinkende klammerte sie sich an den Türknauf.
Wie sie es schaffte ihr Zimmer zu erreichte, wusste sie später nicht mehr. Ihr blieb nur noch wie sie sich in ihrem Bett zusammen gerollt hatte und auf den Schlaf wartete. Sie wollte in dessen schwärze versinken und einfach vergessen. Wenigstens für ein paar Stunden den Schmerz zurück lassen. Doch der Schlaf lies auf sich warten. Sie hatte den Eindruck als ob er sie noch extra quäle. Hatte das Schicksal dann nicht bereits genug auf ihrer Seele getreten. War es nicht schon lange ausreichend für diese Leben und auch fürs nächste?
Wenigstens wusste sie, dass sie das richtige getan hatte. Der Abschied war notwendig. Sie musste das Band lösen, sonst würde sie nie, nie mehr frei sein. Doch dieser Trost linderte den Schmerz nicht. Sie konnte sich nur noch an den winzigen Hoffnungschimmer klammern, welcher er ihr wenigsten gab. Die zaghafte Hoffnung, dass der Schmerz nachlassen würde, nur schon aus dem Grund, dass es nicht möglich war noch mehr von ihm zu entfinden ohne zu zerreisen.

Amy
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Fr 14. Mai 2004, 13:44 - Beitrag #20

Grund: Ein Traum, den ich hatte

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Er rannte, stolperte den steinigen weg entlang, Richtung Kirche. Er wusste nicht, wer ihn verfolgte, aber er wusste, dass da etwas hinter ihm war. Ganz nah. Etwas, dass ihn töten wollte. "Oh fuck!" Er strich sich durch das blonde längere Haar und wich einem abgebrochenem Ast aus. Wieso passierte soetwas nur ihm? Wollte er nicht, wie jeder Jugendliche in seinem Alter, einfach nur mal in ein nettes Pub gehen und sich nett besaufen? Wieso dann das? Wieso wurde er verfolgt? Er? Was hatte er denn verbochen??!!
Mit naßen und zitternden Händen riss er die Tür der Kirche auf und rannte hinein. Seine lauten Schritte hallten in dem riesigen Gebäude nieder, das nur von den einzelnen Totenlichtern beleuchtet war. Unheimliche Stimmung. Aber vielleicht war er ja hier vor seinem Verfolger sicher. Vielleicht.
Keuchend hielt er für einen Moment an, lehnte sich an eine Bank und holte tief Luft. "Verdammt.." Wut und Unsicherheit machten sich in ihm breit. Was war, wenn hinter ihm ein Wahnsinniger her war? Ein Perverser, der es auf 17-jährige abgesehen hatte?!
Er drehte sich mit Schweiß auf der Stirn um und erstarrte für einen Moment.
Ein riesiges Kreuz stand in der Mitte der Kirche. Und anstelle des Jesus hing dort ein Mädchen. Sie öffnete die Augen, starrte ihn mit ihren tiefblauen an. Von ihrer Stirn ran dunkles Blut, tropfte von ihrem Kinn und sah aus wie rote Tränen. Sie hob den Kopf mit ihrer ganzen Kraft. "Hilf ... mir...", stieß sie hinter den Zähnen hervor, ganz leise.
Jetzt wusste er, dass niemand hinter ihm her war, weil derjenige pervers war. Er wollte einfach nur nicht, dass man das Mädchen fand. "Scheiße.."

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