Die Wachen winkten sie durch und Cedar atmete erleichtert auf. Angori hatte es bemerkt und ruzelte kurz die Stirn, als sie ihn ansah. Ridaiyl rief ihren Falken zu sich und dann schritten sie durch das riesige Tor. Nebenbei bewunderte Cedar die wundervolle Arbeit, die die Handwerker hier geleistet hatten. Aber es war wie ein Schlag ins Gesicht, in die selbe Straße zu gehen, all die Häuser zu sehen,wie sie gewesen waren, vor der Zerstörung. Es war wie ein Schritt zurück in die alte Zeit...
Die Armee stand vor den Toren. Hunderte,vielleicht tausende kampfbereite Männer hinter ihm. Ein kleines Lüftchen wehte, strich durch die Mähnen der kleinen Wüstenpferde, die sie ritten. Es war Nacht und unheimliche Stille über der Ebene,nur durch das Geklirre von Schwertern und Rüstungen oder das Schnauben von Pferden unterbrochen.
Cedar stand ruhig vor den Massen.Es war die letzte Stadt, dieletzte Feste dieses Volkes. Und er würde sie dem Erdboden gleichmachen. Ein Lächeln erschien auf seinen Zügen. Es ging ihm nicht um das Gold, seinen Lohn. Es war nie darum gegangen. "Manche Wesensind die geborenen Krieger", hallte es in seinem Kopf. Einst hatte das sein Lehrmeister zu ihm gesagt. Undnun begriff er,was er gemeint hatte.
Langsam hob er den Arm, fühlte die wachsende Spannung der Männer hinter sich. Der Drache war ungeduldig und scharrte mit seinen Krallen im Sand. Dann gab Cedar das Kommando. Der einstimmige Schrei der Soldaten vermischte sich mit dem Gebrüll des Drachens und ließ die Luft vibrieren.
Dann schlug das riesige Wesen mit den Flügeln und schwang sich in die Lüfte. Unter ihm stürmten die Heerscharen auf die Mauern zu. Jeder einzelne war durch einen Feuerschild etwas geschützt und fast unmöglich zu treffen,trotzdem fielen viele unter dem Pfeilhagel der Verteidiger. Von oben aus überblickte Cedar die Stadt. Sie war riesig und prunkvoll und eigentlichzu schade für ihr Schicksal. Er besah sich die Lage an den Toren. Kampfmagier versuchten vergeblich ihn und den Drachen zu vernichten. Selbst wenn sie ihre Kräfte vereinten, würden sie es nicht schaffen. Er ließ seinen Drachen Cedyres herabstoßen. In dem sengend heißen feuer des Wesens wurden die Wachleute zu Staub pulverisiert. Cedar lachte nur. Ein trockenes, grausames Lachen und er flog zum nächst größeren Platz. Hunderte Menschen,frauen Kinder und Alte drängten sich verängstigt darauf. Er konnte die angsterfüllten Schreie hunderter Kehlen hören, alser knapp über sie hinwegflog. In der Luft wendete er und der Drache stieß einen weiteren Schwall Feuer aus, in demausnahmslos alle umkamen. Es war so heiß,das der Steinboden des Platzes zu schwarzem Glas schmolz und brach. Er verließden Drachen und ließihn fliegen. ImCharakter des Tieres lag es sowieso,das er soviel wie möglich zerstören würde. Er sollte lediglich auf Freund oder Feind achten und nicht allzuviele seiner Männer ermorden, das hatte ihm des Schattenwesen noch aufgetragen.
Cedar schnappte sich das Pferd eines Kriegers und tötete weiter jeden,der ihm über den Weg lief. Um ihnherum war die Luft erfüllt vomGeschreider Soldaten,der Verwundeten und Sterbenden. Die halbe Stadt brannte nun schonund es war klar,das sie die Nacht nicht überstehen würde...