Die Nacht ihre Schwingen über die kleine Gruppe. Draussen fuhren Fahrzeuge vorbei, deren leuchtende Abbilder, Schatten geworfen durch ihre Scheinwerfer huschten über die Decke, leuchteten ein fahles Gesicht aus, das ihnen entgegenstarrte, mit starrem, leerem Blick.
Es war Case.
Er konnte nicht schlafen. Übelkeit wühlte immer noch in seinen Eingeweiden, aber da war noch mehr.
Scham, wie Wut und Hass.
Auf sich selber, vor allem, auch wenn er diesen Selbsthass versuchte auf die Zwillinge, auf das Spiel und sogar auf seine Mitspieler zu schieben.
Mit leicht zitternden Fingern öffnete er die kleine, schwarze Metallschachtel, die sich immer an seiner Seite befand. Sie war nutzlos, mittlerweile. Er war sich ziemlich sicher, dass die Zwillinge ihm falschen Stoff irgendwie untergejubelt hatten. Er wusste nicht wann, oder wie, wie sie an die Schachtel in seiner Hosentasche gekommen war.
Dennoch...
...er hatte keine Überdosis zu sich genommen.
Ein Schauer fuhr über seinen Rücken. Wenn die Zwillinge, oder ihre Handlanger, oder wer auch immer, die Schachtel ausgetauscht hatten, oder zumindest ihren Inhalt...
vielleicht...
...eine Wanze?
Ein Peilsender?
Und dann änderte sich alles.
Mit Case, mit seinem Denken, es wollte nicht mehr den alten, zerstörten Bahnen seiner Existenz folgen, sondern wollte ausbrechen und neue Wege begehen.
Verdammt, sie wollten spielen.
Sie konnten spielen.
Mit schnellen Schritten ging er zu Ivan, der auf einem Stuhl eingenickt zu sein schien, stiess ihn an und legte demonstrativ die Metallschachtel auf den Tisch.
Ivan sah ihn stirnrunzelnd an, schwieg aber, als Case zu Stift und Papier griff.
Wanze. Wahrscheinlich Peilsender. Ich kann sie auf eine falsche Fährte locken.
Dann schob er den Stift dem Russen zu.
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