Play the Game

[Chennyboy]

"Was macht es aus, wenn ich nicht mit ihnen persoenlich gesprochen haette? Was macht es aus, wenn wir dort nicht die Zwillinge treffen wuerden?"
Li redete nicht gerne, also schwieg er danach.
Wollten sie ernsthaft nur wegrennen? Erkannten sie nicht, dass kein Gold vom Himmel faellt? Vielleicht hat Li ja die falsche Entscheidung getroffen.
Als er sicher war, dass niemand ihnen folgen werden wuerde, fing er an zu gehen. Sein Bauch schmerzte, der Kugel ist immer noch da drin.
"Hat jemand Verbandzeug?", fragte er.
So ein Mist. Diese Leute hier vertrauten ihm nicht. Wie denn auch, wenn ER urspruenglich der Moerder sein sollte.

[Trin]

Luna kramte seufzend in ihrer Handtasche herum. Kaum zu glauben, dass ich dieses Ding mitgenommen habe. Endlich fand sie was sie suchte. Einen sterilen Verband und Desinfektionsspray. Sie gab es den Fremden. "Glück gehabt, ich hoffe das reicht für's erste." Bei diesen Worten warf sie einen kurzen Blick auf seine Wunde. Die Kugel musste raus, nur wie? Sie konnten nicht mitten auf der Straße anfangen Doktor zu spielen und das Letzte was Luna momentan wollte, war schon wieder in irgendeinen Raum gehen, der innerhalb von Minuten zur Falle werden konnte.

[Chennyboy]

Ein Auto kam angefahren.
"Anhalten! FBI!", schrie Li, blitzschnell seinen chinesischen Pass rausnehmend und wieder einsteckend.
Es hielt, ein Mann steckte sein Kopf heraus, und Li drueckte ihm sein Magnum in die Schlaefe.
Er wartete, bis alle eingestiegen sind und teilte dem Fahrer die Adresse mit, und das Spielchen, was er mehrmals durchgespielt hatte, vom Art: "Fahren sie gefaelligst schnell oder sie sind tod."
Sie mussten schnell handeln, bevor sie keine Anhaltspunkte mehr hatten.
Li zog den Kugel heraus und klebte das Verband darauf. Es tat weh, aber das versuchte er zu unterdruecken.

[Trin]

Das glaub ich einfach nicht! Der Typ hatte allen ernstes...nein, nicht daran denken. Sie fuhren durch die Stadt. Luna wusste nicht wohin, da sie in der Mitte saß und sich nicht sonderlich gut bewegen konnte,wie auch, sie waren viel zu viele für das Auto. Dicht aneinander gedrängt fuhren sie schweigend einige Minuten. Dann ließ Li den Fahrer stoppen.

[Raiden/Yuji]

Sie sprangen aus dem Auto, hielten die Waffen halbwegs versteckt und eilten auf den Eingang eines großen Gebäudes zu. Was würde sie erwarten? Waren ihre Übeltäter hier? Ivan war das alles zu schnell gegangen. Er plante gern ausgiebig,bevor er etwas tat. Es behagte ihm überhaupt nicht, dass sie hier scheinbar Hals über Kopf ins Verderben rannten. In einem Seitenblick sah er zu Hitomi. Sie hatte noch nichts gesagt. Kannte sie den Fremden? Hatte sie denn überhaupt keine Bedenken?
Er schüttelte den Kopf und ging weiter im Stechschritt. Lange würde der Asiate nicht mehr durchhalten, mit einer Kugel im Bauch war nicht zu spaßen.

[Chennyboy]

Ein Licht brannte.
Li rannte zum Gebaeude und trat die Tuer durch.
Dann rannte er hinein.
Eine Frau sass am Computer, als sie ihn sah hob sie die Arme hoch. "Wir haben dich bezahlt, wir haben dir die Waffe geschenkt, und das soll dein Dank sein?"
Li hob seine Kanone.
"Zeig mir die Addresse."
Die Frau gehorchte.
"Sie muessten gleich zurueck sein, dann kann ich nicht garantieren, ob du lebend rauskommst."
Dort steht es: "Viktoria Street 21"
Seine neue Bekannten muessten es auch gesehen haben.
Der Russe machte eine Geste und Li lief hinter ihm wieder raus.
Sie ruften einen Taxi und gingen in eine weltunbekannte Gaststaette.

Nachdem sie sich eingecheckt haben, gingen sie in dem Zimmer.
Er setzte sich auf dem Bett und tat sein Hand auf die gerade zugeklebte Wunde.
Obwohl die Kugel nicht mehr da war, tat es immer noch weh.
Li schloss seinen Augen und versuchte, sich auszuruhen.
Die Nacht bricht schon an.
Er laechelte zu Luna.
"Entschuldige wegen alles. Danke wegen alles."

[Amy]

Vivian stellte sich schweigend neben die Tür und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Sylvia war tot.. Sie schluchzte kurz auf, drückte sich aber die Hand auf den Mund, um das Schluchzen zu ersticken. Wieso? Wollte sie nicht, dass die anderen sahen, wie sie weinte, wo sie es doch bereits die ganze Zeit über tat? Die Franzosin ging in die Hocke und schlang ihre Arme um den Leib. Ihr war kalt und sie zitterte - obwohl das Zimmer gut beheizt war... Luna sah sich kurz über die Schulter, Besorgnis in ihren Augen, und fragte, wenn Vivian vorhin eigentlich angerufen hatte. Die Franzosin blickte mit weißem Gesicht hoch und schüttelte den Kopf. "Niemanden. Ich hatte es versucht, aber .. War keiner da.",´sagte sie leise und wollte Lunas Blick nicht erwiedern. Sie starrte, wie immer, auf ihre Füße. Ihre rechte Hand wanderte zu ihrer feuchten Stirn und strichen das schwarze Haar zurück.
Ihre Augen durchsuchten das Zimmer, das was sich suchte, war nicht hier. "Ich werde schnell nach unten gehen und die Nachrichten ansehen.", murmelte sie und räusperte sich beim Aufstehen. Ihr war etwas schwindelig - der Streß. "Ich komme gleich wieder.."

[Chennyboy]

"Man weiss noch nicht ob sie gestorben ist."
Einen Augenblick des kuenstlichen Wartens
"Ich komme mit.", Li setzte sich auf, man kann nie wissen, was gleich passiert.
Li drehte sich zu Vivian.
"Wo willst du denn anrufen? Ich glaube es ist jetzt am besten, wenn wir uns erstmal ausruhen. Morgen brechen wir wieder auf."
Sie wollte unbedingt gehen.
Li sah zu Ivan, dieser nickte.
Vivian ging schon.
"Warte, ich komme mit.", zischte Li.

[Trin]

Luna war erschöpft auf eine Stuhl gesunken. Sie hatte Li kurz angelächelt, als er sie angesprochen hatte, aber misstrauisch war sie immer noch...sie wusste nicht wer er war oder was er für Beweggründe hatte. Vivian ging es schlicht und einfach ziemlich mies und Luna hatte keine Ahnung was sie für die Französin tun konnte...wahrscheinlich nichts. Hitomi lehnte schweigend an der Wand und Case hatte sich auf das nächstbeste Bett fallen lassen. Luna folgte Li und Vivian, die nach unten gingen. Sie tippte Li auf die Schulter: "Hey, solange wir hier unsere Ruhe haben, sollten wir uns vielleicht mal deine Wunde ansehen, sonst klappst du uns noch mitten auf der Flucht ab." Sie lächelte trocken, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Fernseher.

[Chennyboy]

"Aeh..." Li wusste nicht was er dazu sagen soll. Eigentlich geht die Verletzung ja auch von alleine.
"Sie verheilt irgendwann."
Ihm war es peinlich.
Doch als Luna nicht mehr darauf einging, schwieg auch er und starrte auf dem Bildschirm.
"...Fuenf Tote wurden heute Abend um den Haus ... gefunden...die Kugeln stammen von zwei unterschiedlichen Waffen..."
"...Eine Sekretaerin des Hauses ... wurde vergewaltigt..."
"...Diese Taten stammen anscheinend von den gleichen Taetern..."
"...Diese Menschen sind extrem gefaehrlich...bitte alle zu Hause bleiben und jederzeit die Polizei verstaenigen koennen..."

[Trin]

Luna hatte so ihre Zweifel, dass die Wunde, ohne genäht zu werden, verheilen würde. Doch sie sagte nichts mehr dazu, denn in diesem Moment kamen die Nachrichten. Natürlich wurde darin auch die Aktion vom Nachmittag erwähnt. Als es vorbei war, schaltete Luna den Fernseher aus. "Wir haben ernsthafte Schwierigkeiten, denn auch, wenn es uns nicht gefällt und wenn wir uns nur gewehrt haben...wir waren es diesmal wirklich."

[Amy]

Vivian entschuldigte sich und sagte, sie würde zu dem Münztelefon am anderen Ende gehen. Es wäre schon ok, sie müssten nicht mitgehen, es würde ihr schon nichts passieren. Sie lächelte gequält, aber den Austruck der seelischen Schmerzen in ihren Augen konnte sie nicht verstecken. Die Franzosin ging durch die kleine Lobby, zu den Telefonen neben den Toiletten und kramte etwas Geld heraus. Sie warf es ein und blickte sich noch kurz über die Schultern, zu den anderen, dann wählte sie die Nummer. Erst regte sich nichts, dann nahm jemand ab.
"Hallo..?", murmelte Vivian. "Ich bin's."

[Chennyboy]

"Das war Notwehr. Lass uns jetzt schlafen gehen, morgen wird schon besser sein als heute."
Das hatte nicht den Effekt, den es haben sollte, ausserdem war das eine schlechte Luege. Li wusste auch nicht mehr ganz, ob er es ueberhaupt schaffen wuerde, diese Leute zu helfen. Aber er musste tun, was er sich vorgenommen hatte. Und er muss diese beiden Menschen umbringen.
"Hoer zu, wir schlagen morgen in einer Internet-Cafe nach, wo Viktoria Street liegt, und machen uns auf dem Weg."
Vielleicht liegt die Strasse auch irgendwo in Florida, dann muessen sie mit dem Flugzeug.
Vielleicht gab es mehrere dieser Strassen.
Vielleicht wuerden sie es nicht bis dorthin schaffen.
Aber das verschwieg Li.
"Wir muessen morgen frueh aufstehen."

[Trin]

Victoria Street...diese Straße konnte in den USA sonst wieviel Mal vorkommen. Aber höchstwahrscheinlich ließen sich bei den meisten Häusern die Eigentümer im Internet ausfindig machen, dann konnten sie schon ein paar ausschließen. Leider würden die Zwillinge es ihnen wohl nicht leicht machen, herauszufinden wo sie genau waren. Im Moment sah sie aber ein ganz anderes Problem: "Wir können nicht einfach in ein Internetcafe spazieren. Wir werden schließlich als Terrorristen gesucht."

[Chennyboy]

"Man kennt unsere Gesichter nicht.", wenigstens etwas.
"Wir muessen schnell handeln, bevor man naeheres ueber uns weiss." Denn je schneller man handelt, umso geringer ist die Risiko, dass man erschossen wird, aber das wollte er nicht sagen. Er musste diesen Menschen Hoffnungen machen, was er schon die ganze Zeit verzweifelnd versuchte.
Doch dann liess er es sein, Li sollte also alleine handeln. Er zuckte mit den Mundwinkeln.
Diese Spray und die Bandage sollten ihre Wirkungen zeigen. Sie mussten sie zeigen. Bis zum naechsten Tag. Er laechelte.
"Ich gehe jetzt schlafen." Er stand auf, latschte zum Zimmer und putzte sich die Zaehne, dann legte er sich hin.
Li beschloss, am naechsten Tag frueh aufzubrechen, schnell im Internet zusuchen, und die Sache auf eigener Faust zu erledigen.

[Ceyx]

Die Nacht ihre Schwingen über die kleine Gruppe. Draussen fuhren Fahrzeuge vorbei, deren leuchtende Abbilder, Schatten geworfen durch ihre Scheinwerfer huschten über die Decke, leuchteten ein fahles Gesicht aus, das ihnen entgegenstarrte, mit starrem, leerem Blick.
Es war Case.
Er konnte nicht schlafen. Übelkeit wühlte immer noch in seinen Eingeweiden, aber da war noch mehr.
Scham, wie Wut und Hass.
Auf sich selber, vor allem, auch wenn er diesen Selbsthass versuchte auf die Zwillinge, auf das Spiel und sogar auf seine Mitspieler zu schieben.
Mit leicht zitternden Fingern öffnete er die kleine, schwarze Metallschachtel, die sich immer an seiner Seite befand. Sie war nutzlos, mittlerweile. Er war sich ziemlich sicher, dass die Zwillinge ihm falschen Stoff irgendwie untergejubelt hatten. Er wusste nicht wann, oder wie, wie sie an die Schachtel in seiner Hosentasche gekommen war.
Dennoch...
...er hatte keine Überdosis zu sich genommen.
Ein Schauer fuhr über seinen Rücken. Wenn die Zwillinge, oder ihre Handlanger, oder wer auch immer, die Schachtel ausgetauscht hatten, oder zumindest ihren Inhalt...
vielleicht...
...eine Wanze?
Ein Peilsender?
Und dann änderte sich alles.
Mit Case, mit seinem Denken, es wollte nicht mehr den alten, zerstörten Bahnen seiner Existenz folgen, sondern wollte ausbrechen und neue Wege begehen.
Verdammt, sie wollten spielen.
Sie konnten spielen.
Mit schnellen Schritten ging er zu Ivan, der auf einem Stuhl eingenickt zu sein schien, stiess ihn an und legte demonstrativ die Metallschachtel auf den Tisch.
Ivan sah ihn stirnrunzelnd an, schwieg aber, als Case zu Stift und Papier griff.
Wanze. Wahrscheinlich Peilsender.
Ich kann sie auf eine falsche Fährte locken.
Dann schob er den Stift dem Russen zu.

[Chennyboy]

Li hatte es, halb schlafend, mitgekriegt.
Er hatte sowieso schon zu lange geschlafen.
"Ihr stellt ihnen vielleicht einen Gelegenheit, euch einzeln umzubringen zu lassen. Wahrscheinlich ist das ihr Ziel.
Tu also nichts unueberlegtes."
Li guckte auf die Uhr, es ist um 5, bald wird es moeglich sein, zu surfen.
Er ging duschen und putzte sich die Zaehne, nachdem er fertig war, sagte er zu Case: "Lass die Wanze hier und geht weg. Mit dem Revolver koennt ihr euch noch eine Zeit lang am Leben halten. Und..." Er gab ihm einige Scheine.
"Ich muss jetzt los. Viel Glueck."
Li ging raus, um diese Uhrzeit rechneten nicht so viele, dass draussen jemand rumlief.
Nach ungefaehr 20 Minuten Fussweg fand er auch das Cafe. Er wartete, bis es 6 Uhr war und ging hinein.
Es gab um die 3000 Victoria Streets.
Es gab um die 500 solcher Strassen, die weniger Haeuser haben als 21.
Er suchte alle durch.
Eine Seite unterschied sich von den anderen. Das Motiv war ein Joker bei einem Kartenspiel. Darunter steht: Du bist allein.
Wenn man darauf klickte, erschien eine Karte Floridas.
Die Karte zoomte sich, man erkannte den Keys.
Auf der noerdlichsten Insel lag ein roter Kreuz.
Li klickte darauf. Das gesamte Bild wurde weiss und es verfaerbte sich roeter.
Ein ohrenbetaeubendes Lachen klang aus den Boxen, sodass es explodierte. Der Computer fing Feuer.
Li rannte raus. Die Leute waren in Gefahr.

[Trin]

Noch eine Wanze! Genervt sah Luna sich die kleine schwarze Metallschachtel an. Es war kurz nach 6:00 Uhr. Alle Mitspieler standen um den Tisch in der Mitte des Zimmers herum und warteten auf Li. David nahm einen Zettel von der Mitte des Tisches und schrieb darauf: Ich scheine noch nicht gesucht zu werden, also muss ich nicht bei der Gruppe bleiben. Am besten ich verschwinde und nehme die Wanze mit. Luna sah ihn zweifelnd an. So würde er sich in Gefahr bringen. Ratlos schob sie den Zettel mit Davids Nachricht Ivan zu.

[Chennyboy]

Die Tuer sprang auf und Li kam herein, wild atmend. Er tat seine Pistole zurueck.
Zum Glueck ist noch nichts passiert.
Die Leute sassen um den Tisch herum und betrachteten die Wanze.
Li las die Zetteln durch, die geschrieben wurden.
Dann nahm er den Stift und schrieb: Das ist vielleicht nicht die einzige Wanze, die wir mit uns fuehren. Also wuerde es nicht sehr viel bringen, und du koenntest wahrscheinlicher draufgehen, wenn du alleine bist.
Warum musste er dies alles auf einer Zettel schreiben? Als ob die Leute es nicht wissen, wohin sie gehen werden und was sie tun werden. Vielleicht haben sie ja auch Kameras, oder sie werden beobachtet. Vielleicht auch nicht.
Er schrieb dennoch: Die gefaehrlichsten Orte sind die sichersten Orte, wenn es keine sicheren Orte mehr gibt. Sie haben gewusst, dass wir in Internet nachschlagen werden, und sie haben im Internet so manipuliert, dass es mir leicht fiel, eine Falle von ihnen zu finden. Vielleicht ist es jetzt am besten, in ihre Falle reinzulaufen, mit der Hoffnung, Informationen zu finden.

[Trin]

Luna schnappte sich genervt den Zettel:

Wir dürften die Wanzen so ziemlich komplett in Davids Wohnung abgelegt haben, deshalb waren wir ja dort. Und David gehört eh nicht zu den eigentlichen Spielern, also stehen seine Chancen recht gut ohne Probleme wegzukommen. Hätten die Zwillinge Interesse daran ihn im Spiel zu behalten, hätten sie ihn auch als Terroristen abstempeln lassen, aber er wurde im Fernsehen nicht erwähnt...nur wir, die ursprüngliche Gruppe. Was das in die Falle laufen betrifft: die Zwillinge haben bis jetzt ganz gut dafür gesorgt, dass wir keine Informationen kriegen und das würde auch nicht besser werden, wenn wir uns wieder von irgendwelchen Polizisten durch die Gegend jagen lassen....