Die verlorene Insel

Gemeinsam Welten und Figuren erfinden - Fortsetzungsgeschichten zum Mitschreiben.
Amy
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Mi 2. Jun 2004, 09:56 - Beitrag #1

Die verlorene Insel

Schmerzen. Nur Schmerzen. Am ganzen Körper bloß Schmerzen.
David saß wie gelähmt in einem der Sitze des Flugzeugs. Seine Lippen waren leicht geöffnet, es tropfte Blut herunter. Was war geschehen? Wo war er? Er wollte die Augen nicht öffnen, er hatte etwas Angst davor, Dinge zu sehen, die ihn sein Leben lang verfolgen würden. Nein, er wollte sie nicht öffnen. Genauso wenig wie er sich bewegen wollte. Einfach nur hier sitzen bleiben und ja – sterben. David schluckte, schmeckte das Blut auf seiner Zunge und runzelte angewidert die Stirn. Das konnte doch nicht wahr sein. Solche Dinge passierten nie ihm. Nur anderen. Doch das Blatt hatte sich wohl jetzt geändert.
Die Schmerzen im Nacken wurden unerträglich, sie ließen sogar seine Augen mit Tränen füllen. Und dann entschied er sich doch, sich zu bewegen. Nach anderen suchen. Der junge Ire öffnete die Augen, blinzelte mehrmals, da die Helligkeit in seinen Augen zusätzliche Schmerzen bereitete. Eine tote Frau starrte ihn an. Von ihrer Stirn tropfte Blut, ihr blondes Haar war bereits rot. Und Fliegen. Fliegen waren überall, setzten sich auch die blutüberströmten und toten Gesichter. Er hatte die Frau irgendwie gemocht. Sie hatte ihm die ganze Zeit erzählt, wie sie sich darauf freue, ihren Mann wiederzusehen und ihm zu sagen, dass sie ein Kind erwarte. Wie grausam der Tod doch sein konnte. Er machte vor niemandem halt. Nicht mal vor einer schwangeren Frau. Er fuhr sich mit der rechten Hand, die sich noch taub anfühlte, als würde er sie das erste Mal benutzen, durch das schwarze Haar und dann schlug er die Fliegen von dem Gesichter der Frau fort. Mit einem Würgegefühl in seinem Hals, stemmte er sich mit den kraftlosen Armen hoch und sah sich in dem Abteil um. Hier und da bewegte sich etwas. Aber er konnte nicht sagen, ob es Menschen waren oder nur seine Fantasie, die ihm einen Streich spielte. Er wollte nicht alleine sein.
David drückte sich an der toten Frau beiseite, schenkte ihr noch einen letzten Blick und stolperte dann benommen, wie ein Betrunkener, aus dem Wrack.
Draußen sog er die frische Luft ein und fiel auf die Knie. Von seiner Lippe tropfte immer noch Blut und er sah ihm zu, als es auf die Erde tropfte. An seiner Stirn haftete Schweiß, nein, an seinem ganzen Gesicht. War er vielleicht doch der Einzige? Nein, das konnte nicht sein.
„Hallo?“ Seine Stimme hörte sich schrecklich an. Es war nur ein Gekrächze. Aber egal: Solange er gehört wurde...

Trin
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Mi 2. Jun 2004, 14:59 - Beitrag #2

"Hallo?" Lily versuchte ihren Kopf zu bewegen. Hatte sie gerade Jemanden gehört? Die Deutsche versuchte zu antworten, doch ihr versagte die Stimme. Lily biss die Zähne zusammen und zwang sich aufzustehen. Dabei versuchte sie nicht auf die Frau neben sich zu sehen. Sie war tot. Ein Gepäckstück hatte sie am Kopf getroffen und das Letzte was Lily gesehen hatte, bevor sie ohnmächtig geworden war, war der Kopf der Frau gewesen, der in einem unmöglichen Winkel zum Hals gelegen hatte. Innerlich stöhnte Lily und versuchte den Gedanken an die alte Frau aus ihrem Kopf zu verbannen. Stattdessen spürte sie nun ihren schmerzenden Körper. Fast hätte sie das Gleichgewicht verloren, doch im letzten Moment konnte sie sich mit dem linken Arm abfangen. Sofort durchfuhr diesen heftiger Schmerz. Gebrochen. Vorsichtig wankte Lily aus dem Wrack. Sie ließ sich in den Sand fallen und sah sich um. Das hier war eine Insel, scheinbar unbewohnt. "Hallo?" Wieder die Stimme, die sie vorhin gehört hatte. Und nun sah sie auch ihren Ursprung. Einige Meter von ihr entfernt, hockte ein Mann im Sand. Viel konnte Lily nicht von ihm sehen, da er ihr den Rücken zugewandt hatte. Er war groß und hatte schwarze Haare. "Hey, sie da." Lily hoffte, dass er sie gehört hatte. Im Moment konnte sie kaum mehr als flüstern. Doch zu ihrer großen Erleichterung drehte er sich langsam um.

Amy
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Mi 2. Jun 2004, 17:10 - Beitrag #3

Über Davids bleiches Gesicht huschte ein Lächeln. Wenigstens war er nicht der Einzige überlebende. Und es würden sich noch mehr am Leben sein. David stemmte sich mit den Armen hoch und stolperte zu der jungen Frau. Er neben ihr in die Knie und nickte ihr als Begrüßung zu. "Geht es Ihnen gut?", erkundigte er sich höflich und sah sie von oben bis unten an, auf der Suche nach größeren Verletztungen.
"Ja, ich denke mein Arm ist gebrochen..", sagte sie. Er biss sich auf die Unterlippe. Ein Bruch war dumm. Vielleicht täuschte sie sich ja auch und es war nur der gleiche Schmerz, der auch seine Knochen überfallen hatte.
"Mein Name ist David.", lächelte er und gab ihr die Hand. Sie war sehr schön, sah aber nicht so aus, als sei sie aus dem gleichen Land wie er. Vielleicht war sie auf Urlaub gewesen?
"Ich heiße Liliy.", flüsterte sie und er half ihr auf die Beine.
"Ich hoffe, wir sind nicht die Einzigen, die den Absturz überlebt haben.." Er klopfte sich den Sand von den Klamotten und drehte sich wieder zu dem Wrack um.

Trin
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Mi 2. Jun 2004, 17:20 - Beitrag #4

Lily wäre dem Mann am liebsten um den Hals gefallen, allein schon, weil sie nicht die Einzige war, die überlebt hatte. "Ich glaube schon, dass es noch ein paar Überlebende gibt, nur ist es fraglich ob wir hier ohne große medizinische Versorgung noch lange leben. Wir sollten reingehen und das Flugzeiug nach Überlebenden absuchen." Lily gefiel ihr eigener Vorschlag nicht sonderlich gut, aber das war das Einzige was sie tun konnten. Aber der Gedanke an all die Leichen.... Lily fröstelte und wartete auf eine Antwort des Europäers. Sie war sich relativ sicher, dass er aus Europa kam, aber Deutscher oder Franzose war er sicher nicht.

Raiden/Yuji
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Mi 2. Jun 2004, 17:29 - Beitrag #5

Das erste, was Sidney spürte,als sie erwachte, war der Sand und das warme Blut in ihrem Gesicht. Ihr ganzer Körper schien ein einziger, gräßlicher Schmerz zu sein. Hoffentlich keine tiefen Wunden,dachte sie. Narben waren das letzte,wassiein ihrem Job gebrauchen konnte. Langsam und stöhnend richtete sie sich auf und strich sich das wellige, schwarze Haar aus dem Gesicht. Von irgendwoher drangen Stimmen an ihr Ohr, aber sie konnte die Sprechenden nicht sehen. Allgemein konnte sie nicht vielsehen. irgendwie war ihre Sicht ein wenig getrübt und ihr Kopf tat erbärmlich weh. Trotzdem versuchte sie sich umzusehen. Ihre eisblauen Augen tasteten die Umgebung nach anderen Menschen ab,fanden aber keine. Schließlich stolperte sielos,aufeingroßes Wrackteil zu, das ihr die Sicht versperrte, denn ausder Richtung schienen die Stimmen etwa her zu kommen.

+Luinalda+
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Do 3. Jun 2004, 09:39 - Beitrag #6

Marielle schon einige Zweige beiseite um vollen Blick auf den Strand zu haben . Dort waren einige Menschen , anscheinend Schiffbrüchige die nach dem Unglück wieder zueinander fanden . Ein Seufzer huschte ihr über die Lippen als sie daran zurück dachte wie sie selbst vor einige Jahren hier gestrandet war , als ihr schiff an den scharfen Felsen der Küste zerschellt war wie eine Nussschale . Seitdem irrte sie durch die Wildnis : Ja sie hatte sich gut anpassen können , doch diese Lebensweise hatte auch ihre Folgen : Sie war ziemlich dünn , ihre schwarzen Haare waren sehr lang geworden und reichten ihr mittlerweile bis zu den Hüften . Ihr weises Leinenkleid war schmutzig und sie war ein veränderter Mensch geworden . Doch vielleicht würde sich jetzt alles ändern?
Sie entschloss sich den Schutz des Baumes zu verlassen und zu den Schiffbrüchigen zu stoßen . Außerdem musste sie ihnen einiges über diese Insel erzählen und vor allem über seine Gefahren die sie selbst schon zu spüren bekommen hatte .

Trin
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Do 3. Jun 2004, 09:49 - Beitrag #7

Lily wartete noch immer auf eine Antwort von David, als sie glaubte hinter sich ein leichtes Rascheln zu hören. Blitzschnell drehte sie sich um und unterdrückte den Reflex in Kokutsu-Dachi (Rückwärtsstellung im Karate, vorallem zur Abwehr geeignet) zu gehen. Einige Meter entfernt von ihr stand eine Frau mit schwarzen hüftlangen Haaren. Sie sah extrem dünn aus und sah Lily angespant an. "Wer bist du?" fragte Lily. Erschrocken drehte David sich um. Er hatte scheinbar immernoch über ihren Vorschlag nachgedacht.

Amy
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Do 3. Jun 2004, 10:34 - Beitrag #8

David zuckte zusammen, als er Lily sprechen hörte. Hatte sie noch einen Überlebenden gefunden? Doch vor ihnen stand eine Frau, die nicht so aussah, als seie sie in diesem Flugzeug gesessen. In ihren Augen schimmerte ein Ausdruck von Traurigkeit und er war sich ganz sicher, dass sie schon länger hier war, als sie. Er packte Lily am Arm und zog sie sicherheitsweise etwas zurück. Mit Beschützerinstikt stellte er sich vor sie und blickte die Fremde an. "Ihr gehört nicht zu den Flugzeugpassagieren, nicht wahr?", flüsterte er und versuchte, freundlich und entspannt zu klingen, doch sein ganzer Körper schmerzte noch und in seinem Kopf hämmerten die Kopfschmerzen. Als sie stumm den Kopf schüttelte, ging er einen Schritt nach vorne. "Mein Name ist David." Er reichte ihr die Hand, sah sich aber dann flüchtig über die Schulter, als er etwas in dem Wrack hörte.

Trin
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Do 3. Jun 2004, 10:47 - Beitrag #9

Lily musste ein Grinsen unterdrücken. Sie gehörte sicher nicht zu den weiblichen Wesen, die bei jeder Gelegenheit hinter einem Mann Schutz suchten. Und sie brauchte auch keinen. Amüsant fand sie das Verhalten des Europäers allerdings schon. Er stellte sich gerade der fremden Frau vor, als ein Geräusch aus dem Flugzeug kam. Die Fremde kniff die Augen zusammen. "Da scheinen noch Überlebende zu sein." Es war das Erste mal, das Lily sie sprechen hörte. Sie hatte diesen Satz schleppend gesagt, wahrscheinlich, weil sie lange keine Worte mehr benutzt hatte. "Ich heiße Marielle." "Ich bin Lily. Gehen wir rein und sehen uns um." Die Drei bestiegen zusammen das Wrack und Lily sah sofort wer das Geräusch verursacht hatte. Eine schwarzhaarige Frau hatte versucht den Gang entlang zu gehen und war gestolpert. Nun lag sie schwer atmend am Boden.

Raiden/Yuji
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Do 3. Jun 2004, 14:38 - Beitrag #10

Sydney rappelte sich sofort wieder hoch und wischte sich so gut sie konnte den Schmutz von ihrem teuren Klamotten. Es half zwar nicht viel, aber zumindest fühlte sie sich irgendwie sauberer.
Ihr war beim Anblick einiger Toter leicht schwindelig geworden. Als sie klein war, hatte sie mitansehen müssen, wie ihre großeltern umgebracht worden waren und seitdem konnte sie keine Leichen sehen, ohne dieses Schwindelgefühl zu spüren.
Sie kramte in einer Ecke ihres Gehirns nach richtigen Worten, denn spontan hätte sie die anderen jetzt auf Arabisch gegrüßt. "Hallo", sagte sie freundlich und maß die 3 Personen mit einem langen Blick.

Juniregen
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Fr 4. Jun 2004, 21:58 - Beitrag #11

Dunkelheit.
Schwer und süßlich hüllte sie ihn ein und raubte ihm den Atem. Olaf unterdrückte einen Schrei und versuchte, sich zurechtzufinden. Er lag zusammengerollt auf dem Boden, irgendetwas drückte auf seinen Rücken. Er wollte sich hochstemmen, sackte aber mit ersticktem Keuchen zurück.
Gab es irgendeinen Teil seines Körpers, der ihm nicht weh tat? Er spürte Schmerzen in Knochen, von denen er gar nicht gewußt hatte, daß er sie besaß.
Seine Brille war verschwunden, was aber nicht weiter schlimm war. Er brauchte sie ohnehin nicht; trug sie nur, um intellektueller zu wirken. Aber dieser seltsame süßlich-metallische Geruch rief Übelkeit bei ihm hervor. Und dann die Dunkelheit...!
"Malte", japste er. Gallbittere Flüssigkeit stieg seine Speiseröhre empor, und er hoffte verzweifelt, sich nicht übergeben zu müssen. Mit schwacher Stimme wiederholte er: "Malte? Was ist passiert?"
Stille.

Nach einer Zeit, die Olaf ewig vorkam, aber vermutlich doch nur wenige Minuten gedauert hatte, schaffte er es endlich, sich aufzusetzen.
Als er sich langsam umdrehte, blickte er in die glasigen Augen seines wortkargen Bodyguards. Der leblose, blutüberströmte Körper kippte dem jungen Mann in den Schoß.
Und jetzt schrie Olaf doch.

Raiden/Yuji
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Sa 5. Jun 2004, 17:59 - Beitrag #12

Das Model fuhrherum, ohne das sie eine Antworter halten hätte. Und auch die anderen sahen erschrocken zu der Ecke,aus der der Schrei gekommen war. Sofort arbeitete siesich den Weg durch Leichen frei in den dunkleren Teil des Flugzeuges, wo sie den Überlebenden vermutete. Sie strengte ihre Augen an und schaffte es dann auch, jemanden zu erkennen. Es war ein junger Mann, auf dessen Schoß ein stämmiger Kerl lag, blutüberströmt und offensichtlich tot. Sie sprach ihn an, erhielt aber keine Anwort. Er starrtte nur auf die Leiche. Trotz einer aufkommenden Übelkeit schob sie sie von seinem Schoß, zog ihn weg und gab ihm eine leichte Ohrfeige. Er war kreidebleich und angesichts der Situation sparte sie sich die frage, ob alles in Ordnung war.
"Geht es wieder?" Sie hatte leise gesprochen,aber trotzdem kam ihre Stimme ihrunheimlich laut vorin dieser Stille.

Juniregen
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Sa 5. Jun 2004, 18:26 - Beitrag #13

Erst nach einigen Sekunden begriff Olaf den Sinn der Worte. "Ja", antwortete er dann. "Danke." Seine Stimme zitterte leicht und er fühlte sich immer noch ziemlich benommen, aber wenigstens hatte er sich nun so weit unter Kontrolle, daß er aufstehen konnte. Er versuchte ein Lächeln, doch es wollte ihm nicht so recht gelingen. "Ich heiße Olaf", stellte er sich den vier anderen vor und erfuhr auch ihre Namen. Eine der Frauen schlug dann vor, doch wieder nach draußen an die frische Luft zu gehen, aber eine andere hingegen hielt es für besser, gemeinsam mit den anderen noch das Flugzeug nach weiteren Überlebenden absuchen.

Raiden/Yuji
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Sa 5. Jun 2004, 18:54 - Beitrag #14

"Tut mir leid", sagte Sydney, "aber ich halts hier wirklich nicht länger aus." Die Toten brachten alte Erinnerungen zurück, auf die sie gern verzichten konnte. Sie stolperte mehr,als das sie hinausging und ließ sich dann in den Sand fallen. Kraftlos starrte sie zum Himmel und fragte sich, wie sie es nur hinkriegen sollte, die Werbekampagne für Chanel noch zu schaffen, ohne den Termin morgen. Hoffentlichwar schonein Suchtrupp unterwegs.

Trin
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Sa 5. Jun 2004, 20:04 - Beitrag #15

Lily sah Sydney kurz nach und vergewisserte sich, dass sie sicher nach draußen kam, dann suchte sie mit den Anderen nach Überlebenden. Doch außer ihnen schien da Niemand zu sein. Allerdings kamen sie an die hinteren Sitze gar nicht heran, da das Flugzeug dort völlig zusammengepresst worden war. David sah die Stelle stirnrunzelnd an. "Ich glaube nicht, dass wir da rein kommen. Außerdem werden die Passagiere wahrscheinlich zerquetscht worden sein. Lily stimmte ihm nur ungern zu. "Und was tun wir jetzt?" Solange wie möglich hatte sie diese Frage von sich fern gehalten. Solange, wie möglich hatte sie die Tatsache ignoriert, dass sie hier ohne Hilfe zurechtkommen mussten. Nicht ganz ohne Hilfe. Marielle ist ja da.
Keiner wusste auf Lilys Frage eine Antwort. Schließlich verlies die kleine Gruppe das Wrack. "Vielleicht sollten wir nochmal nachsehen, ob wir im Flugzeug etwas Essbares finden." schlug Lily halbherzig vor. Eigentlich wollte sie da nicht noch mal rein.

Juniregen
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So 6. Jun 2004, 17:05 - Beitrag #16

Olaf fühlte sich ziemlich unbehaglich. Schon bei der Suche nach anderen Überlebenden hätte er am liebsten alles den anderen überlassen, doch er wußte ja aus Erfahrung selbst am besten, daß es half, andere Überlebende zu sehen, wenn man unter Schock stand. Wer weiß schon, wann er von selbst die Kraft aufgebracht hätte, aufzustehen und sich umzusehen. Vielleicht wäre er ewig dagesessen, halb begraben unter dem toten Malte... Malte! Wenn wenigstens er hier wäre! Er hätte bestimmt gewußt, was zu tun wäre. Immerhin hatte er schon mehrere Survivalkurse absolviert. Olaf seufzte. Es half ihm jetzt auch nicht weiter, wenn er sich nach Malte sehnte. Daß der Bodyguard tot war, davon hatte er sich schweren Herzens überzeugen müssen. Skeptisch betrachtete Olaf die anderen. Gerade eben war ihm erst so wirklich bewußt geworden, daß er nun völlig ohne Schutz dastand. Allerdings beruhigte er sich sofort wieder. Keiner der Anwesenden sah im Entferntesten so aus, als wollte er einen reichen Erben entführen, um Lösegeld zu erpressen.
Ich bin wirklich bescheuert, dachte Olaf. Wir sitzen hier auf einer armseligen kleinen Insel fest, wissen noch nicht, ob und wie wir hier überleben können, und ich mache mir nur Sorgen um Entführungen und Lösegeldforderungen!
Was sollte man jetzt nur tun? Was würde Malte tun, oder irgendjemand anderer mit Erfahrung in Überlebenstraining? Olaf erinnerte sich düster, mal ein Buch über einen Schiffbrüchigen gelesen zu haben, und er versuchte, die Lektüre in sein Gedächtnis zurückzuholen. Dann jedoch fiel ihm ein, daß er das Buch nach wenigen Seiten beiseitegelegt hatte, weil es ihm zu langweilig geworden war. Jetzt bereute er, daß er nicht weitergelesen hatte. Vielleicht wüßte er dann, was er machen sollte...? Einstweilen hörte er nur den Vorschlägen der anderen zu.
Zurück ins Flugzeug, nach Nahrung suchen - es klang wie ein vernünftiger Vorschlag, aber bei dem bloßen Gedanken, jetzt noch einmal unter die ganzen Leichen zurückzukehren, drehte sich Olaf fast der Magen um. Hier am sonnigen Strand wirkte das ganze Geschehen irgendwie unwirklich. Die Insel sah eigentlich recht hübsch aus, und Olaf konnte sich gut vorstellen, daß er - zu einem anderen Zeitpunkt, unter anderen Begleitumständen - hier mit seiner Familie Ferien machen hätte können. Aber das hier waren gewiß keine Ferien, er konnte nicht einfach in die Strandbar gehen, wenn er Durst bekam... es würden auch keine braungebrannten Eingeborenenmädchen herkommen und frisches Obst servieren...
Olaf schreckte hoch. "Weiß eigentlich jemand, ob die Insel bewohnt ist?"

Artanis
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So 6. Jun 2004, 20:12 - Beitrag #17

Er versuchte die dröhnenden Kopfschmerzen durch Massieren der Akkupunkturpunkte an den Schläfen zu lindern, was ihm auch nach einiger Zeit gelang. Erst dann öffnete er die Augen und begann die Situation zu analysieren. Eine ältere Dame saß ihm gegenüber... Getrocknetes Blut haftete an ihrem Kopf und an der Scheibe, die wohl jäh ihr Leben beendet hatte... Auf seinem Schoß lag der Kopf seiner Sitznachbarin, auch diese war tod, was ein HAndgriff zur Halsschlagader zeigte. Der Rumpf des Flugzeugs war kurz vor seinem Sitz eingedrückt worden, was auf eine Notlandung schließen ließ... Er entfernte den Gurt und richtete sich langsam auf, wobei er sämtlich Schmerzquellen sorgfältig inspizierte. Keine Brüche... Lediglch einige Prellungen, also beschloß er die Schmerzen zu ignorieren und sich später um die Wunden zu kümmern. Er sah sich nach Fluchtmöglichkeiten um und versuchte anhand dessen, was er in der Dunkelheit ausmachen konnte, das Geschehene zu rekonstruieren...
Er konnte sich an nichts erinnern.
Amnesie, kein Grund zur Beunruhigung, der Schleier würde sich lichten. Also suchte er sein HAndgepäck und fand es halb unter der Leiche eines jungen Mädchens begraben. Teilnahmslos hob er die Leiche an und rollte sie von seiner schwarzen TAsche. Er durchsuchte die TAsche und fand eine Flasche Tee. Nach einigen Schluck um die Trockenheit seiner Kehle zu mindern, wusch er sich über das Gesicht.
Durch die eingedrückte Wand des Flugzeugs hörte er Stimmen, angestrengt lauschte er reglos und machte die Anzahl der sprechenden Personen ausfindig, sie unterhielten sich in Englisch.
Er zog das seidene Sakko seines Anzugs aus und leerte die TAschen, den Inhalt verstaute er in seiner Umhänge-TAsche. Danach warf er das blutüberströmete Sakko achtlos in eine Ecke und machte sich auf den Weg zum hinteren Essensschacht...
Er ignorierte den beißenden Gestank des geronnen Blutes und erreichte den Schacht. Eine, durch einen Essenswagen erschlagene, Stewardess lag direkt davor und er räumte sie auf die Seite.
Auf dem Weg durch den Schacht nach unten, wo er durch die Lücken im Fahrgestell aussteigen wollte, versuchte er den Grund des Absturzes zu kalkulieren... Er hatte keine Anzeichen eines KAmpfes gesehen, keine Projektile, überhaupt es gab keine Waffen oder Anzeichen derselben, abgesehen von dem Gurtmesser welches er an sich genommen hatte, weshalb er eine Entführung ausschloss.
Wie er erwartet hatte war eine schmale Lücke am unteren Rumpf des Flugzeugs vorhanden, durch die er das Wrack verließ...

Trin
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Mo 7. Jun 2004, 14:39 - Beitrag #18

Lily sah Olaf auf seine Frage hin verwundert an. "Sicher, von Marielle und einigen Tierarten." antwortete sie schließlich trocken. Olaf zog eine leichte Grimasse. Er schien einen respektvolleren Umgangston ihm gegenüber gewohnt zu sein. Plötzlich war das scheppern von Metall zu hören. David, Marielle, Lily und Sydney sprangen sofort auf und sahen angespannt das Wrack an. Olaf saß wie erstarrt da und hatte nur den Kopf gewendet. Im nächsten Moment kam unter dem Wrack eine Gestalt hervor. Lily erkannte, dass es sich um einen relativ großen Mann asiatischer Abstammung handelte. Er muss im hinteren Teil des Flugzeugs gelegen haben. Da wo wir nicht hinkamen. Doch scheinbar gab es doch einen Weg in diesen Teil des Flugzeugs. Der Asiate hatte die Gruppe entdeckt und kam näher. Er war nur noch wenige Meter von ihnen entfernt.

Raiden/Yuji
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Mo 7. Jun 2004, 14:47 - Beitrag #19

Sydney wusste nicht warum, aber irgendwie war sie unheimlich erleichtert darüber, das noch ein Passagierden Absturz überlebt hatte. Ihre Miene hellte sich etwas auf. Vorhin war sie angesichts der vielen Toten sehr niedergeschlagen gewesen, aber jetzt ging es wieder einigermaßen.
Der Asiat war stehengeblieben und maß sie nun mit einem undeutbaren Blick aus seinen seltsamen Augen. Sydney begrüßte ihn mit einem freundlichen "Hallo" und lächelte. Langsam fand sie wieder zu alter Form zurück.

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Mo 7. Jun 2004, 14:54 - Beitrag #20

Der Neuankömmling begrüßte die Gruppe mit einem leichten kopfnicken und unterzog sie einer aufmerksamen Musterung. Nachdem ihn das Ergebnis scheinbar zufriedengestellt hatte, erwiderte er Sydneys Begrüßung. "Hallo. Sind wir die einzigen Überlebenden?" David antworte ihm. "Ja, soweit wir das feststellen konnten, sind wir die Einzigen. Ich bin übrigens David." "Ich bin Marielle und schon seit einer ganzen Weile auf der Insel." "Mein Name ist Lily" "Ich heiße Olaf."
Nachdem sich alle vorgestellt hatten, warteten sie darauf, dass der Neuankömmling dies ebenfalls tat.

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