Ein neuer Anfang

Gemeinsam Welten und Figuren erfinden - Fortsetzungsgeschichten zum Mitschreiben.
Raiden/Yuji
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Sa 29. Apr 2006, 21:35 - Beitrag #101

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Der Magier nickte nur. "Ich habe keinen Einwand." Dann deuetete er zu Naim. "Wir sollten ihm folgen." Er war recht knapp gerade, lag zum Teil auch daran, dass im das Laufen Schmerzen bereitete, die schwer zu unterdrücken waren. Die Wunde, auch die er vorhin erneut gefallen war, hatte sich dadurch nicht gerade gebessert. Die Diebin, mit der sich Sharie ja offensichtlich gut verstand- was ihn, wenn er ehrlich war etwas störte, da er wusste, wie sich voraussichtlich enden würde- ging mit Naim voraus zum Versteck der Räuber, hinter ihm Esme und Sharie, dann die Unbekannte und Khaldun, der den Schluss bildete und nach hinten absicherte.
Ja, wer wusste eigentlich, dass sich nicht noch mehr Banditen hier rumtrieben. Wenn sie ihr Lager aufgeschlagen hatten, würde es sicher nicht unbewacht sein.
Khaldun sammelte ein wenig Energie für den Notfall, während er hinter den anderen herging. Vielleicht würden sie eine Überraschung erleben.
Was habt ihr von ihr erfahren? , fragte Khaldun beiläufig zu Naim vor und überlegte, dass sie ihrer neuen Begleiterin wohl besser etwas neues zu Anziehen besorgen sollten, sodass sie nicht ganz so auffiel. Blutig und abgerissen würden sie sie jedenfalls schlecht irgendwo unauffällig mitnehmen können. Und Unauffälligkeit hatte immer seine Vorteile.
"Wo kommst du her, Sanuye?", fragte er beiläufig und ging einen Schritt schneller, um neben ihr zu laufen, sodass er ihr Profil beim Sprechen erkennen konnte.

Illajha
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Sa 29. Apr 2006, 23:30 - Beitrag #102

Sharie war recht erstaunt darüber wie ruhig Nemy war. Sie hatte damit gerechnet, dass sie heftiger auf den Tod ihrer Gefährten reagieren würde, doch vermutlich steckte ihr der Schock noch immer in den Gliedern.

Sharie ging neben Esme her und ließ sich von ihr erklären, wer die fremde Frau war und das sie sich der Gruppe angeschlossen hatte. Sanuye war ihr zwar etwas unheimlich, wenn sie daran dachte wie sie Khaldun angegriffen hatte. Doch als sie hörte, dass auch ernichts dagegen hatte, dass sie die Gruppe begleiten würde wurde sie etwas ruhiger. Er wird sich schon etwas dabei gedacht haben, dachte sie sich. Dann erzählte sie Esme in kurzen Worten was Nemy ihr über die Händler erzählt hatte, die scheinbar den gestolenen Kelch mit sich führten. Nebenbei bemerkte sie, dass Khaldun und Sanuye, die hinter ihnen gingen miteinander sprachen, nur leider konnte sie ihre Worte nicht verstehen. Als Sharie ihren kurzen Bericht beendet hatte standen sie auch schon vor dem Baum der sie zum Lager der Räuber führen sollte.

Lykurg
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So 30. Apr 2006, 01:48 - Beitrag #103

Nemy bückte sich und betastete ein vorspringendes Stück Borke knapp über dem Boden. Sie zog daran und ein Spalt in der Baumrinde wurde sichtbar, der sich schnell verbreiterte, als eine größere Platte in den Baum einsank und seitlich zurückschwang. Dahinter gähnte eine Öffnung, in deren Dämmerlicht zwei Stufen einer abwärtsführenden Treppe sichtbar wurden. Der Waldläufer dachte sich sein Teil. Die Hilfe der Räuberin war viel zu bereitwillig. Dahinter mußte irgendeine Teufelei stecken, denn danach, wie sie mit ihm gekämpft hatte, war ihr jedenfalls noch eine Überraschung zuzutrauen. Es wunderte ihn insofern nicht weiter, daß sein feines Gehör ihm den von unten heraufdringenden Klang eines Glöckchens vermeldete. Er wies Nemy mit einer Handbewegung an, vorauszugehen, was sie, nun etwas widerstrebend, auch tat.

Khaldun, nach ihrer Erzählung vermutet Sharie, daß die falsche Priesterin, die wir suchen, sich vor einiger Zeit bei diesem Lord aufgehalten hat. Hast du das Glöckchen auch gehört? Ich nehme an, jemand wartet auf uns. Komm mit an die Spitze, die anderen sollen
lieber etwas zurückbleiben.

Sharie und Esme machten von selbst Platz, als Khaldun sich nach vorne drängte. Sanuye zögerte ebenfalls, wie Naim stirnrunzelnd bemerkte - hatte sie Angst vor der Dunkelheit? Interessant! Aber es war ihm recht, er bezweifelte, daß dieses zarte Wesen im Kampf eine Rolle spielen könnte. Sie betraten die entstandene Höhlung, aus der ein etwas dumpfer, modriger Geruch sowie der Gestank des Steppenvolks aufstieg. Seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit, er sah nun, daß, während die oberste Stufe aus gewachsenem, schon stark abgenutztem Holz bestand, die darauffolgenden Stufen, über die Nemy herabstieg, aus Natursteinen gemauert waren. Sie folgten der zunächst engen Treppe, die sich nach unten verbreiterte, über zwei Windungen nach unten, als Fackelschein sichtbar wurde. Naim setzte der Steppenbewohnerin drohend kurz das Messer an den Hals, dann löste er den Strick, nahm den Bogen von seinem Rücken und zog eine Handvoll Pfeile aus dem Köcher. Als Nemy in den Lichtschein trat, wurde sie zugleich von einem Wurfmesser und einem Speer durchbohrt. Sie taumelte und brach lautlos zusammen. Von unten erscholl ein Schreckensruf. Naim nutzte die Gelegenheit, sprang über den Leichnam hinweg in die Höhle, schoß einen Pfeil aufs Geratewohl in Richtung des Fackelscheins, machte einen Satz zur Seite und kauerte sich hinter eine von mehreren schweren hölzernen Truhen mit Eisenbeschlägen. Er hörte, wie sein Pfeil gegen die entfernte Höhlenwand klapperte, und legte den nächsten auf die Bogensehne.

December
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So 30. Apr 2006, 11:06 - Beitrag #104

Nachdem sie Esmes und der anderen Zustimmung hatte, war Sanuye erleichtert, doch dieses Gefühl hielt nicht lange. Es breitete sich immer mehr Unbehagen in ihr aus, ihr wiederstrebte es sich in Angelegenheiten gewisser Untergundvölker einzumischen. Als Naim denn Durchgang öffnete, und die Diebin zum Gehen veranlasste, konnte sie einen Blick in die Schwärze werfen. Wenn sie da hindurch gingen, war sie abgeschnitten von der Sonne. Sie wollte nicht wieder ins Dunkel, die Energie, die sie noch schnell der Sonne entnahm, reichte nur für drei Tage dort unten oder 5 Tode. Sie wurde durch Khalduns Frage aus ihren Gedanken gerissen. ´Wo sie herkam...` Sanuye hatte ein Problem mit dieser Frage. Den Ort verband sie mit Leid und Schmerz. Schnell wollte sie alles, wieder vergessen.

Als Naim den Eingang betratt, sah sie ihre Chance, Sanuye und Khaldun gingen an Sharie und Esme vorbei. Sie ließ Khaldun und Naim die Spitze bilden. Am Ende der Treppe angelangt hörte sie ein surrendes Geräusch, kurz darauf fiel der Körper der Diebin zu Boden. Naim reagierte sofort und auch Khaldun ließ keine Sekunde verstreichen. Sanuye tat es eher aus einem Reflex herraus. Und griff nach hinten, erfasste Esmes Hüfte und etwas von Sharies Arm und drückte sie an die Wand der Treppe. Mit viel Glück hatten ihre Angreifer durch ihr eingeschränktes Blickfeld, lediglich Naim, Khaldun und die Diebin erblickt. Sie drückte beide weiter ins Dunkel, sie sah, wie die anderen hinter eine Truhe in Deckung gegangen waren. Naim setzte zu einem weiteren Schuss an, und schien nach den Lauten und dem Licht das plötzlich von Hinten drang einen Treffer gelandet zu haben. Bei dem Licht muss es sich wohl um Feuer handeln. Sie hoffte das die anderen nicht auf die Idee kamen, ihre Pfeile mit Feuer auszustatten, um so die Holztruhe in brannt zu stecken. Doch kurz nach ihre Befürchtung landete ein Wurfmesser in Naims Arm. Sie mussten anscheinend ihre Deckung aufgeben, wenn sie ihre Gegner wenigstens verletzen wollte, denn töten konnten sie sie hinter ihrer Deckung nicht. Khaldun lies nicht auf sich warten, er verwndelte sich, doch sie konnte nicht erkennen in was. Mit dieser magischen Explosion hüllte er alles um sich herum ins Dunkle.

Raiden/Yuji
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So 30. Apr 2006, 12:03 - Beitrag #105

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Sanuye antwortete ihm zunächst nicht, da sie auch beide durch die Öffnung des Baumes und ihren Stop abgelenkt wurden. Ihm gingen ebenfalls dieselben Gedanken durch den Kopf wie Naim, die Hilfe der Diebin war zu bereitwillig. Was wollte man auch erwarten? Ihnen eine Falle zu stellen hätte er auch versucht, auch wenn er es anders angestellt hätte. Er drängte sich nach vorn, noch in dem Moment, in dem Naim ihn danach fragte und ein kleines Lächen huschte über sein Gesicht. Er und Naim bildeten die Vorhut, danach Esme und Sharie.

Es war zunächst so dunkel, dass er nur Schemen erkennen konnte. Dann ein Fackelschein, die Frau, die in ihn trat und erschossen wurde. Nicht mal eine Sekunde später Naim, der die Gelegenheit nutzte. Allerdings fragte er sich doch, warum sie jetzt hier eine Schlacht veranstalten sollten. Er sprang ebenfalls über die Diebin hinweg.

Neben Naim verharrte er kurz, damit dieser wusste, dass er Verstärkung hatte. Seine Aktion mit dem Pfeil zeigte ihm, dass er hier damit wohl nicht viel weiter kommen würde. Aber es gab ja noch andere Möglichkeiten. Er verharrte, bis die gegenseite sich rührte und sammelte weiter Energie.

Lykurg
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So 30. Apr 2006, 12:32 - Beitrag #106

Der Jelogan blickte vorsichtig um die Ecke der Truhe. Es war niemand zu sehen, offenbar waren auch die Gegner, von seinem Schuß gewarnt, in Deckung gegangen. Dort war eine Bewegung... hinter einem bauchigen Faß war kurz der Haarschopf eines Mannes erschienen und wieder verschwunden. Dahinter an der Wand steckte eine der Fackeln in einem eisernen Ring. Naim nahm sich diesmal Zeit, genau zu zielen, und traf mit seinem Pfeil diese Fackel, sie zerbrach und fiel funkenstiebend zu Boden. Das wollene Gewand des Gegners geriet in Brand, er schrie, versuchte, die Flammen zu ersticken, und achtete nicht mehr auf seine Deckung. Ein weiterer Pfeil des Waldläufers brachte ihn zum Schweigen. Aber etwas sauste heran, Naim fühlte einen dumpfen Schlag gegen seinen Arm, stechenden Schmerz, er unterdrückte einen Aufschrei und zog sich wieder in die Deckung zurück. Aus einer klaffenden Wunde an seinem rechten Oberarm floß Blut, ein Wurfmesser ähnlich dem ersten hatte ihn getroffen. Er sollte sie verbinden, aber womit?

Raiden/Yuji
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So 30. Apr 2006, 19:22 - Beitrag #107

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Es sind auch nur einfache Menschen, die sich bedroht fühlen, dachte Khaldun, aber sie sind verdammt gut. Neben ihm wurde Naim getroffen und sah sich nach etwas um, mit dem er seinen Arm verbinden konnte. Doch der Magier hatte selbst nichts. Die einzige, die sich damit auskannte, war Esme, allerdings schwieriger zu erreichen, da der Gang zu ihr durch das Blickfeld des Feindes führte.
~Ein Patt~,dachte er, als ein weiteres Wurfmesser über ihn hinwegzischte, eben, als er sich aufrichten wollte. So kamen sie hier nicht weiter. Nicht mit den konventionellen Methoden. Also doch eine Schlacht- seine Augen funkelten.

Als er sich verwandelte, glimmte er in dem kalten blauen Licht. Es gab zwei Arten- die kalte Verwandlung, die Gefährliche; und die Normale, wie sie jeder Animagus beherrschte, um sich in normale Tiere zu verwandeln.
Ein Windzug fegte durch den Gang und löschte die Lichter jenseits Naim und Khalduns Position. Von dem Magier selbst war durch das schwache Licht nicht mehr viel zu sehen, da er etwas weiter vorn stand.
Lass dir von Esme helfen, ich beschäftige sie solange. Die Stimme klang rauher, als gewohnt. Zwei bläuliche Augen sahen aus dem Dunkel zu Naim, dann drehte er sich um und sprang mit einem leisen Scharren davon.

Ein Grollen hallte vor Naim durch den Gang, brach sich an den Wänden und wurde zu einem Donnern verstärkt, dass einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Nur noch hinter der Truhe war schwacher Lichtschein der Fackel nahe Sanuye und den anderen. Im Dunkeln, sah man etwas bläulich aufleuchten, nur eine winzige Sekunde, im Hieb, die Khaldun- oder was er auch immer nun war- ausführte. Wie eine Art Schweif hinter der "Schlaghand".
Ein Röcheln vorn. Völliges Dunkel.

Lykurg
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Mo 1. Mai 2006, 00:10 - Beitrag #108

Naim wartete ab, bis Stille eingekehrt war, bevor er geduckt zum Durchgang zurücklief. In der nun eingekehrten Dunkelheit konnte er ohnehin nicht viel ausrichten, während der Magier wie in seinem Element schien. Um ein gefährliches Mißverständnis auszuschließen, sagte er leise: "Ich bin', Naim", als er die Treppe erreichte. Esme bemerkte an seiner Stimme, daß er ihre Hilfe brauchte, weitere Worte waren nicht nötig. Sie stiegen gemeinsam die Wendeltreppe hoch, damit Esme sich im Tageslicht um die Wunde kümmern könnte. Aber der Ausgang der Höhle war blockiert, der Hebel, von dem Nemy gesprochen hatte, im Dunkeln nicht zu finden, auch nicht zu ertasten. Wenn es keinen weiteren Ausgang gab, waren sie eingesperrt.

"Was hat dich denn getroffen?"
"Ein Wurfmesser, in den rechten Oberarm."
"Vergiftet?"
"Ich glaube, nein."

Esme legte ihre Hand sanft auf seine Schulter und untersuchte die Wunde mit den Fingern, führte dann etwas Blut zu den Lippen und kostete. Sie konnte jedenfalls kein Gift schmecken. Sie griff in ihre Tasche, in der sie sich wenigstens auch bei absoluter Dunkelheit gut zurechtfinden konnte, und zog einen sauberen Leinenstreifen heraus, den sie als vorläufigen Verband verwendete. Naim zog die Luft scharf ein, als sie ihn zurechtschob. Aber er hatte Glück gehabt, die Muskeln waren nicht wesentlich verletzt, und wenn seine Frau ihm eine ihrer Heilsalben bereitete, würde bald nichts mehr davon zurückbleiben.

December
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Mo 1. Mai 2006, 13:59 - Beitrag #109

Hier unten eingesperrt zu sein gefiel Sanuye gar nicht. Sie ging die Treppe wieder runter als Esme Naims Wunde versorgt hatte. Eine Fakel, die an der Wand der Treppe befestigt war, glimmte noch ein bisschen. Vorsichtig nahm Sanuye sie aus der Halterung und versuchte mit ihrem Atem, das Feuer wieder zu entfachen. Nach einiger Zeit flammte es wieder auf. Sie hörte kaum noch Stimmen aus der Richtung ihrer Angreifer. Sie ging vorsichtig die Treppe runter. Die Stille wurde immer unerträglicher. Vorsichtig leuchtete sie in die Richtung, des Kampfschauplatzes. Ein Klacken, wie wenn ein Stein auf den Boden fiel, warzu hören, es kam von hinten. Ruckartig drehte sie sich um, schon ihre Hand erhoben um ihre Krallen auszufahren und sie einem Angreifer durchs Leib zu stoßen. Doch sie hielt inne, denn sie blickte in die Gesichter der Anderen, die ebenfalls kurz zusammengezuck sind. Sanuye hörte plötzlich ein Grollen das von weiterher zu kommen schien.

Raiden/Yuji
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Mi 3. Mai 2006, 15:40 - Beitrag #110

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Er versuchte, os wenig wie möglich Angreifer zu töten, was angesichts der ihm zur Verfügung stehenden Waffen gar nicht einfach war. Ein Blutbad war nicht so sein Stil. Die drei, die auf sie im Gang gelauert hatten, waren erledigt oder kampfunfähig. Langsam wurde es wieder heller. Er hatte nur einige fackeln wirklich gelöscht, mehrere glimmten noch, als er sich vorsichtig weiter vorwagte.

Ein Stück vor ihm verbreiterte sich der Gang zu einem größeren Raum. Vorerst konnte er niemanden sehen. Umgekehrt ebenso, da er im Dunkeln stand. Doch er war sicher, dass er hier einen mehr oder weniger guten Hinterhalt vorfinden würde. Ein Blick nach hinten zeigte ihm, dass die Gefährten noch nicht da waren, doch er hörte ihre leisen Schritte in einiger Entfernung. Direkt würde er sie später sehen, da der Gang hier eine Biegung gemacht hatte.

Vor ihm war der Raum wieder spärlich mit zwei Fackeln beleuchtet. Der Geruch sagte ihm, dass die anderen erst vor kurzem ausgegangen waren. Nicht durch ihn, er hatte so eine große Reichweite nicht gehabt. Eher vermutete er, dass sie zum Zwecke der tarnung gelöscht worden waren. Er sah die Ecke eines Tisches, ein paar Fässer. Der Raum schien senkrecht vom Gang zu stehen, man konnte erahnen, dass es wohl links und recht ein Stück weitergeen würde. Er spitzte die Ohren, als er leise eine Stimme hörte und entschloss sich, nicht länger zu warten.

Verad stand schräg von dem rechten Zugang, aber konnte selbst mit seinen Falkenaugen das Dunkel nicht durchdringen. Hinten in den Käfigen rechts von ihm knurrten die Bestien. Der Lord hatte es doch befohlen... seit die Hexe dagewesen war, hatte sich ohnehin alles verändert. Hinter ihm flüsterte ein Kind ängstlich, nur kurz, bevor ihm jemand den Mund zuhielt.
Er hatte nur die grässlichen geräusche vorhin gehört. Keiner von ihnen war von der Stellung gewichen, um den anderen zu helfen.
Plötzlich kam etwas. Er spannte sich, hörte ein Scharren. Eine große weiße Bestie- sie war noch ein Stück größer als die Höhlenhunde, die hinten festgehalten wurden- stürmte in den Raum und stieß den ersten neben dem Eingang gegen die Wand, sodass er bewusstlos daran niedersank. Zwei bläuliche Augen, die durch das Zwielicht noch extremer glühten, sahen ihn an und ließen von ihm ab, nur um linken Raumteil ein Regal mit den dahinterstehenden Schützen umzuwerfen.
Es sah aus, wie ein riesiger weißer Wolf mit seltsamen Augen und bläulich glühenden Pfoten und einer Schnauze, die, wäre sie nicht rot eingefärbt gewesen, die gleiche Farbe gezeigt hätte. Seine Krallen waren blutig, ebenso ein Teil seiner Pfoten, die bei jeder Bewegung einen Lichschweif nach sich zogen. Ein Dämon!!!
Sein Gehirn rotierte, er schaffte es kaum seinen Arm zu heben und zitternd das erste Wurfmesser doch präzise auf den Gegner zu schleudern.


Der Eiswolf stand auf dem Regal und drehte sich um. Der Raum verbreiterte sich vom Gang aus nach links weiter. Das Regal war fast das Ende der rechten Seite- hier war niemand mehr. Er sah die Bewegung aus dem Augenwinkel, und den silbernen Funken auf sich zufliegen und duckte sich rechtzeitig darunter weg. Der junge Mann schien seine Fassung wiederzugewinnen, ebenso wie der Rest des Raumes. Binnen Sekunden flogen ihm die Messer um die Ohren, sodass er wenig Gelegenheit hatte, sich um den Verbleib der anderen Gedanken zu machen.

Lykurg
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Do 4. Mai 2006, 00:30 - Beitrag #111

Esme und die anderen folgten Khaldun vorsichtig. In der ersten Höhle flammten die Fackeln eine nach der anderen wieder auf, von irgendwo her mußte ein frischer Wind wehen, offenbar gab es einen zweiten Zugang oder wenigstens einen Luftschacht. Der Karai ging nicht aus dem Kopf, was Sharie ihr von ihrem letzten Gespräch mit Nemy erzählt hatte. Der rätselhafte silberne Kelch war offenbar nicht in den Besitz des Lords gelangt. Sie wunderte sich, wie dieser Mann einen Landstrich in Angst und Schrecken versetzen, durchreisenden Händlern aber ihr Gut nicht rauben konnte, wenn sie sich an seinem Hof befanden. Ob das an der Macht der Frau mit den kalten Augen liegen mochte? Oder im Kelch selbst begründet? Vielleicht war der Gegenstand, nach dem der Lord suchte, aber auch nicht der Kelch, oder er hatte diesen gar nicht zu Gesicht bekommen - das schien ihr die wahrscheinlichste Lösung zu sein, denn mit einem Objekt, für das gemordet worden war, ging wohl kaum jemand hausieren.

Im flackernden Licht der Fackeln untersuchten Naim und sie die Körper der Gegner. Sie waren leblos, die drei im ersten Raum trugen tiefe Reißwunden. Nach Gesichtern, Kleidung und Gestank zu urteilen, handelte es sich um denselben Stamm wie bei den Toten an der Oberfläche, wie auch zu erwarten war; aber einer der Feinde - sein durch einen Prankenschlag zerbrochener Bogen lag noch neben ihm - wies sich durch sein schmaleres, fast olivfarbenes Gesicht als ein Irinor aus. Auch sein Bogen war, wie Naim erkannte, eine Arbeit dieses alten Volkes, während der Krieger von Gewand und Geruch her nicht wesentlich von den anderen abwich. Er war wohl ein Fremdling bei dieser rauhen Schar gewesen... Naim wandte sich ab.

Die Kisten, die im Raum umherstanden, waren fast alle leer. Nemy hatte Sharie von den Tributen an den Lord erzählt. Offenbar waren hier die Beutestücke vorsortiert und gelagert worden, um ihm jeden Tag ein Stück senden zu können. Aber wie mochte das vonstatten gegangen sein? Er rechnete mit mindestens einem halben Tagesmarsch in die Steppe hinein, da schien ihm der organisatorische Aufwand recht groß. Oder gab es irgendwo ein Portal, vielleicht hier unten? Portale waren seit dem Niedergang der Magier selten geworden, nur wenige beherrschten noch ihre Erzeugung. Neugierig folgte er Khaldun durch den Gang, der von der Höhle aus weiterführte.

Illajha
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Fr 5. Mai 2006, 12:21 - Beitrag #112

Sharie sah die toten am Boden liegen. Sie gab sich Mühe sie nicht zu genau anzusehen und sprach ein kruzes Stummes Gebet für die Toten, damit die Große Mutter sie in ihrem Frieden aufnahm. Dann ging sie mit den anderen wieter den Gang entlang. Die Kisten in den Gängen schienen leer zu sein, scheinbar hatten sie Diebe in lezter Zeit nicht sehr viel Beute gemacht. Oder das Diebesgut war schon zu ihrem Lord gebracht worden. Schließlich hatte Nemy selbst gesagt, dass die Diebe jeden Tag etwas liefern mussten und weiterhin Nahrung und Unterkunft zu bekommen.

Nach einer kleinen Weile entdeckte Sharie im Schein einer auflodernden Fackel, Zeichen an der Wand. Die anderen untersuchten grad eine Kiste an der anderen Wand. Sharie nahm eine Fackel von der Wand und trat näher an die Zeichen heran um sie besser erkennen zu können. Die Symbole, die sie erkannte, stammten scheinbar aus einer recht alten Sprache. Sharie kannte keines von ihnen. "Schaut euch das an!" Shaire blickte zu den anderen, die sich zu ihr umdrehten, "kennt einer von euch diese Symbole?"

December
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Sa 6. Mai 2006, 11:58 - Beitrag #113

Das ungute Gefühl in Sanuye wurde stärke, während die anderen sich die leeren Kisten besahen, ging sie weiter in die Richtung in der der Magier verschwunden war. Ungewöhnlich war es, dass er solange brauchte. Sharies Ruf lies sie zusammen zucken. Die Wand wies anscheinend gewisse Zeichen auf, denn alle drei besahen sie sich nun genauer. Sanuye warf noch mal einen Blick in die Richtung in die der Magier verschwunden war, sie entschied sich erst zu vergewissern das alles dort hinten in Ordnung war, bevor sie sich mit anderen Dingen beschäftigte.

Anders als sie, trauten die anderen diesem Magier, schienen sich sicher zu sein, dass er ihnen Schutz gab. Sie ging weiter bis sie an einem Felsenvorsprung in Deckung ging, denn sie konnte alles wunderbar erkennnen, da weißes Licht den Schauplatz flutete. Sanuye erkannte den Magier sofort, er hatte die Gestallt eines rießigen weißen Wolfes angenommen. Er wich den Wurfmessern eines Mannes aus und dann geschah es.

Alles ging furchtbar schnell. Die Männer auf die der Magier drauf zu ging, hatten nie wirklich die Absicht gehabt ihn mit ihre Waffen anzugreifen. Sie wollten ihn auf Distanz halten bis sie in einer Ecke zusammengerückt waren. Erst als der weißem Wolf nahe genug war um sie zu beleuchten, konnte man erkennen, dass diese Ecke bewusst angelegt war. Der Vordermann der Gruppe rief plötzlich etwas zu seinem Hintermann, doch was er genau tat, konnte sie nicht sehen.Kurzdarauf wurde ihre ganze Aufmerksamkeit in eine vollkommmen andere Richtung gelenkt.

Gitter wurden vor den Männern runter gelassen und zeitgleich hoben sich andere. Aus 5 weiteren Käfigen sprangen mit einem freudigen und bösartigen Geheule Höllenhunde dem Magier in den Weg. Ebenso überrascht und auch überfordert sah er in die abscheulichsten Kreaturen. Sanuye wollte sich nicht vorstellen was nun passieren würde. Es sah Menschen so ähnlich. Sie griff sich drei vier Steine gab ihre Deckung auf und warf mit all ihrer Kraft die faustgroßen Steine in zwei Gesichter dieser Bestien, den dritten hatte sie verfehlt, es blieb ihr keine Zeit sich darüber zu ärgern, sie nahm so schnell wie möglich ihre Beine in die Hand und lief. Sie hörte das bösartige Knurren hinter sich deutlich, es kam immer näher. Sie sah die anderen noch immmer an der Wand stehen, als sie sich ihnen näherte. Sanuye schrie ihnen zu in Deckung zu gehen, als sie kurzdarauf einer Wand näher kam, auf sie hoch tratt und sich dann mit Schwung aus der neugewonnenen Höhe abstieß, sich drehte, ihre Krallen ausfuhr und sie in das Gesicht des ersten Höllenhundes stieß, er jauelte vor Schmerzen.

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Sa 6. Mai 2006, 13:39 - Beitrag #114

Während Naim zunächst Khaldun gefolgt war, hatte Esme weiter die Kisten, die ehemals Diebesgut enthalten haben mochten, untersucht. In einem fand sie eine etwa daumennagelgroße, unregelmäßig geformte Muschelscheibe mit vier Löchern. In die Mitte war der Umriß eines springenden Fisches eingeritzt. Sie mochte von einem Schmuckstück, vielleicht auch einem Umhang, abgerissen sein. Neugierig steckte die Karai, die derartiges noch nie gesehen hatte, es ein. Auf Sharies Ausruf hin blickte sie hoch und trat zu ihr. Die Zeichen, die die junge Priesterin entdeckt hatte, verliefen in zwei Reihen um eine Nische herum. Sie waren tief in den Felsen geritzt und wirkten unheimlich auf sie - wie alle Schrift. Aber auch sie merkte, daß diese Zeichen anders aussahen als etwa der Schriftzug über dem Eingang des nun zerstörten Tempels, die Naim ihr einmal vorgelesen hatte. Sie zog ihre Flöte aus der Tasche und pfiff nach ihm.

Er hörte ihre kurze Tonfolge, die bedeutete, daß sie ihm etwas zeigen wollte, und kehrte um. Vielleicht hatte sie etwas gefunden, seinen Arm besser zu verbinden? Der behelfsmäßige Verband, den sie im Dunkeln angebracht hatte, drückte ihn. Sanuye kam ihm entgegen, als er aus dem Gang trat. Offenbar wollte sie Khaldun folgen; damit war er nur allzu einverstanden. Er sah, daß Sharie und seine Frau vor einer Wandnische standen, die sie mit einer Fackel genommen erleuchteten.

Tatsächlich befanden sich auf dem Rand davon Zeichen, die er kannte - zumindest ein paar davon. Meister Larokh hatte seinerzeit angefangen, seinem Schüler die Grundbegriffe der alten Schriften beizubringen. Er selbst war damals ein störrischer junger Mann gewesen, der das Leben in den Wäldern gewohnt war, der dem Blätterrauschen und dem Murmeln eines Baches lieber lauschte als der krächzenden Stimme des Alten. Eine gewisse natürliche Begabung hatte ihn dazu gebracht, Naim eine Ausbildung in magischen Künsten zu geben. Meister Larokh hatte keinerlei Bedenken gehabt, sein Wissen auch Abkömmlingen der Mulod, Ekhaiiri, Qoc und anderer Völker zu vermitteln. Er hatte seine immer ein paar Schüler zugleich gehabt, die von weit her kamen, einen Irinor hatte Naim damals auch kennengelernt. Aber er hatte das Vertrauen des Meisters schlecht gedankt, lieber den schönen Mädchen der Mulod nachgestellt, als fleißig zu lernen. Was interessierten ihn die Schriften vergangener Völker? Er wollte Magie anwenden, um sein Leben zu genießen! Das war ihm damals zum Verhängnis geworden...

Er erkannte, daß die Schriftzeichen an der Wand Zahlen enthielten, viele Zahlen. Sie liefen von rechts nach links und wieder zurück, ergaben ein Muster. Dazwischen waren viele Wörter und Symbole eingestreut, die er nicht kannte, auch wohl noch nie gesehen hatte, aber er sah, daß einige der Zeichen größer waren und tiefer eingeritzt als andere. Die äußere Zeile war flüchtiger geschrieben als die innere, in einer anderen Schrift, vielleicht als Erklärung der inneren, die ihm bedeutsamer erschien. Er fuhr probehalber mit dem Finger darüber und spürte ein Prickeln in den Fingerspitzen. Ein Begriff formte sich in seinem Kopf, ohne daß er wußte, wie, er las eines der Worte vor, dann ein weiteres. Plötzlich strömte aus der Nische der Duft von in der Sonne dörrendem Gras, eine Fliege summte heraus, die zuvor nicht dagewesen war. Er nahm einen kleinen Stein und warf ihn in die Öffnung - er verschwand.

Da setzte wildes Hundegebell ein, er dachte zuerst, es komme aus der Nische, merkte dann aber, daß es von innen, aus der Höhle, schallte. Esme faßte ihm an die Schulter - "Sieh!" - Er wandte sich um und bekam gerade noch mit, wie Sanuye, von einer Rotte geifernder Höllenhunde verfolgt, auf sie zu rannte die Wand hoch sprang, um sich eines der Monster zu stürzen. Kurz entschlossen packte er erst Esme, dann Sharie, und schubste sie in die Nische, in der sie verschwanden. Dann legte er einen Pfeil auf die Bogensehne.

Die Verletzung war vergessen, er spannte den Bogen mit Kraft und traf einen Höllenhund quer durch die Kehlen zweier seiner Köpfe, eine Fontäne schwarzen Blutes stieg empor. Der verbleibende Kopf heulte laut auf, dann kippte das Tier schnappend und geifernd zur Seite. Naim hatte bereits einen zweiten Pfeil aufgelegt, als ein weiterer Höllenhund in großen Sätzen auf ihn zusprang. Durch das Geschoß ins Taumeln geraten, das sich in seine Brust bohrte, erreichte er Naim, der beiseitesprang, sein steinernes Messer zog und dem tobenden Biest in den Leib bohrte. Der heiße, verweste Atem der Kreatur traf ihn, dann geriet er unter dessen Körper, zog das Messer heraus und rammte es von unten nocheinmal hinein. Er spürte, wie sie zuckend über ihm verendete.

Esme blickte sich verwundert um. Sharie und sie standen auf einer kleinen Steinplatte inmitten einer wogenden Hügellandschaft, die Sonne brannte unbarmherzig auf sie nieder, dürres Gras und niedrige Sträucher, so weit das Auge reichte. Aber sie sah, daß hinter einem größeren Hügel in einiger Entfernung Rauch aufstieg, vielleicht war dort eine Ansiedlung. Sie hatte große Angst um Naim, der dem Angriff dieser grausigen Monster ausgesetzt war, und hoffte von ganzem Herzen, daß er nachkommen würde, statt den Helden zu spielen. Sie trat von der Steinplatte herunter und bereitete aus ihren Kräutervorräten eine neue Heilsalbe - sie würde sicherlich gebraucht werden.

Illajha
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Sa 6. Mai 2006, 14:05 - Beitrag #115

Sharie sah sich verwundert um, als sie erkannte wo Esme und sie glelandet waren. "Die Niesche muss eine Art magischer Zugang zur Ebene gewesen sein. Vielleicht bringen die Diebe so ihre Beute zu ihrem Lord. Esme wie geht es dir?" Sharie sah zu wie Esme die Heilsalbe zubereitete. Wieder blickte Sharie um sich, es schien keine Möglichkeit zu geben wieder zurück in die Höhle zu kommen, jedenfall konnte nirgendwo etwas erkennen. Sie hoffte das die anderen diesen Biestern in Höhle entkommen würden und bald bei ihnen sein würden. Hoffentlich ging es ihnen gut.

Esme schien sehr konzentriert an der Salbe zu arbeiten und Sharie setzte sich auf den Boden neben der Steinplatte und legte sich das Tuch ihrer Mutter wie eine Kapuze über den Kopf um sich vor der brennenden Sonne zu schützen. Sie schloss die Augen und betete für die drei in der Höhle. Sie bat die Große Mutter ihre schützenden Hände über ihre Gefährten zu halten und sie auf sicheren Pfaden zu ihr und Esme zu führen.
Dabei legte sie ihre Hände um den silbernen Anhänger den sie am Hals trug. Sie hatte ihn kurz bevor sie, vor der Nacht des Schicksals, zum meditieren in den Wld gegangen war, von ihrer Mutter bekommen. Ihre Mutter hatte gesagt, das dieser Anhänger ihr den richten Weg zur Großen Mutter weisen würde, wenn die Zeit gekommen wäre. Jetzt hoffte Sharie, dass die Große Mutter nicht nur ihr, sondern auch den anderen den richtigen Weg zeigen würde.

Als sie ihre Augen nach ein paar Minuten wieder öffnete und zu Esme sah, bemerkte sie wie Esme sehr besorgt auf die Kräuter sah. "Sie werden bestimmt bald auch hier sein. Ich bete dafür, dass es ihnen gut geht." Vorsichtig legte sie Esme einen Arm um die Schultern. Sharie wusste das sie sich sicher Sorgen um ihren Mann machte und bemühte sich daher sehr zuversichtlich zu klingen. Sie hatte zwar nur einen sehr kurzen Blick auf die Höllenhunde werfen können bevor Naim die beiden in die Nische stieß, aber diese Tiere sahen nicht so aus als wäre es einfach mit ihnen fertig zu werden.

Raiden/Yuji
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Sa 6. Mai 2006, 16:59 - Beitrag #116

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Der Eiswolf stand hinter dem Gitter, vor ihm die Männer am Mechanismus, welcher das Gitter heruntergelassen hatte. Die Höhlenhunde stürmten an ihm vorbei aus einer anderen Ecke des Raumes zu den Gefährten. Schlechte Wendung, es war lediglich Naim, der verletzt war, um sie zu schützen. Und eventuell Sanuye mit ihren Krallen.
Die Bestien waren schon grauslich anzusehen: Riesige, gelblich glibberige Körper, aus denen Mann jede Ader mit dem schwarzen Blut erkennen konnte, nackte Leiber mit drei Köpfen und Fänge und Zähne, die ewig lang waren. Auerdem waren sie muskelbepackt und sehr hunrig. Ihr Geifer stank nach Fulnis, selbst bis zu ihm, der nicht einmal direkt in ihrer Nähe stand.
Doch die menschen hatten ihn unterschätzt. Sie standen zwar jetzt alle hinter dem Gitter in einer Nische an dem Hebel, welcher das Ganze ausgelöst hatte, aber er war kein gewöhnlicher Wolf.

Sein Atem ließ sie gefrieren mit den lächerlichen Stäben vor ihnen. Eine Attacke, die viel kraft kostete, aber dazu beitrug, dass er die Gitter und sie in einige tausend kleine Stückchen zerbrechen konnte. Er wandte sich um. Keine Gegner, nur das Gejaule der Höllenhunde im Gang. Mit einigen Sätzen hatte er sich umgedreht und stand hinter seinen Gegnern. Einige hatten Naim und Sanuye schon erlegt.
Er aktivierte die helle blaue Aura seiner Gestalt, um die Bestien etwas abzulenken, damit die anderen eine Chance hatten, wegzukommen bzw. im Überraschungsangriff einige zu umzulegen.
Tätsächlich drehten sie sich um- erstaunlich wie fein ihr Gespür für Magie war.
Er knurrte und sie knurrten. Dann erreichte sie der Eishauch...

December
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Sa 6. Mai 2006, 18:27 - Beitrag #117

Der Erste, der Höllenhunde brach zusammen und Sanuye erkannte erst jetzt, dass sie nicht Zweie von ihnen auf sich aufmerksam gemacht hatte, sondern so gut wie alle. Zum Glück reagierte Naim schnell, nur der zweite der auf ihn zu kam begrub ihn unter sich. Sie wollte zu ihm, um ihn aus diesem Fleischberg raus zu helfen. In Mitten des Weges blieb sie stehen, da sie die anderen zwei Höllenhunde erst jetzt wahr nahm. Sie setzten zum Sprung an, Sanuye zog ihre Arme zeitgleich schützend hoch, doch das einzige was sie spürte war ein einziger eisiger Hauch.

Als sie die Arme wieder runter nahm, sah sie die zwei Kreaturen, wie sie in ihrer Bewegung zu Eis gefroren waren. Es war als wäre sie wieder an diesem Ort, und nicht die Höllenhunde sondern ihre.... Es gab ein krachendes Geräusch, und die Höllenhunde zersprangen wie Glas. Der Magier hatte sie mit seiner mächtigen weißen Pfote zerstört. Sanuye war nicht fähig sich von der Stelle zu bewegen, sie starrte noch immer auf die Eisstücken. Erst als sie Naims stöhnen hörte, drehten sie sich zu ihm. Sie half ihm aus dem Fleischberg heraus. Als er wieder sicher stand, sah sie den Magier eindringlich an. ´Er bedient sich nicht der elementar Magie... das hat er doch gesagt?` Sie wussste nicht so richtig ob er die Wahrheit gesprochen hatte. Doch sie wollte nicht näher darauf eingehen, zumindesten vorerst. Zuerst wollte sie hier raus. Ihr fiel erst jetzt auf das Esme und Sharie verschwunden waren, wo sind sie geblieben?

Raiden/Yuji
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Sa 6. Mai 2006, 19:23 - Beitrag #118

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Khadun hatte sich wieder verwandelt, als sich Sanuye zu ihm umdrehte. Es reichte, wenn sie ihn in dieser Gestalt gesehen hatte. Sie ließ Rückschlüsse auf seine Fähigkeiten sowie seinen Rang als Magier zu, beides wollte er der Gruppe nicht anvertrauen. Vielleicht später. Die kalte Verwandlung beherrschten Magier des sechsten und letzten Kreises, also im Moment nur noch zwei, soweit er wusste, Ikara hatte noch einige Schüler, soweit er sich erinnerte, die ebenfalls in die Reihe aufgestiegen sein könnten. Schließlich hatte er lange keinen Kontakt gehabt. Es würde ihnen nichts nutzen, dass zu wissen, höchstens Schaden bringen.
Er hoffte, dass sie keine Verbindung herstellen konnte, sie sah ihn sehr entfremdet an. Irgendwie vermutete er es jedoch nicht.
Bis auf seine Worte war es still geworden. Die Höllenhunde tot, ebenso die Banditen. Sie hatten das ganze Lager ausgelöscht. Eine Schlacht, also doch, dachte er müde.
"Wir sollten gehen", sagte er leise. "Hier ist nichts mehr." Sowohl im Bezug auf Beweise, als auch im Bezug auf Leben.
Seine Hand zitterte leicht, als er sich gedankenverloren durch das Haar fuhr. Die Verwandlung kostete immer mehr Kraft als die gewöhnliche. Sie so lange aufrechtzuerhalten jedoch enorm viel, ebenso wie Attacken der Fabelwesen einzusetzen, in die er sich so wandeln konnte. Das war mit die schwierigste Sache. Magie anzuwenden, die zum Bereich des Wesens, aber nicht zu seinem magischen Spektrum gehörte.

Lykurg
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Sa 6. Mai 2006, 21:16 - Beitrag #119

Sterne und kreisende Spiralen vor Augen, erhob sich Naim schwerfällig taumelnd. Er nahm Sanuyes Hilfe dankbar an, dabei betrachtete er neugierig ihre Hände, die eben noch lange Krallen getragen hatten. Er warf beeindruckt einen Blick auf die buchstäblich zerfetzte Vorderpartie des Höllenhundes, der sie zuerst angesprungen hatte. Was für ein merkwürdiges Wesen mochte sie sein? Oder handelte es sich einfach um eine gut verborgene Waffe? Dann bemerkte er den Berg von offenbar gefrorenen Splittern auf dem Boden. Er sah kurz auf Khaldun, der geschwächt und erschöpft schien. Was auch immer hier geschehen sein mochte, es drängte ihn, den Ort zu verlassen. Ohne ein weiteres Wort trat er in das von ihm geöffnete Portal und befand sich neben Esme und Sharie auf der Ebene. Ein Moment des Übergangs war nicht zu bemerken, der Schritt, den er in die Nische hineingetan hatte, setzte auf der Steinplatte auf, die, wie er bemerkte, ihrerseits einen Ring aus Zahlen und Schriftzeichen trug.

Die Salbe, ein giftiggrüner Brei, wurde fertig, Esme hatte die blutregenerierenden Zutaten weglassen können, weil sie sah, daß die Verletzung nicht allzu bedrohlich war. Sie nahm ihrem Mann den behelfsmäßigen Verband ab, trug die Salbe auf und band das große Blatt eines Huflattichs darauf fest, der direkt am Portalstein wuchs. So konnte sie ihre Vorräte ein wenig schonen. Auch sie hatte Sanuye kämpfen sehen, und schämte sich etwas ihrer anfänglichen Fehleinschätzung. Sie würde sich fern der Heimat mehr auf Naims Urteil verlassen müssen, soviel stand wohl fest - auch wenn er ein Träumer sein mochte, der lieber danebenschoß und die blutige Ernte anderen überließ... Auch jetzt war er offenbar gerade noch so davongekommen.

Dagegen ihre befleckten Hände... sie kniete nieder und reinigte sie noch einmal sorgfältig mit Sand. Naim sah ihr verwundert zu, aber war noch immer zu benommen, um viel davon zu bemerken.

Raiden/Yuji
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Sa 6. Mai 2006, 23:19 - Beitrag #120

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Khaldun runzelte kurz die Stirn , als er da Naim in der Wand verschwinden sah. Gut, schneller "Gütertransport", war eigentlich ganz logisch, dass die Bande über ein Portal verfügt haben musste. Wie sollte sie sonst ihre Einnahmen tagelang hin und hertransportieren.
Bevor er Sanuye einen auffordernden Blick zuwarf und selbst durch das Portal schritt, warf er einen kurzen Blick auf die Zeichen. Sie gehörten nicht hierher. Alt waren sie kaum. Also wer hatte es erschaffen? Wohl kaum ein mensch oder ihr seltsamer Lord. Es steckte also noch einiges mehr dahinter, als die simple Geschichte, die sie von der Diebin gehört hatten.
Er trat hindurch und landete auf der anderen Seite in sengender Hitze in der Steppe. Esme verband eben Naims Wunde neu, Sharie schien soweit auch in Ordnung zu sein. Er kniete kurz nieder, nachdem er einen Schritt zur Seite gemacht hatte. Mehr als flüchtig untersuchte er die Zeichen nicht.
Die handschrift war geschickt verwischt, er konnte daraus nicht viel Rückschlüsse ziehen, außer das es vermutlich einer Seiter Leute gewesen war, Magier schätzungsweise 4. Kreises. Mehr konnte er nicht sagen.
Er ging etwas zu Seite und setzte sich mit untergeschlagenen Beinen ins Gras.
Sanuye würde sicher bald eintreffen.

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