Fantasy

Gemeinsam Welten und Figuren erfinden - Fortsetzungsgeschichten zum Mitschreiben.
soultcer
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Do 26. Sep 2002, 18:31 - Beitrag #1

Fantasy

Genre der Geschichte:
Also, hier entsteht/befindet sich eine Fantasy/SF-Fortsetzungsgeschichte mit einem Schuss Romantik. Wer will kann gerne und jederzeit einsteigen

Charakteure und deren Erfinder:
soultcer: Sarah
Seeker: Jack
Ceyx: Kai
Amy: Phoebe
Raiden/Yuji: Raven und Sam (wenn ich mich nicht irre)
Artanis: ?? (der Scharfschütze)

Regeln beim Schreiben:
1. Bitte mehr als fünf Zeilen
2. Beiträge dürfen nur zum Ausbessern von Rechtschreib- und Grammatikfehlern editiert werden
3. Wer will soll bitte seine Signatur ausblenden (ist kein muss)
Sollte sich ein Fehler eingeschlichen haben bitte PN!

Seeker
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Mo 21. Okt 2002, 10:23 - Beitrag #2

Hy Soultcer!

Wie hattest Du es Dir gedacht? Ich find die Idee gut!

Gruss,
Seeker

Ceyx
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Mi 23. Okt 2002, 19:24 - Beitrag #3

yep, mir gefällt die Idee auch.

soultcer
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Do 30. Jan 2003, 20:42 - Beitrag #4

Story

Also erstmals: Sorry, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber ich hatte einfach keine Zeit.

Aber nun zur Geschichte:

Ich würde sagen, wir fangen einfach jetzt mit dem Schreiben an, jeder schreibt einfach so viel er will (aber mind. 5 Zeilen)!

Nun, ich würde sagen, jeder erfindet beim ersten mal schreiben ein paar Charakter und schreibt dann einfach über jede Person, aber darf nur die Eigenschaften der eigenen Personen erfinden bzw. verändern. Ein schon geschriebener Beitrag darf nicht mehr geändert werden!!

soultcer
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Do 30. Jan 2003, 20:52 - Beitrag #5

1. Teil

Sarah lief so schnell sie konnte. "Nichts wie weg hier!", dachte sie. Zum ersten mal in ihrem Leben hatte sie keine Hoffnung mehr. Sie glaubte nicht, dass er ihr noch helfen konnte. Sie würde sterben, so wie alle anderen, die sich im CCS, dem Control Center of Space aufhielten. ABer sie hatte es auch nicht anders verdient. Immerhin war sie es gewesen, die die Bombe im Serverroom installiert hatte. Und das wegen lausigen 5.000$. Aber, wie man es von einer pflichtbewussten Kamikazeekämpferin erwartete, hatte sie ihr Testament schon verfasst. Darin stand auch: "Jegliches Geld das ich eingenommen habe vererbe aufgeteilt an alle meiner nächsten Verwandten." Aber Sarah hatte nie gedacht, dass ihr Tod so schnell kommen würde. Immerhin war sie erst 28 Jahre alt. "Aber selbst wenn ich jetzt sterbe,", dachte Sarah, " dann habe ich immerhin dafür gesorgt, dass die Besiedelung des Marses um mindestens 10 Jahre verlegt wird."

Seeker
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Do 30. Jan 2003, 21:18 - Beitrag #6

Jack beugte sich erschöpft über den altmodischen Spaten, den er eigenhändig hergestellt hatte, und betrachtete sein Werk. Sieben Furchen hatte er umgegraben und er fühlte eine seltsame Art der Genugtuung, als er daran dachte, dass er in naher Zukunft von Hand Kartoffeln setzen würde. Über ihm donnerte eine der schweren Düsencopter hinweg und setzte nicht weit entfernt auf dem Landeplatz auf. Jack betrachtete das Schauspiel und sah einen schmalen Jungen aus dem Bauch des Flugzeugs - einer Mischung aus Düsenflieger und Helikopter - springen und auf ihn zueilen.
"Sir, wir haben ein Problem. Ich wurde von Major Hagged gebeten, Sie ins Einsatszentrum nach Bahamabey zu fliegen."
Jack beugte sich nach vorne. Vorbei war sein Urlaub, den er gerade erst begonnen hatte.
"Warum Bahamabey, Leutnant?"
"Weil CCS nicht mehr exisitiert, Sir."
Jack wurde übel.

Ceyx
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Sa 1. Feb 2003, 20:02 - Beitrag #7

Endlich fand er einen Unterschlupf, wo er sich vor diesem Dauerregen beschützen konnte. Er betrat die Spelunke. Dicker Rauch schlug ihm entgegen.
Die Spelunke war bis obenhin voll, Stimmengemurmel erfüllte den Raum.
Kai bahnte sich den Weg bis zur Theke und fand in dem ganzen Gedrängel tatsächlich einen Barhocker. Er bestellte einen Kaffee und nippte daran. Kai verzog sein Gesicht. Kaffee war einfach nicht mehr dasselbe, seit Koffein verboten war...
Ein Fernseher, der zwischen unzähligen Flaschen auf einem Regal gegenüber von Kai aufgestellt war, lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich, denn just in diesem Moment brach das Bild kurz ab, und wechselte zu einer Nachrichtensprecherin.
In den folgenden zehn Minuten, in denen die Sprecherin ihren Text vorlas, verstummte jegliches Gemurmel in der Bar, erst als sie abgebrochen war, kehrte der Lärm zurück.
Kai sass da und grinste.
Sie hatte es also tatsächlich geschafft...

Seeker
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Do 27. Feb 2003, 15:08 - Beitrag #8

Jack wollte seinen Augen nicht trauen: unter ihm klaffte ein riesiger Krater an dem Ort, der früher als CCS gekannt gewesen war. Jemand hatte ihn einfach so in die Luft gejagt. Unfassbar. Jack versuchte sich das Chaos auszumalen, dass jetzt entstehen würde, nachdem die Schaltzentrale, das "Gehirn", der Operation "Mars-Kolonisierung" ausgeschaltet worden war. Sein Düsencopter gewann an Geschwindigkeit und wenig später sah er am Horziont Bahamabey auftauchen. Das würde eine turbulente Zeit werden. Traurig dachte er an seine Familie, die zu den Ersten gehören sollte, die für die Marsbesiedlung auserkoren waren. Lucie, seine Frau, würde in ohnmächtiger Wut auf ihn warten und nach dem "Warum" fragen, wenn er sie am Abend sehen würde. Wenn er dazu Zeit haben würde.

Ceyx
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Do 27. Feb 2003, 18:53 - Beitrag #9

Der Regen lies ihn wieder frösteln. Er zog die Kaputze seines Mantels tief über sein Stirn, lies es sich aber nicht nehmen, in die Gesichter der Passanten zu sehen.
Er war hier in einer Gegend, die nicht sehr betrübt über die Zerstörung des CCS war. Genauer gesagt lebten hier Leute, die es mit einer gewissen Genugtung ansahen. Schliesslich war das CCS als ein Privileg der Reichen, denr oberen verschrien, und Kai sah das nicht anders. Er verspürte einen heftigen Stich, als ihm klar wurde, dass es nicht lange her war, dass er selber zu den Oberen gehörte...

Seeker
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Mi 28. Mai 2003, 19:36 - Beitrag #10

In Bahamabey war sprichwörtlich der Teufel los! Der angegliederte Landeplatz für Flugzeuge war überfüllt und von oben sah er wie ein Ameisenhaufen aus, den man mit einem Stock verteilt hatte. Sanft setzte der Copter auf. Jack sah Oberst Illmann auf sie zukommen und fragte sich, wieviele seiner Freunde und Arbeitskollegen bei dem Anschlag ums Leben gekommen sein mussten. Warum hatte Illmann nicht dazugehören können? Sofort schämte er sich dieses Gedankens und schluckte seinen Zorn hinunter.
"Auf in den Kampf.", flüsterte er und sprang aus der Maschine.
"Wo waren Sie verdammt nochmal? Es wird Zeit, dass Sie auftauchen, alle warten schon auf Sie!", blaffte Illmann statt einer Begrüßung. Jack ignorierte ihn, so gut er konnte und nickte Major Hagged entgegen, den er unter den Leuten vor ihnen entdeckte.

Ceyx
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Mi 28. Mai 2003, 20:49 - Beitrag #11

Sein Blick wanderte nach oben, dem Himmel entgegen. Der Regen schien, als er nach oben blickte, senkrecht auf hin nieder zu fallen. Er sah den Himmel kaum, der nicht mehr als ein schmaler Streifen war, zwischen den unglaublich hohen Häusern. Dunkelheit herrschte hier unten.
Was fühlte er? Er wusste es nicht. Es war zu spät, und Kai wusste genau, dass Sarah nicht ein Mensch war, der zu spät kam. Das konnte nur eines bedeuten...
Aber das komische war, das er nicht wusste, was er fühlte, als er wartete, am Treffpunkt, was er fühlte. Trauer, Schmerz, gar ein heftiger Stich, doch da war nichts. Einfach Leere. Wie nahe war im Sarah gestanden? Nicht einmal diese Frage konnte er seinem Kopf beantworten.

Seeker
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Sa 7. Jun 2003, 19:25 - Beitrag #12

"Wie schlimm ist es?", fragte Jack den alten Major.
"Schlimmer, als Du vielleicht glauben magst!", entgegnete dieser. Sie hasteten zusammen über das Landefeld, wichen Menschen und Maschinen aus und bis sie im hektisch organisierten Versammlungsraum Platz genommen hatte, sagte niemand mehr ein Wort. In jedem Gesicht sah Jack die Trauer und Sorge um Bekannte, Freunde und teilweise sogar Familie, wie er sich entgestehen mußte, als sein Blick auf Solana Rem fil, die schnell eine einzelne Träne von der Wange wischte, als sich ihre Blicke trafen.
Hagged sagte leise in die Stille:
"Es ist ein harter Tag für uns, meine Freunde und Kollegen. Jemand - wir wissen noch nicht viel - hat dafür gesorgt, dass die gesamte Mission um mindestens 5 Jahre verschoben werden muß. Die Garde ist schon mit der Aufklärung dieses Terrorakts beauftragt und uns bleibt nichts weiter zu tun, von vorne zu beginnen, neu anzufangen und einiges besser zu machen, als in der Vergangenheit. Vor allem die Sicherheitsmaßnahmen müssen verstärkt werden. Jack, ich habe sie dafür ausgewählt. Kümmern sie sich darum! Und nun zu allem anderem ...."

Ceyx
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Mi 11. Jun 2003, 23:27 - Beitrag #13

Irgendwann war er dann gegangen. Zwei Stunden nach ihrem Treffen. Er versuchte mit dem Gedanken fertig zu werden, dass Sarah tot war. Irgendwie schien dieser jedoch nicht bis zu seinem Bewusstsein vorzudrängen. Kai ging weiter, die Hände in seinen Taschen vergraben, während der Wind ihm den Regen ins Gesicht blies. Die dunkeln Gebilde aus Stall, die meilenweit in die Höhe ragten, glitten an ihm vorbei, ohne das er Notiz von ihnen nahm, sein Blick ging zu Boden.
Der Wind blies ihm Dreck entgegen, nasses Papier, dass an ihm vorbeitanzte. Das nächste, an was er sich erinnern konnte, war ein gewaltiges Schaufenster, das seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Unzählige Fernseher waren in fein säuberlichen Reihen nebeneinander und übereinander aufgestapelt, doch zeigten sie alle das gleiche Bild. Ein brennendes Gebäude, schräg von oben gefilmt, aus einem Helikopter. Schnitt. Vor dem Gebäude. Dreck wirbelte durch die Luft. Männer rannten herum. Schnitt. Weinende Menschen, eine Frau, die zusammenbrach, vor Krämpfen geschüttelt. Schnitt, wieder das brennende Haus. Die Stimme eines Mannes fing an zu sprechen, kommentierte mit fester, sachlicher Stimme. Eine Zahl, eine Anzahl an Toten. Kai war überrascht anhand der Zahl. Es waren soviele.

Seeker
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So 15. Jun 2003, 16:13 - Beitrag #14

"Solana, warte bitte.", sagte Jack leise, als die schlanke Frau an ihm vorüberging. Die Versammlung war beendet und jeder wollte seinen gestellten Aufgaben möglichst schnell nachkommen. Sie wartete und beide sahen sie Hagged traurig den Raum verlassen. Er hatte nur kurz genickt, dann die Tür hinter sich geschlossen.
"Was ist, Jack?"
"Ich brauche deine Hilfe bei der Sache. Das weißt du. Was ist mit Roger?"
Ein Schatten huschte über ihr Gesicht und sie zuckte zusammen.
"Ich weiß es nicht. Bis jetzt hat er sich nicht gemeldet. Ich mache mir Sorgen."
Jacks Magen krampfte und er wünschte, er hätte nicht gefragt. Hoffentlich war Roger nur zu beschäftigt, um sich zu melden. Er schob den Gedanken zur Seite und drückte ihre Hand.
"Es wird schon werden. Für den Moment brauche ich so schnell wie möglich eine Aufstellung aller verfügbaren Sicherheitskräfte hier in Bahamabey. Der gesamte Standort muß abgeriegelt werden. Kümmerst du dich bitte darum?"
"Wird gemacht, Jack."
Er sah ihr nach, wie sie den Raum schnell verließ und die Tür leise schloss. Er setzte sich wieder und starrte durch das Fenster hinaus auf das Rollfeld. Er wurde von einer Flut Gedanken überspült, konnte sich nicht konzentrieren und plötzlich war sie da - die Frage, was aus Sarah geworden war. Die ganze Zeit über hatte er ein ungutes Gefühl und konnte es nicht erklären. Jetzt wußte er, was ihn die ganze Zeit beschäftigt hatte: Sarah´s Andeutungen, als man sie gefeuert hatte.
"Ich werde euch in Schutt und Asche legen!", war ihr geflüsterter Fluch, als Jack sie damals vor die Tore des CCS gesetzt hatte. Er griff zum Telefon.

Ceyx
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Mo 30. Jun 2003, 21:06 - Beitrag #15

Ihre Stimme war zu einem Flüstern geworden. Der Regen prasselte leise gegen das Fenster, das Flackern einer Werbetafel von ausserhalb lies weiche Schatten über die Wände des kleinen Zimmers tanzen. Kai spürte den warmen Körper Sarah's an seinem. Das Licht lies sie bleich erscheinen, als wäre sie ein Teil des längst verloren gegangen Mondes.
"Liebst du mich?"
Er war ein wenig irritiert von dieser Frage gewesen, denn sie hatten noch nie über Liebe gesprochen, und Kai hatte auch noch nie über diese Frage nachgedacht. Die Gegenwart von Sarah war ihm angenehm, er mochte sie, und mochte ihren Körper. Aber was war schon Liebe?


Kai wacht mit einem Ruck auf. Immer noch flackerte das fahle Licht der Werbereklame, immer noch huschten die Schatten über die Wände, verdichteten sich zur Dunkelheit, zogen ihre Kreise immer enger um ihn. Er konnte spüren, wie ihm die Luft abgeschnürt wurde, als die Schatten sich zu einem einzigen vereinigten, enger wurden, das Licht mehr und mehr verdrängten, und er mit einem Schrei endgültig aufwachte.
Fahles Licht erfühlte den Raum, erhellte die Sillhouette, die an der Wand vor dem Bett stand von der Seite, so, dass sie zu mehr, als einem Schatten wurde. Kai's Herz machte einen Sprung, als er die Gestalt sah. Sie trug einen langen Mantel, von dessen Seiten immer noch der Regen tropfte, auf den Boden fiel.
Die Gestalt machte einen Schritt nach vorne. Licht fiel in die Kaputze, die nahtlos an den Mantel anschloss, und Kai sah das Gesicht der Gestalt. Er sah ein altes, vernarbtes Gesicht.
Dort wo die Augen sitzen sollten, starrten Kai nur zwei schwarze Löcher an.
Die Gestalt langte unter ihren Mantel, Kai dachte schon, es wäre um ihn geschehen, als die Gestalt einen Briefumschlag aus ihrer Tasche holte. Im nächsten Moment lag der Briefumschlag vor Kai auf dem Bett, und die Gestalt verschwand ohne ein Wort in der Dunkelheit.

Seeker
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Do 3. Jul 2003, 12:36 - Beitrag #16

Jack legte das Telefon zur Seite. Von Sarah war keine Spur zu finden. Das brachte ihn nicht wirklich weiter, hatte er doch genau dies erwartet. Wenn Sarah etwas damit zu tun hatte, dann würde sie mit Sicherheit wissen, wo sie sich verstecken konnte. Er überlegte, wie er an sie herankommen könnte, als die Tür aufgerissen wurde.
"Jack! Sie haben Roger gefunden! Er lebt noch, aber ist schwer verwundet! Mein Gott, sie haben ihn gefunden ..."
Soana war um den Tisch herum gerannt, in seine Arme gesunken und weinte.
"Er lebt. Ich muß gleich zu ihm. Ich habe Nicols von der Sicherheit mit den Dingen betraut, die ich für Dich erledigen sollte. Ich muß ..."
"Ich weiß. Geh ruhig. Es freut mich, daß es ihm gut geht."
"Danke."
Jack sah Solana nach und freute sich wirklich. Aber nicht lange. Zuviele tote Freunde ... im Geiste ging er ihre Namen durch ... Hoerold, Finnes, Jones, Ollbis, Ewald, Ribbons, ... moment ... Ewald? Kai Ewald? Der war doch vor kurzem ... Jack griff erneut zum Telefon. Kai müsste wissen wo Sarah zu finden war.

Ceyx
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Do 10. Jul 2003, 00:58 - Beitrag #17

Das Licht der Reklame flackterte immer noch, vermischte sich allmählich mit dem fahlen Sonnenlicht, welches kaum noch mehr als ein Schatten der wirklichen Sonne war, dennoch war dieser Tag ein Lichtblick in den engen Häuserschluchten dieses Sektors, da an den meisten Tagen dichte Wolken über der Welt lag, und nicht einmal der Schein des Lichtes bis zum Boden kam.
Kai bekam von alledem nicht viel mit. Er sass auf der Bettkante und drehte den Briefumschlag in den Händen. Er hatte Angst davor ihn zu öffnen. Was erwartete ihn? Der Brief war von Sarah, das wusste Kai, ohne dass sie etwas auf den Umschlag geschrieben hätte. Endlich griff er zu seinem Brieföffner. Im selben Moment klingelte sein Telefon.
Mit einer schnellen Bewegung hatte Kai den Brief aus dem Umschlag geholt, und nahm in der selben Bewegung das Telefon ab.
"Ja?" Er faltete den Brief auseinander und erkannte die Handschrift von Sarah. Seine Aufmerksamkeit wurde auf das Telefon gelenkt, als sein Gegenüber seinen Namen nannte.
"Jack? Was in aller Welt...?!" Die Person am anderen Ende der Leitung unterbrach ihn, und fing an zu erklären, warum er anrief. Kai hörte nicht wirklich zu, sondern seine Aufmerksamkeit war auf den Brief zurückgekehrt. Er wurde jedoch wieder abgelenkt, als Jack seine Rede mit einem ungeduldigen "Und?" beendete.
"Sarah...?" stotterte Kai etwas hilflos. "Ich habe seit Ewigkeiten nichts mehr von ihr gehört..."
Nur wenige Worte hatten auf dem Brief Platz gefunden. Dennoch las Kai sie immer wieder durch. Immer und immer wieder.
"Ich habe keine Ahnung wo sie ist...."
Subway 5....19.00 Uhr.....

Seeker
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Di 15. Jul 2003, 10:35 - Beitrag #18

Jack legte frustriert auf. Etwas wollte ihm nicht gefallen. Kai hatte so abwesend geklungen. Eines war klar: Kai wußte, wo Sarah zu finden war und wollte es ihm nicht sagen! Ohne lange zu überlegen griff er erneut zum Telefon.
"Parker? Ich habe einen Auftrag für sie, bitte kommen sie in mein Büro."
Er legte wieder auf. Sollte doch Sarah hinter dem Anschlag stecken? Jack spürte etwas in ihm hart werden. Früher waren Sarah und Kai so begeisterte Anhänger der Sache gewesen. Er fragte sich, womit es begonnen hatte - dieses Ablehnen der Idee, andere Planeten zu besiedeln. Er erinnerte sich noch an einen leidenschaftliche Rede, in der Sarah die Mißstände hier auf unserer Erde anggeprangert hatte und dafür eingestanden war, erst anderen Welten unsere Gegenwart aufzubürden, wenn wir mit unserer guten, alten Erde ins Reine gekommen waren. Reden konnte Sarah schon immer gut. Und Kai hatte sich ihr angeschloßen. Das waren unruhige Zeiten im CCS gewesen.
Es klopfte und gleich drauf trat Parker ein. Jack nickte ihm kurz zu und bedeutete ihm, sich zu setzen. Er musterte ihn und wartete, bis er zur Ruhe gekommen war. Der spindeldürre Parker war so unauffällig wie eine Kirchenmaus - und gerade deshalb besonders gut für Beschattungen geignet.

Ceyx
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Do 17. Jul 2003, 22:48 - Beitrag #19

Die Sonne war bereits wieder hinter dem Dunst, hinter dem Nebel, der zwischen den Häuserschluchten wabberte, verschwunden. Der Wind blies mit unerbittlicher Härte durch die engen Gassen, trug Abfall, Blätter und Gestank vor sich hin. Kai sah Gestalten, die gebückt durch die Gassen schlichen, in dicke Kleider gehüllt, die sie vor der Kälte schützten, die voll von Dreck waren. Und mit jedem Schritt wurde der Anblick schlimmer. Mit jedem Schritt, den Kai in Richtung des Subways nahm, mit jedem Schritt, der ihn tiefer in die Slums brachte. Sollte die Elite nur weiterhin von einer strahlenden, hellen Welt erzählen, eine Welt in der jeder genug zu essen bekam, jeder ein Dach über dem Kopf hatte. Das wahre Leben war hier unten, wo sich der Überschuss der Bevökerung sammelte. Alle die, die nicht klug genug waren oder nicht stark waren, alle die verkrüppelt waren, oder die am Rand der Gesellschaft standen.
Kai erreichte den Eingang der Subway. Mit einem Schlage hat sich seine Umgebung geändert. Er hatte den Eingang zur Subway erreicht. Ein Dröhnen lag in der Luft, ein Schwall warmer Luft blies ihm aus dem Untergrund entgegen. Es war lange her gewesen, seit er das letzte mal in einem Subway gewesen war...

Seeker
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Fr 18. Jul 2003, 11:21 - Beitrag #20

Parker hatte sich das Gesicht genau eingeprägt. Die Adresse stimmte noch und so hatte er im Taxi genügend Gelegenheit über den Terrorakt und CCS nachzudenken. Wer es Zufall, daß er kurz nach dem Attentat auf einen ehemaligen Mitarbeiter angesetzt wurde? Parker spürte die Wut in sich aufsteigen und versuchte, sie nicht auf seinen Auftrag zu projezieren. Er starrte nach draußen, suchte Ablenkung. Bahamabey lag weit hinter ihnen und die lange Allee aus Nußbäumen wirkte einschläfernd auf ihn. Wann hatte er zuletzt geschlafen? Vor 33 Stunden, wie er nach einem Blick auf seine Uhr, feststellte. Er griff in seine Jackentasche und nahm eine der kleinen Aufputschpillen aus der Dose. Er sah sich die grüne Glasur genau an und es widerte ihn an. Die wievielte war das jetzt? Er wußte es nicht mehr. Nach außen hin wirkte er immer noch ausgeruht und energiegeladen, aber in ihm sah es anders aus. Seit dem Attentat war nicht mehr an Schlaf zu denken.
Kai Ewald, wohnhaft in Delaware, Bezirk 23, 4.Straße. Keine feine Gegend. Wieso war Ewald gefeuert worden? Jack Olbright hatte nicht viel dazu gesagt - er sollte nur Ewald finden und ihn beschatten, bis er ihn zu einer gewissen Sarah Manpol führte. Das könnte dauern. Die Pille rutschte aus seinen Fingern, er überlegte, ob er sich bewegen sollte und bevor er zu einer Antwort gekommen war, schlief er auf dem Rücksitz des Taxis ein.

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