Hier beginnt die Geschichte, die alles bisherige und alles kommende in den Schatten stellen wird, oder auch nicht. Auf jeden Fall wird mit diesem Beitrag die lang im Rahmenhandlungs-Thread vorbereitete Geschichte, Nouwaleon, gestartet. Im Moment gibt es drei Schreiberlinge: Seeker, Traitor und ich. Ich hoffe, ihr werdet Freude beim Lesen haben.
Aus dem sanften Hügelland blickte Palidorno auf Kajeve, das Tor zur Welt. Tage war er von den Säumen des großen Waldes hierher gewandert, die Landschaft mit ihren niedrigen Hügeln und den kleinen Bächen, die zwischen ihnen entlang flossen, schien unermesslich zu sein. Doch letzendlich hatte er es dann doch noch nach Kajeve geschafft.
Er zählte hier mehr Dächer, als er in seinem Leben bisher gesehen hatte. Die Häuserreihen zogen sich an beiden Seiten des Ufers entlang. Das hier war die größte Stadt des Nordens und gleichzeitig der Ort, von dem man noch weiter in den Süden kam. Namen wie Mantura oder Faltica lockten, doch Kajeve war für den Anfang schon beeindruckend genug.
An den Rändern des großen Waldes gab es keine Städte, nur kleine Dörfer oder vereinzelte Häuser. Das war auch einer der Gründe, warum er fortgegangen war. Holzfällen allein macht nicht glücklich. So war er denn losgezogen, das Leben in den Städten kennenzulernen und auf Abenteuer zu gehen. Sein Vater hatte ihn schweren Herzens mit einem alten Schwert und etwas Geld ziehen lassen. Lange hatte sein Vater auf ihn eingeredet, dass er doch wie er selbst und sein Vater und dessen Vater ein Holzfäller werden sollte, doch er wollte es nicht. Erst als sein Vater gesehen hatte, dass kein Überredungsgeschick noch helfen konnte, hatte er ihm das, was er brauchte gegeben. Aber er war in Frieden und nicht im Streit geschieden und der Abschied war nicht für immer.
Mit diesen Gedanken im Kopf stand Palidorno lange Zeit auf dem Hügel, von dem aus er das erste Mal eine Stadt gesehen hatte.
Padreic