und - errettet ist ...
der außerhalb christlicher Kreise übliche Ausdruck lautet "gerettet", nicht "errettet" :-) ich weise nur deswegen darauf so nachdrücklich hin, weil das "errettet" schon den religiösen Kontext deiner nachfolgenden Aussagen in sich trägt :-)
Was nun deine Sklavengeschichte angeht, so besagt eine Errungenschaft der Aufklärung, daß ein Mensch per se niemandem gehört, also kein Sklave sein kann. Dem widerspricht natürlich die Wirklichkeit von Macht. Aus einer aufgeklärten Sicht der Dinge ist jedoch der Mensch trotzdem kein Sklave, sondern der Sklavenhalter ist vollinhaltlich ein Miststück, das erschlagen werden darf. Mensch kann also nur vor der Machtanmaßung bösartiger Miststücke gerettet werden, es bedarf hingegen nicht mehr der Klärung der Frage, ob es ein Sklave ist oder nicht.
Der Sklave gehört nun dem, der für ihn bezahlt hat.
Damit wird selbst im Rahmen deiner Darstellung klar, daß das Lösegeld gezahlt wird, damit er jemand anderem gehört. Es ist also kein Lösegeld, sondern ein Kaufpreis, und derjenige, der den Kaufpreis entrichtet, ist selbst ein Miststück - es sei denn, er entläßt den vormaligen Sklaven unittelbar und ohne jegliche weitere Bedingung in die Freiheit - gemäß der Freiheitsdefinition des vormaligen Sklaven, nicht seiner eigenen :-)
Und somit frei ist, wozu? - um seinem neuen Herrn zu dienen.
Ich befürchte, das ist eine Definition von "Freisein", die nur ein Christ so richtig goutieren kann - mir ist sie zuwider und der "neue Herr" kann mir genauso gestohlen bleiben wie jeder andere Herr auch.
Dann die Reihe deiner "wenn" im Zusammenhang mit Gott.
"Wenn" sind immer schön, vor allem, wenn sie nicht beantwortbar sind und daher mit "und wenn nicht?" vollinhaltlich zu widerlegen sind. Darüber hinaus habe ich die 10 Gebote oder die Bergpredigt nicht als für mich verbindliche Normen anerkannt.
Fasse ich zusammen, bleibt mir nur festzustellen, daß du keine Möglichkeit bietest, den Erlösungsbegriff sinnvoll aus seinem religiösen Kontext zu extrahieren bzw. einen sinnvollen nichtreligiösen Kontext anzubieten. Das ist schade :-)