Was bedeutet "Demokratie" und ist sie wünschenswert?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
e-noon
Sterbliche
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4576
Registriert: 05.10.2004
Di 27. Sep 2005, 12:02 - Beitrag #21

@Maurice: Das wollte ich auch antworten, bevor ich gesehen habe, dass dus schon gemacht hast :D

@Ipsi: Wenn es für die Menschen tatsächlich keinen Unterschied macht (wie du glaubwürdig darstellst) - wozu sich dann darüber aufregen? ;)

Demokratie ist, wie schon gesagt, momentan die beste Staatsform, weil sie gewisse Rechte garantiert, die jedem Menschen wichtig sind und die man in anderen Staatsformen nicht hätte. Ich bin nicht sicher, ob eine direktere Demokratie wünschenswert wäre - ob also Politiker, die unsere Interessen vertreten sollen, besser oder schlechter für unser Wohl entscheiden als die breite Masse des Volkes, die sich nur auf Pro 7 (nichts gegen Pro 7) über die anfallende Entscheidung informiert hat.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Di 27. Sep 2005, 12:04 - Beitrag #22

na ja, solange das System noch ausweitbar ist, würde ein wirklich intelligenter Diktator der beschriebenen Art Krieg wahrscheinlich vermeiden, das stimmt schon

allerdings glaube ich nicht, daß Soldaten im Krieg plötzlich anfangen, nachzudenken^^ und selbst wenn, heißt das nicht, daß sie deswegen in Scharen dessertieren oder die Seiten wechseln, wie die unzähligen Briefe aus dem 2ten WK von der Ostfront belegen - wieviele Soldaten haben, den Zeugnissen ihrer Briefe zufolge verstanden, was da passiert, und wie wenige haben Konsequenzen daraus gezogen

viele Kriege sind aus einer bestimmten Perspektive heraus betrachtet "Privatangelegenheiten" zwischen Mächtigen, die sich wechselseitig die Macht nicht gönnen. Es gehört zur Macht der Mächtigen, die Ziele ihrer Privatangelegenheiten der beherrschten Gesellschaft als wünschenswerte oder wenigstens notwendige gesellschaftliche Ziele zu mediieren

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Di 27. Sep 2005, 12:13 - Beitrag #23

@e-noon: Pro7? Ich finde du hast ein zu optimistisches Menschenbild. :P

janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Di 27. Sep 2005, 12:15 - Beitrag #24

Ipsi, Macht als Selbstzweck, mag sein, für diese armen Würstchen da oben...

Lykurg, das Grundgesetz würde ich denn doch nicht unter diesen Formalien subsummieren. Es ist schon so, daß es einen Berg an Usancen und Auslegungen von Normen gibt, die von diversen Interessengruppen für ihre Partikularinteressen genutzt und als unübersteigbare Hürden aufgetürmt werden, und letztlich viele Reformen lähmen.
Aber das nur neben bei...

Krieg ist ein Teil des Systems, weil er eben Differenzen zwischen verschiedenen Mächtigen klärt und dazu die Mneschen auf Trab hält, vereinnahmt von der Idee ihrer eigenen guten Nation und der bösen Außenwelt. Und kein System trägt so effizient zur Kapitalkonzentration bei wie ein Krieg. Die Deutschland AG sind letztlich die Kriegsgewinnler des letzten Krieges.
Zerstörungen...schaffen neuen Konsumbedarf.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Di 27. Sep 2005, 12:29 - Beitrag #25

Zerstörungen...schaffen neuen Konsumbedarf.

Dann brauchen die USA ja fürs erste keine Kriege mehr... sie haben ja jetzt genug Schäden durch Wirbelstürme. Am besten treiben sie die globale Erwärmung noch weiter an, dann stellt sich für eine mögliche Kanzlerin Merkel gar nicht die Frage, ob sie der USA irgendwann militärisch unter die Arme greifen soll oder nicht. :D

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Mo 29. Jul 2013, 16:56 - Beitrag #26

manche extrem weit hergeholte Geschichten sind offenbar gar nicht so weit hergeholt^^

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4280
Registriert: 25.12.2001
Mo 29. Jul 2013, 20:19 - Beitrag #27

Ein Problem mit der Demokratie, haben vor allem die, die nicht dazugehören. Es gibt nur nur ein Volk, das herrscht, die anderen müssen gehorchen. Und je demokratischer und fortschrittlicher ein Land ist, um so schwerer ist das Los der Illegalen. In anderen Teilen mögen sie das Recht haben, können es nur nicht bekommen, und in der oder durch die Demokratie werden sie völlig rechtmäßig im Namen des Volkes eingesperrt, abgeschoben oder ausradiert.

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
Mi 31. Jul 2013, 22:01 - Beitrag #28

@Ipsissimus: Nunja, wie viele Verschwörungstheorien hat sie das Problem, nur eine übertrieben komplizierte, wenn auch narrativ befriedigendere, Alternative zu auch anders erklärbaren Beobachtungen zu bieten. Wobei mir in diesem speziellen Fall die einfachere Alternative - Perpetuierung und Selbstverstärkung der Systemprozesse, sowie nominell gegenläufige, aber in den Effekten oft verstärkend wirkende, natürliche Degeneration - sogar noch als düsterer erscheint, die Verschwörungstheorie also nichtmal als Augenöffner tauglich, sondern fast schon selbst als verharmlosende Ablenkung.

Zitat von Maglor:Und je demokratischer und fortschrittlicher ein Land ist, um so schwerer ist das Los der Illegalen.
Gewagte Behauptung - wenn man all die Minderheiten, Flüchtlinge und Verfolgten in Nicht-Demokratien gegenrechnet, kommt bestenfalls ein Unentschieden dabei heraus, wahrscheinlich nichtmal das.
An sich aber das gleiche Problem, das wir vor 8 Jahren schonmal mit der Definition von "demos" andiskutiert haben - wahre Demokratie kann es nur geben, wenn das Staatsystem eine abgeschlossene Gesellschaft komplett als Staatsvolk erfasst, also eine Weltregierung auf einem erstkontaktlosen Planeten.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Mi 31. Jul 2013, 22:26 - Beitrag #29

Es ging mir in der Geschichte nie um den Sprössling einer alten reichen machtaffinen Familie, Traitor^^ nur um die Art und Weise, wie man es machen kann

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4280
Registriert: 25.12.2001
Mi 31. Jul 2013, 22:33 - Beitrag #30

Zitat von Traitor: Gewagte Behauptung - wenn man all die Minderheiten, Flüchtlinge und Verfolgten in Nicht-Demokratien gegenrechnet, kommt bestenfalls ein Unentschieden dabei heraus, wahrscheinlich nichtmal das.

Das glaube ich kaum. Dir ist sicherlich nicht entgegen, dass Pakistan nie Flüchtlinge aus Afghanistan abschiebt. Ägypten schiebt auch nicht nach Somalia oder Eritrea ab. Auch der Libanon - Demokratie oder nicht - verschließt heute seine Tore nicht vor den Syrern. Über ein Viertel der Bewohner des Libanons sind nun mehr schon syrische Flüchtlinge und an Palästinensern herrscht dort bekanntlich auch kein Mangel.
Die Flüchtlinge sind in dort frei. Erst in Griechenland oder Italien werden sie eingesperrt oder abgeschoben.

Staatliche Abwehrmaßnahmen gegen die Fremden es gibt hingegen in ausnahmlos allen Demokraten.
Den größten Grenzzaun zur Abwehr der Illegalen hat übrigens weder Israel noch die USA sondern Indien. Die "größte Demokratie der Welt" hat das verarmte Nachbarland Bangladesh einen Grenzzaun mit Todeszone gezogen.
Gut das die europäische Südgrenze aus Salzwasser besteht, das Meer erspart den Europäern sehr viele unangenehme Arbeiten.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Do 1. Aug 2013, 00:11 - Beitrag #31

sowas mögen wir aber gar nicht gerne hören über uns, hier bei uns in Europa^^

Chapeau, Monsieur Maglor^^

Vorherige

Zurück zu Philosophie

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste