Zitat von superconductor: Zu ner Aussage gehört ne Handlung dazu und wenn jene übereinstimmt, dann ist die Aussage wahr bzw. ne Wahrheit.
Bei manchen Aussagen gehöt eine Handlung dazu, aber nicht zu allen. Wenn Aussage und Handlung nicht übereinstimmen (z.B. man sagt "ich gehe jetzt schlafen" tut dies aber nicht), spricht man von einem sogenannten performativen Widerspruch.
Aber wie gesagt bedarf nicht jede Aussage einer Handlung, damit sie wahr ist. Bestes Beispiel ist wohl unser heiß diskutierter Satz "hier steht ein roter Stuhl". Die Aussage, dass hier ein roter Stuhl steht ist ja wohl unabhängig davon wahr oder falsch, ob jemand etwas macht. Oder wie sollte die passende Handlung zu der Aussage "hier steht ein roter Stuhl" aussehen?
Ich habe aber noch generell eine andere Frage, bzw. ist mir ein Detail in den Sinn gekommen, zu dem ich gerne eure Meinung hören würde:
Ist die Aussage "hier steht ein roter Stuhl" gleichbedeutend mit "hier steht ein Stuhl und dieser ist rot"? Es scheint mir, dass hier eindeutig derselbe Sachverhalt referiert wird, aber handelt es sich auch um dieselbe Aussage? Streng genommen habe ich ja aus einer Aussage zwei gemacht. (Ich spreche im folgendenen von A1 ("hier steht ein roter Stuhl") und A2x ("hier steht ein Stuhl") und A2y ("der Stuhl ist rot").)
Wenn hier nun statt eines roten Stuhls ein schwarzer steht, so würde ich sagen, dass die Aussage A2x wahr aber die Aussagen A1 und A2y falsch sind. Da sich aber die Aussage A1 aus den Aussagen A2x und A2y zusammensetzt, müsste man nicht daraus folgend sagen, dass die Aussage A1 z.T. wahr und z.T. falsch ist?