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Ein degeneriertes Wesen

BeitragVerfasst: Di 27. Jun 2006, 05:42
von indianer999
für mich ist philosophie eine Bewusstseinsebene, um sich mit dem URgrund aller Dinge zu beschäftigen.

der Thementitel bezieht sich auf das Wesen, welches sich schon viel zu lange als Mensch bezeichnet, es aber anscheinend noch lange nicht ist. er setzt ja praktisch eine Überschrift, wo der Inhalt nicht ganz stimmt.

hiermit möchte ich die Möglichkeit nicht ausschließen, daß es eine Reihe guter "philosophischer" Lösungsansätze gibt, dieser Herausforderung "menschwerden" gegenüberzutreten.

... bei gleichzeitiger Umsetzung guter lösungen müßten wir uns um die Zukunft dieser Welt keine sorgen mehr machen!

wer nimmt sich Zeit, sich darüber Gedanken zu machen?

BeitragVerfasst: Di 27. Jun 2006, 10:02
von Lykurg
Willkommen, indianer999!

Mit deinem Thema habe ich schon begrifflich ein paar Schwierigkeiten. Es wäre sicherlich hilfreich, wenn du etwas genauer spezifizieren würdest, was am Menschen deiner Meinung nach nicht menschlich ist. Schließlich wird es sonst vermutlich eher schwierig, zu vermeiden, daß die Antworten nur teilweise deiner ursprünglichen Intention entsprechen.
... das Wesen, welches sich schon viel zu lange als Mensch bezeichnet, es aber anscheinend noch lange nicht ist.
und "menschwerden" stehen für mich außerdem im Widerspruch zum "degenerierten wesen", als das du den Menschen bezeichnest. Der Text deutet darauf hin, daß du eine aufsteigende Entwicklung des Menschen beschleunigen möchtest ("noch lange nicht" deutet auf vorhandene Ansätze dazu hin), die Überschrift dagegen, daß du einen vergangenen Abstieg umkehren möchtest - was ist tatsächlich gemeint?

'Mensch' ist im allgemeinen Sprachgebrauch sowohl biologisch als auch ethisch geprägt. Die Gültigkeit der biologischen Definition steht hier wohl kaum zur Debatte (sie ist schwierig genug für eigene Threads^^), ein interessanter Aspekt aus diesem Bereich ist allerdings, daß das Bewußtsein der eigenen Sterblichkeit als eine der Grundvoraussetzungen für die Entwicklung der Philosophie gesehen werden kann - zu der abgesehen vom Menschen kein Wesen befähigt ist. Degeneration?^^

In ethischer Hinsicht erscheint es mir nicht angemessen (und auch weder durchsetzbar noch sinnvoll), dem Menschen generell das Menschsein abzusprechen, (nur) weil das Verhalten vieler Menschen nicht humanistischen Prinzipien entspricht. Insofern fehlt mir hier zur Untersuchung eines möglichen "Menschwerdens" in verschiedener Hinsicht eine tragfähige Grundlage. Ich bitte daher um zunächst um eine weitergehende Erklärung der Fragestellung, um weiter darauf eingehen zu können.

BeitragVerfasst: Di 27. Jun 2006, 11:51
von C.G.B. Spender
Es gibt viele Arten wie ein Mensch degenerieren kann, je nach dem, wie puristisch man denkt und je nach dem was man in einer bestimmten, vielleicht selbst entworfenen, Philosophie als degeneriert ansieht.

Man könnte sogar hingehen und sagen, der Wandel des Steinzeitmenschen vom nomadischen Jäger und Sammler zum halbwegs zivilisierten Bauern, sei eine Form der Degenerierung, als ein Weg weg vom Instinktmenschen; wenn man die ursprünglichste Lebenart des Menschen als naturgetreuste Lebensart und damit als die am wenigsten degenerierte ansieht. Andersherum könnte man genau das Gegenteil behaupten. Die Anpassungsfähigkeit des Menschen wäre ein Zeichen für Weiterentwicklung. Die Anpassungsfähigkeit, die durch ein anderes Klima und den vielen Entbehrungen eines sehr primitiven Bauernlebens benötigt wurde.

Was ist degeneriert? Was ist menschlich? Worin besteht der Urgrund des Seins?

BeitragVerfasst: Di 27. Jun 2006, 18:58
von indianer999
hallo auch, freut mich sehr,

meines Wissens nach unterliegt dieses Wesen einer "fremdartigen" Beeinflussung, welche von ihm nicht im geringsten wahrgenommen wird, da dieser Zustand für jedermann ähnlich und deshalb als völlig normal angesehen wird. die auswirkungen sind fatal, es scheint, daß dauernde zwischenmenschliche konflikte, diese "besetzung" aufrecht erhalten! dies sollte man bei jeglichen Gedanken, Meinungen, Tätigkeiten ..., immer berücksichtigen . :rolleyes: dies die Problematik, da ja kaum jemand zu 100% er selbst ist.

Nun ist es mit Sicherheit möglich, diese "degeneration" rückgängig zu machen und sich vielleicht erst dann weiter um äußere Weltveränderung zu kümmern. Man läßt ja auch nicht kaputte Maschienen ein Werkstück bearbeiten!

Revolutionen und wirklicher Fortschritt in jeglichen Bereichen währen die natürliche Folge. Der "mensch" mit seiner Krankheit ist eine Entwicklungsbremse: jegliche Errungenschaften ziehen derart viele neue Probleme mit sich, daß Zahlen bald nicht mehr ausreichen um etwas zu beschreiben.

hier wünsche ich mir aufrichtige selbstkritik, als ob wir über jemand anderen sprechen würden! wir könnten uns ja humorvoll mit überlebensvorschlägen durch den Dreck ziehen, da wir ja in wirklichkeit gar nicht die Kraft haben, an uns etwas funtamentales zu ändern. Das würde ja unendliche Disziplin abverlangen, ein makelloses Leben zu führen und wahrscheinlich alles neu zu überdenken!

BeitragVerfasst: Di 27. Jun 2006, 23:28
von C.G.B. Spender
Unendliche Disziplin... makelloses Leben... kaputte Maschienen ein Werkstück bearbeiten... kaum jemand zu 100% er selbst... der "mensch" mit seiner Krankheit... kaputte Maschienen ein Werkstück bearbeiten... Menschen = Maschinen?

Was könnte man heute noch tun, um die Degenerierung abzulegen wie ein nasses Handtuch? Würde weniger in der Nase zu bohren schon reichen?

Wenn ja, ich bin dabei und lasse galant der Squaw den Vortritt, Meister.


Eben hätte ich beinahe jemanden ernst genommen, dabei hat mir meine Therapeutin dringend abgeraten, dies zu tun.

BeitragVerfasst: Mi 28. Jun 2006, 13:22
von Maglor
Der Mensch ist nur Produkt seiner selbst und kann nicht mehr sein. Jeder Mensch ist nur ein blasses Abbild jenes ursprünglichen Urmenschen. Gibt es einen Weg zurück?

BeitragVerfasst: Fr 30. Jun 2006, 14:17
von Ipsissimus
Degeneration meint afaik, daß eine Entwicklung stattfand, die von einem besseren Ausganszustand zu einem schlechteren Endzustand (oder Durchgangszustand) führte. Um eine sinnvolle Diskussion über das degenerierte Wesen "Mensch" führen zu können, müßtest du, Indianer, also erst mal darlegen, auf welchen Ausgangszustand du dich dabei beziehst. Erst dann kann geprüft werden, ob der heutige Zustand Folge einer Degeneration ist.

Derart verallgemeinert und bezugslos, wie du es bisher formulierst, kommen deine Aussagen eher Glaubensaussagen gleich denn einer Aufforderung zur kritischen Reflexion

BeitragVerfasst: Fr 4. Aug 2006, 01:14
von indianer999
Ihr lieben,

http://www.paranormal.de/paramirr/local/holofeel/

versucht diese Bücher zu verstehen

und lasset mich sein, ich bin du

BeitragVerfasst: Fr 4. Aug 2006, 10:09
von Lykurg
(oder lasset die Bücher sein)

...Müllers Kuh, ...

Aber nein, ich diskriminiere keine Sektierer, ich bin ja selbst einer. ;)

BeitragVerfasst: Fr 4. Aug 2006, 16:34
von C.G.B. Spender
Wenn man die Pseudo-Trolls nicht mehr von den Sektierern unterscheiden kann, dann weiß man, dass man im 21. Jahrhundert angekommen ist. ;)

Wobei der einfache Troll eine Evolution erfahren hat. Es geht nicht länger um das Diskutieren über das Diskutieren, sondern um die Freiheit von etwas Größeren zur Freiheit unterworfen werden zu wollen. :crazy:

BeitragVerfasst: Fr 4. Aug 2006, 17:43
von janw
Spender, gibt es wahre Freiheit ohne Grenzen und Unterwerfung? ;)

BeitragVerfasst: Mo 12. Mai 2014, 10:52
von indianer999
Begrüße Euch herzlich wieder

Da habe ich doch durch Zufall diesen angefangenen Beitrag?, aber mit viel Freude und schmunzeln
(über den Humor aller bis dahin beteiligten) wieder gefunden habe,

-> ich mach jetzt gern weiter! <- nun aber bisschen runtergeschraubter, bitte

mir ist egal, wer DU glaubst zu sein -> Dipl. Ing., Mag., Richter, Banker, Präsident, Bischof, Arbeiter, Sandler oder wer den noch olles?

RESPEKT ist deutsch genug, nehme mal an!
-> man könnte Sie alle ja auch in spezielle SCHUBLADEN verfrachten, - aber was könnte da wohl gemeint sein?

Sie verschwenden doch alle Ihre werte Zeit, wenn es doch in fast jedem Forum in Richtung Hass, Neid, Besserwisserei, Profilierung,

Ausgrenzung,..
um ENERGIE-RAUB geht,
total egal welches Thema

LG,
Kukulkán

BeitragVerfasst: Mo 12. Mai 2014, 11:32
von Lykurg
Zitat von wikipedia:Sandler steht für:
  • Einwohner der oberösterreichischen Gemeinde Sandl
  • in Bayern und Österreich die Bezeichnung für einen Obdachlosen, siehe Obdachlosigkeit
  • Sandler AG, ein deutsches Textilunternehmen
  • Sandlerbräu, eine deutsche Brauerei, siehe Kulmbacher Brauerei
  • (4006) Sandler, ein Hauptgürtelasteroid
Kann der Asteroid an den oberösterreichischen Kommunalwahlen teilnehmen, oder muß er dafür einen festen Wohnsitz nachweisen?

indianer999, herzlichen Glückwunsch zum ESC-Sieg!

BeitragVerfasst: Mo 12. Mai 2014, 12:25
von blobbfish
Ich stimme vollkommen, das führt zu nichts, zu keinem Sein, zu keinem Streben und keiner Entwicklung. Bei Goethe finden wir: Hilfreich sei der Mensch, edel und gut. Darin liegt die wirkliche Wahrheit, denn sie ist konstruktiv.

BeitragVerfasst: Mo 12. Mai 2014, 13:08
von Ipsissimus
"RESPEKT" wäre auch, das, was gesagt werden soll, so deutlich zu sagen, dass verstanden werden kann, was gemeint ist

BeitragVerfasst: Mo 12. Mai 2014, 20:27
von janw
Zitat von blobbfish:Bei Goethe finden wir: Hilfreich sei der Mensch, edel und gut. Darin liegt die wirkliche Wahrheit, denn sie ist konstruktiv.

"Alles was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht."
Dem dienen somit Hilfreichheit, Edelmut und Güte - sie steigern hier die Entropie, die sie zwischen Menschen mindern.

Fürwahr, es erkläre sich, was verstanden werden soll.

BeitragVerfasst: Mo 12. Mai 2014, 20:43
von Maglor
Ich bin des Menschelns müde und will diese Larve abstreifen, um das werden, was ich sein, wenn ich jenen Kokon abgestreicht hätte.

Zitat von Lykurg: 'Mensch' ist im allgemeinen Sprachgebrauch sowohl biologisch als auch ethisch geprägt.

Menschsein und Menschwerden ist hier sicher ontologisch gemeint.

Kafkaesk löst man das Problem wie folgt:

    Wunsch, Indianer zu werden
    Wenn man doch ein Indianer wäre, gleich bereit, und auf dem rennenden Pferde, schief in der Luft, immer wieder kurz erzitterte über dem zitternden Boden, bis man die Sporen ließ, denn es gab keine Sporen, bis man die Zügel wegwarf, denn es gab keine Zügel, und kaum das Land vor sich als glatt gemähte Heide sah, schon ohne Pferdehals und Pferdekopf.

Am Ende bleibt nur der Mensch und die Weite und dann nur noch die Weite.

BeitragVerfasst: Di 13. Mai 2014, 09:27
von Lykurg
Nicht zu vergessen der Pferdekopf als kommunikatives Zeichen im Paten.

Aber blobbfish, du hast Goethe durcheinandergebracht: Edel sei der Mensch, Milchreis ist gut.