Tja,
in Anbetracht an die kleine Keilierei im Thema zum Tode Robert Enkes, habe ich mir nun gedacht, doch dazu ein eigenes Thema zu eröffnen und zwar losgelöst - dennoch aber nicht abstrakt. Mir scheint, dass ein Problem ist, dass die Ebenen ein wenig verkannt werden, so hat man einerseits allgemeine Regelsysteme (Nicht zu verwechseln mit festen Prinzipien), auf der anderen Seite steht aber die situationsabhängige Anwendung. Das aber vielleicht nur am Rande, in den Mittelpunkt möchte ich die im wesentlichen drei verschiedenen Anschaungen stellen, die ich herausgelesen habe und und zunächst auch meine eigene kritische hinzufügen, die aber nicht direkt eine Lösung bietet.
Für mich ist zumindest der Zug für den slbstmord eine recht hohe Zweckmäßigkeit, denn die oft angeführten Alternativen haben eines gemein: Sie brauchen eine Überwindung. Nun geht aber wohl gern eine Motivationslosigkeit mit einher, man müsste es tatsächlich durchführen und darf nicht zögern, das ist auf den Gleisen aber genau umgekehrt: In einem Moment des Zweifels und des Zögerns, des Nichttuns passiert nichts, man müsste immerhin die Entschlossenheit aufbringen, aufzustehen. Das trifft sicher nicht auf alle Fälle zu, ich schätze aber mal, es ist immerhin generisch.
Prinzipiell schließe ich mich Ipsissimus an, wenn er sagt, die Involvierung anderer ist für den Selbstmörder prinzipiell unrelevant (das kann aber nun auch mit dem Glauben noch zusammenhängen, vollständig rationalisiert aber, würde man ihn freisprechen müssen), zumindest sein Gewisen würde nicht belastet, jedenfalls nicht im Nachhinein, möglicherweise aber im Vorhinein. Aber macht man diese sicht zu stark, dann gibt es natürlich nurmehr den Selbstmörder. Grundsätzlich haben wir aber, und da schließe ich mich Lykurg an, Gesellschaft mit Rücksichten und auch diese schließen ihn ein, diese fordern wir von ihm natürlich auch ein. Das Problem liegt vielleicht in der Mittelbarkeit, denn diese ist tatsächlich nicht gegeben und auch ich kümmere mich nicht allzuviel um das Wohl anderer. Es bildet sich für mich ein Problem der Transitivität aus, das sich eben auf ganz andere Lebensbereiche bezieht, z.B. ist unsere Lebensweise für Menschen in anderen Regionen der Welt ein Ruin dieser. Ipsi kommt da natürlich geschickt raus, Lykurg aber nicht, dem wird ein Strick draus und auch mir, aber eben das versuche ich durch Mittelbarkeit und Lokalität auch loszuwerden. Wo es bei den allermeisten Transitivitäten um mittelbare Auswirkungen geht, geht es hierbei um eine unmittelbare Auswirkung der Handlung. Das ganze hängt aber nun wieder auch von der Vorstellungskraft und einem ehtischen Selbstverständis seinerseits ab. Prinzipiell würde man ihm abverlangen doch das auch mit einzubeziehen, andererseits sehen wir aber auch, dass wir das nicht vorrausetzen können. Wo ist dann also Problem? Eben dies. Einerseits wollen wir ihm etwas abverlangen, von dem wir sehen, dass wir es nicht können, andererseits wollen wir, oder ich zumindest, ihm zeitgleich nicht auch die Legitimität zusprechen. Es läuft dabei irgendwie darauf hinaus, Güter gegeneinander aufzuwiegen, aber das einzige was man da machen kann, ist sich die Finger verbrennen. Nichtstun kann man aber auch nicht, denn dann liefert man implizit die Legitimität. Aufstellung trickereicher Automaten ist eine gern fantasierte Lösung, Probleme ergeben sich aber sofort schon bei der Nutzbarkeitsmachung, ich möchte darauf auch nicht näher eingehen. Absperren von Bahntrassen ist wohl schwierig, ökologisch und ökonomisch vmtl. auch nicht - abgesehen davon müsste es auch sehr trickreich sein. Was bleibt? Nun, für mich schon noch die Verurteilung, aber durchaus nicht so, dass der Selbstmörder schlecht dasteht, sondern derart, dass die Methode als unlukrativ erscheint, das aber schon vor einsetzen der vorbereitenden Handlungsalternative. Jetzt gerate ich langsam ins stocken, vielleicht gelingt es mir, Brennpunkte nach etwas Kritik weiter zu betrachten.