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BeitragVerfasst: Di 21. Dez 2010, 23:02
von Traitor
Jan, meinst du diese Souks, also arabische Marktviertel, oder irgendeinen Naturstamm, der so heißt? Bei ersterem erkenne ich nicht den Unterschied zu europäischem Frühkapitalismus, bei letzterem könntest du vielleicht Informationen liefern?

Zur Brodelei scheint mir Maglor weitgehend richtig zu liegen. Vielleicht sollte es brodeln, aber es verwest allerhöchstens vor sich hin.

BeitragVerfasst: Di 21. Dez 2010, 23:42
von Maglor
Näher liegt vielleicht der Blick ins nahorientalische Griechenland:
Auf dem ersen Blick scheint dort ein Feuer zu brennen, dass die Gesellschaft zum Kochen bringt. Tatsächlich ist es aber die Kälte, die die Griechen auf die Barrikaden bringt. Sie wollen konservieren, die alte Ordnung für immer einfrieren. Ihre alten Privilegien und Pensionen erhalten, die Schäfchen ins trockene bringen, die Kuche so lange melken, bis sie tot umfällt ...
Veränderung wollen sie nicht. Sie fürchten die zuckenden Flammen, die alles verändern.

Sicher handelt es sich da auch um eine wahr gewordende Art Utopie.
Dienstleistungsgesellschaft, Wegwerfgesellschaft, Schuldenstaat ...
Der Wohlstand einer Gesellschaft ist nicht mehr an die Realwirtschaft gebunden, nicht mehr an Produktion und Bodenschätze.
Der Wohlstand Europas im Großen und Ganzen wird durch finanzwirtschaftliche Tricks. Vielleicht wäre es ja auch für Deutschland eine Vision diesem Beispiel zu folgen. Die Sache mit dem Exportweltmeister, den Überstunden, Spätverrentung und den ganzen Sorgen an den Nagel zu hängen und ein Tiger oder wenigestens eine Grieche zu werden, ein Importweltmeister vielleicht, der alles verschlingt, was die Hände armseligerer Völker erwirtschaften.

BeitragVerfasst: Di 29. Mär 2016, 22:52
von Maglor
Zitat von Maglor 21. Dez. 2010:Was das brodeln angeht so, sehe ich nichts brodeln. Der Bürger selbst ist zu bequem, hat alte Zöpfe liebgewonnen und fürchtet die Veränderungen.
Der Wunsch Staat und Gesellschaft von Grund auf auf zu verändern, ist in Deutschland zurzeit zu klein wie nie, es sei denn es geht gegen Ausländer.
Es bedürfte wohl des Hungers, des Krieges und überhaupt des Todes, um an dieser Einstellung etwas zu ändern.

Er hat es schon damals gewusst. :rolleyes:

Zitat von Maglor 20. Dez. 2010:Dass ist der Unterschied, etwa zu den Regimen Asiens und Nordafrikas. Diese Gesellschaften sind jung. Die Jugend ist gebildet, weltoffen und unzufrieden. Sie wollen Veränderung, Fortschritt, Gestaltungsmöglichkeiten, Zukunft.
Ägypten, der Iran, Saudi-Arabien, China ... auf Dauer wird sich die Diktatur der Greise nicht halten können. Die Traditionen und Konventionen werden brechen, wenn nicht heute dann in 10 oder 20 Jahren.

Es waren dann doch nur Tage oder Wochen bis zum Diktatorenherbst.

BeitragVerfasst: Mo 5. Feb 2024, 21:31
von Ipsissimus
Na ja, mittlerweile brodelt es an vielen Fronten und viele Bürger sind nicht mehr so handzahm wie anno dunnemals

BeitragVerfasst: Do 22. Feb 2024, 00:35
von Tayfun
Zitat von Ipsissimus:Na ja, mittlerweile brodelt es an vielen Fronten und viele Bürger sind nicht mehr so handzahm wie anno dunnemals


Gib mal bitte ein punkte, an welchen Fronten es brodelt und wen du noch Lust hast, wie es sich in den Letzen Jahren / Jahrzehnten verändert hat.
Da gibt es nach meine Meinung viel aber jeder hat ein eigenes Bild ob und wo die Suppe anfängt überzukochen.

PS schön wieder was von dir zu lesen Ipsissimus :)


Grüße Tayfun aka Keles