Ich möchte einen Artikel des Tagesspiegels mit der Überschrift "Eier, Samen, Leben", der sich mit der Frage beschäftigt, ab wann Leben Leben ist, zur Diskussion stellen.
Insbesonders beschäftigen mich die Abätze, die die Konsequnezen aufzeigen, wenn die katholische Auffasung, das Menschsein beginne mit der Verschmelzung von Samen und Eizelle, strikt ausgelegt wird:
"Was sind die Konsequenzen dieser Überzeugung? Eine kleine absurde am Rande: Wenn der Mensch vollwertiger Mensch ist mit der Verschmelzung von Same und Ei, ist er ungefähr neun Monate älter, als in seinem Pass steht. Er dürfte also neun Monate früher seinen Führerschein machen und sich neun Monate früher pensionieren lassen.
Eine andere, wesentlich gravierendere Konsequenz: Zwischen der gegenwärtigen Abtreibungspraxis in Deutschland und etwa einem Gesetz, das es erlauben würde, jedes Jahr Hunderttausende von Kindern bei einer Massenschießerei umzubringen, besteht für den moralischen Puristen kein moralischer Unterschied. Für ihn ist das absichtliche Töten eines Kindes ebenso verwerflich wie die Vernichtung eines im Reagenzglas erzeugten Embryos. Denn die gerade befruchtete Eizelle hat denselben rechtlichen Status wie etwa ein neugeborenes Kind.
Wenn aber ein Fötus den absoluten Schutz des menschlichen Lebens genießt, müsste man Frauen, die während der Schwangerschaft rauchen, Alkohol trinken oder gar Drogen konsumieren, wegen vorsätzlicher Körperverletzung belangen können."
Klingt alles logisch, ist aber in der Praxis eben nicht so.
Ist das ein Fehler oder ist im Artikel ein von mir unentdeckter logischer Denkfehler?