Hattet ihr schon mal Suizidgedanken?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.

Denkt ihr manchmal an einen Suizid?

Ja
32
58%
Nein
9
16%
Nicht wirklich
12
22%
Über den Tod denkt man nicht nach.
2
4%
 
Abstimmungen insgesamt : 55

Monoceros
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Sa 20. Apr 2002, 12:33 - Beitrag #61

Kein Schatten ohne Licht

NEIN! Der Hass ist nicht der Weg aus dem Schatten heraus sondern in den Schatten hinein. Es ist leichter zu hassen als zu lieben, der Hass wird auch nie wirklich enttäuscht. Er scheint der schnelle und zuverlässige Verbündete zu sein, den man in schlechten Lebenssituationen gebrauchen kann, vielleicht ist er das auch, aber am Ende geht man am Hass zugrunde. Er ist wie ein Hunger, der immer mehr fordert bis er den Menschen, der ihn gerufen hat, schließlich vernichtet.
Man kann im Hass keinen wirklichen Trost finden, denn er zerstört, sein einziger Zweck ist es, zu zerstören.
Auch wenn der andere Weg oft viel schwerer zu gehen ist, so ist es doch der, der zumindest ein bisschen Licht ins Dunkel bringt und das ist der der Liebe. Das heißt nicht, dass man jeden plötzlich mag, wie es bei der Kirche oft verstanden wird, es heißt aber, dass man sich vom Hass abwenden muss, es heißt, verzeihen und loslassen zu können, Lasten der Vergangenheit und der Gegenwart abzuwerfen. Es bedeutet, nicht nach hinten sondern nach vorne zu blicken und Frieden mit der Vergangenheit zu schließen. Nur auf diesem Weg kann man die eigene Integrität am Ende bewahren.
Ich tat mich am Anfang auch schwer mit diesen Gedanken, bis ich es schließlich geschafft habe, mich wirklich vom Hass zu lösen. Das aber hat mir ein völlig neues Lebensgefühl vermittelt und das in einer Zeit, in der mir oft übel mitgespielt wurde und eben dadurch ist es mir auch gelungen, mich aus der Situation zu befreien, innere Stärke und Ausgeglichenheit auch in schweren Krisen zu finden. Es ist nicht immer einfach, aber es ist der bessere Weg, denn man verliert sich nicht selbst dabei und kann oft viel von dem bewahren, was sonst zerstört worden wäre.

Monoceros

THRASH
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Sa 20. Apr 2002, 17:05 - Beitrag #62

Monoceros ich denke da hast du mich dann falsch verstanden... :-)

Ich stimme dir voll und ganz zu.

Ich schrieb ja das es noch viel gefährlicher ist, der Hass. Er kann einen nur in sofern retten das man daraus Stärke ziehen kann. Natürlich hintergeht man sich im Prinzip damit selbst. Man schaut nicht mehr auf seine Gefühle, das stirbt ab mit der Zeit. Man hasst dann soviel es nur geht, sich auch, dadurch hat man dann vielleicht die Stärke von der ich gesprochen habe, aber sicherlich keine innere Zufriedenheit.

Ich meinte damit das es nur diesen Ausweg gibt die Stärke zu erlangen die man gerne möchte. Das man eben nicht immer von Berg zu Tal fährt. Das kann man damit verhindern. Aber eben nur indirekt weil man die Gefühle einfach abtötet. Sicherlich ist es ein Selbstbetrug ändert jedoch nichts an der Tatsache das es funktioniert.

Das Problem ist nur wenn man irgendwann einmal an einen Punkt gelangt an dem einem die Augen geöffnet werden, an dem man sieht was man angerichtet hat, an dem man sich selbst versteht und merkt das man eigentlich keine Freunde mehr hat, weil man eben nur hasst. Das man eigentlich ein Nichts ist. Dann ist das Loch in das man fällt noch viel größer.

Monoceros
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Sa 20. Apr 2002, 17:48 - Beitrag #63

Sorry, da habe ich wohl wirklich etwas falsch verstanden.

Nun, das mit dem Loch ist der Preis, den man für die "Stärke" zahlen muss. Allerdings ist auch diese Stärke nur eine vermeintliche, denn es fehlt das Fundament dahinter und besonders glühender Hass lässt den Betroffenen häufig gegen die Wand rennen, wenn er sich auf jemanden fokussiert, der innerlich Ruhe bewahrt: Nicht nur im Ai Ki Do kann man die Kraft des Gegners gegen ihn selbst einsetzen... auch in der Strategie.

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Angel2222
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Sa 20. Apr 2002, 20:42 - Beitrag #64

ehrlich gesagt habe ich noch nicht an so was gedacht, auch wenn das leben manchmal wirklich scheisse is.

bisher habe ich immer die kurve bekommen, u. so schlecht ging´s mir ja auch noch ne.......

was mich im moment stark zu schaffen macht ist die arbeitssuche, wo ich den vater staat umbringen könnte!

THRASH
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Sa 20. Apr 2002, 23:30 - Beitrag #65

schön jetzt hatte ich eben sowas schönes geschrieben und nu isses weg... gibt es eine Tastenkombination (außer alt+f4 die ein fenster schließt in windows??) :(

@Angel2222
sei froh das Du solche Gedanken noch nie hattest.
Man muss sich nicht damit rumschlagen.

Ich bin sicherlich auch kein Mensch der den ganzen Tag nur betrübt dasitzt und nur an das eine denkt. Sicher nicht.

Es hat einfach mit einem gewissen Gefühl zu tun.
Mir ging es auch noch nie wirklich beschissen im Sinne das mir etwas schlimmes wiederfahren wäre. Ich habe keinen guten Freund verloren oder sonst etwas. Ich bin als ein ganz "normales" Kind aufgewachsen.
So etwas hat man nicht durch Erlebnisse. Das gibt es auch, natürlich. Aber ich glaube eher das es einfach ein gewisser Menschenschlag ist der so denkt und fühlt. Ich weis nicht mit was es zusammenhängt. Vielleicht mit intelligenz, vielleicht einfach mit einem sensibleren Feingefühl was Gefühle an sich anbelangt. Ich weis es nicht.

Auf jedenfall weis ich das diese Menschen die so fühlen und denken oft etwas besonderes Sinn.

Es ist eben die Diskrepanz zwischen Wahnsinn und Genie, der Höhenunterschied zwischen Hoch und Tief der so etwas auslöst. Die innere Zerissenheit. Das ist nichts was man _irgendwo_ herbekommt. Was man durch Erlebnisse hat. Sicher spielen gewisse Erlebnisse und dinge die vorangegangen sind im Leben eine Rolle aber es gibt auch Menschen denen ging es genausoscheiße oder genausowenig schlecht und die sind ganz normal.
Es kommt immer auf den Menschen drauf an.

Es ist wie eine art Gabe. Man hat sie oder man hat sie nicht.

Es ist wie mit allem besonderen was man hat. Es ist mehr eine Last, denn eine Entlastung.

naja... ich weis nicht was ich noch weiterschreiben soll. Um das noch ausführlicher in besser beschreiben zu können müsste ich hier noch mehr Seelenexhibitionismus betreiben was ich eigentlich nicht möchte.

Mal schauen viell. kommt ja noch von wem anderes was sinnvolles auf dem man dann weiterreden kann.

Aufjedenfall bleibt mir nur zu sagen das Selbstmord kein ausweg ist. Es wäre eine Flucht, nicht mehr.

Aber ausserdem muss ich auch sagen, wenn ich nicht so Feige wäre wie ich bin dann würde ich wohl jetzt hier nicht sitzen und dieses Posting verfassen...

naja genug :)

so long...

Seraphim
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So 21. Apr 2002, 00:37 - Beitrag #66

Mal zum derzeitigen Umfragestand: :boah: ziemlich viele die schonmal an Selbstmord gedacht haben ... da bahnt sich do soetwas wie ein Geselschaftsproblem an würde ich jetzt sagen ...

Monoceros
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So 21. Apr 2002, 01:20 - Beitrag #67

Es bahnt sich nicht an, es existiert... Aber das Auge der Öffentlichkeit hat sich bislang selten darauf gerichtet... ein Fehler.

Monoceros

THRASH
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So 21. Apr 2002, 13:13 - Beitrag #68

Ja Monoceros das seh ich auch so. Das Gesellschaftsproblem existiert wohl schon.

Das hat eben mit unserer Welt zu tun. Was wir alles machen müssen. Wenn man sich vorstellt als Jugendlicher in unserer Welt, womöglich noch in einer Großstadt. Meistens sind die Jugendlichen doch auf sich allein gestellt. Und wenn man nicht in der Pubertät lernt mit sich zu leben und dem Leben umzugehen dann wird es wohl schwer das noch zu lernen.
Unsere Welt ist eben Trist (geworden).

Was ich am schlimmsten finde ist das der Tod überhaupt nicht thematisiert wird. Er wird totgeschwiegen. Wann redet schonmal einer über den Tod? Es zählt immre nur Spaß und Freude und dabei wird völlig vergessen das unsere Kinder verlernen oder sagen wir sie lernen es erst garnicht mit dem Tod umzugehen. Er gehört eben zum Leben dazu. Leben heißt auch sterben zu müssen.
Wer von unseren jungen Menschen in unserem Staat denkt schon an den Tod? Es wird immer ger. an das jetzt gedacht. Nie an das was vielleicht mal sein könnte.

Das einzige was in unserem Leben am meisten thematisiert wird ist Sex. Früher war das mal anders. Da hat man viel mehr über den Tod geredet, da war er auch viel näher, weil viel mehr Menschen gestorben sind. Vielleicht wendet sich das Blatt irgendwann nochmal und man kann über beides gut reden.

Ich hab mal einen Film gesehen da ging es um die Sterbe- und Trauerkultur von früher (so ca. 18Jh. oder so). Da haben die Särge gezeigt mit Fenstern obendrinne. Die hatten Gruften also so ne Art Katakombe und da lagen dann die Särge und die Angehörigen sind dann da hin und ham immer durch das Fenster oben geschaut. Die konnten ihrem Verwandten dann sozusagen beim verwesen zu sehen. Sowas ist natürlich schon krass, aber geht bei uns ja eh schlecht da wir ja normalerweise unter der Erde begraben werden.

Naja... vielleicht ändert sich das wirklich irgendwann nochmal.

so long...

Ps.: Ich will ja nich unbedingt Eigenwerbung machen aber aus persönlichem Interesse hab ich genau zu diesem Thema mit einem Kumpel ne Webpage gemacht: siehe Signatur. Die Seite ist zwar schon fast fertig aber immernoch im Aufbau. Soll heißen da kommt noch einiges dazu. Sie wird wohl nie ganz fertig sein.

Monoceros
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So 21. Apr 2002, 13:52 - Beitrag #69

Alles Tod?

Nun, ich würde die mangelnde Betrachtung des Todes an sich nicht als rein gesellschaftliches Problem ansehen, ob sich ein Mensch mit dem Tod auseinandersetzt, hängt auch entscheidend davon ab, ob er mit ihm konfrontiert wird oder nicht. Das Durchschnittsalter hat sich im Vergleich zum 18. Jh. deutlich verlängert und das hat hier entscheidende Auswirkungen, da viele Verwandte und Bekannte eben nicht mit der Häufigkeit sterben als das vorher der Fall war.
Dass der Tod nicht häufig thematisiert wird, hängt meines Erachtens nach auch nicht zuletzt damit zusammen, dass die Angst vor dem Tod mehr oder weniger unterschwellig noch immer bei den meisten Menschen existiert und man spricht nicht gerne über Dinge, die Angst machen, wenn es nicht erforderlich ist. Und wie willst du das Bewusstsein über den Tod einem jungen Menschen vermitteln? Willst du ihm tagtäglich vor Augen führen, dass jeder Tag sein letzter sein könnte und er sich damit schon jetzt aktiv mit dem Tod auseinandersetzen soll? Es wird nur schwer funktionieren und selbst wenn, ob du damit auch etwas positives erreichst, ist fraglich.
Ich sehe auch das Problem der Suizidgedanken nicht im mangelnden Bewusstsein des Todes, sondern ich sehe es eher als Folge unserer unglaublich schnelllebigen Zeit, in der es manchmal sehr schwer sein kann, schrittzuhalten. Und nicht nur Suizidgedanken zeigen sich immer häufiger, auch die Zahl der Depressiven, Neurotiker etc. steigt an und mit ihr der Bedarf an Psychologen, Psychoanalytiker etc.. Wer heutzutage "den Bus verpasst", ist aufgeschmissen, an den Rand der Gesellschaft zu geraten ist heute einfach und es kann sehr schnell passieren, da kann man die Bildung und die Bildungschancen gleich mit dazunehmen. Dass das Bildungssytem in Deutschland darauf ausgelegt ist, Versager zu produzieren, wissen wir nicht erst seit der PISA-Studie und wer zu diesen Versagern gehört, wer keine Eltern hat, die sich jeden Tag um die schulische Karriere des Sprösslings kümmern, driftet ganz schnell nach unten ab und das schon in einem Alter, in dem der/die Kleine noch kaum Ahnung davon hat, was das alles eigentlich soll. Aber auch die Bildung ist nur eine Facette von vielen, es gibt auch viele gebildete Menschen, die sich sehr schnell vor dem psychologischen und sozialen Abgrund wiederfinden, durch Prägung des sozio-kulturellen Umfeldes und dem einen, gefährlichen Phänomen und Problem gerade unserer Zeit: dem Kommunikationsproblem. Kommunikationsproblem, ein Problem, dass für psychische und soziale Probleme häufig am Anfang steht... und das auf die Allgemeinheit übertragen nur schwer zu lösen ist.

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Erdwolf
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Mo 22. Apr 2002, 17:40 - Beitrag #70

da bahnt sich do soetwas wie ein Geselschaftsproblem an würde ich jetzt sagen ...

Wieso Problem? Und wieso Gesellschaft?
Es ist dem Menschen nunmal die Gabe, seine Existenzgrundlagen zu objektivieren. Das sehe ich nicht als Problem, sondern geistigen Fortschritt.
Zudem ist es eine gute Möglichkeit zur Reduktion der Überbevölkerung. Evolutiv gesehen.

Monoceros
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Mo 22. Apr 2002, 18:47 - Beitrag #71

Ich habe nicht den Eindruck, dass du verstanden hast, worum es hier geht, Erdwolf.

Monoceros

Seraphim
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Mo 22. Apr 2002, 19:42 - Beitrag #72

Hey Erdewolf krasse Theorie :D Selbstmord gegen Überbevölkerung :s1: normal bin ja ich der Typ der solche Vorschläge macht aber ok ... ;)

Erdwolf
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Do 25. Apr 2002, 13:28 - Beitrag #73

@Monoceros: Ich denke sehr wohl, das ich verstanden habe, worum es hier geht, ich bezog mich ja auch nicht auf des Gesellschaftsproblem von THRASH und dir (Tod wird totgeschwiegen), sondern auf das, was Seraphim nannte (zunehmende Selbstmordgedanken), was meines Erachtens sogar das Gegenteil dessen ausmacht, worüber ihr redet, nämlich eine zunehmende Auseinandersetzung mit dem Tod und der Möglichkeit der Selbsttötung, anstatt das Thema zu ignorieren.

Klar, daß der Tod einem Angst macht. Aber es ist in meinen Augen ein enormer geistiger Fortschritt, seine Existenz so zu objektivieren, daß man in der Lage ist, über seinen Trieben zu stehen.
Zum Anderen ist meine Vermutung, daß es sich beim Suizid um ein evolutives Mittel handeln könnte, um Überbevölkerung zu verhindern. Ein Mensch ist eben nicht mehr so wichtig, wenn es 6 Miliarden gibt und er problemlos ersetzt werden kann, weswegen seine Triebe ihm signalisieren, daß sein Tod für seine Art von Vorteil wäre. Ein gewisser Prozentsatz (nämlich der mit dem geringsten Überlebenswillen) stirbt hierdurch.

Übrigens: Wenn du der Meinung bist, ich verstehe etwas nicht, dann fände ich es nett, wenn du es mir erklären würdest und mir nicht nur deinen Eindruck mitteilst.

THRASH
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Fr 26. Apr 2002, 18:38 - Beitrag #74

@ Erdwolf
also zu deiner "Evolutionstheorie" :) kann ich nur sagen ist krass. Ich habe darüber auch schonmal nachgedacht und es stimmt auch was Du sagst. Aber trotzdem ist das kein Mittel. Ausserdem müssten sich soviele Menschen umbringen um einen spürbaren Rückgang der Überbevölkerung zu bewirken das es fast unmöglich ist. Da müsste schon eine ganze Gesellschaft krank sein (und zwar psychisch krank) um sowas hinzubekommen.

Was allerdings sehr richtig ist das über den Tod dadurch mehr geredet wird weil mansich eben damit auseinandersetzt. Aber es sind wenig Menschen die so denken. Schau dir die Leute an die jedes WE in die Disco gehen. Die nur auf ihren Spaß bedacht sind und an nichts anderes denken. Denen alles andere und alle anderen Meinungen völlig egal sind. Die im Prinzip nur für sich leben. Ich glaube nicht das die sich große Gedanken über Suizid machen.

Klar, daß der Tod einem Angst macht.

Macht er das?? Er macht nachdenklich weil man nicht weis was dann mit einem geschieht und man es als Lebender nie wissen wird. Aber Angst? Ich würde mich viell. selbst nie umbringen weil ich dazu nicht im Stande bin oder "Angst" vor den Schmerzen (oder sonst was) habe, aber vor dem natürlichen Tod habe ich keine Angst. Und auch niemand anders muss vor einem natürlichen Tod Angst haben (das ist das was eine Ausseinandersetzung und Debatte über den Tod als Vermittlungsziel haben könnte).

Erklär mir mal das was Du mit Trieben meintest. Das hab ich nicht verstanden. Seit wann ist es ein menschlicher Trieb sich das Leben zu nehmen? Triebe sind (so dachte ich bisher) immer die Grund"reflexe" (könnte man sagen) oder die Mindestanforderungen die der menschliche Körper zum _Überleben_ benötigt. Und gerade weil sie so wichtig sind (und unter anderem schon seit Jahrtausenden existieren, eben von den Tieren an uns vererbt) sind sie so tief in unserem Innern verankert. Und Suizid gehört mit sicherheit nicht dazu. Ein Tier kann sich schließlich auch nicht selbst das Leben nehmen. Das kann nur der Mensch weil er ein denkendes Wesen ist. Der Mensch ist sich seiner selbst bewußt und kann sich selbst begreifen, wahrnehmen und reflektieren. Nur dadurch wird es ihm möglich zu Denken bevor er Handelt und Veränderungen herbeizuführen wie eben ein Suizid.

Aber es ist in meinen Augen ein enormer geistiger Fortschritt, seine Existenz so zu objektivieren, daß man in der Lage ist, über seinen Trieben zu stehen.

Wie meinen??
Was meinst du mit "Existenz objektivieren"? Seit wann kann man bzw. warum sollte man überhaupt seine Existenz objektivieren?
Was soll denn objektivieren bitte sein?

Ein Mensch ist eben nicht mehr so wichtig, wenn es 6 Miliarden gibt und er problemlos ersetzt werden kann[...]

Du meinst die Arbeiten, die Gedanken das was der Mensch tat ist dann nicht mehr von Bedeutung da seine Arbeit usw. durch andere Ersetzt werden kann. Er ist also im Zusammenhalt der Gesellschaft nicht von Bedeutung. Wenn er weg ist bricht deswegen nichts zusammen. Meinst Du das?
Allgemein gesehen ist jeder Mensch wichtig. Jeder Mensch egal wie schlimm oder gut hat es verdient zu Leben (oder auch zu sterben) nach seinem eigenen Willen. Niemand hat die Aufgabe zu Entscheiden welcher Mensch wichtig sei. Jeder Mensch der geboren ist (bzw. lebt, um hier keine Debatte über Abtreibung anzustreben) hat seine Daseinsberechtigung!

Das was Seraphim übrigens mit seinen zunehmenden Selbstmordgedanken meinte bezog sich wohl zunächst auf dieses Forum hier. Das Forum ist leider (oder zum Glück!?) keine Spiegelung der gesellschaftlichen Meinungen und Ansichten. Serpahim meinte wohl (so wie ich ihn verstand) das scheinbar allgemein ein Anstieg des Suizids zu bemerken ist. Das hat aber mit verschiedenen anderen Faktoren zu tun. Einmal damit das wir durch unsere globale Vernetzung und die Medien viel mehr mitbekommen wie Früher. Als es noch keine Boulevard Magazine im Fernsehen gab hat man nicht so häufig mitbekommen wo irgendetwas krasses passierte. Und noch viel Früher hat man noch weniger mitbekommen. Und am allerwenigsten hat man mitbekommen wenn sich in Honolulu (oder wie man das auch immer schreibt) jemand umgebracht hat.

Ausserdem denke ich das ein Anstieg des Suizids in der Gesellschaft auch damit zusammenhängt das die Gesellschaft eben immer mehr darauf ausgerichtet ist Wissen zu haben, Geld zu haben, Angesehen zu sein, Spaß zu haben, Sex zu haben...das ist das was den Menschen heute wichtig ist. Nicht die Liebe mit den Menschen oder das beisammensein um der Menschen (Freunde) willen (heute eher um sich volllaufen zu lassen).
Weniger Liebe = mehr Hass (bzw. Bitterkeit und Betrübtheit).

In dieser Gesellschaft ist es kein Wunder wenn sie immer mehr Menschen "produziert" die an Selbstmord denken.
Das einzelne Individuum kann garnicht mehr wirklich wichtig (wahrgenommen werden) in der Gesellschaft bei sovielen Menschen. Irgendetwas bleibt im Zuge der Globalisierung, Indutstrialisierung (bzw. jetzt Technisierung) auf der Strecke.

Die Probleme sind grundlegende gesellschaftliche Probleme.

So sehe ich das zumindest.

btw. die Idee Selbstmord gegen Überbevölkerung einzusetzen kann man durchaus (wie Serphim das wohl tut!? :) als Ironie auffassen. Auch wenn sie meiner Meinung nach viell. etaws unangebracht ist, schwarzer Humor ist mir wohlbekannt. (Oder sieht man da nun etas Humorröses was garnicht Humorrös gemeint war?) :-)

THRASH
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Mi 1. Mai 2002, 11:47 - Beitrag #75

krass... keine antwort??

jetzt bin ich ein wenig enttäuscht. war ein par tage nicht hier, keine Zeit und ich dachte die ham bestimmt schon zehn neue beiträge geschrieben und nix is. naja... :)

kann man(n) nix machen...frau auch nicht... ;)

Erdwolf
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Di 14. Mai 2002, 08:23 - Beitrag #76

@TRASH: Sorry ... keine Zeit gehabt.

Zu meiner These des "evolutiven Mittels" Suizidgefährdung:
Das diese "Maßnahme" nicht bes. gut wirkt, sehe ich auch, ich habe allerdings auch nie behauptet, die Evolution sei in dieser Hinsicht sehr erfolgreich. Wir reden hier ja immerhin von einem gigantischen Populationsanstieg in rel. kurzer Zeit.

Zur Angst vorm Tod:
Du hast schon recht, er sollte einem keine Angst machen, aber mein allzu menschliches Selbst weigert sich zuweilen, daß einzusehen.

Zu den Trieben:
Der Überlebens-Trieb ist dehnbar. So wird ein Wesen, daß seine Nächsten (Familie/Rasse) bedroht sieht, aus diesem Trieb heraus versuchen diese zu schützen, wenn nötig durch seinen eigenen Tod. Das ist natürlich nicht generell so, sondern von Art zu Art und Individuum zu Individuum unterschiedlich gewichtet.

Zu "Existenz objektivierern":
Seine eigene Existenz - die man im Normalfall mit seinem bewußten Selbst identifiziert - nicht länger subjektiv zu betrachten, sondern als Objekt, auf das das Subjekt Einfluß nehmen kann.

Zu "Jeder Mensch ist wichtig":
Es ist nicht jeder Mensch für jeden anderen oder für die Welt gleich wichtig, jeder Mensch sollte aber für sich selber wichtig sein.

Zu deiner Gesellschaftskritik:
Sicher hast du recht, wenn du unsere Gesellschaft anprangerst, einige Punkte sind MMN allerdings trotzdem positiv, wie das Ansammeln von Wissen. Auch Spaß ist wichtig, solange er nicht alleiniger Lebensinhalt ist. Leider ist das in unserer Gesellschaft so.

kND
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Sa 18. Mai 2002, 11:33 - Beitrag #77

oh ja

oh nicht nur einmal

aber jediglicher versuch scheiterte denn ich war auch schon 20 minuten tod

was mir gefallen hat ich aber nicht da bleiben konnte

SoF
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So 19. Mai 2002, 01:56 - Beitrag #78

Suizidgedanken in dem Sinne hatte ich noch nie. Ich habe mir öfters überlegt, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn man nicht geboren worden wäre. Ich mag bestimmt witerleben ist egal was kommt. Wäre zwar schon zweimal verreckt, aber zum Glück wieder gerettet worden.

Skuld
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So 19. Mai 2002, 10:04 - Beitrag #79

Eigentlich net wirklich, ich bin zwar manchmal echt mies drauf, wäre aber nie so verrückt mich umzubringen...........@Noriko: Meine Begründung wäre auch: Tut verdammt weh :D

Madman
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So 19. Mai 2002, 10:47 - Beitrag #80

Warum meinst Du das Selbstmord verrückt ist? Ich werde oft so bezeichnet. Und ich sehe den Tod als Erlösung an. Freiheit nicht verrückt.

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