Ziel und Wirklichkeit
Verfasst: Mi 10. Jul 2002, 18:23
Hallo,
ich habe mich schon häufig gefragt, was wirklicher ist: die Vorstellung von etwas, oder das Ereigniss selber. Wenn ich an Urlaub denke, kommt er mir i.d.R. viel interessanter vor, als wenn ich ihn habe. So ist es wohl mit vielen Dingen: wenn man sie erreicht hat, verlieren sie den Glanz.
Von der reinen Analyse her, würde ich sagen: dem erreichten Ziel fehlt etwas, was in meiner Vorstellung vorher vorhanden war. Es ist also in gewisser weise ein "weniger", als mein sich in mir befindliches Bild von dem entsprechenden.
Dies bezieht sich allerdings nicht nur auf Ziele, sondern auf meine Vorstellungen im allgemeinen. Wenn ich z.b. im Gebirge bin, sehe ich eigentlich lauter Felsen und Steine. Mein Empfinden, geht aber darüber hinaus. (Ich gehe ja auch nicht wegen ein paar Formen und Umrissen dahin). Es scheint also etwas in mir zu geben, oder auch ausserhalb von mir? was die reinen empirischen Daten erweitert, und vollkommener erscheinen lässt.
Ist demnach meine Vorstellung mehr, oder höherrangig als die nakte Wirklichkeit, oder ist sie bloss falsch, im sinne einer Täuschung und evtl. sogar weniger?
Darauf gekommen, dieses Thema hier zu besprechen bin ich übrigends durch Traitors Posting im Literatur Forum im Zitate-Thread:
@ Traitor:
ist nicht gerade der Tod etwas zu tiefst mystisches?
Gruss,
Orald
ich habe mich schon häufig gefragt, was wirklicher ist: die Vorstellung von etwas, oder das Ereigniss selber. Wenn ich an Urlaub denke, kommt er mir i.d.R. viel interessanter vor, als wenn ich ihn habe. So ist es wohl mit vielen Dingen: wenn man sie erreicht hat, verlieren sie den Glanz.
Von der reinen Analyse her, würde ich sagen: dem erreichten Ziel fehlt etwas, was in meiner Vorstellung vorher vorhanden war. Es ist also in gewisser weise ein "weniger", als mein sich in mir befindliches Bild von dem entsprechenden.
Dies bezieht sich allerdings nicht nur auf Ziele, sondern auf meine Vorstellungen im allgemeinen. Wenn ich z.b. im Gebirge bin, sehe ich eigentlich lauter Felsen und Steine. Mein Empfinden, geht aber darüber hinaus. (Ich gehe ja auch nicht wegen ein paar Formen und Umrissen dahin). Es scheint also etwas in mir zu geben, oder auch ausserhalb von mir? was die reinen empirischen Daten erweitert, und vollkommener erscheinen lässt.
Ist demnach meine Vorstellung mehr, oder höherrangig als die nakte Wirklichkeit, oder ist sie bloss falsch, im sinne einer Täuschung und evtl. sogar weniger?
Darauf gekommen, dieses Thema hier zu besprechen bin ich übrigends durch Traitors Posting im Literatur Forum im Zitate-Thread:
"Entmystifizierung" ist vielleicht nicht das ganz richtige Wort, da in Tolkiens Welt ja immer noch die Mythen bleiben, da sie in dieser Welt ja wahr sind. Die Stelle zeigt mehr, dass die Welt in ihrem aktuellen Zustand weniger mystisches enthält: statt dem Segensreich Aman nur noch neue Länder, die "den Tod kennen". Übertragen auf die echte Welt passt es dann wiederum als Entmystifizierung: die Menschen suchen nach mystischem, immer weiter weg, und finden immer wieder nur das normale.
@ Traitor:
ist nicht gerade der Tod etwas zu tiefst mystisches?
Gruss,
Orald