Nachdem alle über Hobbes wurden, werd ich mal n anderen großen Philosophen vorstellen. Karl Marx, ich glaube keine anderen Lehren haben das 20. Jahrhundert positiv wie negativ so stark beeinflußt wie die Schriften des Karl Marx. Viele zitierten ihn, alle mit Elan, manche mit Haß, manche mit Vererhrung. Naja der Folgende Text entstammt einem Referant im Fach Geschichte.
Marxismus ist die von Karl (Heinrich) Marx und Friedrich Engels begründete Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie. Der Begriff Marxist war anfangs nur ein Schimpfwort anarchistischer Theoretiker für die Anhänger von Karl Marx, später wurde er zur Eigenbezeichnung. Die Bezeichnung von die Marx und Engels hingegen verwendeten war „wissenschaftlicher Sozialismus“.
Die Wurzel des Marxismus liegen in der Dialektik des Philosophen Hegel und dem Materialismusbegriff Feuerbachs. Aus diesen Lehren entsteht eine atheistische Grundeinstellung. Desweiteren wurde Marx von der Pariser Kommune und den französischen Frühsozialisten beeinflußt.
Das Kernstück des marxistischen Lehre ist das dreibändige Werk „Das Kapital“ (1867-94) von Marx und Engels.
Karl Heinrich Marx
1818 Geburt in Trier, seine Familie ist jüdischer Abstammung und protestantischen Glaubens
1836 Philosopiestudium in Berlin an den Schriften Hegels
1842 Arbeit bei der „Rheinischen Zeitung“ in Köln
1843 Unter Druck des preußischen Regierung wandert er nach Paris aus, es entstehen die
„Deutsch-französische Jahrbücher“
1845 Ausweisung aus Paris auf Anweisung Preußens, Wohnsitz nun Belgien
1848 Ausweisung aus Belgien, Rückkehr nach Köln, nach der Revolution Verbannung nach
England, es erscheint das „kommunistische Manifest
In England schrieb er die wichtigsten Schriften. Wirtschaftlichen wurde er von Friedrich
Engels unterstützt.
1849 „Lohnarbeit und Kapital“
1859 „Zur Kritik der politischen Ökonomie“
1864 Wahl zum Generalrat der Internationale
1867 „Das Kapital Band I“
1883 Tod von Karl Marx
1885 „Das Kapital Band II“ herausgeben von Friedrich Engels
1894 „Das Kapital Band III“ herausgeben von Friedrich Engels
Nachwirkung:
Schon zu Lebzeiten wurde der Marxismus zur Massenbewegung. 1864 fand die erste Internationale, eine internationale Sozialistenversamlung, statt. Vielfach nahmen sich Arbeiterbewegungen, aber auch Bauern und Soldaten der Lehre an. SPD, USP Spartakusbund und KPD verfechteten den Marxismus in Deutschland. Oft wurde der Marxismus vereinfacht und verfälscht, sodass schon Karl Marx selbst sagte, er sei kein Marxist.
Dialektischer Ansatz des Marxismus
These/Position: Der Mensch ist eins mit der Gesellschaft.
Antitthese/Negation: Die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft ist die Negation des Menschen.
Synthese/Negation der Negation: Der Mensch kann sich nur in einer Gesellschaft entwickeln, wo der Kapitalismus vollständig negiert ist.
Der historische Materialismus
Karl Marx unterscheidet fünf Epochen. Die erste ist die klassenlose Urgesellschaft, wo alle Produktionsmittel im Besitz der Gemeinschaft liegen. Auf sie folgt die Sklavenhaltergesellschaft, wo die herrschende Klasse Produktionsmittel und Menschen ihr Eigen nennt. In dem darauf folgenden Feudalismus ist nur noch ein eingeschränkter Besitz an Menschen möglich. Der Kapitalismus, die damalige Epoche, erlaubt nur noch den Besitz von Produktionsmittel. Auf ihn folgt der Kommunismus bzw. Sozialismus, der den Kapitalismus negiert und somit Beginn der eigentlichen Menschheitsgeschichte ist, alle Produktionsmittel liegen im Besitz der Gesellschaft, es gibt keine Klassen.
Für Marx ist die bisherige Geschichte ein Klassenkampf. (Sklaven vs. Herren, Bauern vs. Adel...)
In „Das Kapital“ analysiert Marx den damaligen Gesellschaftszustand in England:
In der kapitalistischen Epoche ist die Bourgeoisie (das Besitzbürgertum) die herrschende Klasse. Die Bourgeoisie ist im Besitz aller Produktionsmittel, was ihr gleichzeitig politische Macht verleiht. Im gegenüber steht das Proletariat, die Arbeiterklasse. Sie ist besitzlos, um sich selbst zu ernähren, muß sie ihre eigene Arbeitskraft an den Kapitalisten vermieten. Die Besitzlosigkeit gekoppelt mit der Industrialisierung führt zur Entfremdung von der Arbeit. Das Produkt, was er fertigstellt, gehört nicht ihm, also ist es ihm fremd. Des weiteren macht er nur winzige Handschläge und somit ist ihm der gesamte Sinn seiner Arbeit fremd. Des weiteren bekommt der Arbeiter nicht den vollen Lohn ausgezahlt hat, der Kapitalist behält einen Teil, den Mehrwerts, für sich, den der Arbeiter erarbeitet hat, dieser Wert wird vom Kapitalisten wieder investiert, dem Arbeiter bleibt nur das Nötigste zur Selbsterhaltung und Fortpflanzung, was zur Verelendung der Arbeiterklasse führt, was beim Proletariat revolutionäre Tendenzen auslöst. Der Arbeiter ist nur ein Produktionsmittel, was nur soviel bekommt, dass es funktioniert, ähnlich wie eine Maschine.
Konzentrationtheorie: Auf Grund der Verelendung steigt die Produktion schneller als die Nachfrage, die Folge ist Überproduktion. Der Mittelstand geht an der Überproduktion zu Grunde, und das Kapital konzentriert sich bei wenigen, die Folge ist eine Zweiklassengesellschaft und die Monopolisierung.
Akkumulationstheorie: In Folge der Krise werde großen Mengen von Arbeitern arbeitslos, diese drücken auf Grund des höheren Angebot den Lohn nach unten, was die Verelendung beschleunigt. Sie warten als „industrielle Reservearmee“ auf die Hochjunktunr, wo sie wieder arbeiten können.
Desweiteren kritisiert er den „Warenfetischismus“. Er bezieht sich darauf, dass Waren nicht mehr nach ihren Nutzen und dem Bedürfnissen des Menschen, sondern nach Tauschwert produziert werden. Der Zweck der Produktion ist folglich nicht mehr ein Gebrauchsgegenstand oder ein Nahrungsmittel sondern allein eine Handelsware.
Der Übergang zum Kommunismus:
Der Kommunismus kann durch eine Revolution oder eine Evolution herbeigeführt werden. Voraussetzungen für den Kommunismus sind ein funktionierender Kapitalismus und eine organisierte Arbeiterschaft. Die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmittel und die klassenlose Gesellschaft werden durch die Diktatur des Proletariats herbeigeführt werden. Vorbild dieses vorkommunistischen Staats ist die Pariser Kommune. Anschließend kann der Staat abgeschafft werden, da die einzige Aufgabe des Staats der Schutz der Interessen der Oberklasse nutzlos wird, der Staat „stirbt ab“. Da politische Macht allein Ausdruck wirtschaftlicher Interessen ist, gibt es keine politische Macht mehr.
Das Privateigentum ist in Besitz der Allgemeinheit. Jeder Mensch kann arbeiten nach seinen eigenen Interessen und Fähigkeiten und ist nicht mehr an einen einzelnen Beruf gebunden.
„Religion ist Opium des Volkes.“
Dieser Satz beruht auf den Feuerbachschen Religionstheorien. Was der Mensch nicht ist, aber sein will, das Macht er zu seinem Gott. Er ist also entfremdet von sich selbst. Die Religion wächst nach Marx auf dem Elend des Kapitalismus. Sie verschafft die Hoffnung auf ein Paradies nach dem Tod. Da der Kommunismus aber Elend und Ungerechtigkeit abschafft , wird auch die Religion nutzlos.
Mit freundlichen Grüßen Maglor