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Mi 15. Jan 2003, 22:04 - Beitrag #21 |
Sowas habe habe ich schon vermutet, dass du es meinst. Aber was du konkret darunter verstehst, würde mich interessieren. Wie sieht denn deine Alternativreligion ungefähr aus?
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Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Do 16. Jan 2003, 17:25 - Beitrag #22 |
Ich lebe nach dem Grundsatz einer Religion die nie akzeptiert wurde - und immer noch nicht wird.
"Tu was DU willst." Das ist das einzige was man beachten sollte. Natürlich nur solange es rechtens ist. Man bringt niemanden um und so... aber wenn Du unbedingt zwei Frauen haben willst - und "bekommen" kannst - dann bitte schön. Es ist auch egal ob du schwul, hetero, schwarz, weiss, gelb, grün, blau, dick, dünn, intelligent, behindert oder was auch immer bist... jeder ist wie er ist und soll auch das bleiben, was er ist. Niemand sollte jeamanden vorscheiben was er wann oder wie zu tun hat. Aber wer sowas braucht dem lässt man seine Freiheit. Wer gerne in die Kirche geht oder gen Sonne betet der soll das tun. Da darf ihn auch keiner hindern. Und jetzt frag bitte nicht ob ich an nen Gott oder Teufel glaube... |
Über das Werk:
„Und der Dämon besah sein Werk und er sprach: Sehet ich habe gut getan – nun soll das Stück entlohnt werden. Und der Dämon lachte das Lachen des Siegreichen!“ 2002-07-01 aus dem Buch Myxzin |
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Do 16. Jan 2003, 17:28 - Beitrag #23 |
Nur so: dieser Satz ist von Augustinus. Gemeit ist, dass es einen Unterschied von wollen und möchten gibt. Was man so grad man mag, ist nicht das, was dem wirklichen Willen entspricht. Nach Augustinus geht es darum, diesen Willen herauszufinden, und ihm dann auch gegen das Möchten durchzuesetzen. Gruss, Thod |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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Do 16. Jan 2003, 17:35 - Beitrag #24 |
@dARKade
Die Frage ist natürlich wieder, was rechtens ist. Warum darf ich zwei Frauen haben, aber keinen Mord begehen? Padreic |
Eine profunde Wahrheit ist eine solche, deren Gegenteil ebenfalls wahr ist.
"Dass es ein Vergessen gibt, ist noch nicht bewiesen; was wir wissen, ist allein, dass die Wiedererinnerung nicht in unserer Macht steht." (Friedrich Nietzsche) |
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Do 16. Jan 2003, 18:02 - Beitrag #25 |
@dARKade:
So ist es. Mit diesem einen Satz ist alles gesagt. Das Problem ist nur, daß man ihn auch leicht missverstehen kann. @Padreic: Ich tue, was ich will und alle anderen tuen das auch. Ich töte nur für Nahrung und um mich zu schützen. Wenn ich einem anderen Menschen verbieten will, zu töten, dann tue ich das, so weit es in meiner Macht steht. |
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Do 16. Jan 2003, 21:28 - Beitrag #26 |
@Padreic
Sagen wir es anders. Du darfst gerne jemanden töten, wenn Du unbedingt willst. Du musst nur mit den Konsequenzen rechnen oder es so geschickt anstellen, dass es keiner bemerkt. Ich habe nie über Staatsformen geredet. Was vom Staat erlaubt wird kann man leider nicht ändern. @Thod Das ist schön das der das mal gesagt hat, aber bist Du dir sicher, dass die Auslegung von Szandor LaVey nicht auf etwas anderes zielt... ?? |
Über das Werk:
„Und der Dämon besah sein Werk und er sprach: Sehet ich habe gut getan – nun soll das Stück entlohnt werden. Und der Dämon lachte das Lachen des Siegreichen!“ 2002-07-01 aus dem Buch Myxzin |
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Do 16. Jan 2003, 21:50 - Beitrag #27 |
@dARKade
Ich persönlich finde die Vorstellung, dass jemanden, der mich umbringen will, nicht sagen kann, dass er hier falsch handelt und dass er dazu kein Recht hat, schrecklich, aber logisch kann ich deine Thesen sicherlich nicht widerlegen. In meiner Vorstellung von der Welt gibt es nun einmal ein objektives Gut und Böse (auch wenn man sie durchaus nicht immer genau zu erkennen vermag) und ich denke, dass diese Einstellung mehr dem Grundempfinden des Menschen entspricht als die gegenteilige (man denke nur an das Gewissen). Aber das Grundempfinden des Menschen ist sicherlich kein zwingendes Argument. Padreic |
Eine profunde Wahrheit ist eine solche, deren Gegenteil ebenfalls wahr ist.
"Dass es ein Vergessen gibt, ist noch nicht bewiesen; was wir wissen, ist allein, dass die Wiedererinnerung nicht in unserer Macht steht." (Friedrich Nietzsche) |
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Fr 17. Jan 2003, 14:48 - Beitrag #28 |
@ dARKade,
natürlich kann jeder alles gesagte für sich auslegen, wie man will. aber einerseits wollte ich nur sagen, dass dieser satz aus tiefst katholischem umfeld kommt und von dort geprägt ist, und zweitens sind natürlich nicht alle interpretation richtig, im sinne von tiefgründig und im leben tragend... gruss, thod |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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Fr 17. Jan 2003, 18:10 - Beitrag #29 |
@Thod
Du kanns tmir nun nicht erzählen, dass ein Satz wie "Tu was Du willst" einer bestimmtem Menschen zuzuornen ist. @Padreic Es gibt auch Leute die sagen sie haben das Recht ein ganzes Volk auszulöschen nur weil EINE Person ihnen zuwieder ist. |
Über das Werk:
„Und der Dämon besah sein Werk und er sprach: Sehet ich habe gut getan – nun soll das Stück entlohnt werden. Und der Dämon lachte das Lachen des Siegreichen!“ 2002-07-01 aus dem Buch Myxzin |
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Fr 17. Jan 2003, 18:12 - Beitrag #30 |
Doch, das kann ich
Interessanter weise gibt es viele so geflügelte worte, schau doch mal in Aphorismensammlungen nach. Gruss, Thod |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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Fr 17. Jan 2003, 18:13 - Beitrag #31 |
OK... Herr Thod kann alles...
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Über das Werk:
„Und der Dämon besah sein Werk und er sprach: Sehet ich habe gut getan – nun soll das Stück entlohnt werden. Und der Dämon lachte das Lachen des Siegreichen!“ 2002-07-01 aus dem Buch Myxzin |
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Fr 17. Jan 2003, 18:16 - Beitrag #32 |
bitte nicht böse sein. aber dieser Satz taucht tatsächlich immer wieder auf, z.B. auch in Michael Endes Unendlicher Geschichte, bei gewissen Anarchismusdiskussionen, etc.
Und das erste mal mir bekannt, stammt er nun mal von Augustinus, und es ist auch möglich zu zeigen, dass viele der Interpretationen gerade auf diesen zurückgehen, und ihn auch teilweise nicht in seinem sinne interpretiert haben, obwohl das Bestreben da war. Die Erfahrung, dass vermeintlich selber erdachtes schon Jahrtausende alt ist, hat mich früher auch mal schwer geschockt. Doch mittlerweile kann ich ganz gut damit leben, dass vieles, was mir neu ist, vor unendlichen Zeiten schon auf einem Niveau besprochen wurde, welches mir wohl immer verschlossen bleibt. Gruss, Thod |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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Fr 17. Jan 2003, 18:21 - Beitrag #33 |
achja, hier mal so ein typischer vom bekanntheitsgrad dieses spruches profitierender link:
http://images-eu.amazon.com/images/P/3458340823.03.LZZZZZZZ.gif gruss, Thod |
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Fr 17. Jan 2003, 19:41 - Beitrag #34 |
@Thod & dARKade:
Es gab sicher mal nen Typen, der diesen Spruch so entwickelt hat. Da stimm ich voll zu. Aber es gibt natürlich auch immer die dazugehörigen Menschen, die den Spruch übernehmen und evt. sinnentfremden. Ich kenn mich mit solchen Sprüchen nicht gut aus, weiß jedoch auch, dass es u.A. das Gesetz CCXX von Aleister Crowley war. (Do what thou will shall be the whole of the law) Ich selbst habe die etwas 'seltsame' Lebenseinstellung "Ich glaube an alles, bis man mir beweißt, dass es so etwas 100% nicht gibt!" Also, ich sage nichts gegen irgendeine Gottheit. Jedem das Seine und so. Persönlich vertraue ich mich jedoch am meisten meinem Schutzengel und den vier Elementargeistern an, da ich von der Existenz - besonders des ersten Punktes - sehr überzeugt bin. (Ich sage dazu, dass ich nie getauft worden bin und meine Erziehung vollkommen religionsfern war, ich habe mir diesen Glauben an alle sozusagen über den Kontakt mit verschiedenen Religionsanhängern "angeeignet") |
"I urge you to please notice when you are happy, and exclaim or murmur or think at some point, 'If this isn't nice, I don't know what is.'" - Kurt Vonnegut
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Fr 17. Jan 2003, 19:45 - Beitrag #35 |
nu, das muss halt auch letztlich jeder für sich wissen. (nebenbei, wenn es von A.C. kommt, dann ist es sicher bewusst von Augustinus aufgegriffen und entfremdent...)
Ich denke dennoch, dass hinter manchen Sätzen, die man gern so übernimmt, oder die man gut findet, einiges mehr dahinter steckt, als man es auf den ersten blick sieht. Dies ist imho so ein Satz, und darum finde ich es wichtig, auf die Tradition zu sehen, um herauszufinden, ob da für einen und seine eigene Interpretation nicht noch vieles wertvolles vorhanden ist. Es trägt halt im Leben vieles nicht... Gruss, Thod |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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Sa 18. Jan 2003, 12:27 - Beitrag #36 |
Das denke ich auch. Aber diese Einstellung gefällt mir!
Das verstehe ich jetzt zwar net, aber ich denke, ich kann errätseln, worauf du hinaus willst! |
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Sa 18. Jan 2003, 12:43 - Beitrag #37 |
@Thod: Ich würde sagen, Augustinus war dann der erste, der den Satz philosophisch behandelt hat, ihn einfach so vor sich hingesagt haben bestimmt schon zig einfache Leute vorher.
@darkade: Und worauf begründest du in deinem Weltbild, dass du das Recht dazu hast, nach deinem Willen zu leben, wenn du es allen anderen absprichst (was du ja tust, indem du dir das recht zum Mord gibst, wenn es keiner merkt)? @Melianawe: Diese Einstellung, alles zu glauben, halte ich für ungeheuer gefährlich. "Glauben" bedeutet, dass du es als absolut wahr ansiehst (ob das reflektiert ist oder nicht, lasse ich erstmal raus). Für dich ist also alles, zu dem es eine minimale Möglichkeit gibt, absolut wahr. Das führt doch einerseits dazu, dass für dich mehrere widersprechende Ansichten wahr sind (es gibt sowohl Gott als es ihn auch nicht gibt?) und andererseits noch weiter, nämlich dazu, dass du dir jede fremde Meinung "aufdrücken" lässt... |
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Sa 18. Jan 2003, 12:51 - Beitrag #38 |
Hmmm... Okay, Traitor, dann drücke ich mich mal so aus: "Ich werde niemals die Existenz von etwas abstreiten, von dem ich nicht ganz genau weiß, dass es nicht existent ist!"
So? Aber ich hoffe, es wird deutlich, worauf ich hinaus möchte! |
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Sa 18. Jan 2003, 13:09 - Beitrag #39 |
Damit kann ich mich anfreunden. Pack noch ein "und werde auch nie etwas, was nicht 100% bewiesen ist, als absolut wahr annehmen" dazu, und du hast meine Position
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Sa 18. Jan 2003, 18:05 - Beitrag #40 |
Okay, sagen wir es so und sind einer Meinung!
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