Einheit und Vielheit

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Neo86
Junior Member
Junior Member

 
Beiträge: 61
Registriert: 18.01.2003
Mo 20. Jan 2003, 19:30 - Beitrag #21

@@@Thod

Ich denke auch der Mensch sei zu mehr fähig als in seinen "materiellen" Grenzen zu denken, aber wenn er diese Grenzen überschreitet und höhere Zusammenhänge versucht zu klären, artet das nicht in Paradoxien Fehlschlüssen oder sonstiges aus ??....da es meiner Meinung nicht möglich ist außerhalb dieser Grenzen rationale, vernünftige Beweise zu
liefern.

Außerdem bin ich der Ansicht, dass metaphysische Dinge nicht eindeutig zu klären sind, es gibt zu viele Lösungsversuche, die zwar zum Teil Existensberechtigung haben, aber meist auch auf Wiedersprüche treffen,
aber Fakt ist ja, dass es zur Lösung solcher Probleme unendlich viele Wege gibt.....die bewiesen werden können,....wie kann man nun wissen welcher der Wahre ist, existieren vieleicht alle....man kann es ja nicht eideutig beweisen!

:s7:

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mo 20. Jan 2003, 19:35 - Beitrag #22

immer wenn wir eine aussage tätigen, tun wir das aufgrund von metaphysischen prämissen, die wir meist nicht reflektiert haben. hier ist es imho schon mal wichtig, einfach nachzudenken, worauf das eigene Weltbild beruht, und ob es in sich konsequent ist.
nebenbei gibt es auch einfach evidente dinge, wie z.b. das nichtwiderspruchsprinzip, oder ähnliches. metaphysik hinterfragt letzlich die grundstrukturen unserer erkenntnis, und nähert sich so auch auf ihre weise der wirklichkeit. wenn man das nicht tun, enthält man sich aber nicht, da man so oder so auch auf prämissen zurückgreifen muss.

gruss,
thod

Neo86
Junior Member
Junior Member

 
Beiträge: 61
Registriert: 18.01.2003
Mo 20. Jan 2003, 19:54 - Beitrag #23

Ich sag ja auch nicht, dass die Metaphysik unmöglich ist,
es ist sehr wichtig für ein Wesen die Totalität des raumes zu verstehen in dem es sich befindet. Aber da wir uns materiell (in bezug auf das universum z.B.) nur in einem zu kleinem Teil (also in einem fast unrelevanten) des ganzen befinden, ist es schier unmöglich dies zu verstehen.
Wir versuchen unsere Thesen,Vermutungen... auf Pämissen zu stützen (weil anderst können wir es ja auch nicht) die uns in unseren "Grenzen" gegeben sind. Ich denke mal die Meisten Philosophen versuchen auf rationale Methode die Dinge wie Schicksal, Gott (Bestandteil der Metaphysik).... zu erklären, sicherlich werden auch einige die erfahrung mit einbeziehen.
Aber es ist doch durchaus möglich, das das GANZE nicht rational bzw. duch Vernunft erklärbar ist, unserer kleinen Welt total wiederspricht, und auch die erfahrungen haben ihre Berechtigung nur in unseren Grenzen, außerhalb verlieren sie durch die Ungewissheit ihre Gültigkeit.

@@@Thod ich wollte nur mal meine Meinung sagen, kann natürlich sein dass einiges falsch ist...

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mo 20. Jan 2003, 20:00 - Beitrag #24

ich kenne deine metaphysikdefinition nicht. im allgemeinen hat das ganze mit raum und aussmass etc. nichts zu tun.

wieso sollt man sich seiner prämissen nicht bewusst werden können? wenn man estwas betrachtet, stellen sich einfach fragen. wie z.b. die nach dem allgemeinbegriff. dazu gibt es lösungswege, die kann man herausarbeiten. wenn man auf wiedersprüche stösst, kann man suchen, ob sie lösbar wären, wenn man prämissen ändert, oder man kann sie in andere hinsicht genauer untersuchen. sowas macht die metaphysik: sie stellt die axiome heraus, und zeigt auf, ob die ableitungen von ihnen ein logisch stimmiges system ergeben.
vor allem im bereich der falsifizierung, also wo man genau sagen kann, wie etwas sicher nicht sein kann, kann man deutliche aussagen machen.

gruss,
thod

Neo86
Junior Member
Junior Member

 
Beiträge: 61
Registriert: 18.01.2003
Mo 20. Jan 2003, 20:07 - Beitrag #25

Deine Erklärung ist einleuchtend.
Aber ich dachte bislang zur Metaphysik gehört auch die Erklärung des Universums.

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mo 20. Jan 2003, 20:17 - Beitrag #26

Nö, das ist ein Irrtum, der vermutlich daher kommt, dass sich heute die Leute meist mit Astrophysik beschäftigen, und weniger mit Philosophie.
Philosophie wird oft nach dem Motto betrieben "... Meine Philosophie ist: Nur helle Möbel..."
Und was eigentlich dahinter stekt wird kaum mehr beachtet. Leider gibt es nicht mal in der Schule ein gut etabliertes Fach in diese Richtung, und so muss man sich bei Interesse halt selber bemühen.

Gruss,
Thod

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Fr 13. Sep 2013, 15:19 - Beitrag #27

"Steine" sind Wahrnehmungskonventionen, wie übrigens alles, was wir wahrnehmen. "Tatsächlich" sind Steine, wie alles, was real existiert, Anregungszustände von Feldern. Beim Zerbruch eines Steines ändert sich die lokale Kräftekonfiguration, mehr nicht. In welcher Weise wir die Felder nach der Reorganisation der Kräftekonfiguration wahrnehmen, ist wiederum eine Frage von Wahrnehmungskonventionen. Die Grenzen solcher Konventionen verschwimmen manchmal, daher ist es genau so berechtigt, von zwei neuen ganzen Steinen wie auch von einem Stein in zwei Hälften zu sprechen, oder wie ein Kunde an einem Hähnchenstand mal sagte: "Ich möchte ein ganzes halbes Hähnchen."^^

Die Wahrnehmungskonventionen, von denen ich hier spreche, sind übrigens auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelt. Die "Stein"-Konvention ist deutlich essentieller als die "zwei Hälften oder ein Ganzes"-Konvention.

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4280
Registriert: 25.12.2001
Fr 13. Sep 2013, 17:00 - Beitrag #28

Der Mensch kennt sich mit Steinen nicht besonders gut aus. Er nennt einen Gegenstand einfach mal Stein. Den meisten ist es schon egal, ob das wirklich ein Mineral, Beton oder nur ein trockner Erdklumpen ist. Niemand würde zum Stuhl Tisch sagen oder zur Katze Hund.
Steine sind nicht im Fokus. Deshalb wird die ganze Vielfalt der Steine als Einfalt begriffen.
Ein Neanderthaler wird einen Schuttschaufen nach ganz betrachten und genau erkennen, wofür dieser oder jener Stein gut sein könnte. Vielleicht würde er für Flint und harmlose Kiesel gar keine Oberkategorie finden. Für den modernen Menschen bleibt es ein Schuttschaufen.

Passend zu vielleicht noch etwas Nietzsche:
    Licht wird alles, was ich fasse,
    Kohle alles, was ich lasse:
    Flamme bin ich sicherlich.

Vorherige

Zurück zu Philosophie

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste