Luderliteratur

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
Fraenker
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Do 6. Nov 2003, 01:41 - Beitrag #1

Luderliteratur

Hallo,

es gibt jede menge literatur, die ein leben als luder für frauen hochlobt ... sprich also bücher, die einen klar machen dass die ware liebe eh nicht existiert und man doch besser frei und ungebunden leben soll, jede chance nutzen soll und wenn man lust auf einen mann hat, soll man den auch nehmen ...

ich will jetzt nicht über diese einstellung diskutieren (währe die falsche gruppe) sondern einfach mal wissen, gibt es auch gute literatur, die das gegenteil beschreibt, also bücher die einen klar machen dass sich treue lohnt und dass dieses luderleben einen im endeffekt fertig und unzufrieden macht ...

eben bücher die aussagen freie liebe ist auf dauer shit oder so ... und jetzt kommt bitte nicht mit Rosamunde Pilcher oder so ... sondern mit richtiger literatur

Feuerkopf
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Do 6. Nov 2003, 12:18 - Beitrag #2

Re: Luderliteratur

Original geschrieben von Fraenker
Hallo,

es gibt jede menge literatur, die ein leben als luder für frauen hochlobt ... sprich also bücher, die einen klar machen dass die [B]ware
liebe eh nicht existiert und man doch besser frei und ungebunden leben soll, jede chance nutzen soll und wenn man lust auf einen mann hat, soll man den auch nehmen ...

[/B]


Das scheint ein sehr sinnvoller Schreibfehler zu sein, denn er bringt den Warencharakter von Liebe in der heutigen Zeit zum Ausdruck.

Naja, ich werde "Luderliteratur" nicht lesen, weil ich schon den Begriff "Luder" als frauenfeindlich erachte. "Luder" ist ursprünglich verwesendes Fleisch oder auch der Köder bei der Falkenjagd. Nee, danke. Kein Bedarf an Ludern.

Ist allerdings nur eine konsequente Entwicklung, wenn Frauen den Männern auch diese Unart nachmachen müssen. Nur heißen Männer "Frauenhelden" oder "Don Juan"....

Fraenker
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Do 6. Nov 2003, 12:53 - Beitrag #3

lol ... sehr peinlich ... ich meinte nat. die wahre liebe nicht die ware liebe ... rechtschreibung und ich ... wir standen schon immer auf kriegsfuß, trotz dass ich unmengen lese ...

mit deiner meinung stimme ich dir nat. zu, aber da wollte ich ja nicht drüber diskutieren ... mit dem wort Luder wollte ich niemanden beleidigen, das ist eben das aktuell gebräuchliche wort, und solange 16 jährige teenies mit rosa T-Shirts rumlaufen wo riesengroß Luder drauf steht, wird sich dass wohl leider auch nicht ändern ... übrigens denke ich, der heldenmythos des Don Juanismus bei männern wird langsam auch angekratzt ... treue wird auch bei männern langsam modern, aber zurück zum thema ... suche nach antiluderliteratur

Padreic
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Do 6. Nov 2003, 15:19 - Beitrag #4

Die beste Anti-Luder-Literatur, die ich kenne, ist die Odysee, wo sowohl die Treue vom Mann als auch von der Frau in Perfektion dargestellt und hoch gelobt wird.
Allgemein würde ich sagen, dass Bücher, in denen die "Luder-Frage" gar nicht wirklich vorkommt, oft die beste Anti-Luder-Literatur sind, wo die Treue als praktisch selbstverständlich genommen wird. Dazu gehört wohl auch die meiste gute Fantasy-Literatur, die ja auch eher konserativ ist.

Padreic

Feuerkopf
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Fr 7. Nov 2003, 13:02 - Beitrag #5

Fraenker,
mir ging es darum, mal kurz zu erhellen, was für ein dämliches Wort "Luder" ist, vor allem, wenn einige Mädels sich freiwillig damit schmücken - was zeigt, wes Geistes Kind diese Damen offenbar sind.

John Gray befasst sich ausführlich mit Partnerschaft und den Missverständnissen, denen Männer und Frauen im Miteinander unterliegen. "Männer sind anders, Frauen auch" ist ein solches Buch, das nebenbei die partnerschaftliche Solidarität, oder auch Treue hochhält.

Treue im Wortsinn bedeutet "stark, fest wie ein Baum".

Fargo
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So 9. Nov 2003, 01:07 - Beitrag #6

Original geschrieben von Padreic
Die beste Anti-Luder-Literatur, die ich kenne, ist die Odysee, wo sowohl die Treue vom Mann als auch von der Frau in Perfektion dargestellt und hoch gelobt wird.


Also jetzt noch mal langsam zum Mitschreiben: da ist dieser Typ Odysseus, der ein paar Jahrzehnte später als all seine Kumpel von der Arbeit nach Hause kommt. Wobei diese Arbeit aus Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub und Brandschatzung besteht. Und dann erzählt er seiner rechtlich Angetrauten, er wäre ja gerne früher aufgekreuzt, aber böse Götter hätten ihn immer wieder in die Irre geführt. Aber während die Jungs rechts und links von ihm sich bei erster Gelegenheit in wahre Säue verwandelt hätten, sei er clean geblieben. Mhm.

Und seine Olle Penelope, die bei Totschlägers Heimkehr die Bude voller besoffener Männer hatte, und das nicht erst seit einem Tag, wie die Nachbarn bezeugen, kontert nun mit der Behauptung, die ganzen Kerle seien gegen ihren Willen hier gewesen, sie versuche seit Jahren, die Dauerparty zu einem Ende zu bringen, und sie habe keinesfalls als Swinger-Witwe herumgev...feiert, sondern immer jammernd im Kämmerlein auf ihren einzigen Ody gewartet. Aha.

Eine schöne Treuegeschichte. Falls man sie glauben kann.

;)

Fargo

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So 9. Nov 2003, 17:19 - Beitrag #7

Außerdem...

gab es da nicht irgendwelche Histörchen mit Circe und Nausikaa, oder werfe ich da was durcheinander?:s126:

Padreic
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Mo 10. Nov 2003, 19:58 - Beitrag #8

Bei Kirke hatte ich gar nicht mehr dran gedacht, dass er "ihr Lager bestieg" ;). An eine treulose Episode mit Nausikaa kann ich mich nicht erinnern...

@Fargo
Jo, ich glaube sie, warum sollt ich auch nicht, es steht ja so da geschrieben...
Und dass Odysseus durchaus nicht vor heimtückischem Mord zurückschreckte, hab ich auch ja auch nicht bestritten, aber das hat ja mit Treue reichlich wenig zu tun. Und ich erwähnte ja auch die Odysee und nicht die Ilias. Letztere hab ich auch nicht gelesen ;).

Padreic


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