Welches Buch lest Ihr gerade?

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
DarkMousy
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Di 4. Jul 2006, 16:39 - Beitrag #1581

Ich lese derzeit von Jonathan Kellermann - Im Sog der Angst. Da dieser Autor, auch als Meister des psychologischen Spannungsromans angepriesen, mich bereits mit einem anderen seiner Romane überzeugte ("Jamey, das Kind, das zuviel wusste") habe ich mir "Im Sog der Angst" zugelegt, in der Hoffnung, dass die Qualität des Autors so bleibt, wie sie war. Bis jetzt bin ich auch sehr zufrieden und habe von 47 Kapiteln schon 23 gelesen. Gutes Buch!

Daaku

Milena
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Fr 7. Jul 2006, 08:03 - Beitrag #1582

..ich lese zur Zeit einige Kochbücher, um einmal was Saarländisches auf den Tisch zu zaubern,
aber ich finde nichts dergleichen und lande wiederum bei der eingefahrenen Hausmannskost....^^

Lykurg
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Do 27. Jul 2006, 16:58 - Beitrag #1583

oh, ist das lange her^^ - den 'Vulkan' habe ich noch in Wien beendet, bin mit dem darauf folgenden 'Doktor Faustus' aber nicht weitergekommen, bis ich eben meine Kräfte etwas anspannte.

'Der Vulkan'
bleibt eine an Einzelschicksalen breit darstellende 'Chronologie des Exils', die auch im Buch selbst auftaucht - Kikjou, eine Gestalt mit autobiographischen Zügen Klaus Manns, schreibt dieses Mammutprojekt seines am Morphium zugrundegegangenen Freundes zuende. Dieses Motiv der verzehrenden, künstlich herbeigeführten - man könnte auch sagen: erzwungenen Inspiration, das im 'Vulkan' durch die Droge repräsentiert wird, findet sich in anderer Weise auch im danach gelesenen Exilroman...

Thomas Mann: Doktor Faustus (1947)
Der Tonkünstler Adrian Leverkühn erreicht sein überragendes künstlerisches Schaffen (TM dichtet ihm die Erfindung der Zwölftonmusik an) durch einen Teufelspakt, den er dadurch besiegelt, daß er sich wissentlich die Syphilis einhandelt. In seinen genialen Phasen entstehen dadurch herausragende Werke, unterbrochen und erkauft mit furchtbaren Qualen. Nach vierundzwanzig fruchtbaren Jahren verfällt er in den Wahnsinn - bei Vorstellung seines letzten großen Werkes, "D. Fausti Wehklag" - und stirbt umnachtet zehn Jahre später, woraufhin sein lebenslanger Freund Serenus Zeitblom die Biographie aufzeichnet. Der Zeitraum, den Zeitblom für die Erzählung braucht (1943 bis 1945) deckt sich weitgehend mit der Erzählerzeit TMs, der allerdings länger brauchte; in den Roman fließen viele Kommentare zum zeitgenössischen Kriegsgeschehen ein. Ohnehin ist das faustische Schicksal Leverkühns, der Teufelspakt, sehr offen parallelisiert mit dem Untergang Deutschlands aufgrund seines Zusammengehens mit dem Infernalischen.

aleanjre
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Do 27. Jul 2006, 23:36 - Beitrag #1584

@Milena: Vielleicht wird dir hier: http://www.lehnert-verlag.de/buch-ksr.htm weitergeholfen? ;)

Lykurg
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Fr 28. Jul 2006, 22:16 - Beitrag #1585

Heute quasi in einem Zug durchgelesen:

Y. C. Kuan: Mein Leben unter zwei Himmeln (2001)

Die absolut faszinierende und tief beeindruckende Autobiographie eines in Peking geborenen und teilweise in Shanghai aufgewachsenen Mannes, der nach äußerst erfolgreicher Funktionärsarbeit, aber wiederholter politischer Verfolgung mit mehrjähriger Verbannung unter schwersten Entbehrungen, erster Rehabilitierung und erneuter Anfeindung über Ägypten nach Deutschland fliehen konnte und sich in Hamburg als Dozent für Sinologie eine Existenz aufbauen konnte, später wohl auch wegen seines unablässigen Bemühens für die deutsch-chinesischen Beziehungen vollständig rehabilitiert wurde und bis heute politische Analysen schreibt, die auch in China Beachtung finden. Dabei gelang es ihm aber auch, die Verbindung zu seiner Familie wieder aufzunehmen und seinem Sohn ein Leben in Freiheit zu ermöglichen.

Die Berichte über die schrecklichen Mißhandlungen im Rahmen der Kulturrevolution, die er zunächst an anderen, dann an sich selbst erlebte, und die nach seiner Flucht die in China verbliebenen Verwandten erlitten, decken sich mit den Beschreibungen anderer Exilanten, sind dabei aber von einem besonders tiefen Verständnis für die Zusammenhänge geprägt. Beeindruckend finde ich dabei, wie er Schuld auf die Schuldigen begrenzt und immer weiter seine Treue zum Land hielt; auch indem er mit jungen Japanern guten Kontakt hielt trotz der in seiner Jugend miterlebten japanischen Besatzungszeit. Eine Lebensgeschichte von sehr großer Dichte, packend erzählt und doch in keinem Punkt zweifelhaft. Nicht nur China-Begeisterten sehr zu empfehlen.

Amy
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Do 10. Aug 2006, 12:18 - Beitrag #1586

Nach dem ich fast alles von meiner geliebten .hack-Reihe habe (Manga, Spiel, Spielfilm, etc.), habe ich nun auch endlich ein Buch dazu.

.hack//Another birth

Ist zwar auf Englisch, aber egal. ^^
Darum geht es um die Vorgeschichte einer der Spielerinnen (Black Rose) von "The World" (einem Onlinespiel in der Zukunft).

[Dazu kommt noch der Manga "Ludwig Revolution", der der bisher beste Manga ist, der mir in die Finger gekommen ist. In dem werden die Märchen neu erzählt ^^]

ThreeOfFour
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Do 10. Aug 2006, 15:08 - Beitrag #1587

Ich lese im Moment von Tommy Jaud "Vollidiot"
Ein wirklich gutes buch für alle die Gerne mal lachen möchten ;)

Traitor
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So 13. Aug 2006, 23:02 - Beitrag #1588

Neil Gaiman: Anansi Boys. In gewissem Sinne ein Nachfolger zu American Gods. Es handelt von den Fährnissen eines Sohnes des afrikanischen Trickser-Gottes Anansi in der modernen Welt. Es ist weniger düster als AG, primär aufgrund der stärker im normalen Leben verwurzelten Hauptfigur, aber ähnlich in der Verwendung von Traumsequenzen und surrealer Vermischung mit der Götter- und Sagenwelt und dem grotesken bis liebenswürdig das Leben beobachtenden Humor. Insgesamt nicht so hochklassig wie der Vorgänger, aber allemal lesenswert, Gaimans Schreibe bleibt absolut überzeugend.

Die Räuber hatte ich übrigens auch mal irgendwann abgeschlossen. Das iirc von Padreic so gelobte Ende fand ich zu wirr und etwas unmotiviert schnell in sich zusammenfallend, somit schwächer als den tatsächlich ungeheuer kraftvollen und mitreißenden Rest.

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