Wie kommst du darauf, dass er die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte? Ich denke, wenn, dann weil er mit der Aristokratie mehr gute Erfahrungen gemacht hat, als er einer demokratischen zutraute, und nicht aus Absolutierung der Adligen heraus. Wenn man ihm die Wahl zwischen der Aristokratie seiner Zeit und irgendeiner (theoretischen) Gesellschaft, in der die Menschen aufs LEben vorbereitet und höher als Normen eingeschätzt werden, gelassen hätte, hätte er imo das zweite gewählt.
Wenn du mit GesellschaftsSYSTEM nur die Aristokratie meinst, kann es jedoch stimmen. Gegen deine These spricht vielleicht, dass afaik in Jenny Treibel die Trennung zweier liebender aufgrund der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten geschieht.
Ich verstehe mit Gesellschaftssystem eher die Normen und Prinzipien, nach denen eine Gesellschaft sich verhält, und die kritisiert er schon - nicht nur einzelne Praktiken, sondern wie gesagt auch die Tatsache, dass menschliches Leben und Glück irgendwelchen Normen und Prinzipien dieser Gesellschaft untergeordnet wird. Kritik an lediglich einzelnen Punkten ist das für mich nicht mehr, sondern geht darüber hinaus.
Dass er aus persönlicher Betroffenheit geschrieben hat, da bin ich mit einverstanden ^^ dass er ein guter Mensch ist, auch. Politisches Bewusstsein muss er (/jemand) imo auch nicht haben, um KRitik an einer Gesellschaft zu üben. Vielmehr spricht er jeden Einzelnen an (wir erinnern uns, viele Individuen ergeben eine Gesellschaft
) und versucht, ihn zu Menschlichkeit und Zivilcourage zu ermahnen.
Man kann die Duellpraktik alsnotwendigen Bestandteil der Aristokratie sehen, muss man aber nicht. Wenn jeder einzelne Aristokrat sich so verhalten würde, dass es ihm und seinen Mitmenschen ein frohes Leben nach eigenen Wünschen ermöglicht, spricht imo nichts gegen eine Aristokratie.