Jedenfalls brauche ich den Text als Unterlegung einer darüber komponierten Kantate (eines sehr unbekannten Komponisten, der ideal zum Text paßt), die ich im Rahmen einer Hochzeit aufführen möchte, sehe aber an einigen Stellen zwangsläufigen Änderungsbedarf. Mal ehrlich, wie würde das auf euch wirken, wenn das von Chor, Solisten und Klavier vorgetragen würde, und wo seht ihr dringenden Änderungs- bzw. Streichungsbedarf? Habt ihr Verbesserungsvorschläge?
Ich habe bisher ganz behutsam eingreifend nur das "Schützen" (in No. 1, Strophe 2) durch "Hüter" ersetzt, weil man den Sinn sonst nur beim dritten Lesen versteht. Ich sehe noch ein paar Stellen mehr, an denen ich noch überlege, will euch aber erstmal nicht weiter beeinflussen.
No 1. Brautlied. [Chor]
Heil dem Tag, Heil dieser Stunde,
die ein beglücktes Paar vereint,
es tönt das Ja aus Herz und Munde,
und Wonnethränen sind geweint.
Der Liebe Macht, die Euch verbündet,
sei immer nun durch Euch verkündet,
Heil hinfort, Heil Eurem Leben,
das nun als Eines Euch vereint.
Vom Himmel Engel niederschweben,
die reiner Liebe Schützen* sind,
der Liebe Engel, gottgesendet,
immerdar Euch Segen spendet.
No 2. [Solo]
So naht euch Hand in Hand den Altarstufen,
der Liebe Schwüre vor dem Herrn zu weihen,
daß seine Hand in Gnaden euch berufen,
Euch zu der Zahl der Glücklichen zu reihen,
der Glücklichen, die sich in Liebe finden
und für ein Leben sich verbinden.
Heiligen Liebeshort hütet ihr treu,
hier am geweihten Ort, schwöret es nur,
Flamme der Liebe, löscht sie nie.
Niemals zerstiebe, niemals sie flieg:
Liebe ist Talisman, Liebe ist Schicksalsstern,
Heil, wer im Herzen gewann ew'ger Liebe Kern.
No 3. Traugesang. [Chor]
Gesegnet sei die Stunde, gesegnet sei die Zeit,
da zu dem schönsten Lande ein liebend Paar geweiht.
Es tönen Jubelchöre, dazwischen sanftes Flehen,
o Herr, o Herr erhöre, gieb Glück und Wohlergehn.
Gieb du, o Himmel, Segen den Treuen fort und fort,
auf allen Lebenswegen sei du ihr Schirm und Hort.
Laß deine Macht behüten das Haus, das sie erbaun,
laß deiner Gnade Blüthen am heim'schen Heerd sie schaun.
Vom Himmel tönts zurücke wie Engelsmelodie:
Vertraut in Leid und Glücke auf Gott! Er läßt Euch nie.
Er hat sich offenbaret in Eurer Herzen Liebe,
in Treuen er bewahret, die selbst sich treu geblieben.
No 4. [Solo]
Wo Lieb die Herzen fest verbunden,
da weilt in zarten Seelenharmonien,
die sich harmonisch durch das Leben zieh'n,
ein ew'ges Glück in flücht'gen Erdenstunden,
Es ist ein altes altes Lied,
und klingt doch immer wieder
aus seligem Gemüth,
der Liebe Lied, das Lied der Lieder.
Es ist ein Sonnenschein,
der oft schon aufgegangen,
und leuchtet warm hinein
ins Herz hinein mit hellem Prangen.
Bewahret Lied und Glanz
vor jeglichen Entschwinden,
dann wird der Myrthenkranz
Euch ewig frisch und grün umwinden.
No 5. Hochzeitslied. [Chor]
Wenn sich zwei Herzen finden
im jubelnden Entflammen,
zwei Flammen sich enzünden
und in einander brennen,
und wenn dieselbe Sonne
aus beider Augen strahlt,
und morgenrothe Wonne
auf zarte Wangen malt:
Das ist das Glück der Liebe.
Wenn sich zwei Herzen schwören
am heiligen Altare
sich ewig zu gehören,
dann Segen diesem Paare;
und wenn nach langen Zeiten
sie blicken froh zurück,
der Liebe Seligkeiten
noch im gebrochnen Blick:
Das ist die Macht der Liebe.