Eigene Gedichte

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
Anaeyon
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Di 10. Jan 2012, 23:33 - Beitrag #421

Wie viel Ehrlichkeit sollte man sich/anderen antun/gestatten?

[align=center]Ehrlichkeit ist mein Verlangen
und doch bangen
Nachtgedanken endlos zweifelnd
ob die Erde leichter drehe
wenn ich in die Stille gehe
wo niemand meine Lieder kennt

Trenne ich denn meine Fesseln
im Vergessen
Selbst nur Plagiat von Träumen
Keiner würde es je wissen
würde ich mich dort vermissen
wo niemand meine Lieder kennt
[/align]

Amely67
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Mi 18. Apr 2012, 17:52 - Beitrag #422

Diese Beiden habe ich aus Motiven einer verbotenen Liebe kreiert:

Getrennt

Es war einmal ein kleiner Stern,
der hatte einen andern gern.
So klebten sie am Firmament,
in alle Ewigkeit getrennt.

(H.K.)

Selbstkontrolle

Sanft berührst du
mein Gesicht,
ich kann es genießen,
doch ich liebe dich nicht.

Sie ist deine Frau,
du bist nicht mein Mann.
Ein Grund -
weshalb ich nicht lieben kann.

Es gibt kein Danach
und am Ende kein Licht,
ich will dich nicht lieben,
also lieb ich dich nicht.

...und so schrieb ich wohl an die 100 Gedicht zu verschiedenen Themen.
Nun erfreuen sie einzig und allein mein kleines Herzle, wenn ich in Erinnerungen schwelge. Vielleicht gefällt es dem einem oder anderen und vielleicht kann auch jemand Auskunft geben, ob es für irgendeine Seite im Netz interessant wäre. Es gibt auch rätselhafte Gedichte mit Zweideutigkeit und komische Sachen von mir.
Sorry, wenn ich das Thema verfehlt habe - natürlich gefallen mir Gedichte anderer Dichter viel mehr.

Amely67
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Mi 18. Apr 2012, 18:05 - Beitrag #423

" Es soll sich nicht reimen, sondern ausdrücken was man fühlt..." So schrieb jemand. Ja, mitunter liest sich das sogar interessanter.
Ich krame mal...

Klirr

Zerbrochen...
Ich konnte es hören,
im Geiste.
Ich konnte es spüren,
in der Seele.
Zerbrochen...
Kein Warten mehr,
auf einen Anruf.
Keine Fantasie mehr,
in die Zweisamkeit.
Denn ich kann nicht
lieben,
was eine andere
schon liebt.

Lykurg
[ohne Titel]
Lebende Legende

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Mi 18. Apr 2012, 19:04 - Beitrag #424

"Getrennt" finde ich richtig gut, Amely67! Einfach ausgedrückt, und sehr passend. - "Klirr" ist vom Gedanken her ebenfalls sehr nachvollziehbar; ich würde den Titel ändern, vermutlich es ohne Titel lassen. Der Anfang "Zerbrochen..." reicht ja. Die Idee der Heinz-Erhardt-Weiterdichtung "Danach" ist auch nicht schlecht, die erste Strophe der Fortsetzung könnte man noch überarbeiten, aber mir gefällt es.

(Edit: Schade, daß du sie wieder gelöscht hast, warum?)

Traitor
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Mi 18. Apr 2012, 19:23 - Beitrag #425

Zur Verwirrungsbeseitigung: Erhardt mit Weiterdichtung hatte ich im Fremdgedichte-Thread belassen. Damit der Eigenanteil auch hier gewürdigt werden kann, dann mal noch ein Vollzitat:
Zitat von Amely67:Hallo - das hier habe ich mal in einer Zeitung gelesen ( Verfasser unbekannt stand drunter und so habe ich eben einfach was drangedichtet.
Erst viel später abe ich erfahren, dass der Dichter Heinz Erhart war.

Danach

"Ich reiste solo in die Tropen,
sah Affen, Knus und Antilopen
und leider viel zu spät
- den Tiger,
er kam von hinten
und blieb Sieger

Nun sitz ich hier im Paradiese,
mit andern Engeln auf der Wiese,
man ist sich noch ein wenig fremd.
Zwei Flügel sprießen
durch mein Hemd..."

(meine Weiterdichtung)

Was soll ich nun hier oben machen?
Da hör ich´s hinter mir schon krachen.
S´ ist der Tiger, der hat mich nicht vertragen.
Ich lag ihm viel zu schwer im Magen.

Ich sag zu ihm:" Komm setz dich her,
hier ist das Leben halb so schwer.
Bekommst hier alles,
was von Nöten
und keinen musst du dafür töten.

Amely67
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Mi 18. Apr 2012, 20:23 - Beitrag #426

Danke Ly., habe ich doch gar nicht. Man hat sie nur hier her in eigenen Gedichte verschoben.
Oder meintest Du etwas anderes?

Die meisten meiner Gedichte sind biographischer Art. Im Grunde ist es ja gleich, was ich preisgebe von mir, denn niemanden werde ich wirklich treffen im Leben.
Dennoch weiß ich nicht, ob biographische Sachen gemocht werden hier.
Ich freu mich immer, wenns gefällt, nehme Kritik aber auch ernst und dankend an.

Amely67
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Do 19. Apr 2012, 17:14 - Beitrag #427

Nanu?

Er brennt auf der Zunge,
wärmt mir den Magen,
ich könnt davon
noch mehr vertragen.

Es schwinden die Sinne,
die Sorgen vorbei.
Egal was da war,
nun ist´s einerlei.

He, ich bin happy,
ein schönes Gefühl.
Die Welt - ein Kreisel,
hält niemals still.

Ein Freund hat mir
sein Wort gegeben,
" Halb besoffen,
läßt sich´s leichter leben."

Ich schau verdutzt,
hätt nie gedacht,
das diese Kleine
mich so fertig macht.

...Amely nach einer Miniflasche "Flachmann-Jägerstolz"

Amely67
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Do 19. Apr 2012, 20:09 - Beitrag #428

Verzeiht mir, wenn ich hier gerade die Seite fülle. Das hier ist mir gerade eingefallen - vielleicht stimmt mir jemand bei - vielleicht auch nicht.

Nie wieder!

Was damals passierte,
läßt uns keine Ruh,
wie viele Menschen,
schauten Morden nur zu?

Ihre Angst war begründet,
denn hätten sie sich gerührt,
hätte dies die Meisten,
zum Tod auch geführt.

Welche Qual und Verdruss,
mussten Juden erleiden,
ihre Nachbarn, Freunde -
gezwungen zu meiden.

Mit welchem Recht
wurden sie diskriminiert?
Mit welchem Recht,
in den Tod geführt?

Niemals wieder,
darf dieses passieren,
NPD-Radikale,
sollen Massen nicht führen.

Ein Jeder kann seinen Beitrag tun.
Der Widerstand soll niemals ruhn.
So haben Jene keine Macht,
weil die Mehrheit den Frieden sicher macht.

Bitte nicht zu sehr auseinanderklabüstern, sondern den Inhalt im Ganzen sehen und was ich damit sagen möchte - verstehen, bitte!

Amely67
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Fr 20. Apr 2012, 12:15 - Beitrag #429

geduldig -so danke ich dir

Liebes Blatt Papier,
ich schreibe gerne hier,
was mich von innen reibt
und was nach außen treibt.

Du nimmst geduldig auf
Beschimpfungen in kauf,
wobei ich nichts verlier,
ich danke dir dafür!

...es sind nur Worte

gebarstenes Herz,
brennender Schmerz,
in Worte gebannt.
Du hast´s in der Hand,
ob du schweigst oder sprichst
oder daran zerbrichst.

Sep.2004

Amely67
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Sa 21. Apr 2012, 11:47 - Beitrag #430

Träumerei

Zwei Menschen,
im Wesen fast völlig gleich,
sitzen versonnen an einem Teich.
Sie betrachten das Wasser,
- so klar, so rein -
und wünschen ganz einfach,
Fischlein zu sein.

Sie schwömmen zusammen,
wohl einige Zeit,
denn zur innigen Liebe,
sind Beide bereit.
- Plötzlich –
macht ein Fischlein kehrt
- ganz verwirrt,
weil´s fühlt,
es hatte sich geirrt.

( Ups - ich glaube eher - ich hätte auf Antworten klicken sollen, als auf " neues Thema" Evtl. ist Traitor so nett es umzusetzen? Oder vielleicht möchten weitere User ihre Träumereien loswerden?)

Amely67
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Mo 23. Apr 2012, 20:29 - Beitrag #431

Eine Frau die auf sich hält

Eine Frau, die auf sich hält,
sie wird Distanz bewahren,
wenn Einer kommt
und ihr gefällt,
so kennt sie die
Gefahren.

Freundlich
weist sie ihn zurück
und meint mit Stolz,
wir gehn ein Stück
den selben Weg.
So lerne ich dich kennen.

Die Worte rieseln,
sie ist schlau
und stellt der Fragen viele
und nimmt die Führung
in die Hand,
bei diesem schönen Spiele.

Ihm wird das alles bald zu bunt,
es dauert ihm zu lange.
Er küsst sie gierig,
auf den Mund
und ihr,
wird Angst und Bange.

Was macht denn
dieser Kuss mit mir?
Ist´s noch normal,
was ich jetzt spür?
Ich möchte ihn ganz nah bei mir,
auf meiner Haut empfinden.

...und plötzlich hat sie das Gefühl,
dass ihr die Sinne schwinden.

(nur Fantasie)

Milena
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Di 24. Apr 2012, 13:37 - Beitrag #432

...ich finde, du hast talent fürs gedichteschreiben Amely^^... :)

janw
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Di 24. Apr 2012, 14:57 - Beitrag #433

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
nicht mehr, seid Sole in ihrem Bette rinnt,
wo im Tale grünte Hoffnungsglück,
holt man den Winter in Hallen zurück.
Wohin er sandte körniges Eis
auf grünende Flur,
stehn auf Plätzen Autos nur.
Die Sonne scheint weiß,
alles nennt sich wissend und strebend,
dem Sender Muster und Farben vorgeben;
keinem an eigenen Blüten fehlts hier
man nimmt gestylte Ikonen dafür.

Amely67
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Di 24. Apr 2012, 16:24 - Beitrag #434

Danke Milena, da bin ich wohl nicht die Einzige :-)

es ist aus einer seltsamen Erfahrung, die ich mal im Leben machen musste.
Die Vernunft hat zwar gesiegt - aber ...das Herz war nicht mehr meins.

Milena
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Sa 17. Jan 2015, 23:23 - Beitrag #435

Ich gehe so vor mich hin
an nichts zu denken, das war mein sinn.
Weinen, singen, lachen,
all die dinge, die mich froh so machen.
Nichts hält stand, alles stimmt mich traurig,
zu begründen ich nicht fähig
mein wesen, mein herz gar zu launig
ich gehe die strassen entlang und bleibe doch stehen,
nichts treibt vorwärts,
nur mein tränendes sehen.
Die jahre sind vergangen, sind vorbei,
nichts bringt es wieder,
alles ist so einerlei.
Nur älter werde ich und mein wesen,
die jugend dahin,
als wäre sie nur für einen augenblick gewesen.
Vieles habe ich gemacht,
manches vergessen,
jetzt ist es zu spät,
nichts werde ich je machen,
was ich nicht damals gekonnt,
viele schöne und sinnvolle sachen,
unter meinen händen zeronnt.
Die sonne lacht, der himmel weint,
ich bin nichts und werde nie jemand sein,
alleine gehe ich die strassen entlang,
mit dir an der hand,
denn du bist immer dabei,
die angst , die angst , die angst....

Milena
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So 18. Jan 2015, 00:09 - Beitrag #436

die jahre wo sind sie nur dahin,
sie sind gegangen, ganz ohne sinn.
Ich ging mit ihnen und sie mit mir,
als wäre es ein unding, zu teilen ein wir.

Ich fragte nicht, ich hätte es sollen tun,
die fragen sie quälen mich,
ohne antwort, kein ruhn.

Ich quäle mich selbst und weiss nicht so recht,
warum ich nicht liebe
mein leben, die vergangenheit,
weil sie vergangen und ich es nicht möcht,

weil die zeit stärker und kräftiger als ich je werd sein,
gebe ich mich geschlagen,
und steche selbst in mein herz hinein,
das blut es läuft aber es bleibt stehn,
die zeit die rinnt auf nimmerwiedersehn.

Milena
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So 18. Jan 2015, 00:30 - Beitrag #437

Ich habe talent und das tut weh,
weil ich nichts damit so tu,
ich mache nichts daraus sondern
trage sie nur mit mir mit
als ob ich nicht wüsst
was das doch für ein glück
der morgen er kommt
zu begrüssen die nacht, die vergangen
und die sonne sie lacht
dem himmel, der nachts so verhangen
die zeiten sie wandern in ewiger ruh
nichts bleibt, nichts wird,
was wir nicht tun
ich habe talent und das tut so weh,
weil ich nichts damit so tu.
Die wolken sie ziehen
und der regen er fällt
nichts bleibt auf ewig
und nichts wirkliches zerfällt
ich bin darin doch nur wie lange,
ich habe talent und das macht mir bange.
Hätte ich keines wäre alles so still,
kein regen, kein lachen und kein weinen,
die dummen unter ihres seinen,
ich wäre froh und so heiter,
denn nichts hält mich gefangen,
kein zanken, kein bangen,
weil,
ich hätte kein talent,
ich wär einfach nur ich,
ich wäre nicht klug,
aber so herzlich dumm,
keine frage gesellt sich zu mir darum

Ipsissimus
Dämmerung
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Mo 19. Jan 2015, 12:13 - Beitrag #438

Vorüber ziehn die Wolken, der Himmel aber bleibt.

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