Eigene Gedichte

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
C.G.B. Spender
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Mi 4. Jan 2006, 04:06 - Beitrag #281

Deinen Text finde ich interessant, Jan. Er macht irgendwie Lust auf Kochen. :)

Lykurg
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Mi 4. Jan 2006, 12:07 - Beitrag #282

Ja, es mundete trefflich, fürwahr! :)

Aber mit den Zutaten hast du etwas geschönt... Maiskeim -> Sesam - dichterische Freiheit eben.

C.G.B. Spender
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Di 10. Jan 2006, 19:29 - Beitrag #283

Psycho

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Feuerkopf
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Di 10. Jan 2006, 22:11 - Beitrag #284

Zitat von C.G.B. Spender: Psycho

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janw
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Mi 11. Jan 2006, 02:51 - Beitrag #285

Leichte
Schläge
auf
den
Hinterkopf
...
;)

Lykurg
[ohne Titel]
Lebende Legende

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Mi 11. Jan 2006, 10:41 - Beitrag #286

Wenn schon, dann

Hinter
Kopf

macht das auch gleich viel verwandter in der Aussageform...

C.G.B. Spender
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Do 12. Jan 2006, 01:41 - Beitrag #287

Also der könnte ich mich noch anvertrauen. ;) Vor allem sitzt sie in einer Loge, so wie die Freimaurer. :crazy: Und voyeuriert ihre Mind-Opfer, vor der Mind-Oper, mit Wrigleys Spearmint.

Fr. Doktor hat ja keine Zeit mehr für mich. :D Miiiist! :(

Also dann man tau aufm Friedhof in besseren Zeiten.

Dort treffe ich meinen David und werde gelyncht.

Nur wer am Boden liegt, kann Umformopfer werden.

Warum nicht direkt Arsen aus dem Arsenal? Ohne Spitzenhäubchen. ^^

Vergesst die Zukunft der Gegenwart, wir leben im Schlaf und zaubern mit Worten Tote herbei, um die Lebenden einzuschläfern.

Tot, geh mir aus dem Weg!

janw
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Do 12. Jan 2006, 01:56 - Beitrag #288

Spender, sieh,
es naht
der Frühling Dir,
es näht
der Frühling Dir
ein blaues Band

C.G.B. Spender
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Do 12. Jan 2006, 02:15 - Beitrag #289

Du bist mein Licht,
dich erkannte ich nicht.
Du bist mein Anfang,
doch töte ich dich.

Die Angst vor der Angst,
wartet auf die Angst.
Dabei ist hier nichts mehr,
kein Ich, kein Sinn.

Nur eine Schachtel
voller leerer Schachteln,
voller leerer Worte,
voller leerer Orte.

Was ist die Lehre aus der Leere?
Jemand, der einfach nur da ist
mit einem blauen Band
und nicht zu mir redet
mit seinen Worten
sondern
einfach nur da ist
wahr ist

Wahr

Ist

Milena
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Do 12. Jan 2006, 18:46 - Beitrag #290

..ach könnte ich schon jetzt nach dem Frühling greifen...

Padreic
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Do 12. Jan 2006, 19:51 - Beitrag #291

Ein älteres von mir, was ich auf einem etwa eben so altem Block gefunden habe... (damals, als ich noch etwas dichten konnte, glaub ich ;)):

Vergiss nicht zu reinigen
des Laubes stilles Streuben.
Ein Herz aus Asche
in diamantener Welt
zu betrauern, wenn es kommt,
es zerfällt.
So nimm es und trag es
und richte es auf.

Entstanden, nachdem ein Freund mit schwerer Last zu mir kam.

C.G.B. Spender
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So 15. Jan 2006, 00:47 - Beitrag #292

Irgendwo

Irgendwo verliert man sich
Selbst

Irgendwo findet man selbst
Andere

Irgend einer schlüpft immer
in die Seele

Irgend ein stiller Morgen
voller Licht

Irgendselbst erwacht mit
einem Räkeln

Keiner da zum verschlucken

Kein Seelengift

Nur Einsam und Ich

Feuerkopf
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So 15. Jan 2006, 03:28 - Beitrag #293

Das gefällt mir richtig gut, Spender.

C.G.B. Spender
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So 15. Jan 2006, 11:21 - Beitrag #294

Das freut mich, Feuerkopf.

Ich weiß ja, wie anspruchsvoll du bist.
Oder minimalistisch? ;)

Anaeyon
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Sa 11. Feb 2006, 21:05 - Beitrag #295

[align=center]Wunsch-Traum-Tod

Alte Gemäuer, trostlos und grau

flüstern mir Lügen von Wunschtraum und Glück
ich will euch zerschlagen, euch hassen, besiegen
doch bleibt nur eisige Trauer zurück

Mein Bild von einer heilen Welt -
in Trümmern liegts, von Moos befallen
die alten Scherben unbeseelt
meine Trauerschreie - verhallen..

Wo ist mein Lachen, wo nun die Sorgen,
wo einst ein Quell der Kraft entsprang
wozu das "Über", wenn doch kein Morgen?
Hab Antwort gefunden als Nachtigall sang

Nun zaubert mir die Melancholie ein Lächeln
und sechs Silbertränen ins Gesicht,
dort wo einst wild Funken stoben,
vergeht nun im Abglanz das Licht...

So geb ich mich zum Abschuss frei
was Trauer nicht heilt, das heilt das Blei!
Nun machet mich vom Leben los
auf das ich nie mehr funkeln muss![/align]

Würde Lykurg bei meiner Art, mich an Gedichtsformen zu halten wohl auch am liebsten tun..Bild

Lykurg
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So 12. Feb 2006, 01:51 - Beitrag #296

Aber ich sag doch gar nix^^


Auf Thomas Bernhard

Ein weiser Mann, dem Tod schon nah,
der ihn nur wenig später holen sollte,
sah etwas düster in die Kamera,
sprach übers Lebenswerk und grollte.

Gedichten, die er einstmals schrieb,
sei er entfremdet; was dem Sterbenskranken
von Jugendleichtigkeit bis jetzt verblieb,
verdeckten düstere Gedanken.

Daß man ihn haßte, wars ihm gleich?
Sein scharfer Spott ließ niemand ungeschoren.
Skandale schüttelten halb Österreich,
ihm schien es hoffnungslos verloren.

Das Land, das er so oft geschmäht,
Salzburg, das seine Prosa oft verfluchte,
ehrten ihn reichlich, wenn auch reichlich spät -
Gesten, die er zu fliehen suchte.

Im Testament als letzter Schrift
vollzog er seine schaurig-schöne Strafe:
er selbst verbot sein Werk! Ein bittres Gift:
Denn tote Wölfe lieben Schafe.

C.G.B. Spender
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So 12. Feb 2006, 08:48 - Beitrag #297

@Anaeyon: Toll!!!

@Lykurg: Du bist ein Genie, das sage ich jetzt mal ganz spontan und unreflektiert.

Maglor
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Mi 15. Feb 2006, 11:42 - Beitrag #298

Mal etwas zur Eschatologie der Tagespolitik:

Vier Schwäne

Flogen einst vier wilde Schwäne,
sie flogen nordwärts, flogen frei.
Sie kamen aus der Walachei,
jene Schwäne, die ich wähne.

Weiß und rein und krank zugleich,
oh große Not, der Schwan ist tot,
nun liegt er da, ganz weiß nicht rot,
schneeweiß, schneeweiß, nicht kreidebleich.

Ein Omen wars: Der Schwäne Vier,
vier Ängste sind geboren,
ganz Deutschland scheint verloren,
das bracht der Schwan, das tote Tier.

MfG Maglor

Anaeyon
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Do 16. Mär 2006, 21:13 - Beitrag #299

Bin auf den Geschmack gekommen, englisch zu schreiben. Muss aber noch dran arbeiten, nicht so nach 5.Klässler-Englisch zu klingen..

[align=center]At the bottom of the black lake
there's a lonely teardrop caged
in icecold glass

I jump into this lake of fears
have to reach the single tear
at all costs

but as the dark embraces me
suddenly I can't turn to flee
and I drown..

drown

in my lake of fears..
[/align]

Amy
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Fr 17. Mär 2006, 16:23 - Beitrag #300

Mein letzter Wunsch


Wir sitzen dort,
wo sie uns abgestellt haben,
wie billige Ware.
Sind wir nicht mehr wert?
Haben wir keine Gefühle?

Deine Hand in meiner.
Deine Schulter an der meinen.
Deine Worte in meinem Ohr.

So still und ernst sie über deine Lippen kommen,
wirken sie so grausam auf mich.
Wie Nadelstiche in meinem Inneren,
die auf einem Meer dahintreiben und stets an die Wand stoßen,
sich darin verhaken.
Bitte, sag nichts mehr.
Erspare mir die Tränen, denn sie sind zu kostbar..
Die Luft riecht nach Rauch.

Und der Wind trägt ein Geräusch mit sich,
ein einziges Geräusch.
Ohne Hoffnung.
Dein Schluchzen.

Es ist sinnlos, sagst du und das erste Mal, kann ich dein Gesicht sehen,
ohne diese lästige menschliche Maske.
Das erste Mal weiß ich, wie du denkst und fühlst..
- Wir werden untergehen. Ohne sie.
Sind deine Worte wahr?
Werden wir wirklich untergehen?
Gibt es keinen Weg zu entrinnen?
Oh, bitte, sag, dass wir leben werden.
Sag mir Dinge, die nicht wahr sind.
Lüg mich an.
Erstelle mir eine Welt voll Lügen.
Eine Welt, die länger leben wird, als diese hier.
Doch deine Lippen haben von der Frucht gekostet
Und das Lügen ist dir versagt...

Ich will nicht hier bleiben.
An diesem fremden Ort, welcher so voll Schmerz ist.
Geh mit mir wohin, wo ich lächeln werde.
Bitte.
Erfülle mir diesen Wunsch.
Meinen Letzten.

Hand in Hand gehen wir die Straße hinauf,
vorbei an jenen, die vom Tod eingeholt wurden,
vorbei an jenen, die wie wir fliehen.
Obgleich wir alle wissen, dass es keinen Ausweg gibt.
Ist es Hoffnung? Ja.. ein bisschen.
Hand in Hand.
Herz an Herz.

Die Felder sind nicht mehr, sagst du und blickst nicht hinab.
Der Anblick der bloßen Erde würde dich zu Tränen rühren.
So wie die Menschen nicht mehr sein werden, kommt über deine Lippen.
Nur ganz leise, als wäre es nur für dich gewesen,
um dir den Schmerz zu nehmen.
Und weißt doch nicht, dass du den meinen damit vertieft hast..

Auf der Straße fließt Wasser den Berg hinab.
Ein dünner kleiner Bach, der auch Blut mit sich trägt.
Das Wasser ist vergiftet.
Können wir nicht Halt machen und etwas trinken?
Du siehst lediglich zu der roten zähen Flüssigkeit und gehst weiter.
Ziehst mich mit.
Kein Blick zurück.
Anders bist du geworden.
So viel anders, als damals..

Deine Hand lässt die meine nicht los,
als würdest du befürchten, ich könnte der Verführung nicht widerstehen.
Der Verführung des Todes.
Wie lange werden wir noch gehen?
- So lange, bis du wieder lächeln kannst..

Der Asphalt wird nach und nach zu unförmigen Gestein und tiefen Löchern.
Wie wünsche ich mir doch, mich in einem zu vergraben und alles zu verschlafen.
Und nie wieder aufzuwachen.
Keine Qual.
Doch keine Zeit lässt du mir.
Und dein Griff wird keineswegs kraftloser..

In der Luft liegt Lärm.
Scherben auf dem Boden.
Geschrei von den Menschen.
Füße, die flüchten.
Angst, die wächst.

Können wir ihnen nicht folgen?, frage ich dich und sehe ihnen nach.
Voll Sehnsucht.
- Nein. Denn wo sie sind, ist kein Lächeln auf deinen Lippen..
Tote Augen starren mich an, lebloses Fleisch liegt vor meinen Füßen.
Tränen regnen von dem Himmel.
Heiß sind sie. Heiß, wie der Zorn in jedem Herzen.
Zorn auf die Menschheit.

Wir lassen die Stadt hinter uns.
Unsere Schritte gehen dorthin,
wo all die anderen nicht sind.
Unsere Schritte gehen dorthin,
von wo sie alle kommen.
Ist es dort nicht gefährlich?
- Du stehst unter meinem Schutz. Mein Leben ist dein Schild..
Es ist nicht der Rauch in meinen Augen,
der das Wasser über die Wangen jagt.
Es ist die Liebe, die du mir gibst..

Rot ist der Horizont, ich kann es sehen.
Die Felder um uns brennen.
Es wirkt, als würden wir in die Hölle marschieren.
- .. mit erhobenem Haupt.

Unseren Weg bahnen wir uns stolz durch das Feuermeer.
Hin zum Tor des Waldes, welcher hell erleuchtet..
Und dann kann ich es sehen.
Das, was du jede einzelne Sekunde vor Augen hattest.
Hoffnung. Sicherheit.
Eine einzelne Bank.

Verfallen, wie die Welt es ist.
Weiß sie denn, was sie mir bedeutet?
- Nein, aber du weißt es.

Deine Hand lässt das erste Mal los.
Und ich lächle. Danke..
Nebeneinander sitzen wir auf der Bank und blicken zur wahrgewordenen Hölle.
Die Welt geht unter, nicht wahr?
- Ja. Denn es ist das sechste Jahr des neuen Jahrhunderts. Doch sie wird neu entstehen.

Mein Kopf auf deiner Schulter.
Ich bin froh, dass sie weg sind. Und nur noch du da bist.
- .. ich werde auch nie weg sein.
Deine letzten Worte, meine letzten Worte.
Zu stummen Wesen sind wir geworden.
Unsere Augen schließen sich, denn wir wollen nicht sehen.
Doch unsere Ohren hören das tiefe Surren des Fliegers.

Leb wohl, Leb wohl..


<< Alt ist es. Alt und verhasst. Und trotzdem ist es der einzige Text/das einzige Gedicht von mir, das ich lesbar finde ^^"
Heute Abend werde ich hoffentlich auch mal wieder etwas neues schreiben.

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