Eigene Gedichte

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
Nando
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Di 3. Jun 2003, 15:39 - Beitrag #41

Na prima!

Wenn du, Traitor, das so empfindest und erkennst, dann deckt sich das 100%ig mit meiner Absicht und Vorstellung.

Ich hätte diesen Inhalt, in der Stimmung wie ich da war, nicht gereimt herüberbringen können.
Am Anfang meines solchen Tuns :D habe ich nur gereimt, weil ich mir des "freien Rhythmus`" unsicher war...
Dabei ist es kein freier Rhythmus. Ich setze und gestalte ihn und zwinge den zur Mitwirkung bereiten Leser dazu, meinen Fluss der Sprache anzunehmen, auf ihm mitzuschwimmen. Tut es es, dann erschließt sich ihm auch der Inhalt in Gänze...

So, das war es mal! Bin zufrieden mit deiner Antwort, danke! :s11:

Traitor
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Di 3. Jun 2003, 17:17 - Beitrag #42

@Nando: ICh muss mich wohl bemühen, kritischer zu sein - kann ja nicht angehen, dass sich meine Meinung genau mit der deckt, die der Autor erreichen wollte ;)
@ScubbX: Noch der versprochene Kommentar zu deinen beiden Gedichten. Das erste wirkt ein wenig zerfahren, da die einzelnen Strophen weder klar getrennt sind noch wirklich ineinander übergehen. Da ist die Form für meinen GEschmack doch zu kurz gekommen.
Das zweite ist besser, allerdings wirkt es durch die sehr kurzen Sätze recht abgehackt, was sich nicht mit dem deckt, was ich inhaltlich herauslese (von wegen endlose Ausdehnung des Augenblicks). Oder ist dieser Widerspruch bezweckt (à la das Endlosvorkommen ist nur eine Illusion) ?

Nando
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Di 3. Jun 2003, 18:40 - Beitrag #43

Net bees sein, Scubby, ich habe mir mal das Zweite vorgenommen und meine Version erstellt zum Vergleich, was noch möglich wäre...
Traitor hat mich veranlasst, mal zurückzulesen.

Nicht lang war er
und schien unendlich
doch zu sein,
der Augenblick...

Du standst da plötzlich,
sahst mich an
in diesem Augenblick.
Und nicht dein Mund
war es, der sprach
und voll Erwartung
zu mir blickte.


Ganz deutlich sehe ich
ihn noch vor mir,
als ob gerade jetzt er wär`...
Dein Augenblick!

Ich hatte leichte Verständnisprobleme und bin mir nicht sicher, es inhaltlich korrekt wiedergegeben zu haben?...

Traitor
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Di 3. Jun 2003, 18:59 - Beitrag #44

Klingt interessant, aber es ist eine völlig andere Art von Gedicht. Es klingt eher nach klassischer Hochsprache als nach "Alltagsdichtsprache". Dadurch kommt auch eine ganz andere vom LEser erfahrene Intention zustande, selbst wenn der Inhalt der gleiche ist. Das Original wirkt eher zB emotinal, auf den Augenblick eingestellt, deine Variante abgeklärt, eher, als ob er shcon lange verarbeitet wäre.

ScubbX
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Di 3. Jun 2003, 19:43 - Beitrag #45

@Nando: Inhaltlich, glaub ich, passt es, nur geht da etwas zu viel vom Charakter verloren...
Mit der Alltagssprache und "emotional" hat Traitor insofern recht, weil ich das Gedicht spontan geschreiben hab. Das mit der Konzentration auf den "Augenblich" stimmt auch. Ich hab versucht jeden Vers irgendwie mit "(Augen)Blick" enden zu lassen. Erst zum Schluss hin wird die ursprüngliche Bedeutung von "Augenblich" (zeitlich) zur wörtlichen Bedeutung ungekehrt.

PS: Sorry, dass ich nicht auf eure Werke eingehe, aber hab grad unheimlich viel Stress mit den letzten Schularbeiten in diesem Jahr. :s4:

Padreic
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Di 3. Jun 2003, 20:53 - Beitrag #46

Auch mal ein Spontangedicht von mir (hatte ich in Dichterlaune mal mehr oder weniger so runtergeschrieben, deshalb macht es wohl formal nicht viel her...):

Rote Utopie

Kyrillische Buchstaben am Firmament.
Krieg und Frieden bedecken die Erde.
Rot ist die Utopie, rot das Blut, das sie schafft.
Doch in Schwärze versinkt das Grauen des Morgens.

Wer Gutes will, tut oftmals böses.
Wer das Beste will, wird ein großer Diktator.
Rot ist das Blut der Massen, rot die Utopie.
Nur ein Kleingeist sieht den Unterschied.

Am Himmel verbluten die Vögel.
An Kyrillischen Buchstaben haben sie sich geschnitten.
Rot ihr Blut, rot die Utopie.
Und die von ihm getränkten Äcker gedeihen gut.

Die Äcker verdorben, die Hoffnung verloren.
Nichtmal der Tod wird noch ersehnt.
Selbst das Blut fließt nicht mehr,
weil jeder's mit dem Menschensein verloren hat.

Padreic

Nando
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Di 3. Jun 2003, 21:07 - Beitrag #47

Was meine Poem-Variation betrifft:

Das leuchtet mir ein. Muss auch gestehen, dass ich das Spiel mit dem "Blick der Augen" und umgekehrt nicht geschnallt hatte...

Trotzdem - wenn man so etwas als Gedicht schreibt, dann ist es schon interessant, ob es nur das Festhalten dieses Moments zur eigenen Erbauung sein soll, oder ob es den Anspruch eines Literaturversuches ( bin mal vorsichtig) erhebt.
Bei letzterer Intention ist die gehobene Sprache eigentlich zwingende Voraussetzung, weil es sonst als "Banal-Lyrik" abgetan wird und vom künstlerischen Wert her flach bleibt.
Ich bin selber durch eine recht harte Schule gegangen und musste mir vieles abschminken, bevor ich erste Arbeiten veröffentlichen durfte.

So, dann macht´s man .... und - keep reading, gell?! :s11:

Traitor
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Di 3. Jun 2003, 21:51 - Beitrag #48

@Padreic: Für spontan sehr interessant. Inhaltlich wirkt die Zeile "Und die von ihm getränkten Äcker gedeihen gut" etwas seltsam. Sie macht auf mich den Eindruck, als ob hier plötzlich etwas positives dargestellt wird, was vorher noch gar nicht da war - und dann kommt die letzte Strophe, die alles komplett negativiert.
@Nando: "Veröffentlicht?" Kann man von dir was kaufen?

Padreic
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Di 3. Jun 2003, 21:53 - Beitrag #49

@Traitor
Vielleicht ist der halb bitter ironische Charakter nicht so gut rübergekommen... Aber ich weiß nicht, ob es sich so gut überarbeiten lässt.

@Nando
Gehobene Sprache ist natürlich so eine Sache. Viele Expressionistisch/moderne Sachen sind sicherlich nicht künstlerisch flach, haben aber dennoch nicht im klassischen Sinne eine gehobene Sprache...

Padreic

Traitor
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Di 3. Jun 2003, 21:57 - Beitrag #50

Die Ironie ist shcon rübergekommen, die habe ich sogar als Hauptanliegen des Gedichts gesehen. Aber die eine Zeile fällt mir zu sehr raus - im ganzen Rest werden nie positive Bilder gewählt.

Nando
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Mi 4. Jun 2003, 07:20 - Beitrag #51

Opps...

Guten Morgen - in die Lit.-Ecke! ;)

@ Padreic: Dein Gedicht ist spontan, ja! Es stehen Metapher neben ganz normalen Feststellungen. Dein Anliegen wird, wie Traitor es bereits monierte, stellenweise unscharf wiedergegeben.
Man müsste am Gedicht werkeln, um es aufzuwerten.
Dabei - es ist alles richtig, was du da sagst! Aber, für eine spontane Sache... :s1:

@ Traitor: Ist lange her... Meine Beleg-Exemplare habe ich im Laufe der Jahre alle an Bekannte weggeben. Es waren keine Bücher nur von mir, sondern Anthologien, Broschüren, in denen ich z.T. recht umfangreich vertreten war.
Ich habe dann auch noch bissel Studium dazu gemacht und eine Zeit lang Schreibende angeleitet. Deshalb erlaube ich mir auch, hier paar Worte verlauten zu lassen. Es soll keine Anmaßung sein... Soderle, gell?! :)

Nando
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Mi 4. Jun 2003, 07:33 - Beitrag #52

Ihr seid´s doch ganztags im Einsatz?

....Gelle?

Da habe ich noch was aus dem "Schaffen" der letzten Wochen herübergezogen, um meinen derzeitigen Stil darzulegen.
Momentan gefallen mir Ausflüge in die bildhafte Sprache und die Umsetzung durch fantasievolle Metapher.
Durch das Kopieren von der HP ist die Form vielleicht nicht so, wie ich sie ursprünglich setzte...:shy:

ZU EINER GANZ BESTIMMTEN ZEIT,

meist ist von Ahnung sie vorhergesagt,
zieht magisch mich der Sinn
zu jenen Orten,
die ich schon oft besucht,
obgleich noch nie gesehen...
Weiß ich vom Oleander zu erzählen,
vom weißen Stern der Lotus-Blüte
und dem Hibiskus,
der mit schwerem Duft
die Abendstille füllt.
So vielgestalt sind alle Formen,
denen die Wirklichkeit
nur schemenhaft am Anfang
ist verliehn...
Ganz eigenartig das Gespür,
wie sorgsam eingestimmt,
auf eine Vielfalt traumgewebter Stoffe,
die greifbar nahe nun
nicht länger sich der Hand erwehrn...

Das ist die Zeit,
wenn ich dem Sog der Einfalt
fast entkomme, der müdemachend
Gedankenspiele schon im Keim erstickt.
Da mich des Vogels Lied
hinüberträgt zum Felsendom
aus graugezognen Quadern.
Hier gilt es dann das Tor zu finden,
den Durchlass in die Welt
aus Licht und noch mehr Wohlgerüchen.
Zu einer Tageszeit,
die nicht in diesen Raum gehört.

Wiederkehrend ist die Erfahrung,
das Spiel mit Zeit und Raum
und das Verlangen,
Ungeschehenes wahr zu machen,
als würde es
nur eines Winks bedürfen,
den wiederum ich tausendfach erprobt...

Traitor
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Do 5. Jun 2003, 17:57 - Beitrag #53

Diesmal muss ich leider zugeben, dass es meinen Geschmack absolut nicht trifft. Sprachlich wirkt es mir dann zu künstlerisch, und inhaltlich mag ich derart starke Symbolhaftigkeit nicht sonderlich. Das Gedicht erinnert mich stark an manches aus der Romantik, was man in der Schule kennenlernt - und das war nie eine meiner Lieblingsepochen. Zu "schwülstig" halt ;)

Nando
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Do 5. Jun 2003, 18:20 - Beitrag #54

Hey, hey...

...da komme ich halt schwülstig daher, Traitor! :D

Wie geschrieben - momentan versuche ich mich mit dieser Bauart.
Das rationalistisch Zurechtgezimmerte habe ich natürlich auch drauf, aber es tut mir derzeit nicht gut, wenn ich so schreibe...

Dann mache ich noch gern in H.-Erhardscher Art etwas, so nebenbei und überhaupt - stilistisch bin ich keineswegs festgefahren...

Mir zum Trost, Traitor - es gibt auch "Möger" dieser Stilrichtung.
Vielleicht schreibe ich auch für die, weil ich wiederum einige von ihnen sehr mag?! :shy:

So - einen Gruß schon fast in´s lange WE! *N* :s11:

Maglor
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So 8. Jun 2003, 15:40 - Beitrag #55

Original geschrieben von Padreic
[B@Maglor
Ich finde es sehr schön, wenn von der Sichtweise vielleicht auch etwas eigenwillig, aber dagegen spricht ja nichts. Sowohl klanglich als auch inhaltlich gefällt es mir.

Nur eine Passage hat mich ein wenig irritiert:
Als Götter die Welt dellten,
konntest du nicht fahren
zu des Westens Welten,
denn grade Wege waren.
Erstmal passt 'dellten' IMHO nicht so gut. Und ist 'grade' ein Tippfehler für 'gerade'? Und was meinst du überhaupt mit 'denn grade Wege waren'?
Padreic [/B]

Ähm wer es nicht für alle Beteiligten besser für jedes Werk n neuen Thread zu eröffnen. So verliert man leicht den Überblick.

Die Valar machten aus Mittelerde nach dem zweiten Zeitalter ein Kugel, vorher wars ne Scheibe. Anschließend konnten nromale Schiffe wie die der Numenorer es nicht erreichen.
Der Noldo konnte nicht per Schiff nach Hause fahren, da die Welt nun eine Kugel war und er außerdem verbannt war. (Leichter Einblick in allerlei Unnütze Details)
Der gerade Weg ist zum einen Schiffweg nach Valinor im ersten Zeitalter.
Wichtiger ist aber das Bild des Untertanen und Spießer, der Feanor widerstandslos folgt. Daraus ergibt sich der Widerspruch. Er folgt dem Revoluzzer Feanor, der den Göttern widerspricht, geht aber gleichzeitig nur den geraden Weg, da er nur seinem König folgt anstatt ihm zu widersprechen.
MfG Maglor

Padreic
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So 8. Jun 2003, 17:58 - Beitrag #56

@Maglor
Ich denke, es wäre noch viel unübersichtlicher, wenn wir 50 Threads mit ein oder zwei Postings hätten...

Soweit war es mir klar (ganz davon abgesehen, dass es nur eine Version ist, dass die Erde noch nicht von Anfang an eine Kugel war).
Mein Problem war, dass erstens 'dellten' nicht unbedingt ein Synonym für 'eine Scheibe zu einer Kugel machen' ist, zweitens, dass bei dem Satz 'gerade Wege waren' das Prädikatsnomen oder das Subjekt fehlt. Ich verstehe zwar wohl, was du meinst, aber nicht in direkter Verbindung mit dem Text...

Padreic

Nando
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Fr 13. Jun 2003, 21:58 - Beitrag #57

Schönes WE

an die "Literaten"! :s1:

Habe gerade zufällig andernboards ein Thema-Nr.1-Gedicht von mir entdeckt, was ich fast vergessen hätte und setze es mal hierher! :s11:

VERRAT

Verrätst du die Liebe,
verrätst du damit dich.
Denn,
was einst dir Leben schenkte
ist zu besonders,
ein Wunder ohne Maßen,
als dass es
Platz erhalten darf
im finsteren Verlies der Seele
und weggegeben wird
wie ein verschlissen Ding,
das man nicht länger
zu eben diesem Leben braucht.

Maglor
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So 15. Jun 2003, 19:28 - Beitrag #58

Original geschrieben von Padreic
[B
Mein Problem war, dass erstens 'dellten' nicht unbedingt ein Synonym für 'eine Scheibe zu einer Kugel machen' ist, zweitens, dass bei dem Satz 'gerade Wege waren' das Prädikatsnomen oder das Subjekt fehlt. Ich verstehe zwar wohl, was du meinst, aber nicht in direkter Verbindung mit dem Text...

Padreic [/B]

dellten ist eher metaphorisch gemeint, durch Dellen wird eine Ebene beendet.
denn grade Wege waren" hat weder Subjekt noch Attribut. Das Verb "waren" soll nur zeitlich gesehen sein, die graden wege waren und sind nicht mehr. der rest leider auch in vergangenheit, mhh eigentlich dient das waren nur dazu ein reim zu erfüllen. Korrekt wäre: waren gewesen:(

Naja und noch was neues, ist leicht von Erdwolfs Gedicht "Tanz" inspiriert:
Original geschrieben von Erdwolf
Ich beteilige mich mal:

[B]Tanz


Der Mond scheint hell,
das Feuer loht.
Die Sonne schweigt,
der Schatten droht.

Ich tanze ums Feuer,
ich tanze im Licht.
Ich tanze im Schatten,
der Schatten tanzt mich.
Ich tanze dem Mond
und ich tanze der Glut,
ich tanze dem Leben,
ich tanze dem Tod.

Der Reigen währt ewig,
ich bin nicht allein,
tanz‘ ich dem Teufel,
wird Gott mit mir sein.
Willst du mich fassen
gelingt es dir nicht,
greifst in den Schatten
und fängst doch nur Licht.

---
Das Gedicht habe ich auch auf meiner Homepage. (s. Sig) (Ein bißchen Werbung muss sein.. :D) [/B]

Das für alle die sicht nicht mehr dran errinnern können, steht aber trotzdem hier auf Seite 1

Und jetzt meins

Der Tanz der Krähen

Es singen die Vögel dem Morgen,
sie singen die Sonne herbei,
doch am Wegesrand verborgen,
da liegt ein Schädel entzwei.

Es tanzen die schwarzen Krähen,
sie tanzen ums offene Haupt,
sie tanzen, als wärs kein Vergehen,
sie tanzen, als hätt’ man’s erlaubt.

Es fallen die glänzenden Lichter,
nun schweigt die Nachtigall,
noch immer schwarz die Gesichter
der Krähen beim Sündenfall.

Sie tanzen dort Nacht und Tag,
sie tanzen mit Schnäbeln so rot,
sie tanzen, dem der da lag,
sie tanzen den mächtigen Tod.

Es liegt der Schädel weit offen,
die Vögel sehen den Tanz,
auf besseres Morgen sie hoffen,
und singen dem Morgenglanz.

Es tanzt die Sonne im Blauen,
sie tanzt mit Hoffnung beladen,
die Krähen tanzen ums Grauen,
sie tanzen um blutige Maden.

Der Schädel liegt noch am Morgen,
die Sonne hat alle genarrt,
es bleiben der Tod und die Sorgen,
doch ewig wird weiter beharrt.

Man muß ja irgendwie für Unübersichtlichkeit sorgen:s4:
MfG Maglor

Blue World
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Registriert: 03.01.2003
So 15. Jun 2003, 21:29 - Beitrag #59

Bin jetzt grad per Zufall auf eine etwas älteres Gedicht von mir gestossen.

Die Menschen
Menschen sind wie Blumen
Manche strahlen in ihrer ganzen Schönheit und Pracht
Manche sind ganz verschlossen, ohne Gefühle
Manche sind verwelkt, ohne inneres Leben, ohne Kraft
Meistens sind sie aber halt offen, halb geschlossen
Höflich, aber ohne Interesse
Langweilig und normal, ohne Tiefe


lg Blue World

Lord Stiordio
Good Newbie
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Fr 27. Jun 2003, 16:02 - Beitrag #60

Ist mir gerade so eingefallen, kindlich naiv und doch zutiefst politisch ^^

Nachts im Urwald

Nachts im urwald, das dickicht war tief
das nashorn trat dorthin wo ein Wandernder schlief
der rief in höchster Not und auch in ein Megaphon
und drüben bei der army da hörte man ihn schon
sie kamen mit panzern und merkten erst zu spät
dass man besser nicht über ein Nashorn fährt
fünzig jahre krieg, die party ist vorbei.
Glücklich ist Uncle Bush, er findet nichts dabei.

;)

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