Hi,
bin doch mal gespannt, wie euch das folgende gefällt.
Es war einmal ein großer, weiser Mann.
Der holte eines Tages einen kleinen Jungen
zu sich und wollte ihm das schönste Spiel
beibringen. Er sammelte Kugeln aus
herrlichem, buntem Glas und sagte zu ihm:
"Sieh her, ich werde dir jetzt eine Kugel
nach der anderen zuwerfen. Jede hat eine
andere Farbe und einen anderen Namen.
Diese hier heißt Freude, die dort Arbeit,
die da drüben Friede, diese Leid. Und du
sollst mir jede sofort zurückwerfen. Das
ist der Sinn des Spieles: das Geben und
Nehmen im Wechsel. Nur im Flug glänzen
die Kugeln so hell, wie sie sollen."Und
das Spiel begann, und zwischen Geben
und Nehmen schimmerten die Farben der
Kugeln. Und das Spiel war sehr gut.
Aber dann wollte der Junge die schönste
Kugel festhalten. Er drückte sie fest
an sich - sie zerbrach. Vor Schreck
vergaß er, die nächste zu fangen -
sie lag in tausend Scherben am Boden.
Und je mehr er versuchte, die Kugeln
zu halten, desto größer wurde der
Haufen Scherben um ihn herum. Dabei
zerschnitten sie ihn und er blutete.
Das tat dem Mann, der ihn liebte, sehr
leid. Er beugte sich und trug die Scherben
weg. Und jede Wunde, die er selbst dabei
bekam, heilte eine Wunde des Jungen.
Schließlich war er so zerschnitten, dass
eine Fortsetzung des Spiels unmöglich schien.
Doch er stand auf, bereit zum Weiterspielen.
Diesmal hatte der Junge begriffen. Als die
Freude kam, warf er sie wieder dem Mann zu,
und sie glitzerte herrlich im Flug. Als das
Leid kam, machte er es genauso, im Flug
änderte sich die Farbe des Leides in Freude.
Jede Bewegung des Jungen war jetzt auf den
Mann ausgerichtet. Und siehe, das Spiel
war sehr gut.
Gruß
Elfhelm