Hi Leute!
Wer sie noch nicht kennt, der sollte sich mal die Bücher "Unity 1" und "Unity 2" anschauen. Zu finden auf der Unity-Homepage (einfach die in meiner Signatur angegebene Adresse eingeben).
Kostprobe gefällig? Hier ist das Vorwort von UNITY 1:
"„Ich wünschte, ich könnte wieder Kind sein... ein Kind, das geborgen im Schoß seiner Mutter liegt, ein Kind, das die Schönheit einer Seifenblase zu schätzen weiß, und sich nicht ständig nur fragt, wann sie zerplatzen wird. Ich gäbe alles dafür, vergessen zu können...“
VORWORT
Zitternd hielt sich Edward den Revolver an die Schläfe.
Es war zu Ende... Er hatte alles verloren.
„Denk nicht nach...“, sagte er eindringlich zu sich selbst. „Denk nicht nach!“
Nein, nachdenken wäre in dieser Situation tödlich gewesen. Man sollte niemals schlecht über das Leben denken, solange sich noch eine Patrone in der Trommel befand. Das stand zwar nicht in der Gebrauchsanweisung der Waffe, aber nach Edwards Meinung hätte es dort hineingehört.
Ja, man sollte immer und überall mit solchen Warnhinweisen konfrontiert werden.
„Vertraue nie einem Erwachsenen, der behauptet, dir helfen zu können“ zum Beispiel...
Oder „Denke niemals, dass ein Schuss aus einer Signalpistole genügt, um einen ausgebildeten Fremdenlegionär stoppen zu können...“
Halt!!! Das war nachgedacht!
Gefährlich weit zog sein Zeigefinger den Abzug in Richtung des Punktes, an dem sich die Kugel lösen und Edwards tragischer Geschichte ein angemessenes Ende bereiten würde... Ja, angemessen wäre es, sich einfach für immer von dieser Welt zu verabschieden.
Von dieser Welt, die nach aussen hin so gut durchdacht und perfekt wirkt, und erst bei einem näheren Blick hinter die Kulissen ihr ganzes unerschöpfliches Potential an Möglichkeiten offenbarte, wie sie Hass und Gewalt in die Herzen unschuldiger Kinder zu säen vermochte..
Edward versuchte, sich an früher zu erinnern, als er noch ein schüchterner, unscheinbarer Schüler gewesen war... und er fragte sich, ob er nicht alles ungeschehen machen würde, wenn er die Möglichkeit dazu bekäme.
Vielleicht hätte er sich anpassen sollen, vielleicht hätte er die anderen und ihre verlogene Scheinwelt nicht zu sehr analysieren sollen. Hätte er doch einfach deren Spiel mitgespielt... Das Spiel, das sie „Leben“ nannten.
Es wäre ihm ein leichtes gewesen, irgendwann eine Freundin zu finden, nach der Schule einen aussichtsreichen Managerposten in der Wirtschaft anzunehmen und bis an sein Lebensende zwar nicht glücklich, aber doch zufrieden zu sein.
Stattdessen zielte nun der schwarze Stahl einer 45er gegen seinen Kopf und wartete auf den erlösenden Schuss...
Seit seiner Geburt war Edward auf der Suche gewesen, auf der Suche nach etwas, das besser war als das sinnlose Streben der Menschheit nach vergänglichem Ruhm und Geld. Und in dem Moment, wo er es endlich gefunden hatte, musste er auch schon den Preis dafür bezahlen.
Der Preis... das war einen Blick in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele werfen zu müssen, eine Wallfahrt an einen Ort zu machen, den sich die meisten Menschen nicht einmal in ihren dunkelsten Fantasien vorzustellen getrauten.
Edward war da gewesen... und der Revolver in seiner Hand war nur ein unbedeutendes Souvenir von dort, verglichen mit den nie mehr verheilenden Narben, die ihn bis an sein Lebensende an seine Andersartigkeit erinnern würden...
Laut knallend krachte der Dachstuhl des brennenden Hauses auf den kleinen Vorhof herab, und einige der Holzsplitter flogen fast bis vor Edwards Füsse. Er fragte sich, wie sich so ein heftiges Feuer auf die Körper der Menschen in dem Gebäude auswirken würde... Blieben ihre Zähne noch heil, so dass man sie alle identifizieren konnte? Oder würden sie gemeinsam mit der geschmacklosen Inneneinrichtung zu einem großen Gesamtkunstwerk verschmelzen, dass keiner mehr zu entwirren vermochte?
Und wie war das mit den Fingerabdrücken und den Blutspuren?
Wäre es den Gerichtsmedizinern möglich, Edwards Blut dort drinnen auf dem Holzboden auch nachdem alles niedergebrannt war noch nachzuweisen?
Als wenn es ihm nicht egal wäre...
Was er getan hat, hatte er aus tiefster Überzeugung für seinen besten und einzigen Freund getan, und kein Gericht der Welt könnte sich jemals das Recht herausnehmen, ihn dafür zu belangen!
Ja, sein Freund...
Er hatte ihm versprochen, es nicht zu tun. Er hatte ihm versprochen, sich nicht zu töten. Aber wenn er es doch täte... wenn er sein Versprechen nicht halten würde.... sie würden dennoch die besten Freunde bleiben, das wusste Edward. Gerade deshalb fiel es ihm ja so schwer...
Weil Kevin ihm alles verzeihen würde... weil er alles für ihn zu geben bereit war, gerade deshalb fiel es ihm so schwer, ihn zu enttäuschen.
Edward verspürte wieder das Verlangen, sich übergeben zu müssen..
Komisch, dass ihn das gerade jetzt an seinen ersten Schultag in diesem Jahr erinnerte. Da hatte eigentlich alles angefangen... Ja, in dem Moment, wo er sich entschieden hatte, statt in die erste Schulstunde lieber aufs Klo zu gehen, um sich dort einzuschließen und sein Einzelgänger-Image zu pflegen, stellte er die Weichen für seine Reise ins Herz der Finsternis."
Soweit mal ein kurzer Auszug. Ich bin schon gespannt, ob ich von euch brauchbarere Kritiken erhalte als es bei einem eurer Konkurrenz-Boards der fall war.