Ein Buch das jeder mal lesen sollte!!!

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
dian
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Di 23. Okt 2001, 20:01 - Beitrag #1

Ein Buch das jeder mal lesen sollte!!!

Hi Leute!
Wer sie noch nicht kennt, der sollte sich mal die Bücher "Unity 1" und "Unity 2" anschauen. Zu finden auf der Unity-Homepage (einfach die in meiner Signatur angegebene Adresse eingeben).
Kostprobe gefällig? Hier ist das Vorwort von UNITY 1:


"„Ich wünschte, ich könnte wieder Kind sein... ein Kind, das geborgen im Schoß seiner Mutter liegt, ein Kind, das die Schönheit einer Seifenblase zu schätzen weiß, und sich nicht ständig nur fragt, wann sie zerplatzen wird. Ich gäbe alles dafür, vergessen zu können...“

VORWORT

Zitternd hielt sich Edward den Revolver an die Schläfe.
Es war zu Ende... Er hatte alles verloren.
„Denk nicht nach...“, sagte er eindringlich zu sich selbst. „Denk nicht nach!“
Nein, nachdenken wäre in dieser Situation tödlich gewesen. Man sollte niemals schlecht über das Leben denken, solange sich noch eine Patrone in der Trommel befand. Das stand zwar nicht in der Gebrauchsanweisung der Waffe, aber nach Edwards Meinung hätte es dort hineingehört.
Ja, man sollte immer und überall mit solchen Warnhinweisen konfrontiert werden.
„Vertraue nie einem Erwachsenen, der behauptet, dir helfen zu können“ zum Beispiel...
Oder „Denke niemals, dass ein Schuss aus einer Signalpistole genügt, um einen ausgebildeten Fremdenlegionär stoppen zu können...“
Halt!!! Das war nachgedacht!
Gefährlich weit zog sein Zeigefinger den Abzug in Richtung des Punktes, an dem sich die Kugel lösen und Edwards tragischer Geschichte ein angemessenes Ende bereiten würde... Ja, angemessen wäre es, sich einfach für immer von dieser Welt zu verabschieden.
Von dieser Welt, die nach aussen hin so gut durchdacht und perfekt wirkt, und erst bei einem näheren Blick hinter die Kulissen ihr ganzes unerschöpfliches Potential an Möglichkeiten offenbarte, wie sie Hass und Gewalt in die Herzen unschuldiger Kinder zu säen vermochte..

Edward versuchte, sich an früher zu erinnern, als er noch ein schüchterner, unscheinbarer Schüler gewesen war... und er fragte sich, ob er nicht alles ungeschehen machen würde, wenn er die Möglichkeit dazu bekäme.
Vielleicht hätte er sich anpassen sollen, vielleicht hätte er die anderen und ihre verlogene Scheinwelt nicht zu sehr analysieren sollen. Hätte er doch einfach deren Spiel mitgespielt... Das Spiel, das sie „Leben“ nannten.
Es wäre ihm ein leichtes gewesen, irgendwann eine Freundin zu finden, nach der Schule einen aussichtsreichen Managerposten in der Wirtschaft anzunehmen und bis an sein Lebensende zwar nicht glücklich, aber doch zufrieden zu sein.
Stattdessen zielte nun der schwarze Stahl einer 45er gegen seinen Kopf und wartete auf den erlösenden Schuss...
Seit seiner Geburt war Edward auf der Suche gewesen, auf der Suche nach etwas, das besser war als das sinnlose Streben der Menschheit nach vergänglichem Ruhm und Geld. Und in dem Moment, wo er es endlich gefunden hatte, musste er auch schon den Preis dafür bezahlen.
Der Preis... das war einen Blick in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele werfen zu müssen, eine Wallfahrt an einen Ort zu machen, den sich die meisten Menschen nicht einmal in ihren dunkelsten Fantasien vorzustellen getrauten.
Edward war da gewesen... und der Revolver in seiner Hand war nur ein unbedeutendes Souvenir von dort, verglichen mit den nie mehr verheilenden Narben, die ihn bis an sein Lebensende an seine Andersartigkeit erinnern würden...

Laut knallend krachte der Dachstuhl des brennenden Hauses auf den kleinen Vorhof herab, und einige der Holzsplitter flogen fast bis vor Edwards Füsse. Er fragte sich, wie sich so ein heftiges Feuer auf die Körper der Menschen in dem Gebäude auswirken würde... Blieben ihre Zähne noch heil, so dass man sie alle identifizieren konnte? Oder würden sie gemeinsam mit der geschmacklosen Inneneinrichtung zu einem großen Gesamtkunstwerk verschmelzen, dass keiner mehr zu entwirren vermochte?
Und wie war das mit den Fingerabdrücken und den Blutspuren?
Wäre es den Gerichtsmedizinern möglich, Edwards Blut dort drinnen auf dem Holzboden auch nachdem alles niedergebrannt war noch nachzuweisen?
Als wenn es ihm nicht egal wäre...
Was er getan hat, hatte er aus tiefster Überzeugung für seinen besten und einzigen Freund getan, und kein Gericht der Welt könnte sich jemals das Recht herausnehmen, ihn dafür zu belangen!
Ja, sein Freund...
Er hatte ihm versprochen, es nicht zu tun. Er hatte ihm versprochen, sich nicht zu töten. Aber wenn er es doch täte... wenn er sein Versprechen nicht halten würde.... sie würden dennoch die besten Freunde bleiben, das wusste Edward. Gerade deshalb fiel es ihm ja so schwer...
Weil Kevin ihm alles verzeihen würde... weil er alles für ihn zu geben bereit war, gerade deshalb fiel es ihm so schwer, ihn zu enttäuschen.

Edward verspürte wieder das Verlangen, sich übergeben zu müssen..
Komisch, dass ihn das gerade jetzt an seinen ersten Schultag in diesem Jahr erinnerte. Da hatte eigentlich alles angefangen... Ja, in dem Moment, wo er sich entschieden hatte, statt in die erste Schulstunde lieber aufs Klo zu gehen, um sich dort einzuschließen und sein Einzelgänger-Image zu pflegen, stellte er die Weichen für seine Reise ins Herz der Finsternis."

Soweit mal ein kurzer Auszug. Ich bin schon gespannt, ob ich von euch brauchbarere Kritiken erhalte als es bei einem eurer Konkurrenz-Boards der fall war.

Padreic
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Di 23. Okt 2001, 20:31 - Beitrag #2

@dian
Sind interessante Ideen im Vorwort, wenn mir der Schreibstil wohl auch nicht sehr zusagt. Das kann aber auch daran liegen, dass man sich in manche Schreibstile erst einlesen muss. Man ist auf jeden Fall gespannt, was mit dieser Finsternis gemeint ist. Weiterhin ist es auch gut gemacht, wie der fast Selbstmord beschrieben ist.

Aber http://www.theunity.de funktioniert irgendwie nicht. Ich bekomme da nur "Seite nicht gefunden". Ich wäre aber trotzdem gespannt auf den weiteren Inhalt und würde gern mal zusammengefasst haben, wie der Anfang so aussieht.

Padreic

dian
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Di 23. Okt 2001, 21:29 - Beitrag #3

Doch, http://www.theunity.de funktioniert definitiv! Hab es ja gerade in deinem Text angeklickt, und da ging es auch.
Am besten versuchst du es einfach nochmal. Bisher hat sich unsere Page noch niemandem verweigert. :-)

Was den Inhalt angeht: Ok. ich versteh durchaus, dass du kein Interesse hast, die Katze im Sack zu kaufen... also erst mühsam ein paar Kapitel zu lesen, um dann letztlich erkennen zu müssen, dass dich das Thema des Buches eigentlich gar nicht besonders interessiert...
Also ich sag mal so:
Das Buch wirft ein recht kritisches Bild auf die obeflächliche Jugendlichen von heute. Der Held des Buches ist ein Außenseiter in seiner Klasse, weil er andere Vorstellungen vom Leben hat als seine Altersgenossen. Er will Ehrlichkeit und echte Freundschaft... nicht das übliche Teenie-Getue, dass dort vorherrscht.
Eines Tages kommt ein neuer Mitschüler in seine Klasse, den ein dunkles Geheimnis zu umgeben scheint. Zumindest glaubt der Held der Geschichte dies... Er ist von dem Neuen fasziniert und hängt sich an ihn ran.
Wie das dann in ein heftig blutiges Splatter-Finale ausartet, und was für eine Erkenntnis dem Helden am Ende des Buches kommt, musst du bei Interesse aber schon selber rausfinden.

Ich hoffe, ich hab dich ein wenig neugierig gemacht. Dass das Buch nicht für jedermann geeignet ist, ist mir auch schon klar geworden... aber zumindest sollte es jeder mal versuchen. :-))

Padreic
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Di 23. Okt 2001, 21:38 - Beitrag #4

@dian
Muss wohl an mir liegen, dass der Link nicht funktioniert.

Splatter ist nicht ganz mein Fall. Und von deiner Beschreibung her, hört es sich für mich nicht gerade wie ein Meisterwerk an, sondern eher so, als ob ganz gute Ideen drin sind, die aber nicht sehr weit gedacht sind. Und Oberflächlichkeit von Jugendlichen kann man auch im Forum diskutieren und dafür muss man keinen Roman lesen *g*.

Wie heißt eigentlich der Autor?

Padreic

dian
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Di 23. Okt 2001, 22:46 - Beitrag #5

Der Autor bin ich. Und ob das Buch ein Meisterwerk ist oder nicht, obliegt dem Auge des Betrachters.
Ich habe eine Geschichte zu erzählen und eine Nachricht zu vermitteln. Auf künstlerische, lyrische Ergüsse lege ich keinen großen Wert (auch wenn man mir einen guten Schreibstil nachsagt). Daher muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich darauf einlassen will oder nicht.
Wenn es jemand nicht tut, habe ich jedenfalls kein Problem damit.

Monoceros
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Di 23. Okt 2001, 23:02 - Beitrag #6

Soweit mal ein kurzer Auszug. Ich bin schon gespannt, ob ich von euch brauchbarere Kritiken erhalte als es bei einem eurer Konkurrenz-Boards der fall war.
Es ist eher Zufall, wenn man auf einem "normalen" Internetforum einen Lektoren findet, es sei denn man sucht sich Fachforen heraus.

Aufgrund meines derzeitigen Zeitmangels wird es etwas dauern, aber ich werde mir die Sache ansehen und meinen Senf dazugeben. Eines aber vorweg: Das "Vorwort", das du unten aufgeschrieben hast, ist kein Vorwort sondern ein "Prolog". Unter dem Vorwort versteht man nämlich den Autorenkommentar.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Thod
Harfner des Erhabenen
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Mi 24. Okt 2001, 14:23 - Beitrag #7

Hi,
mich animiert das ganze drumherum nicht sonderlich zum lesen. Es ist immerhin einiges an Zeit, was ich investieren müsste, da da benötige ich schon etwas mehr, als ein wenig eigenwerbung und eine schmalzige Einleitung, um mich drauf einzulassen.

Gruß,
Orald

P.S. Wärest du im Gegenzug bereit, ein Buch meiner Wahl zu lesen, wenn ich deines lese?

Monoceros
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Mi 24. Okt 2001, 20:28 - Beitrag #8

Unity I

Hallo dian!

Ich habe Unity I gelesen und eine Kritik dazu geschrieben und ich nehme es schon einmal voraus, sie wird vernichtend sein.

Man sagt, es gibt zwei Arten von Menschen, die einen haben etwas zu erzählen, die anderen können es erzählen.
Unity I ist ein gutes Beispiel dafür, dass jemand einen guten Einfall hat, aber nicht in der Lage ist, das mit Hilfe seiner schriftstellerischen Fertigkeiten umzusetzen.
Anhand des Textes ist für mich zwar erkennbar, welche Ideen hinter der Handlung stehen, die Umsetzung zeigt aber, dass du noch einen weiten Weg vor dir hast, um ein derartiges Projekt zu verwirklichen. Neben schlichter Unerfahrenheit im Erzählen einer Geschichte und den daraus resultierenden Fehlern hast du dir auch wirklich schwerwiegende Patzer geleistet, die einem aufmerksamen Autoren niemals hätten entgehen dürfen. Immer wieder verwickelt sich der Text in ganz offensichtliche Widersprüche und es sind zu viele, um sie hier alle aufzuzählen. Ein Beispiel will ich anführen, und das sei die Person "Nina". Zwar wird sie vom Protagonisten Edward für eine ausgesprochen angenehme Person gehalten, aber das heißt für ihn weder, mit ihre Kontakt aufzunehmen noch anderweitig Anstalten zu machen und sie scheint auch offensichtlich wenig Rückrad zu haben, wenn sie sich dem Klassenrowdie an den Hals wirft, was eine derartig positive Bewertung, die durchgehalten wird, ausschließen würde. Und dann das mit dem geheimen Schwarm, eine total oberflächliches Element der Beziehungen wurde hier hineingebracht, dessen Potential nicht ausgeschöpft und durch die Art der Darstellung ruiniert wurde.
Auch die Darstellung der Gedankenwelt des Edward misslungen. Einerseits wird versucht, seine stark widersprüchliche Gedankenwelt, seine Arroganz und seine selbstverschuldete Einsamkeit darzustellen, aber du lässt Edward weder Schlüsse auf sein Verhalten ziehen noch ist eine Distanzierung des Autors hier zu erkennen; im Gegenteil, ich vermute, dass sich in diesem Edward der Autor selbst verbirgt, denn seine gesamte Gedankenwelt, die gesamte Sicht von Edwards Umwelt, wirkt wie eine misslungene literarische Abrechnung mit der Vergangenheit.
Die Kriminalgeschichte, die dort eingebaut wird, wirkt wie ein Krimi für Arme, kein Vergleich mit Genreklassikern auch im Bereich der Jugendbücher. Die Analysen sind oberflächlich, alles kommt zu spontan, zu plötzlich, die Gedankenstruktur wird nur unzureichend aufgezeigt, die Person Edward wird damit selbst unglaubwürdig gemacht. Die literarische Metamorphose des armen geplagten Schülers zum Detektiv ist hier defintiv fehlgeschlagen, vor allem durch die Widersprüchlichkeit des Charakters.
Wesentliche Mängel der Umsetzung ist die schwere Nachvollziehbarkeit des Textes für jemanden, der den Hintergrund des Textes nicht kennt. Es werden immer Zeitsprünge gemacht, die absolut nicht nachzuvollziehen sind. Am Anfang haben wir den ersten Schultag, in Kapitel 9 erfährt man dann nebenbei, dass ein halbes Jahr vergangen ist,. Interessanterweise ist es kurz vor Heilig Abend und Edward genießt auf seinem Schulweg das Zwitschern der Vögel. Im Winter wimmelt es nun wirklich nicht gerade vor Singvögeln...
Immer wieder tauchen völlig zufällig Elemente auf, z.B. die Aussage von Timmy über Vietnam, die völlig aus der Luft gegriffen scheinen, weil sie in keinem Zusammenhang mit dem Text stehen. Klischeeelemente wurden mit einer stellenweise unrealistisch wirkenden Darstellung verknüpft.
Hätte man die Ansätze, die der Text bietet, richtig umgesetzt, hätte es mehrere hundert Seiten haben müssen.
Sprachliche Mängel sind wesentlich die unzulässigen Tempuswechsel und nicht nachvollziehbare Zeitsprünge im Inhalt.

Schreiben ist ein Handwerk und kein leichtes. Also: Üben, üben, üben, dann wird vielleicht eines Tages mehr daraus.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

dian
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Do 25. Okt 2001, 00:26 - Beitrag #9

@ Monoceros:
Da du dir die Mühe gemacht hast und mein Buch zu lesen, will ich natürlich deine Kritik nicht unbeantwortet lassen. Zuerst werde ich mal die (zahlreichen) Punkte deiner Kritik ansprechen, die ich anders sehe als du:

Nina ist eine Nebenperson, die sozusagen die Sehnsüchte Edwards nach einem "normalen" Leben zum Ausdruck bringt. Die Widersprüche sind in diesem Falle durchaus beabsichtigt. Er mag sie, obwohl er sie eigentlich, wenn er so kritisch wie immer wäre, gar nicht mögen dürfte. Ein Teil von ihm will eben immer wie die anderen sein, auch wenn ein anderer Teil dies gleichzeitig ablehnt. Davon abgesehen hat diese Nina für mich in der Geschichte keinerlei weitere Bedeutung. Und ich denke, so kommt es auch rüber.

Edward ist in der Tat so etwas wie das lyrische Ich des Autors. Und natürlich handelt es sich zu weiten Teilen um eine Abrechnung mit meiner Vergangenheit. Wieso sollte ich dabei Distanz waren?

Ich sehe mich nicht als Literat und nicht als großer Künstler. Es geht mir einzig um die Message, die ich rüberzubringen versuche. Interessant ist, dass diejenigen, die keine Notwendigkeit für das Mitteilen dieser "message" sehen, zumeist auch meine schriftstellerischen Fähigkeiten kritisieren. Während sie von denen, denen ich mit meiner Aussage aus dem Herzen spreche, weitaus positiver bewertet werden.
Das ist kein Buch, an dass du kühl und sachlich rangehen darfst. Du musst die Kraft spüren, die dahintersteckt... Die Verzweiflung, den Hass, die Hoffnung. Wer dies nicht selber kennt, wer anders fühlt als ich es tue, dem wird sich mein Werk auch nicht richtig öffnen. Er wird vielmehr an der Oberfläche bleiben und nur die Form und den Stil analysieren, so wie du es getan hast.
Unity 1 richtet sich an alle. Aber nicht alle können damit etwas anfangen. Das ist vielleicht auch genau das, was ich damit erreichen wollte.

Die "literarische Metamorphose" zum Detektiv, wie du sie nennst, ist nicht aus logischen Gesichtspunkten heraus entstanden. Auch dahinter steckt diese tiefe Verzweiflung, die sich nicht besonders um Logik schert. Es ist eine Sehnsucht... keine wirkliche Neugier. Ich denke aber, dass ich darauf auch explizit hingewiesen und sehr wohl die wahren Gründe von Edwards Nachforschungen beschrieben habe.

Die Aussagen von Timmy über Vietnam sind keineswegs aus der Luft gegriffen, sondern bezogen sich auf den Film, den er sich mit seinem Bruder zuvor angesehen hatte. Ich dachte eigentlich, dass John Woo-Filme zur Allgemeinbildung zählen sollten... :-)))

Ok, jetzt zu dem Teil deiner Kritik, der mir mehr als berechtigt erscheint:
Es geht um die Zeitsprünge.
Eigentlich gibt es nicht sehr viele davon (von den Rückblenden mal abgesehen). Ab dem Ende von Kapitel 6 spielt sich alles im Lauf von einer, bzw. maximal zwei Wochen ab.
Es war ganz sicher nicht meine Absicht, dass man den genauen Zeitpunkt dieser Ereignisse (nämlich kurz vor den Weihnachtsferien) erst irgendwann im neunten Kapitel erfährt. Dazu werde ich mir noch ein paar Gedanken machen... auch wenn ich im Moment denke, dass das genaue Datum erst später wirklich von Bedeutung für den Leser sein wird.

Nun zu dem Vogelgezwitscher im Winter..
Das ist unentschuldbar. Und ich will das auch gar nicht schön reden. Das ist peinlich. Das ist wie die Armbanduhr an der Hand eines Statisten im Film "Spartacus". Das ist einer dieser Fehler, die nicht passieren dürfen, und die doch immer wieder geschehen (selbst in Hollywood, wo Millionen im Spiel sind und jeder Film durch unzählige Kontrollinstanzen wandert.)
Genau deshalb bin ich für Kritik auch so dankbar! Auch wenn ich wie gesagt vielen deiner Äußerungen nicht zustimmen kann... in diesem Fall hast du hundertprozent recht!!

Abschließend noch zu deiner Meinung, dass das Buch eigentlich mehrere hundert Seiten hätte haben müssen...
Es ist nicht meine Absicht, "sperrige" Literatur zu schreiben. Ich bin an die äußerste Grenze dessen gegangen, was Gelegenheitsleser, die sonst kein Buch anfassen, noch als zumutbar empfinden. Ich will mit der Geschichte nicht nur Literatur-Interessierte erreichen. Sondern jeden, dem diese Geschichte vielleicht etwas bedeuten könnte.
Nenne es meinetwegen Fast Food (vom Stil her)... damit kann ich leben. Aber wie gesagt, es geht mir hauptsächlich um die Aussage. Und die kann sehr schmackhaft sein, vorausgesetzt, man erkennt sich selber in den Helden der Geschichte wieder. Dass das nicht jeder kann, liegt einfach in der Natur der Sache. Sonst wäre meine Geschichte ja keine Außenseiter-Geschichte.
Aber das sollte niemanden abschrecken, mit weitere Kritik zukommen zu lassen. :-))

dian
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Do 25. Okt 2001, 00:31 - Beitrag #10

@ Orald:
Ich denke nicht, dass ich bereit wäre, ein Buch deiner Wahl zu lesen. Ebenso wenig kann ich natürlich von dir erwarten, dass du das Meinige liest. Wenn dich Monoceros Kritik und meine Antwort darauf neugierig gemacht haben, dann solltest du es lesen. Wenn sie dich eher abgeschreckt haben, dann lass es besser. :-))

Thod
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Do 25. Okt 2001, 13:59 - Beitrag #11

Hallo Dian,

ich habe mich entschlossen, dein Buch nicht zu lesen.
Erstens mag ich keine Allegorien, und derart Platte schon garn nicht.
Wenn ich z.B. Hänsel und Gretel erzählen will, um auf Kindesmisshandlung hinzuweisen, dann mag das ein erlaubter Nebenaspekt sein. Wichtig ist, daß sich dieser Aspekt nicht in den Vordergrund drängt: ich muß an die Existenz und die Gefahr der Hexe glauben. Die Geschichte muß aus sich heraus stimmig sein, erst dann schlägt sie in den Bann, fasziniet und regt an. (und nicht nur zum denken)

Wenn du eine Message rüberbringen willst, dann poste sie, und stell sie zur Diskussion. Zur Kunst gehört da mehr.

Auch finde ich es nicht unbedingt gelungen, also Autor sich einem so aufzudrängen. (Lies mich, und diskutiere über mich) Das sit mir zu aufgesetzt, und somit auch zu unehrlich. Für dich scheint die Form der Erzählung Mittel zum Zweck. Kunst um eine Botschaft aufzudrängen, sowas stößt mich ab. Kunst sollte erst einmal aus sich heraus faszinieren. Wenn es nur um den Zweck der Mitteilung von eigenen Ansichten geht, dann reicht das bei weitem nicht aus. Kunst macht in ihrer Art Aspekte transparent, welche nicht nur einfach Verbal mitgeteilt werden, und dafür benötigt man ein Gespür, welches du in deinen Kommentaren und Erklärungen vermissen lässt.

So macht das Ganze den Eindruck, überreden zu wollen, nicht zu überzeugen. Wenn du sagst, daß sich sowieso nur gleichgesinnte mit dem Stil anfreunden können, dann sollte dir das allein schon zu denken geben. Warum wohl hast du in anderen Foren erwartete Resonanz auf die Texte erhalten? ...

Es ist der erste Schritt zur Sekte, den du da beschreitest, und ich würde ich, wenn ich dich erreichen könnte (mir ist durchaus bewusst, daß das nicht der Fall ist) gerne davor warnen. Versuch etwas mehr Offenheit in diese Sachen zu bringen, Suche etwas mehr nach Wahrheit, auch wenn es schwieriger ist, als man denkt. Der Weg dahin ist oft steinig und beschwerhrlich, aber er lohnt sich.
Niemand bürdet dir die Last auf, die Welt retten zu müssen. Rette besser erst einmal dich selbst.

Liebe Grüße,
Orald

dian
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Do 25. Okt 2001, 16:05 - Beitrag #12

Vermessene Worte, Orald!
Was meinst du, wer gibt dir das Recht, zu beurteilen, ob ich mich retten müsse, und ob ich die Wahrheit nicht vielleicht schon längst gefunden habe?
Du kannst es einfach nicht, genauso wenig wie ich dich offensichtlich von meiner Sicht der Dinge überzeugen kann.

Ich will nur mal allgemein sagen, was mir widerstrebt:
(auch wenn ich jetzt damit den Zorn des ganzen Forums auf mich ziehe:)
Ihr glaubt, nur weil ihr ein paar Bücher gelesen habt, beurteilen zu können, wie ein Buch aussehen muss.
Ihr belehrt mich, dass mein Vorwort nicht "Vorwort", sondern "Prolog" zu heißen hat. Das erinnert mich an meine frühere Deutsch-Lehrerin und beeindruckt mich nicht im Geringsten, denn ich lege keinen Wert auf Äußerlichkeiten. Ich provoziere. Und wenn ich nur dadurch provoziere, dass ich festgefahrenen Intelektuellen ein FUCK YOU entgegenrufe und ihnen sage: "Es ist mir scheissegal, welche Form ein Buch eurer Meinung nach haben muss!"
Ich mache was mir gefällt und es gibt genügend Leute, die mir recht geben. Ich brauche kein Feuillieton, das es gut mit mir meint... was ich brauche hole ich mir selbst. Und wenn irgendjemand nicht passt, in welcher Art ich mein Buch präsentiere, dann kann er sich meinetwegen mit seinem Nietzsche im Klo einschließen.
Ich werde mich nicht ändern! Ich werde meinen Prolog so lange "Vorwort" nennen, bis alle Autoren ihre Prologe "Vorwort" nennen, und bis es ihnen sämtliche Deutschlehrer und Kritiker gleichtun! Ich bin nicht gekommen, um mich gegebenen Umständen zu unterwerfen. Ich werde ändern was ich kann, und ich werde einige Mauern zum Einstürzen bringen.

Ich denke euch für eure ehrlichen Meinungen! Auch wenn ich es völlig anders sehe als ihr, weiß ich eure Offenheit doch zu schätzen. Ich hoffe, ihr wisst die meine genauso zu schätzen.
Die Welt wird noch von mir hören, das kann ich euch versichern!!

Thod
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Do 25. Okt 2001, 16:36 - Beitrag #13

Lieber dian,

wer die Konfrontation sucht...
Irgendwie passt deine Art nicht mit dem, was du zu suchen vorgibst zusammen, aber gehen wir deine Antwort gerne einmal durch, denn ich ersehe ja, daß du ein Gespräch suchst, und nicht "nur" deinen belehrenden Wissenschatz kundzutun denkst. (Auch wenn ich mir da noch nicht so sicher bin.)
Vermessene Worte, Orald!

Ich denke, ich hab das, was ich gesagt habe, durchas gut abgemessen, aber lassen wir das ruhig einmal so stehen.
Was meinst du, wer gibt dir das Recht, zu beurteilen, ob ich mich retten müsse, und ob ich die Wahrheit nicht vielleicht schon längst gefunden habe?

Du gibst es mir, indem du dich vor mir hinstellst, und nach einer Beurteilung fragst. Ich werde dich, wie ich schrieb, wohl sowieso nicht "retten" können, aber ich nehme mir die Freiheit heraus, dir alles Gute, und somit auch die Rettung vor der Enge, in der ich dich sehe, zu wünschen.
Du kannst es einfach nicht, genauso wenig wie ich dich offensichtlich von meiner Sicht der Dinge überzeugen kann.

Das ist dein Problem. Du willst überzeugen. Ich reagiere doch bloß...
Ich will nur mal allgemein sagen, was mir widerstrebt:
(auch wenn ich jetzt damit den Zorn des ganzen Forums auf mich ziehe

Meinen Zorn ziehst du dir auf diese Weise nicht zu. Aber warum wagst du dich "in die Höhle des Löwen" mit einer handvoll Postings und der Bemerkung, anderswo auch schon auf taube Ohren gestoßen zu sein, wenn nicht, um dich mitzuteilen, und mit anderen in Kommunikation zu treten? Denkst du, diese Art der Konfrontation ist deiner Sache dienlich? Dein Verhalten, so von oben herab, zu behaupten, gottesgleich die Warheit gefunden zu haben, über alle Kritik erhoben, etc, das ganze wirft kein gutes Bild auf das, wonach du zu leben vorgibst. Es vermittelt keine Ruhe, keine Ausgeglichenheit und erst recht keinen Frieden, im Gegenteil, du schreist mit Taten nach Krieg, und widersprichst ihm mit Worten.
Ihr glaubt, nur weil ihr ein paar Bücher gelesen habt, beurteilen zu können, wie ein Buch aussehen muss.

Ich beurteile nur, wie eins sein muß, damit ich es auch lese. Natürlich ist es dir unbenommen, deine eigenen Kriterien aufzuschlagen. Aber damit stellst du dich doch schon deutlich mit deinem sog. elitären Grüppchen ins Abseits. Auch hier, frage ich mich: ist das deinem Ansatz dienlich?
Ihr belehrt mich, dass mein Vorwort nicht "Vorwort", sondern "Prolog" zu heißen hat. Das erinnert mich an meine frühere Deutsch-Lehrerin und beeindruckt mich nicht im Geringsten, denn ich lege keinen Wert auf Äußerlichkeiten.

Es gibt formale Konventionen, die einem das Leben erleichtern. Wenn man die Verpackung liest, weiss man somit, was einen für eine Gattung erwartet. Wenn du überall deine eigenen Definitionen einführen willst, wird ein Gespräch recht schwierig, nochdazu, wenn du nicht sagst, daß du hier vom allgemeinen Sprachgebrauch abweichen willst.
Daß dich deine Deutschlehrerin nicht beeindruckt hat, mag ein persönliches Detail aus deiner Historie sein. Es mag auch einiges Aussagen, aber du kannst doch nicht erwarten, daß wir das vorher wissen, und darauf eingehen. Als Entschuldigung dafür, daß man nicht weiss, wie Vorwort im allgemeinen definiert ist, kann man diese Aussage doch wohl nur äußerst bedingt werten...
Ich provoziere. Und wenn ich nur dadurch provoziere, dass ich festgefahrenen Intelektuellen ein FUCK YOU entgegenrufe und ihnen sage: "Es ist mir scheissegal, welche Form ein Buch eurer Meinung nach haben muss!"

Dann mußt du schon auch mit provozierenden Antworten Rechnen. Sowas ist keine Einbahnstraße. Wenn dir allerdings die Meinung anderer egal ist, wie willst du dann lernen? Du schmorst immer nur im eigenen Saft, aber auch du wirst wohl feststellen müssen, daß du scheitern wirst, wenn du dich allzusehr übernimmst, und die Realität nur ignorierst. So allwissend wie du dich hinstellst, bist nämlich auch du nicht.
Ich mache was mir gefällt und es gibt genügend Leute, die mir recht geben. Ich brauche kein Feuillieton, das es gut mit mir meint... was ich brauche hole ich mir selbst. Und wenn irgendjemand nicht passt, in welcher Art ich mein Buch präsentiere, dann kann er sich meinetwegen mit seinem Nietzsche im Klo einschließen.

Nu ja, deine Arroganz haben wir ja schon diskutiert. ;) Das ganze hört sich sehr nach Trotz eines Kleinkinds an, aber lassen wir das. Wenn du hier nur nach Gleichgesinnten suchst, die dir nachbeten, dann lag ich mit meiner Ansicht, du willst eine Sekte gründen ja goldrichtig. Dazu passt auch dein sonstiges auftreten, und in diesem Sinne tutst du mir ehrlich sehr leid. (Ich würde mir ansonsten auch nicht die Mühe machen, dir überhaupt zu antworten)
Ich werde mich nicht ändern! Ich werde meinen Prolog so lange "Vorwort" nennen, bis alle Autoren ihre Prologe "Vorwort" nennen, und bis es ihnen sämtliche Deutschlehrer und Kritiker gleichtun! Ich bin nicht gekommen, um mich gegebenen Umständen zu unterwerfen. Ich werde ändern was ich kann, und ich werde einige Mauern zum Einstürzen bringen.

Daß bringt dich den Großen Diktatoren der Geschichte doch schon beänstigend nahe. Dieser Wahn die Welt zu beherrschen, unfehlbar zu sein, und sich alles zurechtzubiegen, egal, ob es den anderen zum Wohle gereicht, oder nicht. Wer hat dir eigentlich dieses Recht gegeben?
Ich denke, das mit der Vermessenheit, und diesen Sachen, solltest du auch durchaus einmal auf dich bezogen betrachten.
Es währe wohl nich schlecht, erst einmal mit den Mauern anzufangen, die du selbst um dich errichtet hast.
Ich denke euch für eure ehrlichen Meinungen! Auch wenn ich es völlig anders sehe als ihr, weiß ich eure Offenheit doch zu schätzen. Ich hoffe, ihr wisst die meine genauso zu schätzen.
Die Welt wird noch von mir hören, das kann ich euch versichern!!

Deine Offenheit ist das einzige, was ich an Schätzenswertem bei dir entdecken konnte. Ich hoffe, wenn dir Welt wirklich von dir hören sollte, daß du ein wenig von ihr gelernt haben wirst.

Mit *wirklich* gut gemeintem Gruß,
Orald

Monoceros
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Do 25. Okt 2001, 17:23 - Beitrag #14

Nina ist eine Nebenperson, die sozusagen die Sehnsüchte Edwards nach einem "normalen" Leben zum Ausdruck bringt. Die Widersprüche sind in diesem Falle durchaus beabsichtigt.
Das kommt im Text aber in keinster Weise zum Ausdruck. Außerdem wurde das Pontential der Nebenfigur nicht ausreichend genutzt, es wurde eine Person eingeführt, aber nicht konsequent in die Handlung eingebaut und damit meine ich nicht zwangsläufig eine Liebesgeschichte.

Edward ist in der Tat so etwas wie das lyrische Ich des Autors. Und natürlich handelt es sich zu weiten Teilen um eine Abrechnung mit meiner Vergangenheit. Wieso sollte ich dabei Distanz waren?
Aus dem ganz einfachen Grund: Am Anfang sieht sich Edward als vollendeter Alltagsstratege, auch wenn er das nicht sagt, dabei bricht er aber mit jeglicher Regeln und Gesetzt der höchsten Form der Objektivität, die er aber weder hat noch erreicht. Ein Beispiel dafür ist seine absolut maßlose Arroganz.

Ich sehe mich nicht als Literat und nicht als großer Künstler. Es geht mir einzig um die Message, die ich rüberzubringen versuche.
Das Buch ist leider derzeit ein absoluter Tiefflieger. Wenn du auf die Art und Weise versuchst, etwas rüberzubringen, wirst du damit keinen Erfolg haben.

Interessant ist, dass diejenigen, die keine Notwendigkeit für das Mitteilen dieser "message" sehen, zumeist auch meine schriftstellerischen Fähigkeiten kritisieren.
Da du meine Vergangenheit nicht kennst, sehe ich dir diese Unterstellung nach.

Das ist kein Buch, an dass du kühl und sachlich rangehen darfst.
Sorry, aber DU musst mir ganz bestimmt nicht sagen, wie man an eine literarische Thematik herangehen muss. Da habe ich doch ein paar Jahre mehr Erfahrung als du.

Du musst die Kraft spüren, die dahintersteckt... Die Verzweiflung, den Hass, die Hoffnung. Wer dies nicht selber kennt, wer anders fühlt als ich es tue, dem wird sich mein Werk auch nicht richtig öffnen.
Das Buch öffnet sich nicht, weil du nicht in der Lage bist, Atmosphäre zu erzeugen und weil du auch nicht in der Lage bist, einen Zusammenhang zu erzählen.

Er wird vielmehr an der Oberfläche bleiben und nur die Form und den Stil analysieren, so wie du es getan hast.
Von deiner Arroganz hast du offensichtlich nicht viel verloren. Du bringst mich noch dazu zu bereuen, jemals einen Blick in diesen Text geworfen zu haben.

Ich denke aber, dass ich darauf auch explizit hingewiesen und sehr wohl die wahren Gründe von Edwards Nachforschungen beschrieben habe.
Das reicht aber nicht.

Die Aussagen von Timmy über Vietnam sind keineswegs aus der Luft gegriffen, sondern bezogen sich auf den Film, den er sich mit seinem Bruder zuvor angesehen hatte. Ich dachte eigentlich, dass John Woo-Filme zur Allgemeinbildung zählen sollten... :-)))
Sehr witzig.

Es ist nicht meine Absicht, "sperrige" Literatur zu schreiben.
Das hast du aber getan. Es gibt Bücher, bei denen kann ich nach tausend Seiten immer noch nicht genug kriegen, deines habe ich nur deshalb gelesen, weil ich dir eine Kritik zugesagt habe. Ansonsten hätte ich nicht einmal bis zu zweiten Kapitel durchgehalten. Sperrige Literatur definiert sich nicht über die Seitenzahl.

Ich bin an die äußerste Grenze dessen gegangen, was Gelegenheitsleser, die sonst kein Buch anfassen, noch als zumutbar empfinden.
Kein Kommentar.

Dass das nicht jeder kann, liegt einfach in der Natur der Sache. Sonst wäre meine Geschichte ja keine Außenseiter-Geschichte.
Also ein Buch von einem Außenseiter für Außenseiter. Sehr originell. Interessant nur, dass ich diese Rolle selbst zu genüge kenne, mich aber von der Denkweise Edwards als Stratege abgestoßen fühle.

Was meinst du, wer gibt dir das Recht, zu beurteilen, ob ich mich retten müsse, und ob ich die Wahrheit nicht vielleicht schon längst gefunden habe?
Du kannst ja mal versuchen, mit mir über PN eine Strategiediskusion zu führen. Dort wirst du dann erkennen, wieviel du mittlerweile erkannt hast.

Ihr glaubt, nur weil ihr ein paar Bücher gelesen habt, beurteilen zu können, wie ein Buch aussehen muss.
Das sind aber ein paar viele Bücher und ich bin selbst Schriftsteller.

Das erinnert mich an meine frühere Deutsch-Lehrerin und beeindruckt mich nicht im Geringsten, denn ich lege keinen Wert auf Äußerlichkeiten.
Das zeigt schon die Website selbst. Du hast dich aber an bestimmte Formen wie z.B. die deutsche Sprache zu halten, aus. Wenn dir das nicht passt, dann denke dir eine neue Sprache aus.

Und wenn ich nur dadurch provoziere, dass ich festgefahrenen Intelektuellen ein FUCK YOU entgegenrufe und ihnen sage: "Es ist mir scheissegal, welche Form ein Buch eurer Meinung nach haben muss!"
Du willst also provozieren. Dabei frage mich aber, was man mit geschmacklosen Beleidigungen eigentlich provozieren will. Außerdem: Wie es in den Wald hineinruft, so schallt's auch wieder heraus.

Ich werde mich nicht ändern!
Dann wirst du scheitern, nicht nur in der Schriftstellerei, sondern auch im Leben. Eine Strategiediskussion mit mir würde dir wirklich gut tun, du könntest diesbezüglich noch eine Menge von jemandem lernen, der bereits durch die Hölle gegangen ist, aber am anderen Ende stärker aus ihr hervorgegangen ist. Du willst Außenseiter erreichen? Bitte, ich war lange genug einer. Zeig', ob du zu deinem Wort auch stehst.

In diesem Sinne
Monoceros

dian
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Do 25. Okt 2001, 17:50 - Beitrag #15

@ Orald:
Du stellst mich gleich auf die Stufe mir größenwahnsinnigen Diktatoren, nur weil ich die Welt besser machen will?
Schon mal auf die Idee gekommen, dass ich genau das Gegenteil von einer Diktatur im Sinn habe?
Aber irgendwie bist du mir trozdem sympathisch. Du hast mir deine Sicht der Dinge erklärt, und ich hab dir die Meinige erklärt. Es ist bedauerlich, dass wir anscheinend auf verschiedenen Seiten stehen. Dennoch, ich empfinde Respekt, da du dich nicht hast gehen lassen, obwohl es verständlich gewesen wäre.


@ Monoceros:
Ich schätze deine fachliche Kritik, auch wenn ich einige Äußerungen von dir (etwa das explizite Hinweisen darauf, wie viel du schon gelesen hast und wie viel älter du doch bist) schon auch als ein wenig arrogant bezeichnen würde. Aber von diesem Makel sind wir ja alle nicht ganz frei. :-)
Hmm.. das war jetzt ironisch gemeint. Vor allem, da ich eigentlich gar kein so arrogantes Arschloch bin, als das ich mich hier im Moment präsentiere. Aber zuweilen erscheint mir das eben als sinnvoll. Frag nicht wieso.
Was meinst du mit der "Strategiediskussion" ? Willst du mein Seelenklempner sein?
Du sagst, dass du lange genug selber ein Außenseiter warst. Siehst du, das ist der Unterschied... Ich bin immer noch einer und ich bin verdammt stolz drauf!

Trotzdem freundliche Grüße an alle hier. Auch wenn ihr mich noch so wenig versteht. :-)

Thod
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Do 25. Okt 2001, 18:03 - Beitrag #16

Hallo Dian,

der Unterschied, zwischen dir und diesen Diktatoren ist es, daß du keine Macht in Händen hältst.
Sie alle wollte etwas gutes, aber gut gemeint ist eben nicht gut gemacht. Zuhören und verstehen wollen ist der Schlüssel zur Welt. Erst wenn man zusammenhänge wirklich Versteht, ändert man sich, und macht damit die Welt ein wenig besser ;)

Wieso bist du so auf die Schwarzweismalerei mit den unterschiedlichen Seiten fixiert? Wir alle sind in diese Welt geworfen, wir alle haben es uns nicht ausgesucht, und keinem ist etwas versprochen worden. Also stehen wir auch erst einmal auf der gleichen Seite. Jeder kämpft sich seinen Weg hindurch, so gut er kann, mit Freunden, oder ohne.
Was es bringt, Fronten aufzubauen und Gräben zu reissen, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Auf jeden Fall ist der Weg, die Welt verändern zu wollen, der Weg der Unterwerfung. I.d.R. scheitert man daran, ansonsten scheitern die, über deren Köpfe hinweg man seinen Weg durchsetzt. (Aber auch das fällt auf einen zurück.)

Gruß,
Orald

dian
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Fr 26. Okt 2001, 10:56 - Beitrag #17

Hi Orald!
Ich denke nicht im Geringsten, dass Stalin oder Hitler irgendetwas Gutes wollten. Ihnen ging es nur um Macht (genau das, was ich den Leuten austreiben will), und sie hätten wohl auch kein Problem gehabt, die Meinung der jeweiligen Gegenseite zu übernehmen, wenn sie dadurch mehr Macht bekommen hätten.
Hitler hätte sicher auch einen guten kommunistischen Diktator oder spanischen Großinquisitor abgegeben.

Ich finde deine Ansicht, dass wir alle im Grunde auf der selben Seite stehen, wirklich gut. Wenn das alle so sehen würden, hätte ich auch nicht im Geringsten ein Problem damit.
Genau dafür stehe ich ja auch ein... für ein Miteinander, statt für ein Gegeneinander!
Doch eben auf diesen Wettkampf, auf dieses Gegeneinander, ist unsere heutige Spaß- und Leistungsgesellschaft doch ausgelegt. "Individualismus" wird zum einzigen Wert hochstilisiert, und er wir noch dazu mit Egoismus gleichgesetzt.
Konkurrenzdenken gilt für viele als selbstverständlich... keiner hinterfragt mehr, ob dieses Konkurrenzdenken nicht vielleicht absolut krank und pervers ist.
Aber wenn ich das anspreche, heißt es meistens, dass ich "Gräben aufreißen" würde...
doch die Gräben sind schon lange da. Ich mache nur darauf ausmerksam, damit nicht noch mehr Leute hineinfallen!

Hmm... vielleicht sollten wir diese Unterhaltung wo anders führen. Hier scheint sie etwas am Thema vorbei zu gehen.
Anarchistische Grüße,
- DIAN -

Thod
Harfner des Erhabenen
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Fr 26. Okt 2001, 13:16 - Beitrag #18

Hallo dian,
da kennst du die genannten Diktatoren schlecht. Der Kommunismus will ja gerade eine bessere Welt schaffen, und gerade auch Stalin hatte dafür konkrete Pläne. Als er merkte, daß die so nicht umzusetzen war, vesuchte er es halt mit stärkerer Gewalt. Auch Hitler wollte gutes für sein Land. Er vertrat einen nationalen Sozialismus, und schuf Arbeit, etc. seine Feinde wollte er eliminieren, damit die Welt besser wird. Hierin liegt halt der Trungschluß bei der Weltverbesserung.

Wir können gerne einen neuen Thread aufmachen, wenn du willst, du kannst mir auch gern eine Mail schreiben. Aber so richtig off topic ist das hier doch noch gar nicht. (Wenn ich das mit div. anderen Threads vergleiche ;) )

Der Individualismus, da gebe ich dir recht, ist defizitär. Allein schon der Begriff Individuum ist eine Perverson des christlichen Personenbegriffes. Das da nichts vernünftiges rauskommen kann, sehe ich genauso. Aber deinen Schluß teile ich nicht. Ich kann Menschen auch mögen, wenn sie meinem Ideal nicht entsprechen. Jeder ist halt auf *seine* Weise wichtig.

Kämpfen muß man immer. Zu minest um sein Überleben: zum einen rein physisch, aber auch sozial. Beides ist wichtig, da man ja auch in verschiedenen Welten leben muß.

Nennen wir es nicht "Gräben aufreissen", sondern Öl ins Feuer gießen. Ist das eine bessere Taktik?
Wenn du Leute vor dem Fallen retten willst, dann mußt du zu ihnen gehen, sie verstehen, und vor allem mögen. Das ist meiner Meinung nach das wichtigste.

Liebe Grüße,
Orald

Monoceros
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Fr 26. Okt 2001, 15:47 - Beitrag #19

schon auch als ein wenig arrogant bezeichnen würde.
Das ist in gewissem Sinne richtig. Ich bin auch ein bischen stolz, gerade wenn es um Gebiete geht, in denen ich mich auskenne. ;)

Vor allem, da ich eigentlich gar kein so arrogantes Arschloch bin, als das ich mich hier im Moment präsentiere.
Ich weiß nicht warum, aber ich bin durchaus geneigt, dir das zu glauben.

Was meinst du mit der "Strategiediskussion" ? Willst du mein Seelenklempner sein?
Hm, nicht direkt. In dem Buch zeigst du immer wieder Denkansätze, die durchaus zur sog. Alltagsstrategie führen könnten, einer der Hochformen der Strategie. Du hast aber nicht die Erkenntnisse gewonnen, die nötig sind, um sie auch betreiben zu können. Vielleicht kann ich dir zeigen, was du falsch machst und ich spreche aus bitterer Erfahrung, wenn ich sage: die wesentlichen Fehler passieren in deinem Kopf, nicht in den Köpfen der anderen. Die entscheidenden Fehler machst du, nicht deine Gegner, weil du dir selbst Feinde machst, wo keine sind. Ich weiß, welche Fehler das sind, vielleicht kann ich sie dir zeigen.

Du sagst, dass du lange genug selber ein Außenseiter warst. Siehst du, das ist der Unterschied... Ich bin immer noch einer
Genau das ist der Unterschied.

ich bin verdammt stolz drauf!
Erzähl' einem erfahrenen Strategen nichts vom Pilz. Du bist stolz darauf, anders zu sein, aber nicht darauf, Außenseiter zu sein. Das schiebst du nur vor, um dich vor dir selbst zu schützen.

Auch wenn ihr mich noch so wenig versteht.
Ich bezweifle, dass du zu dieser Einschätzung durch objektives Prüfen unserer Beiträge gekommen bist. Nein, du bist zu dieser Einschätzung gekommen, weil du sie erwartet hast.

Think about it.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Thod
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Fr 26. Okt 2001, 16:03 - Beitrag #20

@ dian,

ich hab mir deine Seite mittlerweile etwas ausführlicher angesehen: Ein Außenseiter bist du dort gewiss nicht ;)

Gruß,
Orald

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