Kultlektüre

[Seeker]

Das klingt ja auch nach dem Film "Matrix"! Aber ich denke einmal, dieses Buch war schon lange vor dem Film zu haben, oder? Die "Matrix" von Neuromancer klingt ähnlich der "Matrix" im gleichnahmigen Film. Ist dem so?

In diesem Zusammenhang etwas, was Euch vielleicht interessiert: (Habs schon mal unter "Kult-Filme" gepostet, aber ich finds hier auch passend!)

Die Idee ist wirklich gut - nur leider nicht neu! Schon 1965 (!) entstand das Buch, nach dem man "The 13. Floor" und "Matrix" drehte. Jedenfalls ist die Grundidee von diesem Buch ausgehend.

Hier eine Rezension von Amazon.de:

Wie real ist eigentlich unsere Welt in der wir leben?, 24. Juli 2000
Rezensentin/Rezensent: aus Solingen, Deutschland
Das Original erschien 1965 als "Welt am Draht", im amerikanischen als Simulacron-3" und wurde von Rainer Werner Fassbinder 1973 als zweiteiliger Fernsehfilm in der ARD ausgestrahlt. Es ist ein packender Roman, der aktueller denn je die Möglichkeiten unserer Computertechnik in einer schrecklichen Vision beschreibt. Unglaublich, wenn man bedenkt wann der Roman entstand. Natürlich gibt es ähnliche, virtuelle Geschichten, aber diese zählt für mich immer noch zu den besten. Das fantastische daran ist nicht nur die vorstellbare, im Computer simulierte Parallelwelt (man denke an das neue Spiel "Sims"), sondern der Höhepunkt der Geschichte, die Erkenntnis der Hauptperson selbst in solch einer künstlichen Welt zu leben. Und dies erfährt auch der Leser mit einer Gänsehaut. Gerade heutzutage, wenn solch eine Theorie gar nicht mehr so abwägig erscheint, fängt man an über seine angeblich reale Existenz zu grübeln... Schade, daß der Titel nochmals geändert wurde. Ich kenne übrigens nur die Heyne Fassung von 1983 Simulacron Drei", übersetzt von Tony Westermayr.


Matrix hat neue Maßstäbe in Action und Spezial Effects gesetzt, keine Frage - aber es stimmt mich immer etwas
traurig, wenn man von der Idee spricht, die nun schon mal 37 Jahre alt ist! Die Idee an sich ist genial. Schade ist
nur, das nie erwähnt wird, auf wen die Idee zurück geht (und damit meine ich generell alles - Bücher, Filme,
Erfindungen ...)

[Marc Effendi]

Ich hab den Film Matrix nicht gesehen. Aber die Matrix im Buch ist so eine Art Internet, das der Jockey bewusst erlebt, weil er einen Stecker am Kopf hat mit einem biologischen Interface und er stöpselt sich dabei dann in die Matrix ein.

Übrigens: Neuromancer ist aus dem Jahr 1984.

[Seeker]

... wo wir wieder bei Orwell wären ...

Die Matrix in "Matrix" ist eine vom Computer geschaffene Welt, die der unseren gleicht. D.h. niemand merkt den Unterschied, daß er eigentlich in einer Art Computerspiel steckt, das aber den Sinn der Ausbeutung des Menschen hat. (So wirds dort gesehen ... man könnte auch behaupten, es wäre eine Art Symbiose! Wenn auch optisch gesehen eine eklige ...)

Gruss,
Seeker

[Marc Effendi]

Ich glaube nicht, das Gibson an Orwell dachte, als er sein Buch geschrieben hat. enn das so wär, wär ja jegliche literarische Arbeit in diesem Jahr zum Erliegen gekommen...

Die Matrix in Neuromancer wird durchaus als künstliche Welt erkannt. Verlgeichbar etwa mit Tron.

[Seeker]

Wohl wahr ... hab auch nur auf das Erscheinungsjahr angespielt ...

Meine Liste der Bücher, die ich lesen will, wird immer länger ... wo soll mich das noch hinführen?

Gruss,
Seeker

[syco23]

Zurück zum Thema "Kultlektüre": Besonders beeindurckt haben mich die Bücher "Steppenwolf" von H. Hesse und "Das Parfum" von P. Sußkind.
Ersteres ist unglaublich Spannend, ohne bewusst eine banale Spannung aufzubauen, da die Spannung von selbst entsteht...
Zweiteres ist einfach ein Genuss zu lesen, weil es wunderschön geschrieben ist..

Syco