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Haustier als typisches Luxusartikel

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 13:37
von Wombat
Immer und immer wieder fällt mir auf, dass die westliche Welt zuviel Zeit, Geld oder sonst was hat, um sich ein Haustier zu halten. Warum ist das so? Suchen sie dadurch Ersatz? Ersatz für eine/-n Freund / -in, Ersatz für ein Kind?

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 14:01
von Marc Effendi
Ich weiß nicht, was ich da anklicken soll. Ich mag zwar keine Katzen, aber ansonsten sind mir die Viecher eher egal.

Ich habe eine Allergie gegen Katzen- und Hundehaare und soll laut meinem Arzt kein Haustier haben, was federt, schuppt oder haart. Sonst könnte durch irgendwelche Kreuzallergien mein Asthma richtig ausbrechen.

Daher hab ich kein Haustier und werd auch nie eines haben.

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 14:07
von Wombat
Dann mußt Du letzte Option anklicken! :D

Ja, da sieht man mal, wie gefährlich und bedrohlich Haustiere sind!

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 14:13
von asw22
Wir hatten immer Meerschweinchen, und jetzt hätte ich auch gern wieder eins oder zwei, is aber leider aus Platz- und Geldmangel nicht drinn. Als ersatz würde ich grad so ein kleines Haustier nicht ansehen, da schon eher ein Hund oder eine Katze.. Auch wenn ich sehr an meinen Meerschweinchen hing :sad:
Solche Tierchen verdienen wohl voll und ganz die bezeichnung Luxusartikel. Denn sie sind schön anzusehen, lieb zu knuddeln, und fressen einem die Haare vom Kopf :P Aber haben sonst keinerlei Nutzen. Einfach nur weil man sie halt gern haben möchte, und das ist in meinen Augen Luxus.

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 14:15
von Maurice
Ein Goldfisch könnte er sich aber noch halten. ;)

Und die Haustiere sind in dem Fall nicht gefährlich, sondern nur unangenehm in Kombination mit einer Allergie. ;)

Ich bin auch kein großer Haustier-Fan, zumindest habe ich zu keiner Tiergattung so eine Symphatie, dass ich mir eins als Haustier halten würde. Ausnahme sind da nur Katzen, weil ich sie süß finde und wie schon bei den Optionen geschrieben ist, ein wenig Kuschelersatz geben. Leider ist das echt nicht viel, weil die Viecher sehr eigensinnig sind. Die Eigensinnigkeit mag ich aber auch an Katzen, ich mag es wenn jemand seinen eigenen Kopf hat und nicht alles treudoof ausführt (siehe Hund). Aber wenn meine Katze in ein paar Jahren (oder vorher) sterben wird, werde ich mir keine neue holen. Ich mag zwar meine Katze, aber ich bin nicht so ein Katzenverrückter, wie früher, als dass ich mir freiwillig ein Katze zulegen würde. Da ist mir die Kosten-Nutzen-Relation zu schlecht. Ein Tier kann auch nie ganz und bei mir nicht mal ansatzweise einen Menschen ersetzen.

Was ich aber noch diskussionswürdig finde ist die Bezeichnung des Tiers als "Luxusartikels". Ein Tier ist ein Lebewesen und wenn es über eine gewisse Intelligenz verfügt imo auch ein Subjekt und kein bloßes Objekt.

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 14:21
von asw22
@Maurice:

Klar, ein Tier ist keine Sache, sondern ein Lebewesen. Wenn man allerdings Luxus als Überfluss und als unnötig definiert, warum ist ein Haustier dann kein Luxus? Vll sollte man in dem Thread vom "Luxusartikel" zum einfachen "Luxus" übergehen. Heißt ja nicht, das man nicht trotzdem die Verantwortung für das Tier übernimmt, und sich liebevoll darum kümmert, und es als eigenständiges Lebewesen ansieht :s4:

Tiere als Luxus

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 14:25
von Wombat
Wie asw22 schon erwähnt hat ... sie haben keinen Nutzen ... aber kosten trotzdem Zeit und Geld. Sind nicht nötig aber dennoch hält man sie.

Ich habe extra -artikel hinzugefügt, da ich - wie schwer zu erkennen ist - Haustieren keine große Bedeutung beimesse. Von manchen Besitzern werden sie wie als ihr Eigentum, ihr Besitz behandelt.

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 14:30
von Maurice
Es kommt drauf an, wie du "Nutzen" definierst. Sie können von emotionalen Nutzen sein, weil sie manchen Menschen erfreuen können.
Ich halte die Kosten-Nutzen-Realtion auch für negativ ausfallend, aber wer sich ein Haustier hält hat davon eben auch für sich einen Nutzen und die Menschen die Haustiere halten scheinen Zeit und Geld das investiert wird für den emotionalen Nutzen gerechtfertigt zu sehen.
Wie gesagt ich mag meine Katze und ich werde sie jetzt bestimmt nciht abgeben, weil sie ja nicht mir alleine gehört, sondern der ganzen Familie. Aber ich selbst werde mir kein Haustier in Zukunft zulegen.

Auch eine diskutierungsmögliche Frage: Inwiefern kann ein Lebewesen jemanden gehören bzw nicht?
Aber das wäre dann nun echt ein Fall für die Philo-Sektion.

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 16:00
von aleanjre
Keinen Nutzen? :boah:
Erstens: Seitwann muss ein Lebewesen "Nutzen" zeigen, um eine Lebensberechtigung zu haben? In diesem Fall könnte man auf 9/10 der Menschheit schlagartig verzichten. ;)

Zweitens: Haustiere können sozialen Sinn haben, z.B. bei alten Menschen, die sonst ganz allein sind. Einen Hund zu versorgen, kann einen älteren, depressiven Menschen vll als einziges noch vor die Tür locken, und die Verantwortung für dieses kleine Leben gibt ihrem eigenen Leben einen Sinn.

Ein Hund übernimmt Wach- und Schutzfunktion, ermöglicht Blinden die Integration in die Gesellschaft, retten Verschüttete, finden Drogen... (na gut, dass sind dann keine Haustiere mehr).

Kleintiere v.a. haben pädagogischen Wert für Kinder, die lernen, Verantwortung zu übernehmen, Rücksicht zu üben, Ordnung zu halten (ähm, natürlich nur im IDealfall, dass die Eltern da mit gucken)

Sie sind de facto nicht gleichzusetzen mit irgendwelchen chinesischen Vasen und Bildern an der Wand!!!

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 16:13
von Wombat
Erstens:
Von Lebensberechtigung war nie die Rede. Klar dürfen sie leben, aber warum mit im selben Haus? Mit im selben Bett?

Hat wer die Tiere gefagt, ob sie das auch wollen oder ob sie viel lieber in der Natur und frei sien wollen?

Wer gibt einem Menschen das Recht einfach ein Tier zu halten?

Zweitens:
Dieser Grund ist akzeptabel ... aber wenn die alten Menschen so alt sind, dass sie nicht einmal selber für sich sorgen können ... wie sollen die das für die Tiere können? Dann haben sie sich die Jahre an einen "Freund" gewöhnt und am Ende muss man isch auch trennen, ob das dann einfacher wird?

Drittens:
Wie Du shcon selber festgestellt hast, sind das dann keine Haustiere mehr

Viertens:
Meistens kümmern sich Kinder nur dann um ihre Tiere, wenn sie Lust zum spielen haben. Wenn sie keine Lust haben, dann lassen sie es ... ob dies dann deren Verantwortung stärkt ist fraglich!

Fünftens:
Ja, sie machen im Gegensatz zu Vasen und Bildern Dreck! ;)

@Maurice
Ja, was man nicht alles für Geld kaufen kann ... sogar Emotionen! :D

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 16:20
von aleanjre
Wenn du kein Haustier willst, wer sollte dich zwingen?
Und wer ein Haustier will, und das im eigenen Haus, was ist daran so verwerflich/verwunderlich/schlimm, solange adäquat für das Tier gesorgt wird?

Ein Haustier kann sich an ein neues Herrchen/Frauchen gewöhnen, es sei denn, es ist selbst zu alt, dann verliert es in vielen Fällen den Lebensmut und stirbt, wenn es fortgebracht wird.

Tiere sind anpassungsfähig. Wenn du einen Käfigvogel, der im Käfig geboren wurde, einfach so in die freie Wildbahn entlässt, wird er mit ziemlicher Sicherheit ziemlich schnell sterben. Genauso wie ein Stadtmensch extreme Überlebensprobleme im Dschungel von Borneo hat. Etwas anderes ist es, wenn man einen Singvogel vom Baum fängt und in einen Käfig stopft - der will natürlich wieder raus.

Blindenhunde sind es noch. Wach- und Hofhunde auch.

Ein Kind, dass sehr vernünftig angeleitet wird, übernimmt die Verantwortung. Natürlich kann ein 3jähriges Kind nicht die Pflege für ein Tier übernehmen, ein 8jähriges schon. Wenn die Eltern das nicht vernünftig und konsequent mitziehen, geht der Schuss nach hinten los, was aber weder die Schuld des Kindes noch des Tieres ist.

Du machst auch Dreck. Wenn du einen Freund hast, macht der auch Dreck. Und frag nicht, wie viel Dreck Kinder machen. Sind Lebenspartner und Familie deshalb auch Luxus?

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 16:28
von Maurice
Ja, was man nicht alles für Geld kaufen kann ... sogar Emotionen!

Leider. :D
Aber noch besser wäre, wenn man sie verkaufen könnte. ;)

Wer gibt einem Menschen das Recht einfach ein Tier zu halten?

Er selbst und wer sollte es ihm verbieten?

Hat wer die Tiere gefagt, ob sie das auch wollen oder ob sie viel lieber in der Natur und frei sien wollen?

Also meine Katze darf immer raus, aber da sie bei uns bleibt statt abzuhauen, gehe ich mal davon aus, dass sie gerne bei uns lebt. ^^

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 16:31
von Wombat
Verwerflich weil sie als Haustiere schon "gezüchtet" werden. Sie haben ja gar keine andere Wahl.

Was zu Haustieren zählt ist definitionssache ... ich zähle die genannten Tiere zu Nutztieren.

Wenn der Schuss nach hinten losgeht, sind dann die eltern wieder dafür verantwortlich ... tja .. mein Kind kriegt keine Haustiere! ;) Es soll mit anderen Kindern spielen!

Ich mache auch Dreck, den räume ich auch auf. Mein Freund kann das auch und die Kinder erziehe ich dazu ... erzieh Du mal ne Katze dazu ihre Haare wegzusaugen!

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 21:00
von Traitor
Es geht um Fargos "Kühlschrankbutler" - klarer Fall für Natur&Reise :)

Sicherlich ist das Halten eines Haustieres außer in Spezialfällen (Blindenhund) ein reiner Luxus, denn es erfüllt für uns heute keine existenzsichernde oder produktive Aufgabe mehr.
Aber "Luxus" muss ja nicht negativ gemeint sein. Literatur ist auch Luxus, jedes Treffen mit Freunden ist Luxus. Und ein Haustier kann einem ebenso wie diese große Freude bereiten und in manchen Fällen, wie den erwähnten alten Menschen, noch viel mehr geben.

Um den Ärger mit dem "Lebewesen = Artikel" zu umgehen, würde ich vorschlagen, nicht vom Tier als Luxus, sondern von der Tierhaltung als Luxus zu sprechen.

BeitragVerfasst: Sa 11. Sep 2004, 22:54
von aleanjre
Also wirklich - Kinder werden auch nicht um Erlaubnis gebeten, ob sie Lust haben, geboren zu werden - oder in speziell die Familie geboren zu werden, in der sie landen!

Natürlich sind die Eltern verantwortlich, wenn ihr Kind schlecht mit seinem Haustier umgeht - schließlich sind die diejenigen, die das Tier erlauben und kaufen.

Gerade Katzen sind extrem reinlich. Wenn sie motorisch irgendwie in der Lage wären, ihre Haare wegzusaugen, würden sie das mit Sicherheit tun. :D

BeitragVerfasst: So 12. Sep 2004, 15:59
von Jatrix
Ich gestehe, ich habe einen Hund! So, jetzt wisst ihr es alle. Ich bin verschwenderisch und lebe im Luxus :P . Hab sie aber auch erst seit 2 Monaten. Ich finde es schön, mit ihr zu spielen, sie mit zum Inlinerfahren und Sportmachen (auch Hundesport) mitzunehmen (mehrere Bekannte haben auch einen Hund, da gehts dann manchmal rund) und da es ein Familienhund ist, ist die Arbeit auch einigermassen verteilt. Teuer ist es schon, finde ich, aber das auch eher übers Jahr verteilt und das wussten wir schließlich auch schon vorher. Klar ist Tierhaltung ein Luxus, man braucht Hunde zu Hause im Prinzip nicht, aber meinem kleinen Bruder z.B. tut der Hund richtig gut. In den 2 Monaten hat er schon mit etwas aufgehört was er seit Jahren gemacht hat: Daumen nuckeln. So, jetzt fällt mir nix mehr ein :D .

BeitragVerfasst: So 12. Sep 2004, 17:36
von Punkerlady
Hi
Warum Luxusartikel ich finde man findet Haustiere aller Art in fast jeden Haushälten auch wenns nur ein Vogel oder 2Fische sind.
Ich selbst habe 6Tiere.2Meerschweinchen 2Vögel und 2Mongolische Rennmäuse..
Totaler Blödsinn (finde ich)
bis dann
Punkerlady

BeitragVerfasst: So 12. Sep 2004, 18:52
von Elbereth
Ich verstehe auch nicht was die bezeichnung "Luxusartikel" im bezug auf ein Haustier soll :confused:

Ich selbst mag Katzen seeeeehr gerne, bin auch anderen Haustieren nicht abgeneigt, ich habe derzeit (also nicht nur ich, sondern mit meiner schwester zusammen) ein Zwergkaninchen. Später will ich auf jeden Fall eine (oder mehrere) Katze haben (wenn ich es mir dann zeitlich und wohnungstechnisch leisten kann)

BeitragVerfasst: Mo 13. Sep 2004, 12:30
von Kati
Oha :D dann schwelge ich ja im überschwenglichem Luxus wenn man das so sehen will ;) Bei mir zuhause haben 17 Wellensittiche, 4 Kanarienvögel und 2 Katzen ein Zuhause gefunden. Und 20 Minuten von mir entfernt steht mein Pferd. Gut, mit den besagten Vögeln habe ich nix am Hut. Das ist einfach das "Hobby" meiner Mutter. Die Vögel geben ihr unglaublich viel und machen ihr Freude. Ich kann sie mir eigentlich garnicht ohne vorstellen.
Und mir bereitet ( neben meinem Freund ) mein Pferd die größte Freude die ich mir vorstellen kann. Selbiges macht natürlich verdammt viel Arbeit und verschlingt auch einiges an Geld, aber sie gibt mir dafür auch verdammt viel zurück. Auch wenn ich mich nun ersteinmal mit meiner Tinker-Stute anfreunden muss. Ich bin mir sicher, das zwischen uns eine Freundschaft entstehen wird, die mir und ihr viele glückliche Jahre bringen werden. Was ich ohne Pferdehaltung tun würde weiß ich nicht, ich denke ich wäre nur noch ein halber Mensch. Und daher gönne ich mir diesen Luxus gerne ( und ihr auch wenn man bedenkt was sie bei mir für ein 5-Sterne Hotel hat ;) )

BeitragVerfasst: Mo 13. Sep 2004, 12:45
von asw22
Was mir auffällt ist, das für viele in diesem Thread der Begriff Luxus einen sehr negativen Beigeschmack hat. Warum sollte man ein Haustier nicht genauso als Luxus betrachten, wie ein Auto, einen Fernseher, oder häufige Kinobesuche? Gut, es ist ein Lebewesen, und gibt einem verdammt viel zurück, aber es ist einfach für uns nicht lebensnotwendig. Und deshalb verstehe ich nicht, warum Luxus für manche so negativ ist. Wir halten diese Tiere weil sie uns Freude bringen, also warum kein Luxus?