Gardasee-Campingurlaub

Der Kaktus auf dem Fensterbrett und der bedrohte Regenwald, Haustiere, die uns zu Kühlschrankbutlern erziehen, Wildtiere, die ihre Lebensräume verlieren, Reisen in die Einsamkeit und Erkundungen von Städten.
J.C.
Advanced Member
Advanced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 392
Registriert: 14.06.2003
Do 7. Jul 2005, 12:51 - Beitrag #1

Gardasee-Campingurlaub

Aloha,
ich fahr vom 9.8. bis zum 17.8. an den Gardasee nach Italien oder so. (War da noch nie)
Nun wollte ich mal fragen, ob sich da wer auskennt, der dort mal war.
Also, was man da unbedingt mal anschauen sollte, wo man essen gehen muss, wo es was für Märkte gibt usw..
Da wir eigentlich Urlaub dort machen, nehme ich an, dass 247 Alkohol im Spiel sein wird. Es sei denn, man schläft.
Jedoch wollte ich trotzdem etwas von der Gegend sehen, wenn ich schonmal dort bin.

Bauer-Ranger
Good Member
Good Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 439
Registriert: 11.11.2004
Fr 8. Jul 2005, 03:03 - Beitrag #2

Essen musst du dort gehen: http://www.vinum.info/de/detalle42.jsp?id=2134
Meine Tante war da schon, das hat sie ungemein beeindruckt.

Küche um den Gardasee – Wo Emma aus dem vollen Schöpft


Zwei Elemente prägen die ursprüngliche Küche rund um den Gardasee: Fisch und die einfachen bäuerischen Produkte wie Mais (Polenta), Kartoffeln (Gnocchi), Käse, Ziegen- und Lammfleisch. Ein klassisches Gericht am See verbindet beides: Zur Forelle, angerichtet mit gedämpften Zwiebeln und Pinienkernen, werden grillierte Polentastücke gereicht. Da das Trentino, die Lombardei und das Veneto an den Gardasee grenzen, sind Mischformen bezüglich Zutaten und Zubereitung die Regel. Und natürlich hinterlässt auch der Einfluss der Touristenströme aus dem Norden seine Spuren
Vierzig verschiedene Fischarten sollen im See und den umliegenden Gewässern leben. Die Nachfrage übersteigt das Angebot des Sees bei weitem, ein Grossteil der Fische stammt denn auch aus den Zuchtanlagen, die sich in der Gegend angesiedelt haben. Am meisten wird der Coregone oder Lavarello verlangt. Diese Felchenart wurde erst Anfang dieses Jahrhunderts aus der Schweiz eingeführt. Gefragt sind auch Luccio (Hecht) oder Alborelle, eine kleine Sardinenart.
Wer etwas ausserhalb des stattlichen Dorfes Artogne bei Emma und Gualberto Martini an den Tisch sitzt, wird auf Lavarello oder Luccio allerdings verzichten müssen, denn in der Azienda agrituristica Le Frise serviert man ausschliesslich Produkte vom eigenen Hof. Artogne liegt zwar in der Nähe des Lago d’Iseo, doch für die Bauersleute gehört der Fischfang nicht zum Handwerk.
Seit fünfzehn Jahren verarbeiten Emma und ihre rechte Hand Elide Chinolinelli nach alten Rezepten das, was im Garten und auf dem Acker wächst und auf der Wiese weidet. Ihr Mann Gualberto ist der Meister des Ziegenkäses und weiss als Chef des Saals auch lokale Weine zu empfehlen. Vierzig Sitzplätze halten Martinis am Samstag und Sonntag für ihre Gäste bereit; sie strömen aus allen Himmelsrichtungen herbei, um die rustikalen, deftigen und schmackhaften Gerichte zu geniessen. Wer den ganzen Katalog lokaler Leckereien verkraften will, braucht allerdings mehr als einen währschaften Appetit. Denn Emma ist eine Verführerin: Sie richtet Teller und Platten so gekonnt an, dass die Lust über alle Vernunft siegt.
Die feinkörnige Polenta beispielsweise streicht sie als erstes auf dem Blech aus. Ist der Mais kalt und steif genug, werden Rosetten ausgestochen, Grübchen gegraben und diese mit in Rahm gekochten Salamistücken gefüllt. Bevor die Happen serviert werden, wärmt Emma sie im Ofen auf. Bombastisch, dieses lombardische Amuse-bouche
Zart und dezent im Geschmack hingegen sind die kleinen Pastetchen, die mit einem uralten heissen Eisen in Form gebracht werden. Abgekühlt versteifen sie sich und bilden so einen dünnen Kelch. Dieser wird mit einer Mischung aus Steinpilzen und Chiodini (einer lokalen Pilzsorte, die Polsternägeln ähnlich sieht) gefüllt. Die tiefgefrorenen Pilze werden in heisser Butter und Olivenöl vom Gardasee – das sehr diskret schmeckt – gedünstet und mit Rahm gebunden. Soviel zu den zu den möglichen Vorspeisen.
Als eines der Primi piatti offeriert Gualberto die köstlichen Gnocchi del Pastore. Dem folgt, je nach Jahreszeit, ein Wildschweinschlegel, die Keule eines Zickleins oder eine gefüllte Gans.
Keinesfalls darf man die butterzarten Ziegenkäse, unterschiedlich gereift und mit verschiedensten Gewürzen angereichert, verschmähen. Auf sie ist der Hausherr – zu Recht – besonders stolz.
Nach solch ausgelassenem Gelage empfiehlt sich wärmstens, auf die Fahrt über die äusserst eng bemessene Zufahrtsstrasse zu verzichten und sich statt dessen in einem der drei geschmackvoll eingerichteten Zimmer einzumieten, von denen jedes mit eigenem Bad ausgestattet ist.

Adresse:
Azienda agrituristica Le Fris
Gualberto & Emma Martin
Riva dei Balti, Artogn
Tel: 0364/59 82 9
Geöffnet Samstag und Sonntag jeweils am Mittag und Abend. Ausserhalb dieser Zeit nur für Gruppen und auf Voranmeldung.

Anfahrt:
Von Brescia: Richtung Iseo; bei Iseo dem linken Seeufer entlang bis Pisogne. Strasse Richtung Breno–Edolo. Rund 10 Kilometer nach Pisogne ins Dorf Artogne auf der linken Talseite abbiegen. Wegweiser Le Frise folgen. Brescia–Artogne: rund 50 Kilometer.
Von Salò (Gardasee): Richtung Val Sabbia über Agnosine, Lumezzane, Ponte Zanano nach Iseo und weiter nach Artogne. Salò–Artogne: rund 85 Kilometer.


mfg Michi


Zurück zu Natur & Reisen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste