Heute waren wir im Rahmen einer Vorlesung in der
Palace Green Library.
Allein der Weg dorthin war schon ein Vergnügen, die schmale Brücke über den Fluss hoch zum Palace Green, dem Rasen zwischen Kathedrale und Schloss, blauer Himmel, Sonnenschein und ein laues Lüftchen, das nach Frühling duftete...
Die Sammlung alter Hand- und Druckschriften, die wir bewundern durften, war faszinierend. Ich habe erwogen, mich einfach um sechs Uhr einsperren zu lassen und die Nacht über alles anzusehen, aber ich fürchtete, sie würden sehr bald das Licht ausschalten. Dolchgriffe auf Elfenbein mit Intarsien, Statuen, indischer Goldschmuck...
Aber zu den Büchern. Unser Augenmerk lag auf einigen der ersten gedruckten Ausgaben der Divina Commedia; wir hatten vorher ausführlich über Glossen, Kommentare etc. geredet, sodass es nicht überraschte, dass die 500 Jahre alte Ausgabe etwa so aussah wie meine: 3 Zeilen Dante, 30 Zeilen Kommentar auf jeder Seite.
Viel interessanter fand ich das Folio von Shakespeare, das 98 gestohlen wurde und jetzt wieder aufgetaucht ist... allerdings mit unvorteilhaftem Foto auf dem Cover ^^ bzw. Zeichnung, Kupferstich oder was auch immer. Leider haben wir uns das nicht angesehen.
Es gab auch ein Notenbüchlein aus dem 11. (?) Jahrhundert... noch ohne Notenlinien... faszinierend! Leider darf man hier, wie auch in der Cathedral, keine Fotos machen, das ist wirklich frustrierend. Aber da alles hinter Glas ist, wäre das auch schwierig.