The Great City of Durham

[009]

Hmmh, die euphorische Beschreibung und dann doch nur die Obergrenze der zweitbesten Notenstufe find auch ich unpassend. Aber so ganz unberauschend kann es doch auch nicht sein, weil
- es vermutlich auch Austauschstudenten gibt, die diese Bereiche nicht erreichen
- im anderen Thread Du doch von einem leichten berauscht sein schriebst ;-)

Und aus eigener, anderer Erfahrung: maschienenschriftliche Beurteilungen verhindern vielleicht Lesefehler, aber nicht immer Hyperventilation... Zur Therapie empfehle ich da in eine leere Schokoladenwaren-Tüte zu atmen. Bringt Atmung/Gasverhältnisse im Blut wieder in Ordnung und das leichte Schokoladenaroma senkt die Laune zumindest nicht weiter.

[janw]

Nun, die verwendeten Adjektive lassen schon eine maßstäbliche Einordnung in der zahlenmäßigen Größenordnung zu.
Der Vergleich zu muttersprachlichen Studenten lässt dabei nach meinem Empfinden auf eine doch ziemliche Zufriedenheit des Korrektors schließen, weiter so!

[Lykurg]

Sehr schön, ja, meinen Glückwunsch! Und eine amüsante Beobachtung nebenbei. Solltest du irgendwann mal auf den Bewertungskommentar einer Arbeit im 80er- oder 90er-Bereich stoßen, sag Bescheid. Wenn es deine ist, um so besser.

[e-noon]

Dankeschön, insbesondere auch an 009 für die Idee mit der Schokoladenhyperventilation Sicherlich einschlägiger als (Rest-) Alkohol.

Da die Bewertung dieses 8-seitigen Essays 6 Wochen (4 davon Ferien ^^) in Anspruch nahm, wird es wohl etwas dauern, bis ich die Essays von letztem Freitag zurückerhalte. Sollte ich allerdings interessantes produziert haben, insbesondere auch unschönes, was bei Dante der Fall gewesen sein könnte, werde ich das natürlich weiterleiten.

Dass der Korrektor zufrieden war, kann ich wohl nicht anzweifeln, liebenswerterweise ist für das Zurückgeben der Essays eine Viertelstunde vorgesehen, davor ist man ca. 5 Minuten mit seinem Essay allein, damit man Fragen entwickeln kann, meine einzige Frage, "Was kann ich denn besser machen?", wurde mir nicht beantwortet;
"Well, for example in this passage" (reads it aloud) "oh yes, very nice, I liked that, very concise, there really wasn't one redundant word in this essay... and here, almost proverbial... I really cannot tell what to... maybe... but this wasn't a problem in this essay, there were some essays which..."

Also im Prinzip jede Menge Glücksstrahlen, aber wenige Verbesserungsvorschläge. Besser so, ich wäre eh zu faul. Dafür der Vorschlag, mich im nächsten Essay auf zwei Stücke zu beziehen, als größeren Challenge, den ich ja sicher mögen würde (ich ja, meine Faulheit nicht, tut mir immer Leid, die Leute dann enttäuschen zu müssen), mal sehen, was sich machen lässt.

[e-noon]

(Achtung, Intertextualität)
...daran, dass ich am vergangenen Freitag einen mindestens vier Stunden umfassenden Spaziergang unternahm, bei strahlendem Sonnenschein, in Richtung des einzigen Dörfchens außerhalb Durhams, das mir bekannt war, gleichzeitig auch eines der wenigen privilegierten Dörfer, durch die ein X1-Bus fährt, der sich durch seinen für Studenten kostenlosen Shuttleservice zwischen den Universitäten Durham und Teeside (?) auszeichnet. Gute Gründe also, diesen Ort zum Ausflugsziel auserkoren zu haben, was Tanzpartner nicht davon abhielt, verwundert zu sein, als er später davon hörte, dass ich zu Fuß die Strecke beschritten hatte, die er allmorgendlich (Moment, er ist Student, wohl eher gegen Mittag) mit dem Bus zurücklegt. Dabei hatte ich Elche bewusst gemieden. Nunja.
Stolz war ich vor allem auf meine selbstgebastelte Karte sowie generell auf meine gute Ausrüstung und Verpflegung, Regenschirm, den ich dank England wohl nie wieder vergessen werde, mehr als genügend Nahrung, Wasser, an die Rückfahrt mit dem Bus und den Studierendenausweis hatte ich auch gedacht. Im Gegenzug war der Marsch selbst tatsächlich nur ein Spaziergang, sehr langsam, gemächlich, andernfalls braucht man wohl auch kaum 4 Stunden für 4 Meilen. Ich wurde häufig sidetracked, gelangte dabei auf den Hügel, von dem aus zweifellos, falls keine Helikopter benutzt wurden, all die wunderschönen Fotos von Durham geschossen wurden, die die Stadt von schräg oben in all ihrer Idylle zeigen. Ebenso gelangte ich auch wieder hinunter, ohne dass die Schräge, die rutschigen Blätter oder sonstige Hindernisse meinen Mantel beschmutzten, was das eigentlich Schräge an der ganzen Sache war.
Shincliffe, ein offenbar schönes Städtchen zwischen Durham und Bowburn, meiner freitaglichen Endstation, wird wohl mein nächstes Ziel sein.

[009]

Ich weiss ja nicht, was Intertextualität ist, aber Deinen Text mag ich :-)

Zur Interdependenz von größerer Herausforderung, Lust/Antrieb und Faulheit: ich ahne nachfühlen zu können, das es unangenehm ist, andere zu enttäuschen, in dem man nicht umsetzt/erreicht, was einem von außen betrachtet doch leicht möglich sein müsste.

Aber spürst Du nur das Gefühl, andere zu enttäuschen oder mag da auch etwas Frust/kratzen am Selbstwert sein, weil man nicht schafft, zu dem man eben einerseits auch aus eigener Sicht in der Lage ist, andererseits wegen anderer Seiten in einem, es nur sehr schwer oder gar nicht geht?

Zumindest wären (bis sind) das meine Gedanken/Empfindungen.

[e-noon]

Das kommt stark darauf an, wieviel mir das gesetzte Ziel bedeutet. Im obigen Fall kratzt es nicht an meinem Selbstbild, denn die Faulheit ist bewusst und gewollt, ich weiß, ich könnte, wenn ich wollte.

In vielen anderen Fällen ist es selbstverständlich so, dass ich selbst mehr will und kann, als meine mangelnde Selbstdisziplin zulässt; das gute ist ja aber, dass man an der Selbstdisziplin arbeiten kann, während an bestimmten Begabungen ab einem gewissen Zeitpunkt wohl weniger zu rütteln ist. Im Moment, leicht inspiriert durch einen früheren Member dieses Forums, aber hauptsächlich aus intrinsischer Motivation, finde ich es fast erfüllender, an der eigenen Selbstdisziplin - Demut im Sinne Kierkegaards passt fast schon besser - zu arbeiten, als an Sekundärtugenden. Allerdings sicherlich aus den falschen Beweggründen; das Gefühl, sich selbst zu überwinden, finde ich momentan viel spannender, als das etwas, zu dem ich mich überwinde.

[janw]

ich weiß, ich könnte, wenn ich wollte.

I'd rather be a snail than a sparrow, yes I could, if I would...^^

Hinsichtlich jenes Gefühls geht es mir oft ähnlich...

Was hat es jedoch mit den Elchen auf sich, nun und überhaupt?

Magst Du nicht mal besagten früheren member herbei locken?

[Traitor]

Die Kommunkationsschwierigkeiten, die die verschiedenen Einsen und Siebenen zwischen USA/England und Deutschland auslösen können, sind mir auch sehr gut bekannt. Wir halten ihre 7 für eine 1, sie unsere 1 für eine 7. Immerhin nicht jeweils andersrum, unsere 7 verstehen sie üblicherweise und ihre 1 halten wir höchstens für eine römische, was dann auch keinen Unterschied macht.

Du wurdest auf deinem Spaziergang weder von Außerirdischen entführt, noch hast du einen verrückten Wissenschaftler in seinem Landhaus, den Teufel oder ein Dimensionstor gefunden? Seltsam, inzwischen erwarte ich mindestens eins davon, wenn jemand zu Fuß zu einem kleinen englischen Dorf läuft.

[e-noon]

Für Elcherklärungen verweise ich auf blobbfish, für Außerirdische auf Men in Black - höchstwahrscheinlich waren sie da und ich wurde geblitzdingst.

[e-noon]

Braucht man verrückte Wissenschaftler, wenn sowieso schon alle verrückt sind?

In Durham gibt es keine Parties; es gibt Mottoparties, zu Englisch: Theme parties. Die letzte Party (die mit Milton) war eine 80's party; die nächste wird eine "Alliterations-party". Wäre alles kein Problem, wenn mir das dreistöckige Haus mit meinem ganzen Gerümpel und Karnevalskostümen aus 2 Jahrzehnten zur Verfügung stände, das meine Eltern ihr eigen nennen. So jedoch ist es einfach nur nervig.

In Durham braucht man für alles ein Rezept, bestimmte harmlose Medikamente, Kontaktlinsen... Und man muss seine kompletten Daten hergeben. Für Kontaktlinsen, die man ja in Deutschland, wenn ich mich nicht irre, in jeder Drogerie erhält, muss man in England laut Gesetz sich vom Optiker abmessen lassen, alle seine Daten inklusive Telefonnummer (hatte mein Handy nicht dabei -.-) abgeben, 15 Pfund zahlen, und dann erst darf man die Kontaktlinsen kaufen.

[janw]

Better stay healthy. NHS

Your health is our aim. NHS

[Lykurg]

"Better stay healthy" hat einige unfreiwillige Komik, ein bißchen wie Ahlhaus' aktuelles Hamburger Wahlplakat "Und nu?" - eventuell sollte man mal einen verrückten Wissenschaftler beauftragen, die Wirkung solcher Sprüche zu untersuchen.

Zum Zahlenwirrfug erinnere ich mich an meine USA-Reise im letzten Jahr - im Flugzeug hieß es, man müsse unbedingt aufpassen, daß man die Zahlen und Buchstaben (!) genau nach der Musterschrift schreibe, die Zollbeamten seien da sehr pingelig und ließen einen wegen kleiner Abweichungen auch schon mal den ganzen Zettel neu schreiben und sich hinten anstellen. Ich tat es sorgfältig, und geriet prompt an einen Zollbeamten, der auf meinen Zettel nichtenglische Einsen schrieb.

[e-noon]

Bei "Better stay healthy" dachte ich auch erst an eine Drohung oder eine Verballhornung
Das mit den Zahlen werde ich mir dann merken.

[janw]

aim kann aber auch auf zweierlei Weise verstanden werden...

Interessante Vorstellung, verrückte Wissenschaftler untersuchen die Wirkung von Sprüchen verrückter Wissenschaftler^^
Always pay reverence to the Self^^

Alle Sprüche natürlich courtesy of tongueincheek communications

[009]

In Durham braucht man für alles ein Rezept, bestimmte harmlose Medikamente, Kontaktlinsen... Und man muss seine kompletten Daten hergeben. Für Kontaktlinsen, die man ja in Deutschland, wenn ich mich nicht irre, in jeder Drogerie erhält, muss man in England laut Gesetz sich vom Optiker abmessen lassen, alle seine Daten inklusive Telefonnummer (hatte mein Handy nicht dabei -.-) abgeben, 15 Pfund zahlen, und dann erst darf man die Kontaktlinsen kaufen.

Und wofür sind die 15 Pfund? Anzahlung oder Systemgebühr für fragwürdig aufwenigen Kaufakt an sich?

Nachtrag: die CDU hat lange Jahre immer "Der Kanzler kommt *Stadtname"" plakatiert, wenn Kohl wo auftrat. Warum man, und dann noch bei ihm, diese Plakatvorlage auch in Essen nutzte, verstehe ich nicht so ganz...

[janw]

009, das lässt natürlich auch Erklärungsspielraum, warum er vielleicht bestimmte Orte nicht besucht hat

[009]

Tja, würde es denn ins Raster passen - genügend einwohner oder Charakter Mittelzentrum mit genügend Zulauf für soe ine Veranstaltung + einen passenden Platz für die Verantaltung?

@Topickurve: e-noon, gab es während Deines Aufenthaltes schon Uni- oder politische Wahlen? Was war Dir da wenn am auffälligsten?

[e-noon]

@009: Systemgebühr. Augenkontrollgebühr. Was weiß ich. Jedenfalls unumgänglich.

@Wahlen: Haben mich nie interessiert, da ich (vermutlich?) nicht mitwählen kann (und mangelns Informiertheit wohl auch nicht sollte). Im Moment geht es aber darum, ob die DSU wieder bei der NSU einsteigen soll; die meisten sind wohl dagegen, aber der DSU-chef ist wohl dafür, auch wenn letztes Jahr bereits dagegen gestimmt wurde. Menschen verteilen Stimmzettel und sehr viele Menschen (ich nicht, weil ich nicht wusste, dass das Sitte ist) lehnen sie ab.

Wenn man ein viermal online verlängertes Buch einen Tag zu spät ein weiteres mal online verlängert, muss man 20 Pence Strafe zahlen.

Heute habe ich neben erfreulich vielen, bald wohl für die Mottoparty eingesetzt werdenden Efeublättern habe ich endlich einen geeigneten Kletterbaum gefunden, Fotos werden folgen.

[009]

Besteht ein direkter Zusammenhang zwischen efeublätterinkludierender Verkleidung und Kletterbaum? Oder schreibst Du da von zwei verschiedenen Freizaitaktivitäten?
Ich denke aber, Fotos wovon genau auch immer würden nicht nur mich freuen.