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Wo sind sie geblieben?

Jahrelang war nichts vor ihnen sicher. Jeden Sommer fielen sie über Süßes oder auch Deftiges her. Nur dieses Jahr habe ich noch keine gesehen.

Einerseits: Ich habe schon einige gesehen, zum Glück aber noch keine gefühlt.
Andererseits: Mein unqualifiziertes Gefühl behauptet, dass sie ungewöhnlich spät dran sind.
Dritterseits: Es ist eben ein ziemlich unqualifiziertes Gefühl, und vor allem habe ich das seit Jahren jedes Jahr, was es weiter disqualifiziert.

Viel spannender: Wo sind die Hornissen geblieben? Oder anders gefragt, waren die überhaupt jemals weit verbreitet?

sie folgen den Schwalben, Sperlingen und anderen Vögeln^^

Nu, naja, es ist ja noch nicht ganz so weit mit der Lila-Obst-Phase, mit der die Wespen meist korreliert sind.

Allerdings ist durch den kalten Frühling dieses Jahr schon einiges anders, die Amphibien haben teils später gelaicht und die Wespen sicher auch etwas später angefangen, manche Kolonien könnten auch zugrunde gegangen sein.
Von daher, wart's nur ab, es wird schon noch summen^^

Traitor, Hornissen sind hier recht weit verbreitet, aber nicht häufig. Vor allem auf alten Dachböden oder in Scheunen kann man sie aber haben, und wo sie einmal waren, kommen sie oft wieder.
Von meiner hier ist aber auch noch nichts zu hören

Hornissen ernähren ihre Brut mit gefangenen Wespen.
Damals als die Wespen noch ums faulende Obst scharten, tauchte immer wieder mal auch eine Hornisse auf und hat sich bedient. Die Hornisse ist einfach auch die Wespe drauf, hat sie gestochen und weggetragen.
(Ein besonderer Ulk der Hornissen und Wespen ist übrigens, dass sie aufgrund ihrer Wespenteile kein Fleisch mehr fressen können, ihre untaillierten Maden jedoch schon.)

Ich hatte auch noch keine gesehen dieses Jahr, aber gestern sah ich im Supermarkt Pflaumen und heute nacht hat sich eine in mein Schlafzimmer verirrt. Im Moment kümmern sich meine Kater hingebungsvoll darum. Das heißt, der mutigere Nino springt danach und haut drauf, Mika guckt zu; eben als sie ihn versehentlich anflog, sprang er beiseite. Er macht das einigermaßen geschickt, haut immer nur kurz drauf, hatte sie zwischenzeitig schon K.O., wußte aber offenbar nicht so recht, was er damit anfangen sollte. Mit Pflaumen kennen sie sich halt nicht so aus.

Mit den Wespenteilen hast du mich kurz irritiert, Maglor^^

Edit: Oh, scheint so, als hätte er sie.

Gestern sah auch die erste Wespe des Jahres, wie sie ganz allein und einsam draußen herumflog.
Heute habe dann gleich die erste versehentlich umgebracht. Ich mich einfach auf sie drauf gesetzt. Da hat sie eine halbe Stunde lang enegisch versucht ins Sitzkissen zu stechen. Beim Aufstehen habe dann den noch unvollendeten Kadaver gesehen, Beine und Flügel scheinbar funktionsunfähig, aber der Hinterlieb war noch im Takt.
Ich habe dann erstmal mit dem Tischkalender Erste Hilfe geleistet. Es war August!

Es fliegen die Wespen...aber stimmt schon, in anderen Jahren sind es schon mehr gewesen.
Vielleicht hat das späte Frühjahr der Brut geschadet.

Anscheinend sind sie großenteils in Oberdollendorf, dort soll dieses Jahr eine ganze Weinernte durch Wespenfraß vernichtet worden sein.

Bisher habe ich von der besonderen Qualität Oberdollendorfer Weins nichts gehört, entweder sind sie größere Kenner als ich (gut möglich) oder es kam ihnen hauptsächlich drauf an, besoffen zu werden.

Königswinter-Honnef rühmt sich als nördlichstes Weinbaugebiet der Welt (im Gegensatz zu diversen noch nördlicheren Einzelweinbergen). Tradition haben sie auch durchaus und manche Kenner halten viel von ihren Produkten, generell gelten sie aber wohl als eher speziell, da zu grenzwertiger Säure neigend...

Die dortige Feuerwehr berichtete diesbezügliche Einsätze (wespeninduziert, weininduzierte Autoöffnungen kommen wohl auch vor) und hatte bei ihrer Feier zum 125. Geburtstag beim Kuchen auch so Abwehrgeäte im Einsatz.

Quelle
Anscheinend hat sich der Winzer das Problem durch Einsatz einer naturuntauglichen Hochzuchtsorte ("Optima" mit "dünnen Schalen") selbst eingebrockt...