Futtermittel-Skandal in Bio-Bauernhöfen

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Traitor
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Mo 27. Mai 2002, 10:37 - Beitrag #1

Futtermittel-Skandal in Bio-Bauernhöfen

In den letzten Tagen wurde bekannt, das anscheinend ökologisch bewirtschaftete Bauernhöfe in ganz Deutschland monatelang Geflügel mit verseuchtem Weizen gefüttert haben. Das Gift heißt "Nitrofen", ist ein verbotenes Unkrautvernichtungsmittel und steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Verseuchte Produkte sind vermutlich bereits in den Handel gelangt und verzehrt worden.

Das ist eine ganz schlimme Sache. Ich befürchte, die Medien werden diese Sache zu einer "Hetz-Kampagne" gegen den Ökolandbau nutzen, nach dem Motto: teurer, aber nicht besser als "konventionelle" Produkte (dieses konventionell ist schon eine Frechheit an sich, welche Methode ist denn bitte unnatürlich...). Das Vertrauen der Verbraucher wird wohl deutlich nachlassen. Da muss die Regierung sehr gut aufpassen, dass die "ökologische Wende" in der Landwirtschaft weitergeht.

Monoceros
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Do 30. Mai 2002, 14:15 - Beitrag #2

Ein sehr beunruhigendes Signal, das hier gesetzt wird und das der Ökologisierung der Landwirschaft einen herben Rückschlag versetzt hat. Bleibt zu hoffen, dass das keine Trendwende auslöst.

Monoceros

Noriko
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Do 30. Mai 2002, 17:12 - Beitrag #3

ich habe im radio gehört das ein krimineller hintergrund(sabotage) nicht ausgeschlossen werden kann, da man jetzt weis das das nitrofen erst nach der ernte in das futter gelangte.

quelle: wdr 2 oder so (jedenfalls ausm radio)

Fry
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Do 30. Mai 2002, 23:10 - Beitrag #4

Ich finde es schlimm das der Ökolandbau wahrscheinlich mehr unter der Auflagengeilen Presse und Quotenrenner Sendern leiden wird als unter den paar schwarzen Schafen die die Branche da reingeritten hat.

Da wird die Künast noch was zu tun haben. Aber wenn da wer was reissen kann dann die Grünen.

Monoceros
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Do 30. Mai 2002, 23:17 - Beitrag #5

Zum Thema Sabotage

Was die Zugabe des Nitrofens betrifft, so ist die Sabotage bislang nur eine Vermutung. Offiziellen Angaben zufolge ist die Konzentration des Giftes in dem Futtermittel wesentlich höher, als das bei einem "ordnungsgemäßen" (!) Einsatz sein dürfte und daher gibt es die Vermutung, dass das Gift erst nach der Ernte zugegeben wurde. Das würde ich allerdings mit Vorsicht genießen, hier sind mir noch zu viele "wenns" im Spiel und das bei einem recht brisanten Thema.

Monoceros

Noriko
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Do 30. Mai 2002, 23:29 - Beitrag #6

ich hab ma die quelle dazu gehscrebiselt, die ham nämlich genau das geasgt: warscheinlich sabotage, da es erst nach ernte dazukam.

Traitor
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So 2. Jun 2002, 15:01 - Beitrag #7

Inzwischen gibt es eine mehr oder weniger offizielle Erklärung: das Getreide wurde in einer Scheune gelagert, in der zu DDR-Zeiten Nitrofen lag und die immernoch damit verseucht ist, und dadurch soll es in das Getreide gelangt sein. Das halte ich aber für sehr unwahrscheinlich, a) wegen der Konzentration und b) weil es die DDR seit 12 Jahren nicht mehr gibt.
Interessant klingt eine andere Theorie, dass das Getreide ursprünglich zur Aussaat bestimmt war und illegal mit Nitrofen vorbehandelt ("gebeizt") wurde, um das Pestizid mit der Saat in den Boden einzubringen, wo es sich bis zur Ernte unnachweisbar abgebaut hätte, und dann aus unbekannten Gründen doch in den Handel kam.

SoF
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So 2. Jun 2002, 21:58 - Beitrag #8

So langsam kann man ja wirklich nichts mehr essen. Heutzutage ist ja eh alles Essen vergiftet und krank und sonst was, dass man sich für das weniger schlimme entscheiden muß, da es gesundes nicht mehr gibt. Zwar traurig, aber ist halt mal so.


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