Nach dem Auseinanderbrechen des Tankers Prestige ist die spanische Küste nun mit einem großen Ölteppich konfrontiert, so groß, dass selbst von offizieller Seite stark beschönigte Zahlen genannt werden. Statt den bisher angegebenen 10.000t Schweröl sind tatsächlich 20.000t ausgelaufen. Damit aber nicht genug, es gibt Hinweise darauf, dass andere diese Gelegenheit dazu genutzt haben, um Abfallstoffe zu verklappen oder ihre Tanks mit Meerwasser zu reinigen: ein weiterer Ölteppich ist aufgetaucht, aber er besitzt eine andere Farbe als der des Tankers Prestige.
Kommentar
Als wenn die Umweltkatastrophe noch nicht schon groß genug wäre. Dass die spanische Regierung Zahlen fälscht, ist nicht weiter überraschend angesichts einer derartigen Katastrophe, der sinnlose Versuch, Tatsachen zu vertuschen, die am Ende doch viel kennen werden, angeblich, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen. Über Sinn und Unsinn dieser Maßnahme und eine etwaige Ansprache einer derartigen Falschaussage wird man an anderer Stelle noch zu diskutieren haben, ein viel größerer Skandal ist der neue Ölteppich. Nicht nur, dass Seelenverkäufer wie die Prestige für unzählige Wesen Tod und Vernichtung bedeuten und die betroffenen Gebiete auf Jahre hinaus verseucht sind, nein, jetzt kommen auch noch kriminelle Dummköpfe, die nicht weiter denken als ihr Geldbeutel aufklappen kann und kippen ihren Müll gleich hinterher. Danke, vielen, vielen Dank, das haben wir jetzt wirklich gebraucht. Oder: Auf etwas mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an. Ich muss angesichts solcher Aktionen an Einstein denken, der sagte: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Nur beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Wie wahr, wie wahr.
Monoceros