Er glaubte, endlich etwas schlaf zu finden. Der Tag war lang gewesen, zu lang. Er schloss die Augen... Spürte den Schlaf... Doch plötzlich griff etwas nach seiner Schulter. Vagorhaw fuhr hoch. Die Berührung war eiskalt gewesen, eiskalt und feucht wie taubedecktes Perlgras. Seltsam... nichts war zu sehen, und auch sein Pferd stand ruhig da. Es hätte doch reagieren müssen! Ein rascheln zwang ihn dazu, sich herumzudrehen. Nichts. "Werd ich noch wahnsinnig?", murmelte der Söldner. Dann hörte er eine Stimme. "Sie muss hier irgendwo sein!", dröhnte ein tiefer Bass. Er zuckte zusammen. Die Männer der Kneipe! Se waren ihm gefolg? Warum? Und weshalb sie...? Wieder raschelte es. Das silbrige Blitzen eines metallbeschlagenen Kampfstabes ließ Verständnis über seine Züge huschen. Dann, ganz urplötzlich, rempelte ihn etwas an. "Heda, Mensch!", brummte eine andere, tiefe Männerstimme, "Habt ihr hier ein Elfengör gesehen?" "Ich?" Vagorhaw setzte die Unschuldsmiene auf. "Niemals" Die Männer zögerten. Sie versuchten offenbar herauszufinden, ob er die Wahrheit sagte oder sie anlog. "Wenn du uns verarschen willst, Menschlein, dann sei gewiss, dass du dein nachtlager nicht lebend verlässt!", drohte einer. Der andere unterbrach ihn: "Hey, warum solang warten?" Gierig starrte er auf Vagorhaw's Pferd, welches nun nervös schnaubed dastand. "Wir bringen ihn um und nehmen uns seinen Gaul mit!" "Ja, und mit seinem Schmuckstück da locken wir das Elfenkind an!" Vagorhaw schluckte und griff nach seinem Schwert. Er ahnte, dass er gegen zwei dieser Männer nur wenig Chancen hatte, doch er musste es probieren. Grimmig hob er die Waffe.
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