NAch 10 Jahren Betriebszeit ist die Transrapid-Technologie in China offensichtlich gescheitert, wie der
Zeit zu entnehmen ist.
Die Hoffnungen der Hersteller waren riesig. In Deutschland selbst ohne Zukunft, setzten Siemens und Thyssen-Krupp auf lukrative Folgeaufträge aus dem Reich der Mitte. Der Transrapid sollte gar Shanghai und das 1.300 Kilometer entfernte Peking verbinden. Doch das war irgendwann der nationalen Planungsbehörde zu teuer. Dann wurde viele Jahre lang noch über eine Anbindung Shanghai-Hangzhou verhandelt, immerhin 180 Kilometer lang.
Doch selbst davon redet inzwischen keiner mehr. Der Transrapid in China ist gefloppt. Es ist weitere Geschichte, wie China selbst Technologien entwickelt – und ausländische Investoren, die große Hoffnungen hegen, auf der Strecke bleiben.
Auch die Auslastung hat die Erwartungen nicht erfüllt. Shanghais Bürger haben schon lange das Interesse am Transrapid verloren. 50 Yuan, rund sechs Euro, kostet die rund achtminütige Fahrt vom Flughafen in die Stadt. Das ist zwar schnell, aber auch teuer. Zumal der Fahrgast eben noch lange nicht in der Innenstadt ist. Er muss im Vorort Longyan erst noch in die U-Bahn umsteigen. Die wiederum verkehrt inzwischen selbst direkt zwischen dem Flughafen Pudong und der Innenstadt – für gerade einmal acht Yuan.
Inzwischen setzt sich ein anderes Transportmittel in China durch: der ganz normale Hochgeschwindigkeitszug aus chinesischer Produktion. Er schafft nicht nur ähnliche Geschwindigkeiten wie der Transrapid, wenn dieser im Regelbetrieb fährt, sondern ist auch sehr viel günstiger. Und ein weiterer Vorteil für China: Es gibt keine nervigen Streitereien mit Deutschland über Patente.
Edit: in der
Berliner Zeitung gibte s weitere eher nicht so positive Informationen:
Nicht einmal die wenigen Passagiere, die an diesem Morgen 50 Yuan (sechs Euro) für die achtminütige Fahrt bezahlen, kommen auf ihre Kosten. Die türkisfarbenen Sitzbezüge sind fleckig, aus den Fensterrahmen lösen sich die Dichtungen und die Tempoanzeige erreicht nur 301 Stundenkilometer. Beworben wurde der Transrapid mit einer Geschwindigkeit von 430 km/h, doch weil die Betreiber Strom sparen wollen, absolviert der Zug die meisten Fahrten langsamer.
Chinesischen Medienberichten zufolge bereuen die Schanghaier heute, sich den teuren Zug angelacht zu haben. Schon vor der Weltausstellung 2010 gaben die Stadtväter das Projekt verloren und verlängerten anstelle des Transrapids die U-Bahn-Linie 2, die nun ebenfalls zum Flughafen Pudong fährt. Die einflussreiche Hongkonger Zeitung South China Morning Post beschrieb den Transrapid kürzlich als überteuertes Prestigeprojekt. Die Auslastung liege nur zwischen zehn und zwanzig Prozent.