Geld ist Nutzen? Das ist zumindest subjektiv, ich würde es zudem noch fragwürdig nennen. Natürlich ist eine gewisse Geldmenge nicht schlecht, um sich beispielsweise ein wenig zu essen kaufen zu können. Aber lieber ein Weiser sein und verhungern als ein Narr und im Reichtum schwelgen. Aber wenn man genügend Geld hat, um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen, sehe ich mehr Geld als nicht mehr so wichtig an. Wichtiger sind das Liebe und Erkenntnis und nicht zu vergessen auch Glück, auch wenn ich es nicht unbedingt primär sehen würde. Ich sehe nicht ein, warum ich irgendwelches Papier oder Metall zu besitzen als primären Nutzen ansehen sollte.
Dir ist das Leben eines Sexualstraftäters keinen Cent mehr wert. Da sieht man wieder die Subjektivität des Nutzens. Wie ich oben gezeigt habe, ist Geld auch kein objektiver Nutzen.
Das gennante alttestamentarische Prinzip ist eine Sache, nach der man leben kann, im Gegensatz zu den Nutzenabwägungen. Ich heiße es nicht gut, aber es ist ein Weg. Nicht jede Moral muss sich an den objektiven Werten orientieren, wie so oft kann man hier falsch oder richtig liegen, nur leider ist hier ein Fehler besonders fatal.
Ich denke schon, dass ein Menschenleben (auch objektiv) mehr wert ist a ls das einer Ameise, dafür hab ich mal irgendwo, ich glaub es war im Matrix-Thread, argumentiert. Aber es ist ein weiterer Punkt, wo gezeigt wird, wie problematisch Wert- und Nutzenabwägungen sind.
Und daraus, dass etwas schwer oder unmöglich abzuwägen ist, kannst du nicht dessen Irrelevanz folgern. Wir haben gesehen, dass man einem Menschenleben nicht wirklich einen Wert zuordnen kann. Wenn man es deshalb aus Nutzenabwägungen außen vor lässt, betrachtet man es damit als wertlos. Du könntest mir dann keinen Vorwurf machen, wenn ich dich und deine Familie abknalle. Aber ich denke, da hättest du nicht nur aus Eigennutz etwas dagegen.
Du schreibst auch, dass ein Lebewesen erst einen Wert durch ihren Nutzen für andere Lebewesen bekommt. Nur mit welcher Begründung willst den Wert eines Lebewesens an dessen Verbindungen mit einem prinzipiell Wertlosen ausrichten?
Massenmörder, Sexualstraftäter, etc. haben der Gesellschaft nicht unbedingt nur geschadet, oft sind sie im Alltag auch recht nette Menschen, die auch geliebt werden und anderen Glück bringen. Und selbst wenn nicht, ich behaupte, dass jeder Mensch einen Wert hat, egal, was er getan hat und was er tun wird.
Und nicht jedes Gespräch kann zu einer Einigung kommen, in der Wahrheit kann es keinen Kompromiss geben. Aber es passiert öfter mal, dass die Extrempositionen durch eine Diskussion ein wenig zur Mitte getrieben werden und man so einer Einigung nahe kommt. Vielleicht passiert es hier auch noch.
Und Thod ist soviel ich weiß gestern wieder nach Haus gekommen, müsste also bald wieder auftauchen.
Und ist schön, dass dir die Diskussion (schöne Alliteration, was?
) Spaß macht, ich find sie auch recht schön. Ist eben auch ein Thema, was mir am Herzen liegt.
Padreic