@Maurice
Original geschrieben von Maurice
Tulian setzte sogar die Ehe mit Hurerei gleich.
Heinrich Böll gleichfalls, und so ganz Unrecht haben die beiden nicht. Wenn eine Frau einen „Ernährer“ heiratet, haben Mann und Frau das Verhältnis Freier und Dirne, denn im Gegenzug zu ihren sexuellen und häuslichen Diensten, bekommt die Frau materielle Entlohnungen. Zumindest in gewissen, puritanischen Formen der Ehe.
Original geschrieben von Maurice
Das Christentum ist ein Haufen von Spinnern, was erwartest du?
Immer das Kreuz mit der Argumentation emotionaler Menschen….
Das christliche Verhältnis zur Sexualität war um einiges komplexer als du es hier darstellst. Die Vermehrung war nicht per se eine Sünde, denn schließlich diente die Ehe, als göttliches Bündnis, primär der Fortpflanzung. Was zu der damaligen Zeit durch aus legitim war, bedeuteten Bevölkerungsreichtum doch sowohl Macht auch als Sicherheit für eine Familie und einen Staat.
Von, auf Neudeutsch, „Hardlinern“ wie Thomas von Aquin abgesehen, wird dir Kirche kein Verbot oder Verurteilung für eine eheliche Sexualität aussprechen.
Jedoch, steht Sexualität, bzw. eine Eheleben in gewissen Beziehungen im Konflikt zu einer Heiligkeit. Jesus, sowie wie viele heilige Männer der Kirche waren nicht verheiratet, und zeugten auch keine Kinder (zumindest nicht offiziell), ebenso wie der Papst, Priester oder auch Nonnen.
Ein Leben das Gott verschrieben ist, ist eben kein gut geeignetes Leben für ein Ehe, oder wie ein römisches Sprichwort lautet(sinngemäß): Aus der Liebe zu einer Frau entsteht höchstens ein Kind, aus der Liebe zu einem Ideal, entstehen Weltreiche.
@Rosalie
Original geschrieben von Rosalie
Auch im Tierreich und gerade dort, regiert das Recht des Stärkeren und da kann man wahrlich nicht von paradiesischen Zuständen sprechen.
Da hast du mich missverstanden. Die Zustände im Tierreich sind alles andere als paradiesisch. Das paradiesische Daran ist, dass sich Tiere dessen nicht bewusst sind. Ein Tier wird sterben, irgendwann, auf irgendeine Art, aber das Tier ist sich dessen nicht bewusst, also gibt es keinen Tod in seinen Gedankensphären. Ebenso verhält es sich mit Leid.
Original geschrieben von Rosalie
Eigenverantwortlich waren die "Paradiesmenschen" ebenso, denn sonst hätte ihre in absolut freiem Willen getroffene Entscheidung nicht diese Konsequenzen gehabt.
Die Eigenverantwortlichkeit entstand in dem Augenblick, als sie sich überlegten Gottes Gebot zu missachten. Das sie wirklich sündigen war im Grunde unwichtig; bedeutend war nur, dass ihnen klar wurde, dass sie Sündigen können.
Davor, waren sie eben nicht eigenverantwortlich, da sie nur, so handeln konnte wie es ihnen aufgetragen war.
Original geschrieben von Rosalie
Die Zivilisation hätte es imo ebenso gegeben , nur ohne all diese negativen Begleiterscheinungen, über die wir heute jammern und klagen. Denn der Mensch wäre verantwortungsvoll mit all dem ihn anvertrauten Dingen umgegangen.
Benutze bitte keine Personalpronomina die mich mit einschließen. Denn ich jammere und klage nicht über die Begleiterscheinungen der Zivilisation.
Und die Zivilisation hätte es eben nicht gegeben, denn das erste Menschenpaar besaß kein Verlangen danach so etwas wie ein Zivilisation zu schaffen, sie waren zufrieden damit, nackt im Garden herumzutollen, und Tieren Namen zu geben. Eine Zivilisation in der Enge, des Paradieses und in einer irrationalen Erfurcht von „Geboten“ kann es nicht geben.
Original geschrieben von Rosalie
Und intellektuelle Fähigkeiten waren vorher weit größere vorhanden als heute, denn da waren die Menschen in der Lage ihre ganz Gehirnkapazität auszuschöpfen - war wir heute ja nur noch zu einem kleinen Teil sind.
Entweder ist das falsch (was ich vermute) oder du widersprichst dir selbst. Denn das gesamte Gehirn zu verwenden, bedeutet nicht höhere intellektuellen Fähigkeiten zu besitzen, sondern nur dass das Gehirn selbst unspezialisiert ist. In dem Gehirn, gibt es Regionen die spezifischen Aufgaben zugeordnet ist, und es in der Natur der Sache, dass wenn das Gehirn sich mit einer Mathematik Aufgabe beschäftigt, nicht das motorische Zentrum benötigt.
Der Mensch benutzt sein gesamtes Gehirn, nur eben nicht gleichzeitig.
Würden die Menschen ihr Gehirn, vollständig nutzen, so ähnlich wie das bei Regenwürmern ist, würde das bedeuten, sie wären nicht zu zielgerichteten kognitiven Aufgaben in der Lage.
Original geschrieben von Rosalie
Der Mensch hatte nicht das Verlangen Böses zu tun ... und ob das nun ein Nachteil ist??? Schau Dich doch mal um auf unsrem Planeten ... sieht es da so friedfertig und toll aus? Der Gott unabhängige Mensch - was hat er denn erreicht? Hunger, Krieg, Ausbeutung der Natur, Vergiftung der Umwelt .....
Ein Löwe hat auch nicht das Verlangen Böses zu tun, wenn er die Gazelle frisst, oder die Kinder seines Rivalen tötet, das sind natürliche Handlungen. Würde der Löwe jedoch, Gazellen, und Kindern ein Lebensrecht zugestehen, wäre aus der natürlichen Handlung, schlagartig, eine unmoralische Handlung, und das Verlangen nach dieser Handlung wäre das Verlangen Böses zu tun.
Insofern solltest du dich die Frage stellen, ist ob es von Vorteil ist, Unfähig zu sein, Böses, oder unmoralisches als Solches zu Erkennen.
Und es ist sicherlich Illusorisch zu behaupten, die menschliche Zivilisation, hätte keine Fehler, und wäre nicht Gewalttätig. Aber wie lange gibt es die Zivilisation schon? 25 000 Jahre? Eine lächerlich kleine Zeitspanne, und wo werden wie in weiteren 25 000 Jahren sein? Die Menschheit aufgrund eines Augenblickes (Und die Zivilisation existiert nicht länger als einen Augenblick, selbst für irdische Maßstäbe) zu beurteilen ist meines Erachtens etwas arrogant.