Wie wichtig ist euch Treue in einer Partnerschaft?
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Leute mit "sehr wichtig" antworten werden, aber es gibt scheinbar ja auch Ausnahmen. Besonders deren Standpunkte würden mich interessieren...
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Do 13. Apr 2006, 14:42 - Beitrag #1 |
Treue in einer PartnerschaftWie wichtig ist euch Treue in einer Partnerschaft?
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Leute mit "sehr wichtig" antworten werden, aber es gibt scheinbar ja auch Ausnahmen. Besonders deren Standpunkte würden mich interessieren... |
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Do 13. Apr 2006, 15:44 - Beitrag #2 |
Ich sehe die Treue wirklich als etwas wichtiges an. Ohne Treue kann man gleich gar nicht eine Beziehung anfangen. |
Jeder möchte die Welt verbessern und jeder könnte es auch, wenn er nur bei sich selber anfangen wollte.
Karl Heinrich Waggerl |
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Do 13. Apr 2006, 19:33 - Beitrag #3 |
Ich würde das anders definieren:
Warum sind Männer und Frauen Treu zueinander! Ich denke das sind die, die gegenseitigen Respekt zeigen und dem anderen Freiräumen gewähren bw. dem anderen die selben Freiräume geben. Darum bin ich Treu aus diesen beiden Gründen und einem nicht genannten! |
Der Jammer mit der Menschheit ist, dass die Klugen feige, die Tapferen dumm und die Fähigen ungeduldig sind. Das Ideal wäre der tapfere Kluge mit der nötigen Geduld.
(Truman Capote) Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will. (Albert Einstein) |
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Do 13. Apr 2006, 23:33 - Beitrag #4 |
Was beinhaltet "treu" für mich?
Es bedeutet vor allem, dass ich mich auf diesen Menschen verlassen kann, vor allem in kritischen Situationen. Es bedeutet, dass er loyal ist, dass er auch zu mir steht, wenn ich vielleicht unrecht habe. Naja, und "gucken" darf er ruhig, aber "gegessen" wird zuhause. |
[align=center]
Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Di 18. Apr 2006, 10:33 - Beitrag #5 |
Mal anders betrachtet: Wie würde es mir gehen, wenn ich herausfinde, dass mein Partner mir nicht treu ist?
Käme für mich drauf an, was warum geschehen ist. Ein herziges Küsschen wäre für mich keine Untreue. Im schwer besoffenen Kopf im falschen Bett aufwachen - nun ja. Danach hätte ich berechtigte Zweifel an der Selbstkontrolle meines Partners, aber ein Scheidungsgrund wäre das garantiert nicht. Monatelanges Versteckspiel mit Lügen und Theater und gefakten Alibis - sofort. Eine Partnerschaft gründet für mich auf Vertrauen. Ich will mir keine Gedanken machen müssen was mein Partner tut und lässt, wenn er auf Geschäftsreise ist oder mit Kumpels rausgeht. Ich will ihm nicht hinterher telefonieren müssen, wenn er eine halbe Stunde überfällig ist. Dieses Vertrauen gebe ich und fordere es für mich selbst. Würde dieses Vertrauen nicht mehr existieren, würde ich die Partnerschaft nicht mehr als lebenswürdig empfinden. |
... alles wird gut...
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Mi 19. Apr 2006, 19:31 - Beitrag #6 |
was bedeutet treu sein eigentlich...?
monogam sein...? ist Mann treu, in dem Sinne, nur weil er nicht mit einer anderen Frau schläft (während einer Beziehung).....? trotzdem noch treu, auch wenn er neben anderen Frauen schläft... (kein geschlechtlicher Akt..)..? treu, auch wenn er zu anderen seinen Freundinnen `ich liebe dich`sagt...? trotzdem noch treu, wenn er viel Zeit mit anderen verbringt...sei es nur virtuell.....? treu, auch wenn er, weil es ihm so gefällt, andere Frauen massiert....? ....ist diese sogenannte Treue alles in einer Beziehung...? ist das monogam sein, das non plus ultra....? |
Wenn wir den Platz einnehmen, der der unsere ist, dann entdecken wir das, was wir im Grunde sind.
Mögest du an jedem Tag spüren, dass auch die dunklen Stunden einen göttlichen Schimmer besitzen |
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Do 20. Apr 2006, 09:20 - Beitrag #7 |
Ist er/sie sich treu?
Oder möchte er/sie dem Teue-Ideal des Partners dienen? |
[align=right]»Alle Wahrheit ist Lüge« [/align]
»Alles in allem sieht es ganz so aus, als wäre uns Utopia viel näher, als irgend jemand es sich vor nur fünfzehn Jahren hätte vorstellen können. Damals verlegte ich diese Utopie sechshundert Jahre in die Zukunft. Heute scheint es durchaus möglich, dass uns dieser Schrecken binnen eines einzigen Jahrhunderts auf den Hals kommt; das heißt, wenn wir in der Zwischenzeit davon absehen, einander zu Staub zu zersprengen.« [align=right](Aldous Huxley, »Schöne neue Welt«)[/align] |
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Do 20. Apr 2006, 18:04 - Beitrag #8 |
....keiner sollte dem anderen dienen......
Treue ist ein weitgefächerter Begriff... ich freue mich jetzt einen Freund zu haben, der mich liebt...... und mir treu ist, so wie ich auch ihn liebe und ihm treu bin.... hatte noch nie solch ein Glück damit, wie ich es jetzt mit meinem Schätzle hab..... wenn ich mich auch manchmal wie ein doofer Elefant in einem Porzellanladen bewege, so bitte ich meine Tollpatschigkeit zu entschuldigen..... und bzgl. Treue: jeder Mensch sollte in erster Linie treu sich selbst gegenüber sein..... dann klappt auch alles weitere..^^ |
Wenn wir den Platz einnehmen, der der unsere ist, dann entdecken wir das, was wir im Grunde sind.
Mögest du an jedem Tag spüren, dass auch die dunklen Stunden einen göttlichen Schimmer besitzen |
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Fr 21. Apr 2006, 13:06 - Beitrag #9 |
Für mich ist Treue in einer Partnerschaft auch sehr wichtig.
Meine Meinung dazu ist, wenn man in eine Partnerschaft "einwilligt", so teilt man mit demjenigen eine gemeinsame Zeit, die sog. "einsame Zweisamkeit", mit der Zeit wird man sich vertrauter. Man teilt intime Details und schließt den Partner fest in seinem Herzen ein. Wird diese "einsame Zweisamkeit" aber durchbrochen, so fehlt doch das Elementarste in einer Partnerschaft/Beziehung. Deswegen kann ich auch diese "offenen Beziehungen" nicht verstehen, wo jeder tun kann, was er will. Das ist für mich keine Beziehung mehr... in gewissen Rahmen, also gemäß dem Motto "Jedem seine Freiheiten" ist das sicher sinnvoll, nur man sollte auch bedenken, warum man in einer Beziehung ist. Das gute Gleichgewicht zwischen Freiheit und Gemeinsamkeit macht für mich eine gute Beziehung aus... Freiheit in dem Sinne ist die noch zu definierende Untreue. Nur für mich gilt: Ist Untreue im Spiel, so ist das Gleichgewicht gestört, aber es kann noch wiederhergestellt werden. Des Weiteren sehe ich auch einen Unterschied zwischen Untreue und Betrügen. Zu meinen Definitionen: Treu -> beide Partner haben ein gewisses Maß an Freiheiten, jedoch bezieht sich das auf Alltägliche Sachen, die man frei wie man möchte mit jedem machen kann (Küssen zum Beispiel ist keine Selbstverständlichkeit, wie z.B. mit jemanden Kaffee zu trinken). Untreu -> mein Partner wird mir untreu, wenn er das mit jemanden macht, was eigentlich nur mir zusteht. (Küssen, Fummeln, Streicheln) Dazu zählen nicht einfache Dinge, wie z.B. dem besten Freund nen Kuss auf die Wange geben, jedoch ein leidenschaftlicher Kuss. Wenn mein Partner mir untreu würde, so ist das ein Knacks in der Beziehung, aber die Beziehung kann noch gerettet werden. (sog. "2. Chance") Einmaliger "Fehltritt" kann mal passieren. Ein weiterer Faktor ist, ob mein Partner es zugibt, oder ob ich es von anderen erfahre. Gibt er zu, dass er mir untreu war, so zeugt das davon, dass er mir trotzdem vertraut und auch möchte, dass ich ihm vertraue. Zeichen von Ehrlichkeit -> Treue. Sowas fasse ich auch unter "offen miteinander reden". Erfahre ich es von anderen, dass mein Partner mir vor 1 Woche oder so untreu wurde, und hatte mein Partner keine Gelegenheit mir das zu sagen, so geht das noch in Ordnung, ich werde ihn aber nicht darauf ansprechen, sondern er muss es bei der nächsten oder übernächsten Gelegenheit tun. Es mag zwar schwerfallen, doch ich habe das mit meiner jetzigen Freundin so abgesprochen, bzw. ihr meine Definition davon gegeben. Sollte meine Freundin also nicht damit "rausrücken", so muss ich eine ernsthafte Diskussion über Vertrauen in Beziehungen anfangen... Betrügen -> mit jemanden (anderem als mir) freiwillig schlafen, bzw. unter die Gürtellinie gehen... muss im Einzelfall entschieden werden. Hat nicht unbedingt zur Folge, dass ich mich trennen würde, aber erstmal auf Abstand gehen, zum Beispiel wenn mein Partner mir seinen "Ausrutscher" gestehen würde... Ferner gilt: Wenn man betrügt, so ist das Untreue. Aber wer untreu ist, betrügt noch nicht. Ist Alkohol im Spiel, so ist das keine Ausrede. Zu all dem muss ich sagen, dass ich bei meiner Freundin sicher bin, dass ich niemals solche Theorien praktisch umzusetzen habe.... d.h. ich bin mir sicher, dass sie mir treu ist und auch bleibt. |
"Mut ist oft Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht zuletzt auf guten Informationen beruht."
Sir Peter Ustinov (16.04.1921-28.03.2004) |
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Fr 21. Apr 2006, 14:10 - Beitrag #10 |
Zu viele Definitionen und Regeln, Die Maschine, für mein Empfinden.
Treusein nur mir selbst, und er: treusein nur sich selbst. Alles andere ergibt sich im Zusammensein, ganz gleich auf welche Weise Seine Vorstellung von Treue mag eine andere sein als meine Solange mich seine nicht verletzt oder ich ihn mit meiner nicht verletze, ist es aber völlig gleichgültig. Ich gehe keine Partnerschaft ein um etwas zu müssen, dürfen... etc... Ich möchte diesen Menschen kennenlernen, soweit ihm das möglich ist, und soweit mir das möglich ist. Alles andere kann "verhandelt" werden |
[align=right]»Alle Wahrheit ist Lüge« [/align]
»Alles in allem sieht es ganz so aus, als wäre uns Utopia viel näher, als irgend jemand es sich vor nur fünfzehn Jahren hätte vorstellen können. Damals verlegte ich diese Utopie sechshundert Jahre in die Zukunft. Heute scheint es durchaus möglich, dass uns dieser Schrecken binnen eines einzigen Jahrhunderts auf den Hals kommt; das heißt, wenn wir in der Zwischenzeit davon absehen, einander zu Staub zu zersprengen.« [align=right](Aldous Huxley, »Schöne neue Welt«)[/align] |
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Fr 21. Apr 2006, 15:08 - Beitrag #11 |
Ich finde im Gegensatz dazu gewisse Regeln schon wichtig, natürlich, weil ich bzw. mein Partner sonst verletzt würde. Und über diese Regeln zu sprechen ist imo auch sinnvoll. Wenn mein Partner sich nicht für meine Regeln, meine Grenzen interessieren würde, sondern nur seinen eigenen Bedürfnissen treu wäre, würde das auch bedeuten, dass es ihm nicht ausmacht, mich zu verletzen. Denn wenn er mich nicht verletzen wollen würde, würde ihn wohl interessieren, was mich verletzt.
Treue ist wichtig, wenn man sie vereinbart hat, weil sonst das Vertrauen zum andere (auch sehr wichtig) nicht mehr besteht. Dem anderen zu misstrauen führt zu Angst, Selbstzweifeln, ständiger Kontrolle, Einengen des anderen - Dinge, die ich in einer Beziehung wenn möglich nicht haben möchte. Treue ist auch wichtig, weil Treue einem zeigt, dass man auch in nächster Zeit mit dem Partner zusammen bleiben kann, dass man sich noch respektiert, niemanden lieber mag - Daher würde ich einen einmaligen, womöglich alkoholisierten Betrug nicht so streng bewerten wie eine lange Affäre neben der Beziehung. Zudem ist Treue in sexueller Hinsicht wichtig, weil man mit Untreue den Partner gefährden kann, was Krankheiten zB. angeht. Oder gar ein Kind außerhalb der Beziehung Zudem ist es bei mir zumindest so, dass ich einen Menschen haben möchte, auf den ich in gewissen Bereichen alleinigen Anspruch habe - Anspruch natürlich nicht in dem Sinne, dass er mir verpflichtet ist, sondern lediglich, dass er sich mit sonst niemandem einlässt. Wer diesen Anspruch nicht hat, dem wird es vielleicht nicht schaden,eine offene Beziehung zu führen, aber Untreue, die mit Vertrauensbruch und Lüge einhergeht, kann imo selbst eine offene Beziehung zerstören. Fazit: Treue in der Partnerschaft ist mir sehr wichtig. |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
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Fr 21. Apr 2006, 15:24 - Beitrag #12 |
Warum wird ein Mensch in einer Partnerschaft "untreu"?
Warum geht er/sie fremd...? Geht er/sie dann wirklich - schon - fremd? bzw ist es wirklich noch ein fremdgehen...? Ist es dann wirklich schon "Untreue"? Oder hat's sich's - eigentlich - einfach schon erledigt zwischen diesen beiden Menschen? |
[align=right]»Alle Wahrheit ist Lüge« [/align]
»Alles in allem sieht es ganz so aus, als wäre uns Utopia viel näher, als irgend jemand es sich vor nur fünfzehn Jahren hätte vorstellen können. Damals verlegte ich diese Utopie sechshundert Jahre in die Zukunft. Heute scheint es durchaus möglich, dass uns dieser Schrecken binnen eines einzigen Jahrhunderts auf den Hals kommt; das heißt, wenn wir in der Zwischenzeit davon absehen, einander zu Staub zu zersprengen.« [align=right](Aldous Huxley, »Schöne neue Welt«)[/align] |
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Fr 21. Apr 2006, 15:26 - Beitrag #13 |
Ich sehe es ähnlich wie Ceitlyn, Treue sich selbst gegenüber ist das Primat.
Treue im Sinne von Verläßlichkeit, wie Feuerkopf es sieht...macht ebenfalls Sinn, ist in meinen Augen aber schon durch den "Tatbestand" der Liebe erfüllt. |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Fr 21. Apr 2006, 16:05 - Beitrag #14 |
@Ceitlyn: In einigen Kulturen ist es üblich, dass der Mann neben der Ehefrau noch eine Geliebte hat, wenn er für beide finanziell sorgen kann (hatten wir in der Schule zumindest ^^ als Thema). Wenn nun ein Mann aus einer solchen Kulturgemeinschaft in unsere kommt, sich in jemanden verliebt, und beide nicht über Treue sprechen, kann es sein, dass er ihr nach einem Jahr noch die gleiche Liebe entgegenbringt, aber - in seiner Eigenschaft als Mann - auch anderen Frauen wieder mehr Interesse entgegenbringt. Für ihn ist diese Affäre vielleicht nur ein Ort, überschüssige Energie loszuwerden, vielleicht sogar aus Rücksichtnahme, wenn seine Frau beruflich Stress hat und er sie schonen und nicht bedgängen möchte - für sie bricht eine Welt zusammen, da er ihr Vertrauen missbraucht hat.
Eine solche Konstellation ist zwar selten, aber auch in unserer Gesellschaft gibt es verschiedene Meinungen über Treue, und wenn man sie dem Partner nicht mitteilt, kann man verletzen, ohne es zu wollen oder zu wissen. Oder verletzt werden, wie man an dem Beispiel sieht. Nicht unbedingt ist die Liebe und der Wunsch des Zusammenseins weg, wenn einer der beiden oder beide wechselnde andere Affären haben - nur, wenn dies heimlich passiert und beide sich darüber nicht einig sind. Und ich denke nicht, dass sich mit der Liebe dieses Wissen um das, was für den anderen Treue bedeutet, automatisch einstellen - man sollte schon über seine Bedürfnisse reden, wenn man möchte, dass sie erfüllt werden. |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
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Di 6. Jun 2006, 22:30 - Beitrag #15 |
...wenn dies ein Partner von dem anderen vielleicht verlangt...?! siehe, Jean-Paul Sartre, der darauf bestand, dass sich Simone mit einem anderen einlässt....und er natürlich auch dieses Vorrecht genoss.... so gesehen, waren sie sich über diese Einigung überhaupt nicht untreu.... und dieses treu und untreu ist doch nur ein aufgedrückter Stempel von unserer Gesellschaft, nicht wahr....? und wenn beide auf diese Treue in einer Beziehung pfeiffen, ja dann passt es doch wieder...^^ |
Wenn wir den Platz einnehmen, der der unsere ist, dann entdecken wir das, was wir im Grunde sind.
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Mi 7. Jun 2006, 01:22 - Beitrag #16 |
Naja, sie pfeifen dann nur auf die Treue im gesellschaftlich auf das Sexuelle fokussierten Sinn...
Aber ist das Sexuelle nicht nur...eine Dimension, hochgejubelt von den Hochglanzmedien? Ist nicht das Wissen um die Treue des andern zu sich selbst, vor allem aber Treue im Sinne einer Grund-Verlässlichkeit um vieles wichtiger? Oder sind dies nur Paradigmenwechsel, die sich im Laufe der Zeit ergeben? |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Mi 7. Jun 2006, 09:29 - Beitrag #17 |
Vermutlich wurde Treue erst wichtig, als Männer herausfanden, dass ihr Samen in der Frau die Nachkommen zeugt. Von da an wollten sie sicher sein, dass man ihnen keine Kuckuckseier ins Nest legt. Vermutlich.
Ich glaube, dass Sex - genau wie Essen und Trinken - etwas ist, was ursprünglich dem Grundsatz "variatio delectat" verhaftet ist. Erst Besitzansprüche machten es nötig, dass ein moralischer Anspruch hinzu kam. Soweit die Ratio. Ich selbst bin eine extrem treue Seele und erwarte das auch von meinem Partner. Fremdgehen wäre für mich ein Trennungsgrund. (Und wenn er denn tatsächlich nur ein einziges Mal schwach geworden wäre und außer einem One-night-stand nix passiert wäre, dann soll er's eben für sich behalten!) |
[align=center]life is stranger than fiction[/align]
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Mi 7. Jun 2006, 10:03 - Beitrag #18 |
...da stimme ich Jan voll zu...
ich pfeife auch auf den Schmarotz, dass Treue sich nur auf den sexuellen Punkt fokussiert sieht..... es gibt so viele andere Dinge zwischen zwei Menschen, die erotisch ausgetauscht werden können, sei es Sprache, Blicke, Gesten, Lachen, gemeinsame Zeit, gemeinsames Interesse, dass der geschlechtliche Verkehr dagegen wie eine Farce erscheint..... ..natürlich vermag ich sehr wohl zu unterscheiden, ob diese Dinge rein kameradschaftlich/partnerschaftlich ausgetauscht werden oder ob sie wie bei einer Liebesbeziehung tiefer gehen.....
...das glaube ich nicht, ich denke, das hat weniger mit der Zeit zu tun, als mit der eigentlichen Persönlichkeit eines jeden Menschen....
...das glaube ich nicht...^^ es gibt knallsichere Methoden, wo Mann mit tausend Frauen schlafen kann ohne dabei eine zu schwängern..... (
...das sehe ich auch so..... |
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Mi 7. Jun 2006, 10:22 - Beitrag #19 |
Die wurden aber erst entwickelt, nachdem bekannter wurde, wie es zur Schwangerschaft kommt. (Wobei diese "Entdeckung" allerdings mE schon ziemlich weit prähistorisch sein dürfte, egal wieviele es wann nicht wußten - das gibt es ja heute noch.^^) Den Anspruch der Treue halte ich für noch sehr viel älter. Dafür gibt es schließlich genügend Vorbilder im Tierreich; und gerade darin, wenn bestimmte Vogelarten bewußt fremdflattern, zeigt sich dieses Prinzip doch eigentlich in besonderer Weise. (Oder ist das nur eine menschliche Projektion?) Ein sehr interessanter Standpunkt, mE eine mutige Aussage. Ich weiß nicht; ich glaube nicht, daß ich damit so umgehen könnte, mit der Gewißheit, daß meine Partnerin mir auch etwas verschweigen könnte, um uns zu schonen... vermutlich allerdings eine Frage der Lebenserfahrung. |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Mi 7. Jun 2006, 10:30 - Beitrag #20 |
..Lykurg,...eine Frage der Lebenserfahrung....ja vielleicht...^^
ist es nicht so, dass wir doch wissen, dass es keine Garantie für nichts und wieder nichts gibt..... ist es nicht so, dass wir kleine Schummeleien des Partners sehr gut bemerken, es aber so stehen lassen können.... ist es nicht so, dass wir wissen, den Partner niemals in irgendeine Richtung ändern werden können.... von dem her.....^^ |
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