Nun, wenn ich das richtig verstehe, geht es im wesentlichen darum, den Zugang von Kindern und Jugendlichen zu diesen Spielen zu erschweren, für Erwachsene sollen Spiele mit kinderpornographischem oder rechtsradikalem Inhalt verboten oder beschränkt werden.
Wenn es nicht um diese Spiele geht, wird
und ich werde guten Gewissens zum Gesetzesbrecher.
also nicht so zum Tragen kommen - oder verstehe ich etwas an dem Entwurf falsch?
So, und wie finde ich das?
Herrn Beckstein, den greisen verunsicherten Klosterschüler - so kommt er mir immer vor - mag ich nicht, die Begründung des Entwurfs ist insgesamt hysterisch - insbesondere wird mit dem Hinweis auf die Amokläufer an Schulen, bei denen immer solche Spiele gefunden wurden, einem statistischen Fehlschluss aufgesessen: Wenn 40% der Schüler ab 15 in den entsprechenden Bildungsschichten solche Spiele spielen, werden sie mit enstsprechend hoher Wahrscheinlichkeit auch bei solchen Tätern auftauchen, die eben dieser statistischen Klasse angehören - ohne daß das Merkmal "Spielbesitz und spielen" zwingend ihre Taten erst ermöglicht oder deutlich begünstigt hat.
Davon abgesehen, wie gefährlich sind die Spiele, und für wen?
In der Hirnforschung wird heute viel mit Magnetresonanzuntersuchungen gearbeitet, mit denen sich die Aktivität bestimmter Hirnareale unter bestimmten vorgegebenen Einflüssen darstellen lässt - als Maß ihrer Durchblutung, was als aussagekräftiger Indikator angesehen wird. Ob der Indikator taugt - wer weiß, jedenfalls scheint die Summe damit gewonnener nachvollziehbarer und zu einem System erweiterbarer Erkenntnisse dafür zu sprechen.
Diese Untersuchungen haben aber auch ergeben, daß unter dem Einfluss solcher Spiele betimmte Hirnareale, die für Persönlichkeitsmerkmale wie Empathie und Mitgefühl verantwortlich sind, deutlich weniger aktiv sind als im Normalzustand und daß diese Wirkung auch nach Ende des Spiels nachhält.
Nimmt man hinzu, daß länger dauernde erhöhte oder erniedrigte Aktivitäten von Hirnarealen immer auch zu Lernvorgängen führen, indem daraufhin Nervenbahnen auf- und abgebaut werden, und daß diese Vorgänge gerade bei Jugendlichen und hier besonders zwischen etwa 9 und 13 besonders intensiv ablaufen, in dieser Phase geradezu die Persönlichkeit dauerhaft prägen, (wie dauerhaft solche in dieser Phase erworbenen Prägungen sein können, sieht man z.B. bei Opfern von Mißbrauch und Gewalt, die das in dieser Phase erlebt haben, sie werden ihre dadurch erworbenen Ängste, Depressionen,...) oft nur sehr sehr schwer wieder los), dann haftet den Besorgnissen bezüglich der jugendgefährdenden Wirkung dieser Spiele durchaus etwas Plausibles an.
Natürlich wird nicht aus jedem jugendlichen CS-Spieler ein blindwütiger Zombie, und wer das so linear behauptet, übersieht die Fülle an außerdem aktiven Faktoren, die in dem Alter das Werden einer Persönlichkeit bestimmen. (Ganz zu schweigen davon, daß das Argument mit den Mißbrauchsopfern ein wenig hakt, weil diese dabei existentiellen Ängsten ausgesetzt waren, was beim Spielen so nicht der Fall ist - die Wirkung ist also nicht a priori gleichzusetzen.)
Nun, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste...und Konservative aus Bayern zerschlagen ihr Porzellan lieber auf dem Nockherberg^^
Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn ich zwischen 10 und 16 solche Spiele hätte spielen können, hätte ich meine Phantasien, was ich denen gerne angetan hätte, die mich in der Schule mobbten, in Taten umgesetzt ?
Ich glaube, der Rückhalt, den ich in meiner Familie hatte, hätte mich davon abgehalten - was für mich der springende Punkt ist. Ich meine, es gibt nicht zu viele Gewaltspiele im Umlauf, jedenfalls nicht in erster Linie, sondern einen Mangel an familiärer Gemeinschaft heutzutage, zu viele zerrüttete Familien, Aggressionen, dauerabwesende Elternteile - auch Väter sind wichtig für die Erziehung! - und Schulen, die dies einerseits kompensieren sollen, aber weder die Mittel dazu haben noch dies dürfen, wenn sie nicht mit elterlichen Belangen kollidieren wollen. Gerade, die, bei denen es "hakt", sind besonders schnell mit dem Anwalt zur Stelle...
Das Verbot dieser Spiele wird daran nichts ändern, und die Gewalt und Verrohung werden bleiben.